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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Oktober 2014, 22:47 
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Ich brauche Eure Meinungen und Anregungen:


Gestern erhielt ich vom Züchter meiner beiden Hunde eine Mail, daß jetzt rausgekommen ist, daß ihr Deckrüde an einer collie-typischen Erbkrankheit, der CEA (Collie Eye Anomalie) erkrankt ist. Der Rüde ist ihnen seinerzeit als gesund und frei von diesem Gendefekt verkauft worden, bei früheren Tierarztbesuchen und den Untersuchungen für die Zuchtzulassung ist nichts aufgefallen, das ganze kam jetzt durch Zufall ans Tageslicht. Daraufhin haben sie ihre beiden Hündinnen testen lassen, eine ist frei, die andere ist gesund, aber Träger des Gendefekts.

Für mich heißt das, daß meine Hündin Ännie auf jeden Fall gesund, aber Träger des Gendefekts ist.
Meine kleine Bailey ist allerdings Träger, eventuell sogar erkrankt.

Bei diesem Gendefekt kommt es zu Anomalien im Augenhintergrund, betroffen sind immer beide Augen, der Schweregrad kann aber unterschiedlich sein und reicht von "erkrankt, aber ohne Beeinträchtigung" bis zu "blind". Bailey, inzwischen 9 Monate alt, und auch die anderen aus dem Wurf, sind mit Sicherheit nicht blind oder extrem stark auf beiden Augen beeinträchtigt, das wäre dem Züchter und auch mir Bzw. den Besitzern inzwischen aufgefallen.

Vorteil bei dieser Erkrankung ist, daß der Defekt von Geburt an vorhanden ist und sich im Laufe des Lebens nicht mehr verändert, die Krankheit ist nicht heilbar, aber sie wird auch nicht schlimmer im Alter.

Bailey ist ein quietschfiedeler Junghund, sie tobt und spielt gerne, frißt gut und macht sich insgesamt prächtig. Allerdings rotiert mein Kopf, seit ich von dieser Augenkrankheit erfahren habe:
- Letztens ist Bailey beim Spaziergang, als sie dolle 5 Minuten bekam, vor eine Zaunlatte gerannt, später hat sie ein kleines Bäumchen übersehen und ist davorgeflitzt. Sowas passiert auch gesunden Hunden, wenn sie im Tobe-Rausch sind, aber hat sie vielleicht doch was an den Augen? Andererseits war das jetzt in 9 Monaten das erste Mal, daß sie irgendwo vorgelaufen ist.
- Sie ist unsicher, bei Fremdhundebegegnungen (außer bei kleinen Hunden), bei Männern, im Dunkeln. Bis jetzt habe ich das auf ihr Alter geschoben, mein anderer Hund war in dem Alter auch noch unsicherer und das hat sich von alleine gelegt. Heute Abend gab es bei uns im Ort ein Feuerwerk, man hörte es leise knallen. Bailey ging damit viel relaxter um als Ännie, aber das war ja auch was akustisches. Ist sie vielleicht bei visuellen Reizen unsicherer, weil sie die aufgrund einer Beeinträchtigung schlechter einschätzen kann?
- Bailey muß sich neue Dinge immer lange ansehen, sie braucht immer sehr viel Zeit zum Beobachten. Laut einer Hundetrainerin kann das ein Zeichen sein, daß sie ein Leithund ist, die als Junghunde länger brauchen um neues aufzunehmen ... Oder doch was an den Augen?

Jetzt überlege ich, ob ich meine Bailey genauer untersuchen lassen. In meiner Nähe gibt es eine Tierklinik, die sich auf genetisch bedingte Augenkrankheiten spezialisiert hat. Die Untersuchung (kein Gentest, nur eine klinische Untersuchung des Augenhintergrundes) würde ca. 50,- Euro plus MWSt kosten. Ich bin aber unentschlossen ...

