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 Betreff des Beitrags: Fahren + Reiten - sinnvoll?
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Februar 2008, 12:15 
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Registriert: 5. September 2007, 13:46
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Ich würde gerne zumindest einen meiner Pferde einfahren lassen. Es handelt sich um ein 4jähriges Pferd, welches angeritten ist. Aufgrund seiner Nervenstärke, Gelassenheit und inneren Ruhe sollte das Einfahren keine schwierigkeiten machen.

Was mich bisher etwas von der Geschichte abhält, ist die andere Beanspruchung im Gegensatz zur Arbeit unter dem Sattel. Ich will Tragkraft erreichen, bringe die Hinterhand unter den Schwerpunkt. Im Geschirr sieht das ja wieder ganz anders aus. Da ist Zugkraft gefragt, bei vielen Fahrpferden steht die Hinterhand hinten raus, es werden ganz andere Muskeln beansprucht und aufgebaut.

Inwiefern läßt sich das miteinander gut unter einen Hut bringen? Das Pferd soll hauptsächlich Reitpferd sein, ich werde wohl nicht oft zum Fahren kommen. Kann es trotzdem zu Problemen und Schwierigkeiten zur Arbeit unterm Sattel kommen?

Mein Vorgängerpferd wurde auch gefahren, allerdings erst 7-8jährig, nachdem die Arbeit unterm Sattel gefestigt war. Wir sind ihn nur ein paar mal im Jahr gefahren und dann oft im 2 oder 4-Spänner, man hat also unterm Sattel keine negative Veränderung gespürt.

Es gibt ja einige Pferde die unterm Sattel UND im Gechirr gehen (u.a. die Hengste der Landgestüte). Sind solche Vielseitigen auch hier vertreten? Wie ist eure erfahrung?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Februar 2008, 14:08 
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Ich selbst kann das mit dem korrekten Fahren ja nicht, ich hab aber einen guten Freund, der das mit fast allen Pferden macht.

Ist auch egal, welche Rasse oder Nervenstärke.

Gerade die nervösen Pferde werden vor der Kutsche oft ruhiger.

Ich weiß auch das es namenhafte Springreiter gibt, die ihre Pferde anspannen lassen, wegen der Muskulatur in der Hinterhand!

Und bei uns in der Gegend ist eine S-Dressurreiterin die ihre Pferde immer wieder in der Winterpause zum Fahren weggibt, damit die im Kopf klar werden.

Ich würd ihn fahren, es ist Abwechslung fürs Pferd, er baut Muskeln auf die auch fürs Reiten von Vorteil sein können und ich glaube das jedes Pferd das unterscheiden kann, ob da ne Kutsche hinterhängt oder ein Sattel draufliegt!

Werd jetzt mal Granit beauftragen, das hier zulesen.
Der hat seinen alten auch geritten(M-Springen) und gefahren(NRW-Meisterschaften im Vierspänner und Einspänner A).
Vielleicht kann der dir ein paar Tipps geben!

_________________
Sooo issses und wenn nicht dann eben anders!

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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Februar 2008, 14:37 
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Hallo,

ich persönlich habe da keine Bedenken, ein Pferd zu reiten und zu fahren.

Zitat:
Was mich bisher etwas von der Geschichte abhält, ist die andere Beanspruchung im Gegensatz zur Arbeit unter dem Sattel. Ich will Tragkraft erreichen, bringe die Hinterhand unter den Schwerpunkt. Im Geschirr sieht das ja wieder ganz anders aus. Da ist Zugkraft gefragt, bei vielen Fahrpferden steht die Hinterhand hinten raus, es werden ganz andere Muskeln beansprucht und aufgebaut.

Im Prinzip sollte das Pferd vor der Kutsche genauso laufen wie unter dem Sattel. (Die SdA gilt schließlich auch für Fahrpferde)
Das heißt, dass eine Lastaufnahme mit der Hinterhand in der Versammlung auch erreicht werden soll. Zugegebenermassen sieht das zwangsläufig etwas anders aus, da zu der nach vorwärts aufwärts gehenden Bewegung bei der Versammlung unter dem Reiter noch die vertikale Zugbelastung hinzu kommt.
Eine hinten herausgestellte Hinterhand ist Fehlerhaft.

Das Fahren ist eine hervorragende Ergänzung zum Reiten (oder umgekehrt), es eignet sich bestens zum antrainieren des Pferdes nach Pausen, wo ohne Reitergewicht mit dem Pferd gearbeitet werden kann. Ebenso ist es beim Fahren von Vorteil, dadurch das die Last mit der Brust gezogen wird, das Pferd idealer Weise durch den ganzen Körper arbeiten muß und hierzu auch den Rücken aufwölbt.
Eine andere Muskulatur wird nicht benötigt, obwohl durchtrainierte Fahrpferde auch Konditionssportler sind, aber das sind Vielseitigkeitspferde auch. Und in der Sparte geht ohne eine vernünftige Dressur auch nichts mehr.

