Ententeich

Das mit dem Umgang bzw der Bezahlung der Angestellten hatte ich schon einmal im TV gesehen.
Ich müsste mich auch nicht rechtfertigen, da ich im Leben kein Kreuzfahrtschiff betreten würde.
Das ist wie so ein Hotelbunker an der Küste von Spanien. Und diese Menschenmassen - ich hasse sowieso Menschen und dann noch auf hoher See?
Ernsthaft mir ist es schleierhaft, dass jemand für so eine Art Urlaub Geld bezahlt.

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Die lautesten Kühe geben die wenigste Milch

die Frage ist halt wie geht es den Angestellten in Hotels an Land? Gerade über die Türkei habe ich mal einen Bericht gesehen, da schuften die Angestellten im 5 Sterne Bunker für einen Hungerlohn. Aber zum Thema Kreuzfahrt, da geht es mir wie meinen beiden Vorschreiberinnen, es ist mir unbegreiflich wie man für einen Plattenbau auf Wasser soviel Kohle hinlegt. Wenn überhaupt, dann wie Fabelhaft es macht, eigenes Reich buchen . Ansonsten blanker Alptraum sich mit so vielen Menschen einen so kleinen begrenzten Platz teilen zu müssen...

Ich hatte ganz ähnliche Vorbehalte - bevor ich das erste Mal gefahren bin. Und ich war (und bin immer noch) ein ganz großer Fan von privat geführten kleinen Boutique-Hotels.
Wie bei allen Dingen gilt eben auch für Kreuzfahrten: es kommt darauf an. Ja, es gibt ohne Frage den 3* AI-Silo (AIDA, Costa, Carnival) mit Ballermann-Gefühl inklusive, es gibt aber auch das gediegene 4,5 oder 5* Feeling, wo es vom Platzangebot und der Atmosphäre her sehr entspannt und weitläufig zugeht. Wo jeder jederzeit sein ruhiges Plätzchen findet, man keine Liegen reservieren muss oder mit Socken-in-Sandalen-Trägern in der Schlange vor dem Buffet steht. Man kann das nicht alles über einen Kamm scheren.

Kritisch sehe ich das trotzdem an mehreren Stellen. Die Arbeitsbedingungen sind für das Gros der Mitarbeiter verglichen mit unserem deutschen Standard mau. Ja, sie arbeiten 6,5 Tage die Woche - dafür haben sie dann aber nach jeder Heuer auch mehrere Wochen am Stück bezahlt frei. Die Löhne mögen niedrig erscheinen, sind gemessen am jeweiligen Landesdurchschnitt aber kommod. Klar sind 800 $ für uns wenig, in Indonesien ist es aber ein gutes Auskommen. Und es ist überhaupt ein Job, Schiffe schaffen ja auch Arbeitsplätze. Kost und Logis sind inklusive, d.h. die Familien Zuhause können gut unterstützt werden. Was ich nicht OK finde ist das Pflicht-Trinkgeld, was vor allem auf amerikanischen Schiffen praktiziert wird, und nichts anderes ist als das Drücken von Lohnkosten bei gleichzeitiger versteckter Preiserhöhung. Die Verantwortung für gerechte Bezahlung wird quasi an die Paxe übertragen. Das ist nicht OK.

Der Umweltschutzgedanke wird durch massiven Druck von außen immer präsenter, und es bewegt sich ja was. Stichwort alternative Antriebe oder Ausbau der Stromversorgung in den Häfen, damit die Schiffe nicht ihren eigenen Strom produzieren müssen. Trotzdem gibt es eine unfassbare Ressourcenverschwendung. Was jeden Tag an Lebensmitteln entsorgt wird, an Dosen gepresst oder an Frottee und Bettwäsche durch die Wäscherei gejagt wird geht auf keine Kuhhaut. Luxus ist nicht zweimal täglich frische Handtücher zu bekommen, sondern mit den Handtüchern so umzugehen, dass man sie mehrfach benutzen kann. Da muss sich aber auch jeder an die eigene Nase fassen.
Was ich als allergrößtes Problem sehe ist der s.g. Overtourism. Durch die rasant gestiegene Zahl an Schiffen fallen zu oft zu große Menschenmassen in Städte ein, die das nicht vertragen (Venedig, Dubrovnik, Santorin nur als einige Beispiele). Und da die Touris ihre Rundumverpflegung an Bord haben, haben die lokalen Gastronomen oder Shops fast gar nichts davon. Außer vollen Straßen und den qualmenden Dampfer vor der Tür.

