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Ungelesener BeitragVerfasst: 11. Oktober 2021, 10:07 
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Registriert: 31. Mai 2007, 09:31
Beiträge: 147
Hallo Zusammen,

ich bin hier hauptsächlich stille Mitleserin, habe auch seit längerem kein Pferd mehr, nur noch meinen Hund.
Und dieser ist seit Juni krank und keiner findet das Problem.
Meine Hauptfrage wäre, ob einer von euch das Röntgenbild einer Lunge gut interpretieren kann, weil ich da zwei verschiedene Meinungen bekam.

Für die, die Lust haben, die ganze Geschichte zu lesen, habe ich sie mal chronologisch zusammen gefasst.
Mein Hund ist ein knapp 12 jähriger Kleinpudel, Normalgewicht gute 9 KG:

* Im Juni bin ich eigentlich nur zum Tierarzt, da er häufiger mal gehustet hat (3-6x am Tag) mit würgen am Ende. ich wollte abklären lassen, dass Herz und Lunge ok sind
Röntgen Herz - ok (vielleicht ganz leicht zu groß); Röntgen Lunge - fast ok, etwas zu stark weiß durchzogen (Allergie?); Röntgen Luftröhre - ok (recht groß im Durchmesser)
Testweise ein 24 Std. Kortison gespritzt - Husten wurde einen kleinen Hauch besser aber nicht so, dass es einen Grund gab, ihn dauerhaft auf Kortison zu setzen
Sicherheitshalber Blutbild gemacht - das ergab katastrophale Leberwerte als Zufallsbefund - Überweisung in die Klinik zum Ultraschall der Leber. Dort wurden zwei etwa 2cm große Flecken ohne Umfangsvermehrung festgestellt
Nochmal Blut abgenommen, um Leptospirose Antikörper- Titer zu bestimmen. Da dieser bei 1:200 lag, wurde eine chronische Leptospirose diagnostiziert und er bekam 12 Tage lang Doxy.
Für die Leber bekommt er seit Juni Legavit.
Antikörper blieben auch Wochen danach konstant bei 1:200, da hiess es auf einmal, das könnte in Ausnahmefällen doch ein alter Impftiter sein- letzte Impfung ist 10 Jahre her.
Leberwerte haben wir alle drei Wochen geprüft- sind immer rückläufig aber noch deutlich zu hoch
* Im August hatte er plötzlich geschwollene Lymphknoten in der Kehle. Da sonst keine Symptome vorlagen, sollte ich beobachten
Eine gute Woche später sind diese innerhalb weniger Stunden auf min. Walnußgröße angeschwollen und 40, 2 Fieber.
Sofort Klinik, Ultraschall und Feinnadelaspiration. Nur Eiterzellen gefunden. Medikation: Synulox, Metacam und Novalgin
Wurden auch nach kurzer Zeit wieder kleiner (große Murmel) und kein Fieber mehr.
Nach genau einer Woche waren sie trotz Medkamenten plötzlich wieder riesig, Fieber auch wieder da.
Wieder Klinik, wieder Ultraschall und Probe wurde für Antibiogramm ins Labor geschickt (es konnten keine Bakterien gezüchtet werden). Entzündungs- und Leberwerte katastrophal.
Zusätzlich Marbocyl (half ein bisschen) und 4 Tage später ins CT mit anschliessender OP
Da auf dem CT nur die abszessierten Lymphknoten zu sehen waren, wurden drei von vier in der Kehle in einer langen OP entfernt und der Größte in die Pathologie geschickt. Befund: alte Abszessierung und Fibrose.
Nach der OP noch weitere 7 Tage Synulox, Marbocyl & Metacam.
* Beim Fäden ziehen nach zwölf Tagen waren die Lymphknoten in der rechten Schulter und der verbliebene in der Kehle leicht geschwollen - sicherheitshalber Test auf alle durch Zecken übertragbaren Krankheiten - alle negativ
* Eine Woche später fing er an zu Husten- Diagnose Infekt - Entzündungswerte ok, nur Monozyten und CRP leicht erhöht
* Zwei Tage später wurde der Husten immer schlimmer, Lymphknoten immer noch dick- wieder Klinik- Röntgenbild der Lunge ergab ein akutes Lungenödem
Herzultraschall ohne Befund - Blutwerte wie zwei Tage zuvor., kein Fieber. Klinik glaubt an irgendeinen Entzündungsherd im Körper und verschreibt Doxy für mindestens 15 Tage
Drei Tage später nochmal Klinik, weil keine Besserung. Hund frisst auch nicht mehr und ist völlig ko. Lungenödem ist etwas besser, weiter Doxy... - Test auf Lungenwürmer negativ
* 4 Tage später, an Tag 6 des Doxy (keinerlei Besserung- Allgemeinzustand eher deutlich schlechter)hatte ich einen schon lange geplanten Termin bei einer alternativ arbeitenden Tierärztin, die eine frequenzmedizinische Diagnostik durchgeführt hat
"Diagnose": massive, chronische bakterielle und virale Belastung im Körper, Leber und Bauchspeicheldrüse sind dabei, den Geist aufzugeben und massive allergische Belastung (er ist eh gegen sehr viel allergisch). Und im Verlauf der Diagnose spuckt das Gerät auch einmal "Krebs" aus.
Sie kann mir nicht versprechen, dass sie ihn heilen kann, versichert mir aber, dass er, wenn ich das Doxy weiter gebe, in wenigen Tagen tot ist.
Ihre Empfehlung: Erstmal Kortison, um Ruhe rein zu bringen und hochdosiert Immunsystem stärkendes Mittel (IP 6 Gold)
Innerhalb von 2 Tagen fing er wieder selbstständig an zu fressen und der Husten war weg. Sie sagte mir allerdings auch, dass, wenn es ein Krebsgeschehen ist, der Husten auch unter Kortison wieder kommen würde.
* Nach fünf guten Tagen fing er unter Kortison wieder an zu Husten und muss teilweise (vormittags) wieder zwangsernährt werden mit Brei und Spritze.
Eine Woche nach Start des Kortison habe ich in der Klinik sicherheitshalber nochmal ein Röntgenbild von der Lunge machen lassen zum Vergleich. Die weissliche Verschattung (Lungenödem), die vorher oben war, ist nun nach unten gesackt.
Zusätzlich haben sie von den auch leicht geschwollenen Lymphknoten in den Hinterbeinen eine Probe genommen, ob es ein malignes Lymphom ist. Da aber nicht nur große sondern auch kleine weiße Blutkörperchen zu sehen sind, kann man nicht eindeutig Krebs diagnostizieren,
sondern nur ein reaktives Geschehen auf irgendwas... (Aktuelles Gewicht nur noch 8,2 KG)

