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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. August 2015, 07:54 
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Hi ihr,

am Wochenende hats mich als Zuschauer auf ein Westernturnier verschlagen. Ich verstehe echt nichts davon, auch nicht von den Anforderungen, nur man hört und liest ja immer, dass sich das auch alles an der Ausbildungsskala orientieren soll. War so eine Art Dressurprüfung die ich da guckte, sie kamen im versammelten Schritt reingeritten, dann gings im Zuckeltrab weiter, Galopp mal schnell oder langsam auf dem Zirkel (es war halt schnell und langsam, nicht irgendwie Galoppsprünge verlängern oder Mittelgalopp. Eine Erhöhung der Frequenz, nicht Erweiterung des Rahmens). Dann aus dem Zirkel wechseln mit Umspringen. Und zum Schluss eben Länge der Bahn mit Sliding Stopps. Dann wurde abgesessen und dem Pferd komplett die Trense abgenommen und es wurde mit dem Zügel um den Hals rausgeführt. Echt interessant.

Und mir fiel bei extrem vielen Pferden auf, dass vor allem beim extrem langsam reiten (also keine Versammlung, sondern einfach nur langsam - ist das so gefordert?) der Motor ausging. Der Galopp entwickelte sich dann bei nahezu allen zum Viertakt. Das war so extrem und auffällig, dass ich mich gefragt hab ob das so soll und ob das eine Art Mehrgang-Prüfung wie bei den Isis ist. Und ich habe noch nie so auffällig viele Pferde so dermaßen auf der Vorhand laufen sehen, aber das ist ja die logische Konsequenz wenn hinten der Motor ausgeht. Oder ausgehen soll. Also ist das mit der Ausbildungsskala nun wahr oder falsch?

Ich will das gar nicht irgendwie in ein falsches Licht rücken, vielleicht habe ich es auch einfach falsch verstanden oder aus meiner Perspektive falsch interpretiert. Deshalb frage ich ja.
Ach so, es war übrigens eine Landesmeisterschaft, insofern denke ich, die wussten was sie da taten.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. August 2015, 08:07 
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*kicher*
viergang-Prüfung.
sehr höflich ausgedrückt.

wenn einzeln geritten könnte es eine Ranch-Pleasure gewesen sein, da sind Elemente aus Pleasure und Reining drin, aber es liegen auch ein paar Stangen rum.

die Westernleute wollen den Trab als Jog, der ist sehr langsam, und ja, die Diagonale kann dann schon gebrochen sein, so dass es vierschlagig ist. Es wird auch "extended" verlangt, aber das ist eben, wie richtig erkannt halt ein Tucken schneller, aber "Rahmenerweiterung" ist da nicht gewünscht.
Der Galopp ist "lope" und analog zum Trab auch langsam, und dadurch gerne gebrochen, auch hier gibt es "extend" und das ist denn eben etwas schneller.
https://www.youtube.com/watch?v=uexLqB80TFc

Bei reinen Pleasure Prüfungen - vor allen Dingen in USA - wird so extrem langsam geritten, dass Nicht-Western-Reiter sagen, das Pferd lahmt.

Ansonsten krankt der Westernsport wie alle Reitsport-Arten generell an der Extremisierung und Überstilisierung, und gerade Pleasure ist in meinen Augen ein ganz krankes Beispiel dafür.
Beispiel Pleasure
https://www.youtube.com/watch?v=eOLV7Mj0OUw

Ranch-Pleasure wird übrigens als "die reiten vorwärts" empfunden... jaja...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. August 2015, 08:14 
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ich hätte jetzt eher vermutet, dass es eine Superhorse Prüfung war..

Und nein theoretisch sind das alles keine Viergang-Prüfungen und jeder teilnehmende Reiter würde auf Nachfrage vehement verneinen, dass es ein Viertakt-Galopp war. Das sieht nur so aus ;)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. August 2015, 08:20 
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jo, superhorse könnte auch sein.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. August 2015, 08:36 
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baura hat geschrieben:


Oh, wow, danke für die erklärenden Clips. Ganz ehrlich, so habe ich Pferde sich ja noch nie bewegen sehen. Noch NIE! :ashock: Krass!

