Aella hat geschrieben:
Hmmm, aber mal ganz ehrlich, 10 Stunden regelmäßig alleine sein zu müssen finde ich schon echt viel... Denn auch wenn zwischendurch jemand mit dem Hund mal rausgeht, liegt er dann den Rest des Tages herum und wartet - und das als "Rudeltier". Klar, an den Rhythmus kann sich ein Hund gewöhnen, aber ob das wirklich artgerecht ist?
10 Stunden regelmäßig allein zu sein ist nicht unbedingt schön. Aber mal ehrlich, was mache denn ich bzw. machen meine Hunde, wenn ich zuhause bin? Ich sitze doch nicht den ganzen Tag hier rum und bespaße meine Tiere, kraule stundenlang den Bauch oder veranstalte Action. Wenn ich zuhause bin, dann liegen meine zwei (meistens mitten im Weg) und pennen, während ich am Rechner sitze, aufräume, fernsehe, mir was zu essen mache, mich um meinen Haushalt kümmere ...
Meine beiden gehen 3 x am Tag raus, davon in der Regel ein langer Spaziergang mit mindestens 1 1/2 Stunden. Zwischendurch wird mal geschmust, aber der Zeitaufwand dafür hält sich in Grenzen und würde sich auch abends nach 10 Stunden Abwesenheit noch einrichten lassen. Und ansonsten sind sie in der Wohnung völlig unauffällig und pennen.
Zitat:
Und haben nicht vielleicht gerade die Auslandshunde es verdient, es irgendwann endlich einmal uneingeschränkt schön und hundegerecht zu haben?
"Verdient" hat das bestimmt jeder Hund. Aber so lange es noch mehr Hunde in Tierheimen und ausländischen Tötungsstationen als "uneingeschränkte schöne" neue Zuhause für diese Hunde gibt, sollte auch ein Tierheim/Tierschutzverein Kompromisse eingehen.
Zitat:
In einem guten (!) Tierheim haben sie regelmäßigen Hundekontakt und Freilauf auf dem Gelände, dazu evtl. feste Gassigeher als Bezugspersonen - ganz ehrlich, soviel schlechter als wartend in einer leeren Wohnung zu liegen finde ich das nicht.
Da stimme ich Dir zu, aber so viel schlechter ist die leere Wohnung dann auch nicht!
Zum einen gibt es genug Tierheime, die eben nicht unter "gut" laufen, und selbst wenn, wieviele Stunden am Tag kommen denn zusammen mit Hundekontakten, Freilauf und Gassigehen? Wer seinen Hund 10 Stunden am Tag alleine lassen muß, sich dann abends und an den Wochenenden intensiv mit dem Tier beschäftigt, kommt wahrscheinlich auf eine ähnliche Stundenzahl. Und einen "festen Gassigeher", der vielleicht 2 oder 3 x die Woche für zwei Stunden mit dem Hund geht, als Bezugsperson für ein Rudeltier zu deklarieren, finde ich doch übertrieben. Sicherlich ist ein Tierheimhund, der hinter Gittern sitzt und in erster Linie "verwahrt" wird, dankbar für jede Aufmerksamkeit und jede Person, die wiederkommt, aber unter einer Bezugsperson stelle ich mir doch etwas anderes vor. Dann doch lieber montags bis freitags 10 Stunden warten, aber den Rest der Zeiten ohne wenn und aber mit einem festen "Rudel" zusammenleben.