-- Die Meinung der Klinik: "Sehr frustrierender, mysteriöser Fall. Sie glauben immernoch an irgendein entzündliches Geschehen im Körper; Kortison absetzen und nach 2-3 Wochen Hund in Narkose legen und endoskopische Untersuchung von Hals und Bronchien mit Probenentnahme, um einen Erreger zu bestimmen. Oder noch ein anderes Penicillin ausprobieren...)
-- Die Meinung der alternativ arbeitenden Tierärztin (nachdem sie Hund un Röntgenbild am Freitag nochmal sah): " Sie findet, dass sich sein gesamter Halsbereich nicht richtig anfühlt. Man fühlt auch Knubbel an Stellen, wo keine sein dürften. Ausserden glaubt sie, dass eine Stelle auf
dem Röntgenbild ein Herzbasistumor sein könnte. Sie glaubt, dass sein Hauptproblem mittlerweile ein malignes Geschehen, also Krebs ist, auch weil weder Antiobiotika, noch Kortison dauerhaft richtig helfen. Und dass ich das Kortison (2,5mg) nicht komplett absetzen soll, weil er dann abkachelt. Ich soll ihm die nächste Zeit noch möglichst schön machen und ihn erlösen, wenn er keine Lebensqualität mehr hat. Jede weitere Diagnostik würde ihn nur anstrengen und trotzdem nicht zu einer Heilung führen."