So lange ich das Gefühl habe, die Kreuzfahrtindustrie bewegt und verbessert sich, werde ich weiterhin auf ausgewählten, interessanten Routen fahren, wo ich denke, dort kann ich auch den Einfall von 2000 Leuten vertreten. Für mich persönlich würde z.B. so ein 6000-Menschen-Ding auch nicht in Frage kommen. Das ist nichts anderes als ein gigantischer Freizeitpark auf See, wo die Destinationen Nebensache sind.

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Though nothing, will keep us together
We could steal time,
just for one day
We can be Heroes, for ever and ever.

Mich macht so was immer ein bisschen wütend, auch wenn ich versuche darüber zu stehen.

Ich komme gut damit klar, wenn jemand sagt "ich weiß, dass Kreuzfahrten in Sachen Nachhaltigkeit, Arbeitsbedingungen und Tourismusauswirkungen das absolut allerletzte sind, aber ich habe dabei so viel Spaß, dass ich meine Ökobilanz versuche anderweitig auszugleichen und nicht darauf verzichte."

Aber dieses "die machen ja schon minimale Augenwischerei und ich mache das in so viel Luxus, dass da auch nicht so viele Leute in Städte einfallen und dort kein Geld ausgeben und das schafft Arbeitsplätze und das ist eh nur schlimm wenn der Pöbel das macht, das was ich mache ist völlig in Ordnung." löst bei mir tatsächlich Wut aus.

Danke Diva, dito!

Dive, jetzt hast du mich vor lauter Wut aber ein bisschen missverstanden.
Ich habe nämlich von zwei Paar Schuhen gesprochen.

Mein erster Einwurf galt der Aussage, dass es auf allen Schiffen zugeht wie in der Legebatterie. Das ist definitiv nicht richtig. Es gibt günstigere Schiffe, die ich mit einem 3* Hotel vergleichen würde, und die entsprechend voll gepackt sind. Dort gibt es nachweislich weniger Raum pro Paxe, weniger Liegen und weniger Komfort. Und dazu habe ich gesagt, dass ich persönlich so auch nicht Urlaub machen möchte. Dass es aber eben auch teurere Schiffe gibt, wo weniger Leute auf mehr Platz kommen, und wo man eben nicht das Legehennen-Feeling hat. Dort kann es tatsächlich sehr schön sein.

Der zweite Teil meines Fazits betraf dann die Aspekte Umwelt, Nachhaltigkeit und Arbeitsplätze, und auch da habe ich gesagt, dass a) immerhin schon etwas getan wird, was schon mal besser ist als noch vor einer Zeit, und dass b) andererseites auch noch nicht alles toll ist. Und das betrifft sowohl günstigere wie auch teurere Schiffe, da habe ich gar nicht differenziert. Ich habe nicht gesagt, dass "der Pöbel" sich schädlicher verhält als ich. Absolut nicht. Dann kommen wir aber bald auch beim Thema Flugscham an, und auch da kann man eine differenzierte Meinung haben.

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Nein, kann man nicht. Fliegen ist sehr belastend für die Umwelt. Es wird nicht weniger belastend, wenn ich business fliege und was im Bordshop kaufe.

Hat sie doch auch garnicht behauptet?? Und das kann man noch toppen. .. die noch größeren Umweltsünder sind Fleischesser....

Bezogen auf was?

Also wenn alle Menschen jetzt sofort aufhören würden Fleisch zu essen hätte das mit Sicherheit positivere Auswirkungen auf den Klimawandel als wenn alle Menschen jetzt sofort aufhören würden zu fliegen und mit Schiffen zu fahren. Aber hat ein Vegetarier der 2x im Jahr eine Kreuzfahrt unternimmt und 3x im Jahr fliegt eine bessere Umweltbilanz als ein Karnivore der 3x pro Woche Fleisch isst und keine Flugreisen und keine Kreuzfahrten unternimmt? Rein gefühlsmäßig würde ich sagen, dass das nicht möglich ist, aber ich weiß es tatsächlich nicht.

Leute!

