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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Juli 2007, 13:28 
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"Everybodys Free (to wear Sunscreen)"
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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Juli 2007, 19:21 
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Sparkle hat geschrieben:
Hi Pakuna ... :wink:
Grüße dich ...

Hm ...schön zusammengefaßt !

Ich würde GERN auch mal einen Ausflug in die Western-Orientierte Freizeit-Reiterei machen ... weil es immer etwas abschätzig klingt ...wenn diese als "negativ-Beispiel" herhalten müssen.

Ähnlich wie bei den Englisch-orientierten FZ-Reitern ... sind diese meist nicht weiter interessiert an Ausbildungsskala und Turnierteilnahme ...

Viele Umsteiger, die ich kennenglernt habe ...reiten deshalb nicht auf einmal BESSER ...nur weil sie jetzt einen Westernsattel unterm Hintern haben ... beileibe nicht !

Aber darum gehts auch gar nicht ...

Und ab jetzt drück ich mich vorsichtig aus ...versprochen ... :wink:

Die Westernreiterei bietet gerade schwächeren Reitern, deren HauptWUNSCH und AUGENMERK darauf liegt ein ruhiges - vertrauensvolles Verhältnis zu ihrem Pferd zu finden ... MEHR Möglichkeiten und Trainer - die ihnen da auf den Weg helfen.

Daher für mich der Boom - in eben dem Segment !

Wo sonst finde ich Kurse zur Bodenarbeit ...Respekt ... Pferde"Psyche" ... Verhalten ...und Erklärungen die über ein Ausbildungs"Schema" hinausreichen.

Für uns Turnierreiter ist das alles schon so normal geworden ...ein WILLIGES - GEHORSAMES Pferd !

Ich kann mich noch sehr gut erinnern ...an meinen ersten TRAIL mit offenem Mund ... DAS hatte ich sooo - NOCH NIE gesehen ... !

Ein Pferd, das nahezu unsichtbar gelenkt ... fast "schlafend" :wink: ...sowohl vorwärts als auch rückwärts !!!!! die fast identisch Schweren "Hindernisse" ...mit tiefem Kopf und völligem Vertrauen in die Entscheidungen des Reiters absolviert !!!!

Der Weg dorthin ist nicht leichter, als jede andere Turnierdisziplin ...aber selbst das Erlernen eines kleinen Teilaspekts hieraus ... bringt doch einem FZ-Reiter mehr für sein Leben mit seinem Pferd ...als das hinterherhächeln einer E- A - L - M - S ... orientierten Skala ...die mich mangels "Pferdematerials" eh irgendwann im Regen stehen läßt !

Das sich nicht alle Ausbilder auf hohem Turnier-Niveau bewegen ist klar ...und ist bei euch nicht anders ...

Aber die ZIELE sprechen eben auch auf niedrigem Niveau Menschen an, die einfach nur ein Pferd haben möchten, das ihnen vertraut ...und gerne mitarbeitet ...

UND SORRY ...davon sehe ich bei UNS MEHR als bei EUCH !!!!

Ich habe hohen Respekt vor Ausbildern im FZ Bereich ...die nach ihren Möglichkeiten Pferd und Reiter auf den Weg bringen ...

PARTNER ZU WERDEN ...


Pssst ...war das jetzt zu pathetisch :roll:

:alol: ...ich steh gern hier und sprech über die Unterschiede ... aber ich bin vor ca 20 Jahren mit fliegenden Fahnen gewechselt ... und das kommt halt auch mal durch :wink:

LG

Sparkle


Ich möchte ich gerne ein "Einspruch, Euer Ehren" los werden. :alol:
Zunächst ein Bekenntnis: Als ich 1995 nach 9 jähriger gesundheitlich und studientechnischer Abstinenz wieder mit dem reiten angefangen habe, ahbe ich das auf einem Westernpferd. Ich war vorher typischer FN-Turnierreiter, sehr eihrgeizig, und soweit das möglich war auf nicht eigenen Pferden, auch recht erfolgreich. Was mir nicht gefallen hat, war die Haltung. Ich also mit viel Blauäugigkeit ins Westernreiten, und bei meinem ersten Westernturnier als Zuschauer hab ich einen kulturschock erlitten und mir gedacht, das ist das selbe in grün oder meinetwegen star spangled.