Hat einer von euch eine zündende Idee bzw. eine klare Meinung (ich habe eine)? Bzw. was mich sehr interessieren würde ist, was auf dem Röntgenbild tatsächlich zu sehen ist. Ist eine von euch gut darin?

Vielen Dank schon mal an die, die überhaupt den ganzen Text gelesen haben!

Liebe Grüße

Jen


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Ungelesener BeitragVerfasst: 11. Oktober 2021, 20:30 
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Puh, was eine Odyssee :cry: ich finde ja der Krankheitsverlauf und die Symptome erinnern ein wenig an die von malignen lymphomen bei Menschen. Aber dazu passt nicht, dass die Biopsie ohne entsprechendes Ergebnis war. Wurde der entnommene lymphknoten denn von einem erfahrenen patologen auf entartete t- bzw b-Zellen untersucht? Ich habe öfter gehört dass beim Menschen die Diagnostik von Hodgkins und non- hodgkins übers Blut mitunter schwierig ist.

Ich bin nicht vom Fach aber im Großen und Ganzen klingt die Theorie der Alternativen Medizinerin für mich nicht unplausibel. Nur echt seltsam dass bei den ganzen Untersuchungen keine Diagnose gestellt werden konnte… habt ihr mal einen Ultraschall vom Brustkorb und bauchraum machen lassen?

Ich drücke dem kleinen Kerl die Daumen :knuddel:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 2. November 2021, 10:52 
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Hallo,

um diesen Thread hier zum Abschluss zu bringen.

Ich habe irgendwann das Portal zweitmeinung tierarzt kontaktiert(Ich schreibe nicht die volle Adresse, weil ich kein Bingo sein will)
Sie hat mir, nachdem sie alle Befunde durchgearbeitet hatte, ein paar Möglichkeiten aufgezeigt, was ich noch untersuchen lassen kann und ich habe mich für einen Blutausstrich und eine weitere Punktion der Lymphknoten und Versand ins Lablor entschieden, um u.a. eine Parr Analyse durchführen zu lassen. Mir liegen noch nicht alle Ergebnisse vor aber die Diagnose Lymphom Grad 5/Leukämie steht seit letzten Donnerstag.
Da es ihm mittlerweile trotz Cortison sehr schlecht ging, er nur noch schlief und kaum frass, habe ich ihn am Samstag zuhause erlösen lassen....

LIebe Grüße und danke

Jen


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Ungelesener BeitragVerfasst: 2. November 2021, 11:15 
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Beiträge: 3759
Das tut mir sehr leid, aber nach dem, was ich hier gelesen habe, war das die richtige Entscheidung für den Hund.

:knuddel:

Snoeffi

_________________
"Willkommen im Leben"


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Ungelesener BeitragVerfasst: 2. November 2021, 13:59 
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Registriert: 15. Mai 2007, 13:01
Beiträge: 1263
Trinity hat geschrieben:
Hallo,

um diesen Thread hier zum Abschluss zu bringen.

Ich habe irgendwann das Portal zweitmeinung tierarzt kontaktiert(Ich schreibe nicht die volle Adresse, weil ich kein Bingo sein will)
Sie hat mir, nachdem sie alle Befunde durchgearbeitet hatte, ein paar Möglichkeiten aufgezeigt, was ich noch untersuchen lassen kann und ich habe mich für einen Blutausstrich und eine weitere Punktion der Lymphknoten und Versand ins Lablor entschieden, um u.a. eine Parr Analyse durchführen zu lassen. Mir liegen noch nicht alle Ergebnisse vor aber die Diagnose Lymphom Grad 5/Leukämie steht seit letzten Donnerstag.
Da es ihm mittlerweile trotz Cortison sehr schlecht ging, er nur noch schlief und kaum frass, habe ich ihn am Samstag zuhause erlösen lassen....

LIebe Grüße und danke

Jen


Mein herzliches Beileid :knuddel:


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