Ich bin endgenervt von der Ignoranz vieler Hundebesiter:innen. In alle Richtungen.
13 Jahre Hund haben mich da nicht drauf vorbereitet, weil ich da alleine auf dem Reiterhof am Arsch der Welt gewohnt habe.
Jetzt also Kleinstadt mit drölfhundert Hunden. Gefühlt 50 % davon groß, jung, männlich, intakt. Mein Eisbär ist unkompliziert, aber nicht zwingend zu jedem freundlich - er wagt es tatsächlich mal, andere Hunde anzuknurren oder wenn er angeleint ist und sie ihm unangeleint am Arsch schnüffeln auch mal anzublaffen und ist deshalb hier jetzt der böse Hund. Im Gegensatz zu den vielen Leinenpöblern, an denen er stoisch an durchhängender Leine vorbeilatscht, die sind „nur temperamentvoll“.
Die direkte Nachbarin (gleiches Haus, gleiche Etage) hat einen zwei Jahre alten riesigen Labradorrüden. Netter und völlig ungefährlicher, aber auch völlig unerzogener (und nicht besonders kluger) Hund. Der läuft frei. Im Flur, in der Anlage (Wohnblock, 60 Wohnungen, mit großer Rasenfläche in der Mitte, 24 Wohnungen - ink. meiner - haben ihren Ausgang Richtung Grünfläche), am Parkplatz, überall. Auch schonmal alleine, wenn er auf Abruf nicht kommt und Frauchen ohne ihn in die Wohnung geht. Mein Hund hasst ihn. Ist nicht nett und ganz klar territorial begründet, wäre aber kein Problem, wenn der andere nicht regelmäßig ungebremst angebrettert käme „um mal Hallo zu sagen“, da nützt mir auch die beste Erziehungsarbeit nichts. Nachdem der Labbi neulich auch noch meinen (sehr hundeängstlichen) Besuch im Hausflur in eine Panikattacke gebracht hat und es die Besitzerin nicht interessiert hat und sie ihn trotz mehrfacher Bitte nicht festgehalten hat bin ich jetzt tatsächlich die spießige Zicke, die den Hausverwalter gebeten hat sie an die Leinenpflicht in der Hausordnung zu erinnern. Jetzt hat sie eine Leine mit, während er frei rumrennt
Faszinierend fand ich es neulich in München. Während hier mindestens jeder zweite Hund an der Leine zieht und pöbelt und/oder auf Abruf nicht kommt war das im englischen Garten (zumindest an den zwei Tagen an denen ich dort war) ganz anders. Was frei rumlief hörte aufs Wort, was an der Leine lief lief brav an der Leine.