Pro:
- Die Kosten halten sich in Grenzen.
- Gewißheit ist immer angenehmer, man grübelt sonst ja doch, siehe oben.
- Würde ich erfahren, daß sie nicht erkrankt ist, wäre ich doch froh, und die Züchter mit Sicherheit auch.
- Käme dabei heraus, daß sie erkrankt ist, kann ich vielleicht anders und mit mehr Verständnis auf den Hund eingehen, zum Beispiel wenn sie in manchen Situationen unsicher ist.

Kontra:
- Auch 50,- Euro muß ich nicht unnötig ausgeben.
- Hunde sind gar nicht so sehr auf das Augenlicht angewiesen, ihre anderen Sinne sind deutlich besser ausgebildet als beim Menschen, sie sind weniger visuell geprägt. Außerdem kennt ein Hund mit einer genetisch bedingten Augenbeeinträchtigung es ja nicht anders, anders als bei Erkrankungen, die erst im Laufe des Lebens auftreten.
- Die Krankheit ist nicht heilbar.
- Die Untersuchung wäre Stress für den Hund.
- Habe ich wirklich was von einem Ergebnis? Ändert sich dadurch irgendwas?



Und jetzt hätte ich gerne ganz viele Meinungen, Pros und Kontras, damit ich zu einem Entschluß komme. Danke schonmal! :thxs:

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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Oktober 2014, 06:44 
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ich versuche es mal so:

Früher habe ich immer genau wissen wollen, was meine Tiere haben. Im laufe der Zeit bin in ruhiger geworden und laufe nicht gleich los.

In Bezug auf die CEA wäre ich zwar beruflich neugierig, aber wie Du schon schreibst, was bringt es einem? Die Krankheit ist selten fortschreitend und da man sie nicht therapieren kann (evtl. bei Netzhautablösung), kann man auch noch später, wenn man das Gefühl hat, daß wirklich Probleme aufgetreten sind den Hund untersuchen lassen.
Für die Züchterin wäre es natürlich schön, wenn sie wüßte, ob die Nachzucht i.O. wäre. Aber welche Konsequenzen zieht sie daraus?

Fazit für mich: ich würde warten. Für den Hund ändert sich nichts, evtl. würde ich Vorsorge treffen und versuchen Rücksicht auf die evtl. Sehschwäche zu nehmen.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Oktober 2014, 08:56 
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Dann bin ich mal das Pro im Gegenzug zu Maharani. Gerade Augen, würde ich es wissen wollen. Meine Hündin ist altersbedingt erblindet. Es waren 3 Monate der Unsicherheit, der Zickigkeit. Wir haben einiges hier im Umfeld umgetstaltet und konnten mit ihr anders umgehen. Ich war damals froh, daß wir sie auch auf Trillerpfeife trainiert haben, das half noch besser in Notsituationen als die Stimme.

Für sie übernahm Stück für Stück ihre Nase und ich konnte sie dann sogar wieder von der Leine abmachen.

Der Hund hatte wieder ein Stück Lebensqualität und Freude dazu gewonnen. Bis wir aber wußten, warum sie sich vom Verhalten änderte, hatte ich auch 2 Tierärzte durch und es kam nur durch Zufall heraus.

Ich weiß nicht, wie die Vererbungslinie bei Eurer Augenkrankheit ist, aber falls eine Chance besteht, daß sie es nicht hat, macht man sich unnötig verrückt. Und 50 €, wenn es nicht richtiger Quälkram mit Narkose ist, wovon ich bei dem Preis nicht ausgehe, würde ich es machen lassen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Oktober 2014, 09:06 
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Ich würde es wohl auch nicht machen aus o.g. Gründen.