Nee, dann war das vom Wochenende ja noch voll im Vorwärts. Stangen lagen da auch nicht rum, es muss also was anderes gewesen sein als die von euch genannten Prüfungen. Und OK, dann habe ich da auch keinen Vierschlag-Galopp gesehen [smilie=timidi1.gif]

Nix für ungut, ich war nur neugierig.

Was Totilas und Co präsentieren hat ja auch nix mit Ausbildungsskala zu tun, insofern sind seltsame Bewegungsmuster im Topsport ja nichts Ungewöhnliches. Das menschliche Auge gewöhnt sich mit der Zeit an alles.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. August 2015, 14:06 
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Hört sich für mich an wie eine stinknormale Reining. So in etwa, oder? https://www.youtube.com/watch?v=KT0b5eZkvPI
Ich bin auch vom Glauben abgefallen, als ich das erste Mal eine Prüfung sah (die höchstdotierte auf der Americana).

Den Schluss
Adrenalin hat geschrieben:
insofern sind seltsame Bewegungsmuster im Topsport ja nichts Ungewöhnliches.
hab ich damals auch daraus gezogen.
Und dass ich mir nie wieder tote Pferde unterm Sattel anschaue. [smilie=timidi1.gif]

Und das ist ja alles noch gülden, wenn man sich den Pleasure-Quatsch anschaut. Vergnügen ist das jedenfalls keines, fürs Pferd nicht und auch nicht zum Angucken. :wallbash:


Zuletzt geändert von Singvogel am 3. August 2015, 14:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. August 2015, 14:13 
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da keine Stangen vorkamen, könnte es auch ne Reining gewesen sein, wobei in einer Reining NIEMALS getrabt wird.
Insofern auch merkwürdig.

dass man absteigt und das Bit raus nimmt, ist oft so.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. August 2015, 14:15 
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baura hat geschrieben:
wobei in einer Reining NIEMALS getrabt wird.

Stimmt, hab ich überlesen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. August 2015, 15:49 
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Wenn keine Stangen herumlagen, aber Sliding Stops geritten wurden, dann wird es eine Reining gewesen sein. Je nach gefordertem Pattern [smilie=hate-teach.gif] darf man da durchaus reintraben oder nach Gusto auch im Schritt reingehen.

Ansonsten: als regelmässige "Lager-Wechslerin" (sprich: mein Pferd wird Western und Englisch geritten und ja, das funktioniert sehr gut) kann ich sagen, das es "Scheisse-Reiten" in jeder Stilrichtung der Reiterei gibt. Man kann das leider nicht an der Ausrüstung von Pferd und/oder Reiter festmachen. :alol:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. August 2015, 16:23 
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Adrenalin hat geschrieben:
baura hat geschrieben:


Oh, wow, danke für die erklärenden Clips. Ganz ehrlich, so habe ich Pferde sich ja noch nie bewegen sehen. Noch NIE! :ashock: Krass!


Zum letzteren stimme ich zu :ashock:
Aber der im ersten bewegt sich doch so, wie ich normaler Englischmensch mir Western vorstelle! Zumindest sieht das vom Bewegunsmuster her so aus, wenn die bei mir im Stall Western reiten und wenn ich zufällig bei den Weltreiterspielen sowas erwische im TV..


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. August 2015, 20:35 
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Singvogel hat geschrieben:
Und dass ich mir nie wieder tote Pferde unterm Sattel anschaue. [smilie=timidi1.gif]
Ging mir auf "meinem" ersten Westerturnier beim Zuschauen ähnlich. Ich werde nie verstehen, wieso man sich mit so herrlichen Tieren wie Pferden beschäftigt, nur um ihnen jedwede Ausstrahlung konsequent abzutrainieren.
GsD hat das Westernreiten auch noch andere Facetten.
Withspots hat geschrieben:
kann ich sagen, das es "Scheisse-Reiten" in jeder Stilrichtung der Reiterei gibt. Man kann das leider nicht an der Ausrüstung von Pferd und/oder Reiter festmachen. :alol:
So isses wohl