Ich hab dann so beobachtet, wer bei "uns" in der Gegend umgestiegen ist. Das waren einmal die, die mit dem FN Reiten nie so glücklich waren, die ohnehin schon den Touch eher zum Alternativen hatten. Dann waren es welche, die sich nicht mühen und quälen wollten. Und da sage ich "sich", denen es an Härte und Selbstdisziplin gefehlt hat. Und bei den Turnierreitern kamen die Umsteiger aus dem Springlager, und da muss ich ehrlich sagen: vom Springreiter-Matcho zum Western-Matcho... Besser sind sie dadurch nicht geworden...

Und das Westernreiter ihre Pferde mehr als Partner sehen, ich weiß nicht, daß ist mir zu schwarz-weiß. Bei wievielen wird jegliche Regung des Pfereds, die Suche nach Nähe und Kontakt, mit tausendfachem "Back" beantwortet.

Wo ich die postiven Impulse sehe, ist der Bereich Bodenarbeit. Da habe ich mir viel mit rausgenommen, bin ja auch immer gerne mal mit meinen Englischpferden im Trail gestartet, und das auch erfolgreich, und mein Fuchs dürfte eines der wenigen "englischen" Pferde sein, der eine komplette Dressur sowohl mit Kandare wie mit Halsring geht.

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"Nur wer Pferde als freie, lebendige Partner und als Geschöpfe Gottes anerkennt, wird den Adel ihres Wesens und schließlich ihre Zuneigung erfahren. Und er wird etwas gewinnen, was über die Fertigkeit im Sattel weit hinausgeht: Einen stolzen Diener – statt einen unterworfenen aufsässigen Knecht."
Hans Heinrich Isenbart


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. Juli 2007, 09:44 
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Hi Bazooka ...

Hm ...jetzt hab ich deinen "Einspruch" gestern abend (müde) und gerade eben nochmal gelesen ...

Und ich muß sagen ... es klingt nicht nach Einspruch ...eher nach "gleichlautend" ...oder hab ich das Mißverstanden ???

Ich habe oben schon geschrieben, dass ich keinen Umsteiger kennengelernt habe, der "spontan" mit einem WE-Sattel besser/schlechter reitet als zuvor ...

...und der große Vorteil, den ich sehe, liegt in den "Nebenfächern" bei der Westernreiterei ... :wink:

Was du ja auch nochmals durch deine eigene Reiterei bestätigt hast ... :-?
Leistungsorientierte Turnier-Reiterei (oder schon korrekt angeleitetes Reiten) kostet in beiden Lagern Schweiß-Geld-Zeit-und Nerven ...

Also ... ?


Zu den Pferden die so "charakterarm" durch "Back" und sämtliche Erziehungsmethoden laufen ...

Da könnte ich natürlich anfangen mit dir zu diskutieren ...

Ob das nun wirklich was mit "freundlicher Kontaktaufnahme" seitens des Pferdes zu tun hat ... ???

Die Charakterzüge, wie "Zappeln am Putzplatz" ... "Steigen an der Hand" ..."Kicken nach dem Schmied" ...oder - auch sehr gern als "Charakterzug" beschrieben ... "Cheffe" ganz hinten am Führseil mal zeigen, wo man eigentlich hinwill (gern trabend oder - falls Herrchen sportlich genug auch galloppierend :wink: )

...auf diese ..."Der ist so - mein Süßer ...sooo kenn ich ihn ...isser nicht ein Schlawiner- der meint das auch NIE böse" (Pferdchen bestätigend kraulend ...mit einem "leicht" genervten Unterton)

:-? .... :alol:

...auf diese "Charakterzüge" :roll: (um nur Einige zu nennen :wink: ...der Katalog ist durchaus erweiterbar ...ich denk da nur ans Verladen Huiuiuiii :roll: ...) ...haben wir in Zuchtauswahl und Kinderstube/GRUNDSCHULE !!! halt eben mal verzichtet ...