Der Vergleich passt zwar jetzt nicht ganz, aber unsere Denkweise war da damals ähnlich.
Wir hatten ja einen Golden Retriever, mit 8 Wochen geholt vom Züchter. Sollte nie zur Zucht eingesetzt werden.
Die Rasse ist ja bekannt für HD.
Wir bekamen damals auch die Bitte unseren Hund testen zu lassen (Züchter und Ta). Von seinen Geschwistern waren offiziell zwei (von 9 insgesamt glaub ich warens) betroffen. Ob der Rest frei war oder nicht getestet wurde von den Besitzern, keine Ahnung.
Wir haben uns damals dagegen entschieden. Wenn man Veränderungen gefunden hätte, hätte man im Vorfeld sicherlich was dagegen machen können. Im Endeffekt läuft's im höchsten Stadium aber eh dann auf eine künstliche Hüfte hinaus. Ob wir das dann überhaupt gemacht hätten, glaub ich nicht.
Es ging uns damals weniger um die Kostenersparnis fürs Röntgen. Aber wozu soll ich einen Hund testen lassen, der eh nicht in die Zucht geht und zudem keinerlei Probleme im Bewegungsablauf zeigt. Hätte sich daran was verändert, hätten wir immer noch röntgen lassen können.
Ich weiß, der Vergleich hinkt ein bisschen :wink:
Jedenfalls hatte Kimba bis zu seinem Tod nie Probleme mit der Hüfte. Zur Einschläferung hat letztendlich ein neurologisches Problem geführt.
An dem Tag haben wir ihn in der Klinik ja dann doch komplett auf den Kopf stellen müssen und die Tä sagte, sie habe bei einem Golden Retriever bzw. bei so einem großen Hund in dem Alter (13 war er) selten eine so gute und wenig veränderte Hüfte gesehen.

Also mach dich nicht verrückt :knuddel:
Ich denke auch, dass du sie immer noch untersuchen lassen kannst, wenn du merkst etwas passt nicht.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Oktober 2014, 09:12 
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Ich finde so etwas für den Züchter sehr wichtig zu erfahren und würde es bei den geringen Kosten wohl machen lassen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Oktober 2014, 10:02 
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Ist es nicht – er darf mit diesem Rüden ohnehin nicht mehr mit einer Träger-Hündin züchten. Eigentlich sollte der Hund komplett aus dem Deckgeschäft genommen werden, da er selbst mit einer Nicht-Träger-Hündin immer Träger-Welpen macht. Falls der Züchter neugierig ist, wie hoch die Prozentzahl der erkrankten Welpen der bisherigen Würfe ist, soll er die Untersuchung selber zahlen. Und selbst dann würde ich mir als Besitzer überlegen, ob ich dem Hund die Untersuchung zumute.

Ansonsten bin ich voll bei Maharani.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Oktober 2014, 13:48 
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Danke schonmal für die ersten Antworten. Ich bin erstaunt, daß die Mehrheit in Richtung "nichts machen" tendiert. Ich hätte eher mit einem Sturm in Richtung "Was sind schon 50,- Euro, daran sollte man nicht sparen ..." gerechnet. Andererseits ist die Zahl der Antworten hier noch nicht repräsentativ. :mrgreen: Vielleicht kommten ja noch mehr Meinungen.


maharani hat geschrieben:
Früher habe ich immer genau wissen wollen, was meine Tiere haben. Im laufe der Zeit bin in ruhiger geworden und laufe nicht gleich los.

Das habe ich bei meinen Pferden gelernt. Deswegen überlege ich ja auch, ob ich sie wirklich untersuchen lassen soll.

Zitat:
Die Krankheit ist selten fortschreitend und da man sie nicht therapieren kann (evtl. bei Netzhautablösung)

Das sind zum Beispiel Informationen, die ich nicht hatte. Da denke ich, eine gute Beratung bei einem Tierarzt, der sich darauf spezialisiert hat, schadet vielleicht nicht. Ich bin davon ausgegangen, daß gar nichts therapierbar ist, es aber auch keine Verschlechterung im Laufe des Lebens geben kann, so die Info des Züchters. Andererseits könnte ich ja in Zeiten des www erstmal weitere Infos sammeln und muß trotzdem nicht gleich den Hund einem Doc vorstellen.

Zitat:
Für die Züchterin wäre es natürlich schön, wenn sie wüßte, ob die Nachzucht i.O. wäre.

