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Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 13. Oktober 2008, 14:48 
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Es lebe das Vorurteil :twisted: , ich kanns grad mal wieder nicht glauben.

Ich stehe jetzt 5 Jahre oder so bei uns im Verein. In dieser Zeit habe ich das zweite Pferd im Einspänner von Null nach M gefahren, war Kreismeister und Dritte bei der Bezirksmeisterschaft. Ich trainiere viel und mache mir viel Gedanken um mein Training - und nehme hin und wieder die Gelegenheit wahr, den Reitern meine Meinung zu Ausbildung und abwechslungsreichem, anspruchsvollem Training kund zu tun.

So viel vorweg.

Da haben wir jemanden im Stall, der tw. davon lebt Jungpferdeausbildung zu betreiben. Nun hat man ein hannoversch durchgezüchtetes Warmblöd in Beritt bekommen - oder zur Korrektur oder was auch immer - was einfach den Rüssel nicht runternimmt. Diverse erprobte Jungpferdeabrichter haben drauf gesessen - es geht nicht. Ausbinder ran - es geht. Angeblich ist das Tier von Kopf bis Fuß durchgecheckt, auf den letzten Halswirbel geröngt, man kann sich die Giraffenhalsung nicht erklären. Nun ist es auch nur ein normales Pferd, kein Überflieger mit dollen Bewegungen - und nun kommts:

Kennt ihr nicht noch einen Fahrer, der was Günstiges sucht, wurden wir gefragt. Wenn man ne Kandare reinhängt ginge es ja vielleicht. Und Fahrer würden ja eh nur auf Kandare fahren. Und wenn nicht fällts ja beim Fahren auch nicht so auf. Nee, is klar. :twisted: :twisted: :twisted:

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Ungelesener BeitragVerfasst: 13. Oktober 2008, 14:51 
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:wallbash:
Das ist alles was mir einfällt...

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Irgendwann fahre auch ich einen T1!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 13. Oktober 2008, 14:56 
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Wirklich traurig, dass Fahren nur als "Unterklasse" der Pferdesportdisziplinen angesehen wird.... :mad:
Mal davon abgesehen, dass die Einstellung, eine Kandare würde bei solchen Problemen des Rätsels Lösung sein, gar nicht gehen.

Argh.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 13. Oktober 2008, 21:42 
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Ich bin auch jedes Mal versucht einen leidenschaftlichen Vortrag zu halten, wenn wieder mal solche hochqualifizierten Aussagen getroffen werden :twisted:
Die meisten sind doch sehr erstaunt, dass man Dressur fahren kann und es sogar Turniere für Fahrer gibt, die nix mit Streuselkuchen und Planwagen zu tun haben *kotz*
Ich hatte letzte Woche auch so ein unerfreuliches Gespräch, bei dem mir ein Züchter sagte, dass er seine Pferde niemals an Fahrer verkaufen würde, dafür wären die zu schade und dafür würde er sich nicht so viel Arbeit machen :roll:
Klar, ist ja viel toller, wenn irgendwelche Möchtegerns den tollen Pferden im Kreuz hängen und 10 Jahre in E rumgurken :twisted:
Ne ne, immer diese Pauschalaussagen, echt zum Kotzen, ich hasse es, immer wieder das Gefühl zu haben belächelt zu werden. Erfolge beim Fahren zu bekommen ist ja auch viiiiiiiel einfacher als beim Reiten und sowieso und überhaupt :-?
Naja, ich leiste harte Missionarsarbeit und alle, die von unserer Kutsche absteigen tun dies mit großen Augen, weil sie mit ihrer armseeligen gewohnten Zügelhaltung gar nicht mit den tollen Griffen klarkommen :wink:

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Falls versprochene mails nicht ankommen, bitte melden.
Ist momentan wie mit der zweiten Socke im Trockner-entschwunden in eine andere Dimension :O(


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Ungelesener BeitragVerfasst: 14. Oktober 2008, 07:57 
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Zitat:
Ich hatte letzte Woche auch so ein unerfreuliches Gespräch, bei dem mir ein Züchter sagte, dass er seine Pferde niemals an Fahrer verkaufen würde, dafür wären die zu schade und dafür würde er sich nicht so viel Arbeit machen


Ja, so einen hatten wir auch mal, als wir auf der Suche waren. Ein Hannoveraner aus der W-Linie, aber irgendwie "übergeblieben", gar kein übles Pferd. Der Züchter hatte nur versäumt den regelmäßig arbeiten zu lassen und anzubieten. War schon 6 und konnte fast nichts außer Reiter tragen und geradeaus laufen.

