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 Betreff des Beitrags: Re: Silberner Labrador
Ungelesener BeitragVerfasst: 15. April 2019, 23:04 
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Eskadron hat geschrieben:
Man steckt halt nicht drin bzw. ist die ganze Rasse vielleicht mittlerweile überzüchtet.

Mir hat mal ein Hundeausbilder erzählt, dass die Labradore in der Tat Probleme aufgrund eines inzwischen zu kleinen Genpools haben. Den Grund hab ich vergessen, irgendwas damit, dass sie zu rigoros Hunde wegen HD von der Zucht ausgeschlossen haben? :keineahnung:


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 Betreff des Beitrags: Re: Silberner Labrador
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. April 2019, 06:58 
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Eva hat geschrieben:
Eskadron hat geschrieben:
Man steckt halt nicht drin bzw. ist die ganze Rasse vielleicht mittlerweile überzüchtet.

Mir hat mal ein Hundeausbilder erzählt, dass die Labradore in der Tat Probleme aufgrund eines inzwischen zu kleinen Genpools haben. Den Grund hab ich vergessen, irgendwas damit, dass sie zu rigoros Hunde wegen HD von der Zucht ausgeschlossen haben? :keineahnung:

Es ist schon tragisch, dass der Genpool einer ganzen Rasse so zusammenschmilzt, wenn man alle Hunde mit Krankheit X aussortiert.
Aber statt dass man dann halt Hunde anderer, gesünderer Rassen einkreuzt, betreibt man lieber fröhlich Inzucht ... was genau kann man sich von diesem "reinrassig" eigentlich kaufen? Karmapunkte? Ein größeres Ego?


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 Betreff des Beitrags: Re: Silberner Labrador
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. April 2019, 11:39 
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Na ja, die Farben silber und foxred sind ja durch Einkreuzungen entstanden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Silberner Labrador
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. April 2019, 13:09 
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Aber (zumindest lt. dem ersten Link von Fidi) mit einem sehr engen Genpool


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 Betreff des Beitrags: Re: Silberner Labrador
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. April 2019, 18:29 
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Viel Halbwissen hier. Foxred ist dunkles gelb, keine eigenständige Farbe, sondern sogar die Ursprungsfarbe. Der Labrador an sich ist Träger zahlreicher Genkrankheiten, aktuell untersuchen sie um die 14 genbedingte Krankheiten für die Zuchtzulassung, dazu HD, ED usw.

Silberne Labradore tragen ein Verdünnungsgen. Dieses macht in Kombination mit dem Genpool des Labradores die Probleme. Träger des Verdünners (dilute) sind häufig sehr allergiebelastet. Im schlimmsten Fall kommt es zur Alopezie. Ich kenne fast keinen blauen oder silbernen Hund, der nicht krank wäre. Ich kenne 3, die noch keine 10 Jahre alt sind, aber über 10.000 Euro Tierarztkosten produziert haben. Eine KV ist für solche Hunde nicht möglich. Es handelt sich um Qualzuchten, die sehr großes Tierleid in Kauf nehmen. Finger weg.

Ähnliche Probleme verursacht das Merlegen. Beim Dobermann ist die Zucht blauer Hunde als Qualzucht verboten.

Beim Weimaraner treten keine Erkrankungen auf, da die Farbe von einer anderen Genkombination stammt, die unproblematisch ist.

Das nur kurz und knapp, da vom Handy.

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 Betreff des Beitrags: Re: Silberner Labrador
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. April 2019, 18:36 
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Hier hatte ich auch schon was dazu geschrieben.

viewtopic.php?f=3&t=45245&hilit=Dilute&start=2835

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 Betreff des Beitrags: Re: Silberner Labrador
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. April 2019, 18:55 
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Schlaflos82 hat geschrieben:
Danke für die Links!

Ich habe mich eigentlich schon gegen den Hund entschieden.

Was ich nicht im Netz finde: Gibt es denn Hunde, die silbern sind, aber keine Krankheitssymptome zeigen? Wievielt % der Tiere sind "krank"?