Das denke ich auch. Aber ich muß ja auch damit rechnen, daß Bailey doch erkrankt ist und die Züchterin eine negative Nachricht bekommt.




Topatschow hat geschrieben:
Meine Hündin ist altersbedingt erblindet. Es waren 3 Monate der Unsicherheit, der Zickigkeit. Wir haben einiges hier im Umfeld umgetstaltet und konnten mit ihr anders umgehen. ... Der Hund hatte wieder ein Stück Lebensqualität und Freude dazu gewonnen.

Das ist eben auch der Punkt, über den ich nachdenke. Gut, bei meiner Hündin wäre ein Defekt angeboren, sie kennt es nicht anders und muß nicht erst lernen mehr über die Nase und andere Sinne auszugleichen. Aber würde ich in bestimmten Situationen vielleicht anders mit dem Hund umgehen? Geduldiger sein, Verständnis haben, eventuell sogar dem Hund helfend eingreifen können?

Und umgekehrt, wenn sich jetzt rausstellt, sie ist nicht erkrankt, die Augen sind OK, dann weiß ich auch, daß ich ganz normal wie mit jedem Hund mit ihr umgehen kann und auch entsprechende Erwartungen an sie stellen kann. Laße ich sie nicht untersuchen, dann packe ich sie vielleicht manches Mal unbegründet in Watte ...



@ Stella
Ich finde den Vergleich gar nicht so hinkend. Ganz im Gegenteil, bei einer HD kann man wirklich im Vorfeld einiges an Rücksicht nehmen, was eine Belastung des Hundes und das Vorantreiben eventueller Schäden angeht. Und trotzdem habt Ihr es nicht gemacht und seid gut damit gefahren. In meinem Fall könnte ich ja nichtmals etwas gegen die Erkrankung ausrichten, maximal mein Verhalten im Umgang mit ihr etwas darauf einstellen.



Lexi hat geschrieben:
Ich finde so etwas für den Züchter sehr wichtig zu erfahren und würde es bei den geringen Kosten wohl machen lassen.

Den Gedanken habe ich eben auch immer wieder. Vor allem, weil die Züchterin mir ans Herz gewachsen ist. Sie betreibt eine wirklich tolle, liebevolle Hobbyzucht, nicht umsonst habe ich den zweiten Hund auch wieder bei ihr geholt. Wir haben regelmäßig Kontakt per Mail, sie steht mit Rat und Tat zur Seite, ich könnte jederzeit meine Hunde bei ihr unterbringen, wenn ich in eine Notsituation käme, sie bekommt immer wieder Fotos von mir gemailt und freut sich zu sehen, wie "ihre" Babys sich entwickeln ... Sie ist für mich nicht Hundeverkäufer, sondern sie ist mir als Mensch ans Herz gewachsen.




Singvogel hat geschrieben:
er darf mit diesem Rüden ohnehin nicht mehr mit einer Träger-Hündin züchten. Eigentlich sollte der Hund komplett aus dem Deckgeschäft genommen werden, da er selbst mit einer Nicht-Träger-Hündin immer Träger-Welpen macht.

Das war auch mein erster Gedanke - daß deren ganze Zucht, die sie sich liebevoll aufgebaut haben, jetzt den Bach runtergegangen ist mit dieser Nachricht.

Inzwischen habe ich aber noch einige Mails mit der Züchterin hin- und hergeschrieben, einiges erfahren und meine Meinung in dem Punkt geändert.

Die eine von ihren beiden Hündinnen ist frei von diesem Defekt, mit ihr und dem Rüden können sie weiterzüchten, die Welpen wären nicht erkrankt, aber alle Träger. Die zweite Hündin ist selber Träger, von daher ist die Gefahr von kranken Welpen extrem groß, so daß sie mit dieser Verpaarung nicht mehr züchten werden.

Anfangs hatte ich auch die Meinung, daß man auch mit Träger-Hunden nicht mehr weiterzüchten sollte, um eine solche Krankheit irgendwann "ausrotten" zu können.