Wir waren eigentlich ganz angetan, passte alles so ganz gut, Größe, Gänge, Handling, Kasse - aber als wir erzählten, was wir damit so vor hätten, kam eine ganz klare Absage. Seine guten Pferde würde er doch nicht an Fahrer verkaufen :twisted: Würde mich nicht wundern, wenn der Fuchs da immer noch läuft...

Es ist schon ein Elend. In unserem reitenden Umfeld kriegt man auch immer nur zu hören "davon versteh ich ja nix". Gibt auch nichts zu verstehen, die Ziele sind die Gleichen wie beim Reiten. Kann doch für normal intelligente Menschen nicht so schwer sein zu begreifen.


Zitat:
Erfolge beim Fahren zu bekommen ist ja auch viiiiiiiel einfacher als beim Reiten


Jep, ist mir auch schon passiert. Eigentlich jedes Jahr, wenn auf der Jahreshauptversammlung die erfolgreichsten Turnieraktiven geehrt werden. Ich biete dann immer gerne an mal mitzukommen und die Leine in die Hand zu nehmen. Die meisten würden ja eh schon daran scheitern, mit einem Einspänner auch nur geradeaus zu fahren. Aber da kommen dann eh hundert Ausreden. :cry:

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Ungelesener BeitragVerfasst: 14. Oktober 2008, 08:03 
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Vielleicht liegt es aber auch einfach da dran, dass die wenigsten überhaupt jemals Kontakt zu Fahrern haben bzw sich jemals mit der Arbeit eines Fahrpferdes auseinander gesetzt haben.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 14. Oktober 2008, 08:12 
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feuerblitz, da hast du natürlich recht. Für die Meisten ist dann so die Assoziation Landwirtschaft/Planwagen. Dass Fahrsport an sich ganz woanders herkommt ist nicht so wirklich gegenwärtig.

Und klar, auch wenn die meisten Reit- und Fahrvereine so heißen gucken die Leute immer völlig planlos, wenn da echt mal ein Fahrer aufläuft und sagt, ich will jetzt hier trainieren und für euren Verein starten :ashock:

Aber wir werden täglich mehr und wir werden die Reitszene immer weiter infiltrieren :!:

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Ungelesener BeitragVerfasst: 14. Oktober 2008, 08:15 
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Ich gebe zu, dass ich mir auch nie sonderlich darum Gedanken gemacht habe *gg*. Allerdings weiss ich die Arbeit eines Fahrers mittlerweile anders einzuschätzen, da eine Freundin von mir mit einem Fahrer aus dem Bundeskader verheiratet war :wink:

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Ungelesener BeitragVerfasst: 14. Oktober 2008, 08:21 
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Ich bin ja auch nur Reiter, aber ich denke auch, dass das mit dem Fahren unterschätzt wird.
Wir hatten an einem früheren Stall einen Fahrleher, da bekommt man dann doch so ein bischen was mit. Ich habe damals bei den Kursen nicht mitgemacht, weil mir halt irgendwie die Zeit fehlt, auch noch zu fahren. Es ist ja alles immer zeitaufwändig (und wenn man dann fahren will braucht man halt immer noch einen Beifahrer)

Mein Traum: (wehe einer lacht :-? ): wenn ich mal in Rente bin und ewig viel Zeit habe :mrgreen: , dann kommt ein Shettygespann ins Haus. :rosawolke: .

(Natürlich mit Fahrkurs vorher, Handarbeit und Doppellonge mache ich mit meiner schon, ist bei einem laufenden Meter aber deutlich einfacher :mrgreen: )


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Ungelesener BeitragVerfasst: 14. Oktober 2008, 08:33 
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Zitat:
ist bei einem laufenden Meter aber deutlich einfacher


Ja, bis auf das Buchgurt schließen - wenn du dich auf die Knie begibst :alol:

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Ungelesener BeitragVerfasst: 14. Oktober 2008, 08:36 
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Stimmt, daran habe ich noch gar nicht gedacht :mad: :evil: .