Und du wirst lachen ...es geht prima OHNE :wink:

LG

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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. Juli 2007, 20:15 
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Ohne was?

Es gibt durchaus "Englisch-Pferde", die können ganz normal in den Hänger gehen, darin stehen bleiben, sich abspritzen lassen, nicht dauernd nach Leckerlie geiern etc. - glaubst du, mit Umstieg auf den sattel mit Horn werden die Pferde plötzlich dann zu Engeln?

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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. Juli 2007, 21:54 
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Generell kann man sagen, Westernreiter sind keine genetisch predistinierten Gutmenschen.
Da gibt es die Nullnummern, die ihre Pferde an Kopf und Schweif zusammen binden, damit sie sich schön biegen, in Rekordzeit natürlich, denn ein Westernpferd gilt leider schnell als alt,also müssen sich alle beeilen,zumindest die, die im Turniersport was werden wollen.
Da wird genauso gerollkurt wie im Englischreiten, nur leider noch nicht so kontorvers diskutiert.
Der Westernsport ( höhere Klassen ) befindet sich zur Zeit leider noch auf einer sehr üblen Linie, wobei die EWU sicherlich andere Maßstäbe setzt als die DQAH und daher die Auswüchse sich dort eher in Grenzen halten.

Nicht falsch verstehen, ich habe generell nichts gegen diese Reitweise, ich bin selbst ehemaliger Westernreiter .
Aber Versammlung, das ist rein wissenschaftlich betrachtet ( und nur dies ist objektiv) etwas anderes.
Ein tief eingestelltes Pferd kann nicht versammelt laufen. Ein versammeltes Pferd hebt seinen Widerrist, wird vorne höher als hinten,kippt im Becken ab und richtet sich vorne auf.
Hier darf Untertritt nicht mit Versammlung verwechselt werden.

LG
Meritas


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. Juli 2007, 22:19 
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Meritas hat geschrieben:
Ein tief eingestelltes Pferd kann nicht versammelt laufen. Ein versammeltes Pferd hebt seinen Widerrist, wird vorne höher als hinten,kippt im Becken ab und richtet sich vorne auf.
Hier darf Untertritt nicht mit Versammlung verwechselt werden.


was genau ist bei dir ein tief eingestelltes Pferd? Kannst du das genauer ausführen?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. Juli 2007, 22:42 
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Die meisten Reiner laufen mit der Nasenspitze unterhalb des Buggelenkes. Ein Untertritt ist zwar möglich aber keine Versammlung. Ein versammeltes Pferd geht immer in Aufrichtung.
Tief eingestellt (momentan en vogue) heißt, unterhalb Buggelenk und oft Richtung Brust gezogen. Das Nackenband läßt grüßen!

Es gibt allerdings einige wenige, die die Arbeit an der Versammlung ins tägliche Training einbauen, während des Turniers jedoch auf langer Stützbasis arbeiten. Dies ist dann völlig in Ordnung.
LG
Meritas