Natürlich ist Fliegen, Schiffsreisen, Autofahren und was auch immer Umweltbelastend.
Aber wir Arbeiten das ganze Jahr für unseren Urlaub, also dürfen wir uns den auch leisten und genießen und uns auch das Schiff, oder den Flieger gönnen.
Der eigene Garten ist zwar auch toll, das Baggerloch 3km weiter auch. Das Freibad im Dorf ist auch nicht zu verachten ..... aber das ist kein Urlaub für mich.
Ich will andere Länder sehen. Ich will ans Meer und wenn ich im Urlaub bin, dann will ich es warm.

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Ordnung ist das halbe Leben, drum ordne nie und lebe ganz!!!

"Ein Amt mit Tücken: (Spiegel-Online: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,15 ... 61,00.html Matadore oder Masochisten??)

Es war auch eher mit einem Augenzwinkern angemerkt... denn sind wir mal ehrlich, Umweltsünder sind wir doch alle, mehr oder weniger. Da ist es nicht hilfreich mit dem Finger auf andere zu zeigen.
Eine Studie einer Uni besagt das ein Vegetarier 5x um den Erdball fliegen kann bis er den gleiche CO2 Ausstoß hat wie ein Fleischesser...fand ich ganz interessant da ich mich gefragt habe wie man das so genau messen will
Für mich hat die Klimadebatte schon was von Hexenjagd und Lächerlichkeit. Mal ehrlich, da werden in Hamburg 700 m Straße für die ,vor garnichtallzu langer Zeit von den Grünen hochgelobten,Diesel gesperrt, aber nebenan verpesten zig Kreuzfahrtschiffe die Luft. Aber das ist ja jetzt wirklich oT

Für mich kommen Kreuzfahrtschiffe nicht in Frage, die die ich mir leisten könnten wäre ein Horrorurlaub(Mittelmeer auf der Aida ) und die Reedereien, bzw Touren die machen würde, liegen jenseits meines Budgets..(Hurtigruten auf Postschiff).

Echt jetzt? Ich glaube du bist hier grad mal sowas von falsch mit so einer Äusserung hier im Thread. Hier geht es um Reisen und nicht ums Fleischessen!!!

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"Ein Amt mit Tücken: (Spiegel-Online: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,15 ... 61,00.html Matadore oder Masochisten??)

So lange alle immer mit dem Finger auf andere zeigen, die ganz bestimmt noch viel schlimmer sind als man selbst, wird sich nichts ändern. Die beste Bilanz hat doch jemand, der sich vegan, regional und saisonal ernährt, nicht fliegt, am besten auch nicht Auto fährt, usw.
Aber so lange wie es Leute gibt, die mit ihrem 340ps SUV mit 200 Sachen über die Autobahn brettern, mehrmals im Jahr fliegen, Kreuzfahrten machen und ständig mehr Sachen kaufen als sie brauchen, ändert sich nichts.
Es hilft nur, diese Menschen sozial zu ächten, so ähnlich wie es mit Rauchern funktioniert hat. Es rauchen immer weniger Leute, seit rauchen so ein doofes Image hat.
Und weder über Flugreisen, noch über Kreuzfahrten oder Fleisch essen kann man unterschiedliche Meinungen haben. Es tötet den Planeten auf dem wir leben.

Also!!!!
Der Peta Thread ist hier >>>>> viewtopic.php?f=3&t=59109 .
HIER!! Ist Urlaub !!
Ich hoffe das klappt

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"Ein Amt mit Tücken: (Spiegel-Online: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,15 ... 61,00.html Matadore oder Masochisten??)

@Lottehotte
Was jetzt? Nicht mit dem Finger auf andere zeigen oder Leute, die sich nicht so verhalten wie man es selbst gut findet, sozial ächten?

Ich persönlich finde es wichtig, Leuten die Konsequenzen ihres Tuns aufzuzeigen. Wenn ich etwas tue was über das normale Maß hinaus schädlich ist, dann möchte ich auch darauf hingewiesen werden. Was ich dann daraus mache - also ob ich mein Verhalten ändere, weil mir das gar nicht bewusst war oder ob ich es beibehalte, weil es mir so wichtig ist, dass ich die Konsequenzen in Kauf nehme - bleibt komplett mir überlassen.

@Susa
Ja, hier ist Urlaub, aber auch Urlaub hat erhebliche Auswirkungen und das passt doch hier besser her als nach Peta.

Es kann doch jeder tun was er will. Der eine begeistert von seiner Kreuzfahrt erzählen, der andere seinen Feldzug gegen Kreuzfahrten fortführen. Ich verstehe das Problem gerade nicht.