Tatsache ist aber wohl, daß auch große, als seriös angesehene Züchter mit Trägern, teilweise sogar mit erkrankten Tieren züchten. Der Prozentsatz, der erkrankten Hunde, die so starkt betroffen sind, daß sie blind sind, liegt bei ca. 4%. Dieses Risiko nehmen wohl manche Züchter in Kauf. DAS finde ich unverantwortlich.

Ich kann aber inzwischen verstehen, daß man in Kauf nimmt, daß die Welpen Träger dieser Krankheit sind. Wenn man alle Hunde aus der Zucht aussortieren würde, die HD- oder ED-Probleme haben, MDR1- (Gendefekt, der auch Collie-typisch ist) oder CEA-Träger sind, dann noch darauf achtet, welche Farbe sie haben, weil merle nicht mit merle verpaart werden darf (Auch dann können wieder Erbkrankheiten auftreten ...), dann wäre die genetische Vielfalt für eine gescheite Zucht bedroht. Der Collie ist nicht mehr Modehund (Was ja auch gut ist!), die jungen Leute kennen Lassie nicht mehr :alol: , die Colliezucht in Deutschland ist relativ überschaubar und es ist schwierig an einen Deckrüden zu kommen, der nicht irgendwo im Stammbaum mit der eigenen Hündin verwandt ist.

Mein Züchter geht nicht auf Ausstellungen und Wettbewerbe, sie züchten ausschließlich aus Leidenschaft und Liebe zum Hund, nicht um Pokale in der Vitrine zu sammeln. Dementsprechend sind ihre Welpen nicht an andere Züchter gegangen, die neues Genmaterial brauchen, sondern nur an Privatleute, die einen lieben Partner und Mitbewohner suchen. Die Wahrscheinlichkeit, daß die Welpen wiederum Nachwuchs bekommen, ist daher gering. Es ist also weniger relevant, wenn sie Träger, aber nicht erkrankt sind. Außerdem kann man ja bei zukünftigen Welpen darauf hinweisen, daß sie Träger sind, so daß Käufer wissen, daß diese Hunde nicht oder nur bedingt zur Zucht eingesetzt werden sollten. So wie ich den Züchter kenne, werden sie das auch bei zukünftigen Würfen machen.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Oktober 2014, 14:13 
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Ago hat geschrieben:

Ich kann aber inzwischen verstehen, daß man in Kauf nimmt, daß die Welpen Träger dieser Krankheit sind.
...
Außerdem kann man ja bei zukünftigen Welpen darauf hinweisen, daß sie Träger sind, so daß Käufer wissen, daß diese Hunde nicht oder nur bedingt zur Zucht eingesetzt werden sollten. So wie ich den Züchter kenne, werden sie das auch bei zukünftigen Würfen machen.



Ich nicht... Letztlich nimmt man damit nämlich bewusst in Kauf, dass irgendwann durch diese Träger doch Hunde produziert (und ich schreibe bewusst nicht "gezüchtet") werden, bei denen die Krankheit zum Vorschein kommt (was ist z.B., wenn die Privatperson, die einen Trägerwelpen genommen hat, irgendwann doch auf die Schnapsidee kommt, aus dem Hund dann Welpen haben zu wollen?).
Natürlich kann man sich dann einreden, dass der Hund es ja von Geburt an nicht anders kennt, aber das kann doch kein Ziel sein...
Ich erlebe das ja gerade bei meinem Hund: der ist in einem Alter, wo er nicht nur sehr schlecht sieht, sondern auch der Hör- und Geruchssinn stark nachgelassen haben. Er kann also die schlechten Augen nicht mehr in dem Maße ausgleichen, wie es ein junger Hund könnte - und ich finde sehr wohl, dass das auch Einbußen in der Lebensqualität mit sich bringt.
Und gerade wenn der Genpool der Rasse bereits eher klein ist, wäre es doch umso wichtiger zu versuchen, diesen kleinen Pool krankheitsfrei zu halten statt weiter Träger zu vermehren.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Oktober 2014, 15:06 
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Mit einem Träger weiter zu züchten finde ich auch nicht so toll. Ich sehe das wie bei Hunden mit Nabelbruch. Hier ist es auch eine gen. Disposition und kann weiter vererbt werden.
da die Colliezucht scheinbar so klein ist, sollte man gerade darauf achten, daß die Elterntiere erbgesund sind.
Wenn es in D nicht genug Deckrüden gibt, dann muß man eben aus Hunden aus dem Ausland ausweichen.