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Ungelesener BeitragVerfasst: 5. August 2015, 09:00 
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Jap, Western ist nicht gleich Western. Dieses untertourige auf der vorhand dödeln ist furchtbar. Ich kenn aber genug die eher die arbeitsreitweise drin haben. Deutlich frischer, Pferd soll stets mitdenken und die trainieren eben auf Reaktionsschnelligkeit. Das braucht man bei der Rinderarbeit, beim Barrel Race etc einfach auch. Und der eine sagte mal: er will sein Pferd bei den Manövern schon gern auf der Hinterhand haben, weil es dann einfach etwas schonender für die Gelenke ist. Und genauso reitet der dann auch. Da hab ich immer gern zugeschaut.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 5. August 2015, 14:37 
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"untertouriges auf der Vorhand rumdödeln" kann man prima mit "Kopf auf die Brust ziehen, Schnauze zuschnüren, vorne steppen, hinten schleifen lassen" kontern. :alol:

So scheint's mir nämlich häufig, wenn ich einmal wieder auf einem Englisch-Turnier bin.

Der "Nachteil" des Westernreitens ist die Vielfalt.

Viele (Reiter und Nichtreiter) denken bei "Westernreiten" entweder an Reining (= wie wild im Kreis galoppieren, dann ein bißchen drehen und dann aus vollem Galopp anhalten) oder an Cutting (= Rind aus der Herde rauspulen und dann von der Rückkehr in die Herde abhalten). Wenn man "Glück" hat (die Anführungsstriche sind Absicht), kennt noch jemand Rodeodisziplinen wie Barrel Race (was NOCH mal was ganz anderes ist und mit "Westernreiten" ungefähr soviel zu tun hat wie NASCAR mit normalem Autofahren).

Das es noch gefühlte drölfzigtausend andere Disziplinen gibt, die man dann auch noch bei verschiedenen Verbänden starten kann (alleine in Deutschland könnte ich beispielsweise theoretisch bei ca. 9 Verbänden Reining starten !), mit unterschiedlichen Anforderungen, mit unterschiedlichen dafür verwendeten Pferdetypen, mit unterschiedlichen Trainingswegen, die dahinführen...das ist leider etwas schwieriger zu erklären und die wenigsten Frager (wobei sich die Fragen meist auf: Oh, Du bist Westernreiter ? Machst Du das auch so wie im Fernsehen, so mit Kühe durch die Gegend scheuchen ? beschränken) wollen überhaupt auch nur ansatzweise erklärt bekommen, wo der Unterschied zwischen beispielsweise "Western Horsemanship" (die Western-Version der Dressureiterprüfung) und "Natural Horsemanship" (=dieses vom schnauzbärtigen Typen mit italienischem Nachnamen "erfundene" ritualisierte Stöckchenschwingen und Seilchenwedeln).


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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2015, 12:22 
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Withspots hat geschrieben:
Der "Nachteil" des Westernreitens ist die Vielfalt.

Weil wir jetzt nicht wissen, in welcher Disziplin genau, der gerade im Vierschlag-Galopp durch die Gegend eiert, oder wie? [smilie=timidi1.gif] :mrgreen:

Ich kann dieses Vergleichs-Ding ehrlichgesagt nicht mehr hören/lesen. Schlechtes Reiten ist schlechtes Reiten und mir ist es egal, ob es Richter mit Melonen auf dem Kopf sind, die HdS nach vorne punkten oder welche mit Westernhut auf der Hirse, die offensichtlich Vorhandgeeire sehen wollen.
Meiner Ansicht nach sind die Übereinstimmungen größer, als die Unterschiede, zumindest, was das Unkorrekte betrifft. Das wird vor allem dann klar, wenn man sich die Vorbereitungsplätze bei beiden ansieht.

Insofern kann ich nur sagen: Mir macht es meist wenig Spaß Reitsport zu kucken, egal welcher Couleur.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2015, 12:58 
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Singvogel hat geschrieben:
Insofern kann ich nur sagen: Mir macht es meist wenig Spaß Reitsport zu kucken, egal welcher Couleur.
=D> =D> =D> =D> =D> :thxs: =D> =D> =D> =D> =D>

Aktuell reihen sich da ja auch die echten Viergangprüfungen gut ein (also die, wo gar keine Westernreiter mitspielen) :kotz:


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