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juli 2007, 07:30 
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Hallo,
ich muss mich noch einmal bedanken. Toll, wie viele sich hier wirklich Mühe geben, meine Fragen zu beantworten und das ganz ohne Vorwürfe oder persönliche Angriffe. Vielen Dank. Vor allem die Definitionen von Frau Roth-Leckebusch haben mir weitergeholfen und auch der Vergleich zu "unserer" Ausbildungsskala. Was mir an "unserer" Reiterei gut gefällt ist, dass es Fachbücher gibt (Richtlinien für Reiten und Fahren), in denen jeder Interessierte die Grundbegriffe und Definitionen und Hilfengebungen nachlesen kann - sozusagen ein Leitfaden. Jeder Reiter, der diese Regeln befolgt, kann ein ordentlich ausgebildetes Pferd reiten und kommt zumindest in Maßen mit ihm zurecht. Das ist ebenfalle ein Ziel unserer Reiterei. In dem Stall, in dem ich früher stand, wurde ein Westernkurs abgehalten von einem bekannten Westernausbilder. Ich habe eine Freundin gefragt, ob sie da mit ihrem Westernpferd auch teilnimmt und sie sagte, dass das nicht geht, weil dieser Trainer mit ganz anderen Hilfen reitet, als sie und ihr "Haustrainer". Sie könne bei dem Kursleiter gar nicht mitreiten, weil ihr Pferd diese Hilfen überhaupt nicht verstehen könnte. Da war ich natürlich schon etwas erstaunt (und es handelte sich wirklich um dieselbe Westerndisziplin - es war ein Trail- und Pleasure-Kurs).

Dass die Westernreiter ein innigeres und auf Vertrauen basierendes Verhältnis zu ihren Pferden haben, kann ich allerdings anhand meiner persönlichen Erfahrungen ganz und gar nicht bestätigen. Ich kenne mich ziemlich gut in der FN-Dressurszene aus und war dennoch echt geschockt, als ich die Vorbereitungen zu einem Westernturnier mitbekommen habe. Ich dachte schon, wir Dressurgurken übertreiben es ein bißchen, aber das stellen die Westernreiter problemlos in den Schatten. Eine Modenschau ist nichts dagegen (was ja an sich noch nicht negativ wäre). Aber über Nacht angebundene Pferde mit fest (!) einbandagierten Schweifrüben (offensichtlich damit sie am nächsten Tag höher getragen werden - bei Arabern wohl ein Markenzeichen), oder das stundenlange in der Box stehen mit Halskrause (keine Ahnung wozu das gut sein soll). Und dann wurde einem Pferd, das "nur" an einer Showvorführung teilnehmen sollte, sogar Schmerzmittel verabreicht, weil die Stute deutlich lahmte und man sich diese Prestigeshow (war nur die Pauseneinlage auf einem Dressur- und Springturnier) nicht entgehen lassen wollte. Naja, vielleicht bin ich auch einfach nur an die falschen Westernreiter geraten. Aber da war ein wohl sehr bekannter und anerkannter Ausbilder aus den USA, der den jungen Hengsten immer mit dem langen Zügelende auf den Schlauch gehauen hat, wenn sie ausgeschachtet haben. Und er ritt die Henste absichtlich mit rossigen Stuten in einer Halle und absichtlich immer Nahe an die Stuten ran, um die Hengste zu provozieren. Ich habe es nicht verstanden, aber alle bestätigten mir, dass das so sein muss. AHA!

Die Westernpferde in unserem Stall sind alle ausnahmslos absolut gehorsam im Umgang. Aber wenn ich ehrlich bin, sind sie in meinen Augen auch absolut "tod" im Charakter und haben nichts Individuelles, was sie als einzigartiger Pferdecharakter ausmacht. Ich selbst habe zwei Wallache (7 und 14 Jahre alt), die auch sehr gut erzogen sind (Verladen, Schmied, auf die Weide führen, stehen bleiben, etc. etc. etc. - alles kein Problem), aber sie haben ihren eigenen Charakter behalten und sind manchmal echte Clowns. Das fehlt mir an den Westernpferden ganz entscheidend. Ich möchte ehrlich gesagt, dass jedes meiner Pferde seinen eigenen Charakter und seinen eigenen Charme behält. Manchmal habe ich den Eindruck, dass bei den Westernpferden Gehorsam mit Selbstaufgabe einhergeht und das wäre wirklich das letzte, was ich mir für meine Pferde wünsche. In der Dressurreiterei soll das Pferd seinen "Schmelz" behalten und das unterstütze ich zu 100 %.