Der blue- Merle- Faktor ist aus genetischer Sicht auch nicht das Wahre. Das warum kann ich nicht mehr genau wiedergeben , habe ich aus dem Studium nicht behalten :aoops: .

Und um bei Agos Frage zu bleiben: zum jetzigen Zeitpunkt würde ich nichts machen, da die Untersuchung einem nicht weiterhilft. Wenn allerdings Sehstörungen bemerkt werden, dann sollte man schon nachgucken lassen.
Therapieren kann man ggf. die Netzhautablösung mit einem Laser. Aber wie bei Menschen ist das auch nicht immer mit Erfolg verbunden. So viel ich weiß, kann man gegen die Kolobome nichts machen.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Oktober 2014, 16:36 
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Aella hat geschrieben:
was ist z.B., wenn die Privatperson, die einen Trägerwelpen genommen hat, irgendwann doch auf die Schnapsidee kommt, aus dem Hund dann Welpen haben zu wollen?


Ist denn dann der Züchter, der den Träger-Welpen produziert hat und bei Abgabe ausdrücklich darauf hingewiesen und über die Erkrankung informiert hat, der böse?
Oder doch vielleicht eher der Besitzer mit der Schnapsidee?
Kann man von einem Züchter verlangen, daß er bei der Zucht und der Abgabe der Welpen auch noch einkalkulieren muß, daß andere Menschen Schnapsideen haben?


Aber ich verstehe schon, was Du meinst, Aella (und Maharani genauso). Ich bin ja auch hin- und hergerissen mit meiner Meinung. Eigentlich sollte es Ziel jeder Zucht sein, nur gesunde Tiere zu erzielen. Und ja, man kann auch auf Tiere im Ausland zurückgreifen um den Genpool zu erweitern. Möglichkeiten gibt es immer, wenn man denn will ...

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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Oktober 2014, 16:50 
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Ganz sachlich war mein erster Gedanke, dass man es ja nicht wissen muss wenn man eh nichts dagegen machen kann und muss und der Hund quietschefit ist.
"Unsachlich" wäre ich wenns mein Hund wäre vermutlich trotzdem neugierig und würde die Untersuchung irgendwann machen lassen :aoops: .

Ago hat geschrieben:
Kann man von einem Züchter verlangen, daß er bei der Zucht und der Abgabe der Welpen auch noch einkalkulieren muß, daß andere Menschen Schnapsideen haben?
Ja, ich finde schon, das das zur Verantwortung eines Züchters gehört, dem seine Rasse am Herzen liegt.
Wenns so passiert wie bei Deinen Züchtern jetzt ist das bitter und nicht deren Schuld und ich finde es toll, dass die da jetzt so offen mit umgehen. Und natürlich noch toller, dass kein Welpe offensichtliche Schäden hat, da haben sie wenigsten ein bissl Glück in dem Schlamassel.
Aber wenn man willent- und wissentlich Hunde mit einem "Defekt" produziert und an eigentlich Fremde verkauft muss man leider immer damit rechnen, dass die Käufer dieser Tiere ggf. weniger verantwortungsbewusst handeln als man selbst - und auch, dass das irgendwann auf einen selbst zurückfällt :?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Oktober 2014, 08:23 
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Ago hat geschrieben:
dann wäre die genetische Vielfalt für eine gescheite Zucht bedroht

Das halte ich für totalen Schwachsinn. Und selbst wenn es so wäre: Dann gibt es halt eine Rasse – die ja an diversen echt krassen Erberkrankungen (allen voran der MDR1-Gen-Defekt) leidet – weniger. Was man nicht vergessen sollte bei so einer "Argumentation": Es sind in erster Linie die Hunde, die leiden.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Oktober 2014, 08:27 
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maharani hat geschrieben:
Der blue- Merle- Faktor ist aus genetischer Sicht auch nicht das Wahre.


