Mal fern ab von der Glaubensfrage...
Ich "forsche" in einem meiner Studienfächer gerade zum Bereich "Smartphones und Sicherheit" (schreibe da gerade eine Forschungsarbeit drüber).
Was ich sicher sagen kann: so lange man das iPhone nicht jailbreaked (
), kannst du in Punkto Malware (Viren, Spyware, ect.) nichts verkehrt machen. Das Apple eigene Sicherheitssystem ist schon nicht schlecht und so lange du keine völlig unbekannten E-Mail Anhänge aufmachst oder dich auf "zwielichtigen" Seiten rumtreibst, kannst du dir schwer was einfangen. Durch das geschlossene Betriebssystem sind der Zugriff auf Shell (Vermittler zwischen Nutzer und Betriebssystemskern) und Kernel (Betriebssystemkern) nur schwer zu bekommen. Das sorgt für weniger Nutzerflexibilität in punkto Nutzeroberfläche und nur geringe Schnittstellen um etwas auf das Telefon zu laden (iTunes), aber bietet halt auch Sicherheit.
Bei Android-Geräten handelt es sich immer um ein offenes System, dass sich die Hersteller der einzelen Hardware (Samsung, LG, etc.) auf ihr Telefon anpassen können. Der Zugriff auf Shell und Kernel sind hier nicht so stark gesichert und wenn der Nutzer einer App den Zugriff auf das Telefon erlaubt, dann ist es oft schon geschehen.
"Die große Mehrheit der Angriffe zielt auf Smartphones mit Googles Betriebssystem Android. In 92 Prozent der Fälle versuchen die Cyberkriminellen ihre Malware auf Android-Handys zu platzieren." (Zitat aus einem Artikel inkl. Interview von 2013 mit Uwe Nelkel von Juniper Networks. Nelkels voller Job-Titel ist Senior Sales Specialist Security, Advanced Technologies Team EMEA, Juniper Networks)
Wirklich größter Sicherheitsfaktor bzw. -lücke ist iTunes bzw. der Play Store. Während Apple vor der Veröffentlichung jede App überprüft, kontrolliert Google nur auf Nutzerbeschwerden hin oder in unregelmäßigen Abständen. Grundlegend kann hier jeder eine App programmieren, sich über ein Google-Konto anmelden, einmalig die 25€ Gebühr bezahlen und den Bedingungen zustimmen und schon können so viele "verwanzte" oder schädliche Apps hochgeladen werden, wie man will. Fliegt man mit dem einen Google-Konto auf ist schnell ein neues erstellt, zumal das Internet sehr anonym macht.
Bei sämtlichen Androidgeräten (egal ob Tablet oder Smartphone) ist also ein Virenscanner zu empfehlen. Den aktuellsten Test denn ich jetzt vorliegen habe ist von Ende letzten Jahres. Hier lag der Newcomer Qihoo vor den gängigen Antivirenprogrammen wie Kaspersky, Avira und co. Grundlegend sind die aber alle nicht schlecht.
Und: die größte Schwachstelle eines Smarthphones sitzt, wie beim PC, davor. Ist der Nutzer unbedacht und ungeduldig, hilft auch das beste System nichts
Wer sich mal genau belesen möchte, es gibt zwei tolle Abhandlung des Fraunhofer Instituts über den Aufbau der Android OS und deren Schwachstellen, sowie über Malware bei Androidgeräten. Allerdings auf Englisch und wirklich vollgestopft mit Fachbegriffen...
Mein Freund nutzt ein Androidgerät und ich ein iPhone, aber nachdem was ich jetzt so "herausgefunden" habe, steigt er bald auf mein 5er um, wenn ich das 6er hab. Klar kann man scannen, aber wenn was drauf ist, hilft im schlimmsten Fall eh nur Gerät platt machen und hoffen, dass noch nicht zu viele Daten "gezogen" wurden. Gerade wer über sein Smartphone auch Bankingapps nutzt, sollte sehr vorsichtig sein.