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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Oktober 2016, 09:11 
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Für mich ist das Problem an der Diskussion, dass hier nicht klarer zwischen der moralischen und der Rechtsfrage unterschieden wird. Rechtlich betrachtet ist er unstrittig schuldig. Moralisch ist er für MICH unschuldig.

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Heimat ist, wo ich sterben will...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Oktober 2016, 15:42 
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La Traviata hat geschrieben:
Für mich ist das Problem an der Diskussion, dass hier nicht klarer zwischen der moralischen und der Rechtsfrage unterschieden wird. Rechtlich betrachtet ist er unstrittig schuldig. Moralisch ist er für MICH unschuldig.


Genau. Und daher finde ich die Abstimmung, so spannend ich den Fall an sich auch finde, sehr grenzwertig…
Hab es auch als Theaterstück gesehen, das war eine andere Situation irgendwie, ein anderes Involviertsein, Diskussionen mit anderen Zuschauern, die man zuvor gar nicht kannte.
Im Fernsehen fand ich es nicht gelungen… Dafür war mir die Besetzung auch deutlich zu bekannt. :keineahnung:


Kommentar: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... r-im-recht

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Betrachte das Reiten als eine Wissenschaft, aber liebe es wie eine Kunst.
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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Oktober 2016, 07:31 
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Ich finde es auch interessant, dass bei den Theatervorführungen "nur" im Schnitt 60 % für unschuldig waren.
Das Medium Fernsehen hat ja schon nochmal eine ganz andere Wirkung und erreicht auch mehr (und andere) Leute als ein Theater.
Zumal der Protagonist dieses Piloten im Film ja auch schon eher eine Sympathiefigur war, mit der der Zuschauer sich "verbunden gefühlt hat" und bei der man eigentlich nicht wollte, dass er für schuldig erklärt wurde.

Die Diskussion an sich finde ich auch wirklich interessant, aber ich glaube nicht, dass diese Abstimmung irgendwelche großartigen Auswirkungen hat.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Oktober 2016, 08:00 
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Blubbi hat geschrieben:
aber ich glaube nicht, dass diese Abstimmung irgendwelche großartigen Auswirkungen hat.
Das ganz sicher nicht. Das war Fiktion, die vom realen Leben schon recht weit entfernt war. Es war ein verfilmtes Theaterstück, mehr nicht. Aber das ist glaube ich auch nicht das Ziel dieser Aktion gewesen, sondern eher, dass jeder mal kurz drüber nachdenkt, wie er den Wert des einzelnen Lebens bewertet.
Außerdem bin ich sehr sicher, dass die Abstimmung schon bei anderer Besetzung der einzelnen Rollen anders ausgefallen wäre. Aber das gilt für beide Richtungen und ist damit dann auch schon wieder egal.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Oktober 2016, 09:20 
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Tropifrutti hat geschrieben:
La Traviata hat geschrieben:
Für mich ist das Problem an der Diskussion, dass hier nicht klarer zwischen der moralischen und der Rechtsfrage unterschieden wird. Rechtlich betrachtet ist er unstrittig schuldig. Moralisch ist er für MICH unschuldig.


Genau. Und daher finde ich die Abstimmung, so spannend ich den Fall an sich auch finde, sehr grenzwertig…
Hab es auch als Theaterstück gesehen, das war eine andere Situation irgendwie, ein anderes Involviertsein, Diskussionen mit anderen Zuschauern, die man zuvor gar nicht kannte.
Im Fernsehen fand ich es nicht gelungen… Dafür war mir die Besetzung auch deutlich zu bekannt. :keineahnung:


Kommentar: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... r-im-recht


Ich habe den Film nicht geschaut, aber insbesondere nach Lektüre von Fischers Kolumne auch echt keine Lust mehr drauf. Allenfalls, um herauszufinden, ob ich ihm tatsächlich mal zustimme oder ob er wieder viel mehr rumpöbelt als nötig.
Jedenfalls hat er mit einer Sache recht: Dass der Angeklagte rechtswidrig gehandelt hat, ist unstreitig, aber ob er schuldig ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Deshalb hab ich ja schon ganz am Anfang des Threads gefragt, wieso die Antwort des deutschen Rechts bitteschön eindeutig sei. Denn das Strafrecht kennt diese von Travi oben als "rechtliche" und "moralische" Ebene bezeichneten Stufen seit Jahrhunderten - das Rechtsgefühl des Täters und seine Erwägungen können durchaus rechtlich relevant sein in Form eines Entschuldigungsgrundes.
Und wenn, wie Fischer sagt, im Film aus Unwissenheit oder gar bewusst alles vollkommen verdreht und dem unkundigen Zuschauer suggeriert wird, auf die Moral komme es nicht an, sodass sinnloserweise nur die unstreitige Rechtswidrigkeit der Tat erörtert wird, dann haben sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk und vor allem Schirach, der sich ja auch noch als rechtskundig ausgibt, mehr als blamiert, nämlich sich außerdem noch die Schuld aufgeladen, einem riesigen Publikum eine vollkommen falsche Vorstellung vom Strafrecht einzutrichtern.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Oktober 2016, 10:20 
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da das Gefühl für Strafrecht ohnehin von amerikanischen Krimiserien geprägt wird :-| , kommt es auf eine verunglückte deutsche Sendung auch nicht drauf an...

bestes Beispiel, man glaubt ja allgemein, dass der Satz "Sie haben das REcht zu schweigen, und alles was Sie sagen..." in Deutschland auch so verwendet wird/werden muss. Und fast jeder, der auch nur einigermaßen regelmäßig das guckt, kann Dir diesen Satz auswendig daherbeten...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Oktober 2016, 10:23 
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Ja, das Durchschnittspublikum schert sich wohl nicht drum, wie die rechtlichen Unterschiede sind...
Aber der ö.-r. Rundfunk hat verfassungsrechtlichen Bildungsauftrag und wir bezahlen ja auch dafür, dass er dem unabhängig vom Werbemarkt etc. nachkommen kann :roll:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Oktober 2016, 10:51 
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Lexa Loona hat geschrieben:
Ja, das Durchschnittspublikum schert sich wohl nicht drum, wie die rechtlichen Unterschiede sind...
Aber der ö.-r. Rundfunk hat verfassungsrechtlichen Bildungsauftrag und wir bezahlen ja auch dafür, dass er dem unabhängig vom Werbemarkt etc. nachkommen kann :roll:


Das "Durchschnittspublikum" wird auch die ganzen § nicht vor Augen haben. Ich denke der Film mit seiner Abstimmung wird einfach zu hoch aufgehängt. Wie die Theologin danach schon sagte: es ist ein Experiment. Deswegen wird die Verfassung nicht geändert. Ich, als §-Depp, fand es interessant den Plädoyers zu folgen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Oktober 2016, 11:00 
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Naja, aber besonders Strafurteile werden von der Bevölkerung oft nicht verstanden und ich finde es falsch, dann nicht ihre Nachvollziehbarkeit durch so eine Gelegenheit zu fördern.


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