Vielleicht sollte ich doch bei meinen 172 Warmblut bleiben. Hm, das lebt dann aber nicht mehr ...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 15. Oktober 2008, 13:58 
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Hallo,

ich kenne auch solche Leute, die der Meinung sind, wenn sie einen haben der für nix mehr taugt, er zum Fahren noch gut genug ist.

Ich hab mal zu einem gesagt, der auch so eine Meinung hat, seiner würde ja noch nicht mal ne L-Dressur packen. Nee, so eine Krähe würd ich aber nicht anspannen.
Der hat mich dann so :ashock: angeguckt. Und als ich dem dann noch gesagt habe, dass man mit so einem Ponytrab nur Ärger in der Geländestrecke hätte, ist er gleich abgehauen.

Die sollen sich das mal anschauen. Vor allem im Einspännerbereich werden Pferde angespannt, da würden sich die meisten Dressurreiter alle Finger nach lecken.
Aber auch das wird sich noch rumsprechen.

Schönen Gruß

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Die meisten Pferde haben kein Problem mit dem Rücken, sondern auf dem Rücken!

Meine kleine Bildergeschichte:
http://demopferd.forumieren.de/plaudert ... e-t447.htm


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Ungelesener BeitragVerfasst: 15. Oktober 2008, 14:51 
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Zitat:
Vor allem im Einspännerbereich werden Pferde angespannt, da würden sich die meisten Dressurreiter alle Finger nach lecken.


Jep, Granit, da haste wohl recht. Ich sehe zugegeben mit Angstschweiß auf der Stirn, was für Material inzwischen so angespannt wird - und denke immer nur, gut, dass das mit dem Handling auch klappen muss, sonst könnte ich mich mit meinem gemixten Abstammungslosen bald ganz hinten einsortieren. Was da tw. schon über die Abfahrplätze schwebt und/oder strampelt - Uff! Die Richter tun sich allerdings auch schwer die Qualitätssteigerung richtig einzuordnen, ist manchmal wie beim Reiten, je mehr Show desto gut. :cry: Aber darum gings ja jetzt gar nicht.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 15. Oktober 2008, 20:31 
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Wohnort: Am Tor zum Sauerland im schönen Möhnetal
Ich hab früher auch nix mit Fahrern zu tun gehabt, ausser auf Herbstritten. Da hab ich immer mit auf der Kutsche gesessen und auf die Alkoholika aufgepasst :-D :-D

Nu bin ich ja mit einem leidenschaftlichen Fahrer zusammen und wenn wir auf nem Fahrturnier sind, finde ich mindestens 5-6 Pferde, die ich sofort mit nehmen würde um meine Dressurkarriere nochmal anzukurbeln!

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Sooo issses und wenn nicht dann eben anders!

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Zweites eingetragenes Mitglied im " Brigitte bitte schreib"-Club


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Ungelesener BeitragVerfasst: 2. November 2008, 10:12 
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Ich denke, dass der schlechte Ruf vor allem damit zu tun hat, dass man Angst hat, die Pferde würden hart im Maul werden, weil die Fahrer grob sind. Und es ist ja nicht so, dass das gar nicht stimmt. Was man teilweise auf den Turnieren sieht sind zwar nur Momentaufnahmen, aber genau die prägen halt das Bild in der Öffentlichkeit. Von Taktstörungen durch unpassende Ausrüstung bis zu grober Einwirkung im Gelände findest du alles, auch bei den Profis.

Am Anfang meiner Fahrausbildung hab ich beide Extreme kennengelernt: Die Pferde meines Fahrlehrers waren total fein zu fahren, er selber war von meinem, den wir zusammen eingefahren haben, auch total begeistert. Beim ersten Abzeichen "durfte" ich dann das Gespann eines Kollegen fahren und konnte mich danach drei Tage lang nicht mehr rühren. Die waren Beton vorne. Katastrophe.

Allerdings ist es so, dass solche Aussagen wie oben beschrieben total pauschal und natürlich aufgrund von Vorurteilen gefällt werden. Und das würde mich dann auch ärgern.

Blockaden im osteopathischen Sinne seiht man übrigens nicht auf dem Röntgenbild. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass das eingangs beschriebene Pferde in der Hinsicht einige Probleme haben könnte.


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