Der Großteil wird krank. Verlässliche Statistiken gibt es nicht, weil diese Hunde nicht im Verband gezüchtet, sondern von Tierquälern ohne Kontrolle produziert werden. Es werden 80 bis 90% vermutet und das würde sich mit meinem Eindruck decken. Gesund im Sinne von keinerlei Beschwerden ist kein Hund, den ich kenne.

Dazu kommt auch noch der psychische Faktor und die Wesensänderungen, die man bei diesen Hunden beobachten kann.

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 Betreff des Beitrags: Re: Silberner Labrador
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. April 2019, 21:59 
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Vielen Dank, Travi!
Treten die Wesensänderungen auch erst mit den Jahren auf?

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 Betreff des Beitrags: Re: Silberner Labrador
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. April 2019, 05:23 
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Man vermutet, dass die Wesensänderungen schmerz-/stressbedingt sind. In dem Fall verläuft das wohl parallel zu den anderen Symptomen. Es gab aber auch Fälle in den TA den Eindruck hatten, dass das Dilute Gen evtl direkt auf das Gehirn gewirkt haben könnte. Ist ne schwierige Kiste, vor allem auch was die Datenlage bzgl Erkenntnisgewinn anbelangt. Kein Mensch weiß, wie viele dilute Labradore oder AmStaffs es gibt. Oder wie viele davon in welchem Alter wie schwer erkranken. Weil es eben alles unkontrolliert läuft und kein Verband oben drüber steht, der diese Daten sammelt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Silberner Labrador
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. April 2019, 05:54 
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Es gibt doch mehrere Verbände die die Farben anerkennen (weil es ja leider recht viele verschiedene Zuchtverbände gibt)? Allerdings werden die vermutlich aus eigenem Interesse kein Statistiken über spätere Erkrankungen führen :?


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 Betreff des Beitrags: Re: Silberner Labrador
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. April 2019, 06:15 
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Naja, prinzipiell kann jeder so einen Verein gründen und seinem Hund dann "Papiere" ausstellen. Das ist überhaupt kein Problem. Kontrolliert im Sinne von Gesundheitschecks inklusive nachhaltiger Datenerhebung und Datenbank ist meines Wissens nur der VDH. Und der akzeptiert keine diluten Hunde.

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 Betreff des Beitrags: Re: Silberner Labrador
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. April 2019, 08:02 
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Ich finde das Thema recht spannend und hocke grad krank daheim, hab mich also etwas im googeln verloren :aoops:
Leider durchschaue ich die Strukturen trotzdem nicht :alol: . Und ob alles stimmt was man auf diversen Seiten findet weiß ich ja auch nicht, weil bei dem Thema ja die unterschiedlichen Seiten ganz unterschiedliche Ziele haben - einmal Vermarktung und einmal Zuchtverbot. Ich wäre nach dem was ich gelesen habe für letzteres...
Gefunden habe ich, dass der FCI und der AKC über Umwege die Hunde anerkennt, stimmt das? Also, dass die Hunde dort, wenn sie nachweislich reinrassig sind, mit der Grundfarbe eingetragen und die Aufhellung ignoriert wird?


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 Betreff des Beitrags: Re: Silberner Labrador
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. April 2019, 10:54 
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Prinzipiell ist das schon möglich. Also rein in der Theorie kann man natürlich sagen: kannst du mir nachweisen, dass dein silberner Labrador reinrassig ist, erkenne ich den an. In der Praxis ist das natürlich ein Ding der Unmöglichkeit, da ein silberner Labrador per definitionem gar nicht reinrassig sein kann.

Forscht man nach, stößt man derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 100% in den Ahnen auf den amerikanischen Kennel Kellog, und der hat Pointer und/oder Weimaraner eingekreuzt.

Auf der anderen Seite ist eben genau der AKC einer der "Dissidenz"vereine, die sehr tolerant sind gegenüber "Unregelmäßigkeiten" und "Andersartigkeiten". Mit gezielter Zucht und nachhaltiger Gesundheitskontrolle haben die nicht allzu viel am Hut. Einen solchen Hund anzuerkennen, aber einfach die Farbbezeichnung "fehlerfrei" zu machen, ist Ergebnisretouche. Amerika ist und bleibt auch in der Hundezucht oft mehr Schein als Sein.