Im übrigen wird in der modernen Trainingsarbeit von Spring- und Dressurpferden ein Trainingswagen eingesetzt, bei dem ein einstellbarer Widerstand zu mehr Belastung und somit zu einem besseren Trainingseffect führt. (wird z.B. von Beerbaum eingesetzt) Hier werden die Pferde allerdings geritten und müssen dabei den Wagen ziehen.

Als letztes Argument zählt bei mir immer das Gruppenerlebnis. Da man nie alleine fahren sollte, kann man bei dem schönen Wetter mal mit mehreren ne schöne Ausfahrt machen und zusammen Spaß haben.

_________________
Die meisten Pferde haben kein Problem mit dem Rücken, sondern auf dem Rücken!

Meine kleine Bildergeschichte:
http://demopferd.forumieren.de/plaudert ... e-t447.htm


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Februar 2008, 07:42 
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Mein Pferd wurde auch erst nur von mir geritten und ist dann eingefahren worden. Ich kann nur Positives feststellen. Der Schritt ist deutlich besser geworden, ich kann ohne größere Probleme Trabverstärkungen reiten (teilweise bietet sie die an, ohne das ich darum gebeten habe... :wink: ), die Hinterhand ist schön muskulös und beim Springen kommt sie gut über die Hindernisse, obwohl wir sehr selten springen.
Nervlich war sie immer gut - wenig schreckhaft und dementsprechend ging das Einfahren auch deutlich schneller als der Fahrlehrer selbst dachte.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Februar 2008, 13:42 
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Wohnort: Rheinland Pfalz
Interessante Berichte, ich wußte gar nicht das die Springreiter das so handhaben! Also durchweg positiv und die Sache ist entschieden.
Sobald es zeitlich möglich ist und ich nen guten Ausbilder gefunden habe, geht der Pferd vorm Wägelchen ... ich freu mich drauf :-|


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Februar 2008, 15:45 
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Zitat:
bei vielen Fahrpferden steht die Hinterhand hinten raus


Das ist ein eklatanter Ausbildungsfehler, aber warum sollte es bei den Fahrern besser sein als bei den Reitern :wink: Da liegt der Gedanke nahe, dass diese Fahrpferde in einem frühen Ausbildungsstadium in eine falsche absolute Aufrichtung gezogen wurden, ohne die für die Zugbelastung nötige Muskulatur auszubilden.

Ansonsten kann ich in allem Granit zustimmen, der hat schon die wichtigen und richtigen Aspekte genannt. Sie sind von Anfang an gezwungen Rücken- und Hinterhandmuskulatur zu benutzen. Das muss man natürlich sorgfältig und langsam steigern und in der ersten Phase sieht es auch so aus, das das Pferd in seinem Bewegungsablauf eher flach ist. Das erschreckt einen als Reiter erstmal, ist aber völlig normal und ändert sich mit der Zeit.

Ich kann meinen Eigenen mal als Beispiel nennen, wir haben ihn im Sommer 2006 eingefahren, parallel zur reiterlichen Grundausbildung. Die gesamte Saison 2007 ist er in A gestartet und war in allen Dressuren platziert, obwohl er in einer für den reinen Dressursport wohl unakzeptablen Remontehaltung lief:

Bild


Im letzten Spätsommer habe ich beim Reiten mit versammelnden Lektionen begonnen, und jetzt nach der Winterarbeit ist er soweit, dass er Versammlung phasenweise auch vor dem Wagen zeigen kann. Das darf man natürlich nicht übertreiben, es kostet unglaublich Kraft, obwohl so ein Dressurwagen relativ leicht ist. Was unter dem Reiter für ihn schon gut zu händeln ist strengt ihn mit der Zugbelastung aber noch sehr an. Dafür fällt es ihm beim Reiten erheblich leichter. Ich kann also für uns sagen, dass ich alle Lektionen oder weiteren Ausbildungsschritte im Fahren reiterlich vorbereite, aber genauso kommt mir das Fahren beim Reiten Zugute, z.B. bei meinem in der Galopparbeit, was wirklich seine Achillesferse ist.

Es ist ein Geben und Nehmen, und ich möchte weder das eine noch das andere missen.

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Though nothing, will keep us together
We could steal time,
just for one day
We can be Heroes, for ever and ever.


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