Ach ja und dann ist noch eins ganz auffällig. Unsere Westernreiter gehen ganz ganz selten mal ins Gelände und wenn, dann wird dort so gut wie nie getrabt oder galoppiert. Das versteh ich nun ganz und gar nicht. Aber wie gesagt - vielleicht bin ich einfach nur an die "falschen" Westernreiter geraten und habe daher so ein relativ negatives Bild dieser Sparte.

Noch einmal vielen Dank für Eure netten Beiträge. Ich habe mir vorgenommen, in Zukunft mal öfters auf einem Westernturnier zuzuschauen, um neue Eindrücke von diesen Sparten der Reiterei zu bekommen.

Snoeffi


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juli 2007, 08:10 
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Snoeffi hat geschrieben:
Hallo,
Dass die Westernreiter ein innigeres und auf Vertrauen basierendes Verhältnis zu ihren Pferden haben, kann ich allerdings anhand meiner persönlichen Erfahrungen ganz und gar nicht bestätigen. Ich kenne mich ziemlich gut in der FN-Dressurszene aus und war dennoch echt geschockt, als ich die Vorbereitungen zu einem Westernturnier mitbekommen habe. Ich dachte schon, wir Dressurgurken übertreiben es ein bißchen, aber das stellen die Westernreiter problemlos in den Schatten. Eine Modenschau ist nichts dagegen (was ja an sich noch nicht negativ wäre). Aber über Nacht angebundene Pferde mit fest (!) einbandagierten Schweifrüben (offensichtlich damit sie am nächsten Tag höher getragen werden - bei Arabern wohl ein Markenzeichen), oder das stundenlange in der Box stehen mit Halskrause (keine Ahnung wozu das gut sein soll). Und dann wurde einem Pferd, das "nur" an einer Showvorführung teilnehmen sollte, sogar Schmerzmittel verabreicht, weil die Stute deutlich lahmte und man sich diese Prestigeshow (war nur die Pauseneinlage auf einem Dressur- und Springturnier) nicht entgehen lassen wollte. Naja, vielleicht bin ich auch einfach nur an die falschen Westernreiter geraten. Aber da war ein wohl sehr bekannter und anerkannter Ausbilder aus den USA, der den jungen Hengsten immer mit dem langen Zügelende auf den Schlauch gehauen hat, wenn sie ausgeschachtet haben. Und er ritt die Henste absichtlich mit rossigen Stuten in einer Halle und absichtlich immer Nahe an die Stuten ran, um die Hengste zu provozieren. Ich habe es nicht verstanden, aber alle bestätigten mir, dass das so sein muss. AHA!

Die Westernpferde in unserem Stall sind alle ausnahmslos absolut gehorsam im Umgang. Aber wenn ich ehrlich bin, sind sie in meinen Augen auch absolut "tod" im Charakter und haben nichts Individuelles, was sie als einzigartiger Pferdecharakter ausmacht. Ich selbst habe zwei Wallache (7 und 14 Jahre alt), die auch sehr gut erzogen sind (Verladen, Schmied, auf die Weide führen, stehen bleiben, etc. etc. etc. - alles kein Problem), aber sie haben ihren eigenen Charakter behalten und sind manchmal echte Clowns. Das fehlt mir an den Westernpferden ganz entscheidend. Ich möchte ehrlich gesagt, dass jedes meiner Pferde seinen eigenen Charakter und seinen eigenen Charme behält. Manchmal habe ich den Eindruck, dass bei den Westernpferden Gehorsam mit Selbstaufgabe einhergeht und das wäre wirklich das letzte, was ich mir für meine Pferde wünsche. In der Dressurreiterei soll das Pferd seinen "Schmelz" behalten und das unterstütze ich zu 100 %.