Aber hallo, und das kann man auch noch krasser ausdrücken. :mrgreen:
Was ich an Problemen bei Merles und Merle-Verpaarungen gesehen habe ist abartig. Von Blindheit bis Auto-Immunerkrankungen ist da alles dabei. Ein echter Spaß und immer beteiligt: Züchter, die genau wissen, dass das, was sie machen eigentlich nicht okay ist – auf Kosten der Hunde (gesundheitlich) und der zukünftigen Besitzer (finanziell und emotional).

Ago hat geschrieben:
Die eine von ihren beiden Hündinnen ist frei von diesem Defekt, mit ihr und dem Rüden können sie weiterzüchten, die Welpen wären nicht erkrankt, aber alle Träger.

Und spätestes da wäre der Ofen bei mir mit den Züchtern aus. Ich würde das nicht unterstützen und sei es nur, ihnen eine Info zu geben, wie viele Welpen tatsächlich erkrankt sind aus ihren Würfen.

schnucki hat geschrieben:
Wenns so passiert wie bei Deinen Züchtern jetzt ist das bitter und nicht deren Schuld und ich finde es toll, dass die da jetzt so offen mit umgehen. Und natürlich noch toller, dass kein Welpe offensichtliche Schäden hat, da haben sie wenigsten ein bissl Glück in dem Schlamassel.

Tja, das kann man glauben, das das tatsächlich (alles) so ist, oder auch nicht. Ich hab allerdings zuviel gesehen, als das ich das einfach so glauben würde. :alol: Der oben beschriebene "Zufall" der das alles ans Licht brachte, könnte auch schon ein erkrankter Welpe sein.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Oktober 2014, 09:29 
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Singvogel hat geschrieben:
Tja, das kann man glauben, das das tatsächlich (alles) so ist, oder auch nicht. Ich hab allerdings zuviel gesehen, als das ich das einfach so glauben würde.


In dem Punkt habe ich absolutes Vertrauen in die Züchter, zum einen, weil ich sie (mehrfach) persönlich kennengelernt habe und in regelmäßigem Kontakt mit ihnen stehe, aber vor allem auch, weil es sonst keinen Grund gäbe, nun alle Welpenbesitzer, auch die aus dem A-Wurf, die "nur" Träger sind, zu informieren.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Oktober 2014, 10:31 
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Ago hat geschrieben:
In dem Punkt habe ich absolutes Vertrauen in die Züchter, zum einen, weil ich sie (mehrfach) persönlich kennengelernt habe und in regelmäßigem Kontakt mit ihnen stehe, aber vor allem auch, weil es sonst keinen Grund gäbe, nun alle Welpenbesitzer, auch die aus dem A-Wurf, die "nur" Träger sind, zu informieren.


Hm, ich kann es ja verstehen, dass man von den Züchtern seines Hundes gerne ein möglichst positives Bild haben will, aber genauso ist es doch denkbar, dass die quasi gezwungernermaßen so handeln, weil wirklich eine Welpe erkrankt ist und die Besitzer nun Stress machen und z.B. damit drohen, das dem Zuchtverband zu melden...
Klar, das muss nicht so sein, aber schon die Tatsache, dass sie weiter Trägerwelpen produzieren wollen und das mit dieser Genpoolstory schönreden, würde mich erstmal misstrauischer machen.
Zumal ich auch nicht so richtig nachvollziehen kann, warum der Rüde vor dem Zuchteinsatz nicht gezielt darauf getestet worden ist, wenn das doch ein wirklich rassetypischer Defekt ist (Testen lässt sich das ja offensichtlich?).

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