Allerdings - und auch das muss man ehrlich sagen - gab es Ergebnisretouche auch im VDH. Zwar nicht offiziell durch den Verband, wohl aber durch Züchter, wo kranke oder nicht zulassungsfähige Welpen bis hin zu ganzen Würfen auf welchem Wege auch immer in den Mülltonnen verschwanden. Darunter litt vor allem die Schäferhundzucht, noch gravierender die Malinois. Es ist also nicht immer alles gold, was glänzt, und nicht alles ist nur gut und nur schlecht.

Die Labradorzucht krankt vor allem an der Umzüchtung während seiner Zeit als Modehund. Vom schlanken, sportlichen, agilen Jagd- und Apportierhund hin zum gedrungenen, massigeren Couchhund, der auch als aufgabenloser Familienhund nicht all zu viel Ärger bereitet in wenigen Jahren. Wenn sich ein Zuchtziel so gravierend verändert, wird der Genpool sehr schnell sehr eng, da man im Prinzip nur noch mit den Hunden weiterzüchten kann, die vorher am oberen Ende der Skala des Rassestandards lagen. Und alles, was vorher dem gewünschten Zuchtziel entsprach - also schlank, handlich, sportlich, agil - kann ich nicht mehr decken lassen, weil dann wieder "zu leichte" Hunde fallen, die dem gewünschten schweren Typ nicht entsprechen.

Gleiches konnte man auch in der Zucht des Golden Retriever beobachten. Während diese Rasse früher wirklich golden in verschiedenen Schattierungen war, geht die Range inzwischen bis fast weiß. Mittlerweile ist man sich ziemlich sicher, dass diese Färbung nicht durch rasseinterne Verpaarung allein entstanden sein kann, da diese besonders hellen Hunde auch Charaktereigenschaften zeigen, die in der Retrieverzucht zuvor einfach nicht zu finden waren. Trotzdem bekommst du problemlos aus dem VDH fast weiße Golden Retriever. Tjaja :mrgreen:

Im Endeffekt muss man einfach wissen, was man haben möchte und dann viel Recherche betreiben. Im VDH habe ich sehr ausführliche Gesundheitsdokumentation, Reglementierung der Bedeckung und ein definiertes Zuchtziel (ob mir das dann gefällt, ist nochmal eine andere Frage). Das ist aber natürlich nicht der einzige Verein, bei dem ich so was finde.

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 Betreff des Beitrags: Re: Silberner Labrador
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. April 2019, 17:02 
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Hier für Interessierte noch was zur Problematik bei den Malis mit weiterführenden Links zu wissenschaftlichen Artikeln:

http://www.malinois-unter-schwarzer-fla ... taxie.html

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 Betreff des Beitrags: Re: Silberner Labrador
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. April 2019, 17:47 
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La Traviata hat geschrieben:
PForscht man nach, stößt man derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 100% in den Ahnen auf den amerikanischen Kennel Kellog, und der hat Pointer und/oder Weimaraner eingekreuzt
Ja, das meinte ich mit dem engen Genpool, das war ja in dem Link erklärt.


La Traviata hat geschrieben:
Prinzipiell ist das schon möglich. Also rein in der Theorie kann man natürlich sagen: kannst du mir nachweisen, dass dein silberner Labrador reinrassig ist, erkenne ich den an. In der Praxis ist das natürlich ein Ding der Unmöglichkeit, da ein silberner Labrador per definitionem gar nicht reinrassig sein kann.

Vielleicht sind die ja auch so reinrassig wie Haflinger mit weniger als 1,57% Fremdblut :-|
Die ersten Kreuzungen sind ja rd. 70 Jahre her.
Dass wie auf den „Pro“-Seiten geschrieben die Farbe aus Verpaarungen von aussergewöhnlich hellen, reinrassigen Tieren entstanden ist kann ja genetisch definitiv nicht möglich sein :keineahnung:


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