Ach ja und dann ist noch eins ganz auffällig. Unsere Westernreiter gehen ganz ganz selten mal ins Gelände und wenn, dann wird dort so gut wie nie getrabt oder galoppiert. Das versteh ich nun ganz und gar nicht. Aber wie gesagt - vielleicht bin ich einfach nur an die "falschen" Westernreiter geraten.
Snoeffi


Das ist auch mein Eindruck, vorwiegend die Turnierreiter, die diesen Eindruck hinterlassen haben. Mir hat mal jemand erzählt, immerhin lange in der Szene aktiv und mit einer Stute, aus der ein recht bekannter hengst gefallen ist (Cats Coco Dancer), Quarters wäre nichts für lange Geländeritte. Da war ich dann doch sehr erstaunt...

Tote Sportgeräte hab ich bei unsern Damen und Herren auch zur Genüge gesehen, da wird das aber nicht als vetrauensvoller Gehorsam verkauft. Und bei so manchem Quarter, den ich gesehen habe, fehlt der Smile aber schon lange.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juli 2007, 10:03 
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Hm nun gut ...ich bin ja echt gern bereit hier mal Fragen zu beantworten ...und versuch das wirklich sehr umfassend !

In Fakt - ich bin weder in jeder dieser Disziplinen - noch in jedem Reitstall unterwegs !

Für uns ist ein ruhiges gehorsames durchlässiges Pferd das A und O ...

Das es verschiedene Wege gibt, die nach Rom führen ist für mich eine Bereicherung ...Besuche bei verschiedenen Trainern, die Alle etwas anders Arbeiten, spannend und lehrreich !

Was bei euch als "tod" gilt, ist für uns im Umkehrschluß auf eure Pferde gemünzt geradezu "Erziehungsfreie Zone" ...

...hm ...was war da noch - ach ja die HENGSTE !

Was der Mann dort gemacht hat - unterschreibe ich jetzt mal ungesehen blind !!!! Das mach ich genauso ... und viele andere !
Hat seine GUTEN Gründe ...die man vielleicht mal an anderer Stelle genauer betrachten sollte !
Den letzten Englisch gerittenen HENGST, mit dem ich (mit meiner Stute) den Reitplatz geteilt habe ...war eine Gefahr für Jeden, der den Platz benutzen wollte ...
Eine hysterisch kreischende "Ruuuuuhiiiiiig" quietschende Frau - auf einem 5 Beinigen Koloss, der sich einen Scheiß um ihre "Hilfen" gekümmert hat ... alleine die physikalische Macht ihrer Kandare (die nun wirklich nicht "angeklingelt"hat, sondern wohl fast seinen Kiefer gebrochen) hat uns Alle vor schlimmerem bewahrt ... und meine Stute war nicht mal rossig !
Soviel also zu "Geschichten" aus dem Leben ...

(muß ich dazu sagen, dass sie am Ende MICH angeschrien hat, den Platz zu verlassen ...ich würde doch sehen, dass es nicht geht :ashock: ...)

Witzig nur, das ich den Platz mit MEINEM HENGST fast täglich benutzte ...es nur Keiner BEMERKT hat ...weil er sich BENEHMEN KANN !!!!

Man könnte hier also eine Art Geschichten-Thread aufmachen ...in dem jede der Vorurteile (unsererseits UND von eurer Seite) mit Geschichten BEKRÄFTIGT werden ...

Macht aber doch wenig Sinn ... :wink:

LG

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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juli 2007, 10:12 
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Sparkle, Du verdrischt die Kronjuwelen von deinem Hengst :ashock: Ernsthaft?

Hengsthaltung bei "Englisch-Pferden", da geb ich Dir durchaus Recht, das kann ein echtes Drama sein, zumindest im Pensionsstall :roll:

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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juli 2007, 10:30 
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Nicht die Klicker :wink: Die kann er ja nicht einziehen ...

Den Schlauch ... wenn er in meiner Anwesendheit ausschachtet ... !
(NICHT beim pinkeln - gelle )

Würde er das in Anwesendheit des Herdenchefs machen ...würde DER versuchen ihn ihm mit den Zähnen zu amputieren ... Also - ?

Das lernen die sehr schnell :wink:

Habe gerade mal ..."Drüben"-gepostet ...bin sehr gespannt :wink:


LG

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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juli 2007, 10:45 
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Mein Herdenchef duldet das bei meinem kleinen, das stört ihn nicht die Bohne. Den stören ganz andere Sachen. :acool:

Sagts Du generell wenn Du da bist, oder wenn Sattel und/oder trense drauf sind?

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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juli 2007, 10:57 
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Nein ...wie schon gesagt ..."Freizeit" ist seine Sache ... dafür ist er Hengst ... und ich muß ihm, wie jedem anderen Pferd Freizeit ermöglichen können ... mit Kumpels (wir haben da son netten Wallch, der kommt mit allen klar ...auch wenn wir n Hengst dazupacken.)

Aber sobald ich die Box betrete (auch nur so zum schauen und JA - auch mal rumschmusen und kraulen) ...oder Halfter draufmach ...ist "Schluß mit Lustig" ...ab da darf er gewisse Sachen einfach nicht mehr !

Wenn ich ihn führe, und er bleibt hinter mir ...der Strick spannt sich dabei NICHT und er bleibt aufmerksam auf mich ...darf er auch mal die Mädels im Stall "begrüßen" ...hab ich Nix dagegen ... wehe er "vergißt" mich aber am Strick !!!!

Putzplatz - Putzen - wenn Pferde vorbeilaufen ...all so Sachen - bei denen ich anwesend bin - da hat er die Klappe zu halten und den Schlauch auch :wink:

Reiten sowieso ...und wenn er da "kräht" - dann hat er wohl grad zu wenig zu tun :wink:

So läuft das ...

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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juli 2007, 16:16 
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ganz früher.... meinte ein schlauer mensch unseren ersten Hengst (Sportpferd und Deckhengst) mit einem dominanten Wallach zusammen stellen zu müssen. (Halt sein Traum einer großen gemeinsamen Herde in der alle glücklich sind.) Der Hengst hat dem wesentlich mächtigerem Wallach zwischen die Hinterbeine gezwickt (ich weiß nicht ob dieser ausgeschachtet hat). Danach waren die Fronten geklärt, der dominante Wallach, hatte danach ein Problem mit jedem Pferd, war bei uns nicht mehr Herden tauglich, er ist bei jedem Pferd was an seiner Box vorbei geführt wurde, mit offenem Maul fast aus der Box gesprungen.
Wir haben den Wallach vor einigen jahren verkauft, ich hoffe die neuen Besitzer haben eine bessere Möglichkeit gefunden.



Ein Hengst ist immer eine Gefahr, es geht nur darum wie weit kann der Reiter Herr dieser Gefahr werden und sie eingrenzen.
Wenn mein ach so charaktervoller Hengst auf dem vollen Reitplatz den larry macht, und evtl dadurch ein Kind zu schaden kommt, was auf seiner Stute der Situation evtl nicht gewachsen ist. Werd ich doch als Hengsthalter in meinem Leben nie wieder froh? ODER?

Ein Mensch der gelernt hat in gewissen Situationen "ist in Ordnung" zu sagen, und in anderen seine gänzliche Freiheit genießen kann, ist dieser Mensch auch tot und hat keinen Charakter?

Die Super-Nanny-Kinder sind das die total charakterstarken Kinder, und alles was ein bisschen oder ein bisschen mehr Erziehung bekommen hat, sind diese Kinder charakterlich Tot?

doomed


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