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Stuttgart German Masters 2017
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Seite 9 von 11

Autor:  feuerblitz [ 29. November 2017, 14:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Stuttgart German Masters 2017

baura hat geschrieben:
feuerblitz hat geschrieben:
Ich kenne eigentlich, mit einer Ausnahme, niemanden der gute Bodenarbeit macht um das Pferd zu gymnastizieren.

du weißt ja auch nicht, ob derjenige, den Du siehst es aus Gymnastik oder anderen gründen macht.

Ich stimme Dir aber insofern zu, dass ohnehin kaum jemand in der Lage ist, vom Boden aus, sein Pferd solide zu arbeiten und zwar quer durch alle Lager :wink:
ob da einer Parelli-mäßig zentrifugiert am Seil, oder aber fn-mäßig drachensteigen lässt an der Longe auf Gebiss macht da wenig Unterschied.


Die ich sehe machen das weil sie vor ihren Pferden Angst haben und keinen Unterricht nehmen - egal in welche Richtung dieser tendiert.

Und nochmal, meiner Meinung nach hat reiten sehr sehr viel mit Disziplin zu tun. Selbstdisziplin.
Ich bin bestimmt niemand der sagt, man muss jeden Tag mind. 1 Std lang im Viereck arbeiten.
Das Erste, was ich damals als Teenie gelernt habe, war - wenn du nicht gut drauf bist, bleib unten.

Autor:  Lila [ 29. November 2017, 14:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Stuttgart German Masters 2017

baura hat geschrieben:
@lila,
Aber warum?
dann kann halt einer nur ne Runde im Schritt. So what.
Ich mag das selbst zwar auch nicht, nicht für mich selbst, aber hat derjenige gar kein REcht, zu reiten?
Wäre es dann nicht Aufgabe des Reitlehrers, dafür zu sorgen, dass Reiter und Pferd zum Ergebnis "einvernehmlicher Fleischtransport" kommen?
Was für beide Seiten eine win-win-Situation ist.

warum soll reiten lernen bedeuten, gehobenes Niveau?
und selbst wenn, warum soll auch das blood, sweat and tears sein?

Klar, kann reiten auch anstrengend sein, Springstunde, wenn man ewig lang nicht mehr gesprungen, jammer.
Warmblut mit großer Übersetzung reiten, wenn man sonst nur auf Isi-Zausel hockt *sauerstoffzelt*.

Aber dieses bloodsweattears-Gerede schreit doch noch Verbissenheit, durchboxen, Verkniffensein, und wenn man doch eins nicht beim reiten gebrauchen kann, dann ist es doch genau so was. Wie soll denn Harmonie entstehen, wenn man meint, man müsse erst kämpfen, um dahin zu kommen. Das ist doch schon von vorneherein ein falsches Bild.

Aber, es ist natürlich genau das, was man auf den Turnieren sieht.
und es ist tatsächlich auch genau die Überschrift, die zu einem Ritt von Frau Werth passen würde, denn genauso reitet sie, Abteilung Attacke, auf in den Krieg.


Weil noch niemand von einer Runde Schritt reiten gelernt hat. Und nein, ich finde jemand der nicht willens ist sich anzustrengen seinen Körper soweit in den Griff zu bekommen das er dem Lebewesen auf dem er sitzt das Leben etwas leichter macht, etwas auf einem Pferd verloren hat.
Außerdem haben Blut , Schweiß und Tränen etwas damit zu tun das der Reiter die Zeche bezahlt, nicht das Pferd. Eben kein Scheißgereite sondern den Willen sich selbst so zu beherrschen das man locker durchschwingen kann ohne zu klemmen - eben auch auf einem WB mit ordentlich Schwung und sich eben nicht am Zügel festhalten muss weil man steif ist wie ein Holzpfosten.
Ich sprach nicht von kämpfen, das hast du getan. Ich rede von Selbstdisziplin und dem Willen sich selbst zu quälen um ein besserer Reiter zu werden.
So richtig übles Scheißgereite sehe ich immer dann wenn Menschen auf Kosten des Pferdes, OHNE sich selbst dafür zu schinden , glänzen wollen.
Dazu gehören die üblichen Heckenfeste, der große Sport aber auch eben oft die Alternativlinge die lieber den 25. Guru ausprobieren und Ihr Pferd wahlweise im Kreis jagen bis selbigen die Lunge rausfliegt oder mit Carot Stick wedeln oder sich lächerliche Kostüme anziehen und die blanke Kandare auf Anschlag haben - WEIL es verdammt nochmal einfach viel zu anstrengend ist dreimal die Woche Unterricht zu nehmen.

Autor:  Singvogel [ 29. November 2017, 14:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Stuttgart German Masters 2017

baura hat geschrieben:
Wie soll denn Harmonie entstehen, wenn man meint, man müsse erst kämpfen, um dahin zu kommen. Das ist doch schon von vorneherein ein falsches Bild.

Ja, das sehe ich auch so. Das Problem ist, dass sich Harmonie zwischen Pferd und Reiter nicht durch Wunschdenken und Unsportlichkeit einstellt. Da ist es dann oft auch nur Definitionssache in Bezug auf die eigene körperliche Befindlichkeit als quälen sieht.

Zusätzlich ist eigentlich kaum einem Anfängerd klar ist, wie groß der Unterschied in Bezug auf die sportliche Anforderung an einen Reiter ist, ob er (auch im Vergleich zum eigenen Körper) auf einem großen, bewegungsstarken Warmblut lernt oder auf einem kleinen Pfred mit wenig Gang.

Autor:  baura [ 29. November 2017, 14:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Stuttgart German Masters 2017

selbstdisziplin ist für mich nicht blood-sweat-tears.
sorry, ich stoße mich, im Zusammenhang mit Pferd, wirklich an diesem Begriff

Autor:  Lila [ 29. November 2017, 14:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Stuttgart German Masters 2017

feuerblitz hat geschrieben:
baura hat geschrieben:
feuerblitz hat geschrieben:
Ich kenne eigentlich, mit einer Ausnahme, niemanden der gute Bodenarbeit macht um das Pferd zu gymnastizieren.

du weißt ja auch nicht, ob derjenige, den Du siehst es aus Gymnastik oder anderen gründen macht.

Ich stimme Dir aber insofern zu, dass ohnehin kaum jemand in der Lage ist, vom Boden aus, sein Pferd solide zu arbeiten und zwar quer durch alle Lager :wink:
ob da einer Parelli-mäßig zentrifugiert am Seil, oder aber fn-mäßig drachensteigen lässt an der Longe auf Gebiss macht da wenig Unterschied.


Die ich sehe machen das weil sie vor ihren Pferden Angst haben und keinen Unterricht nehmen - egal in welche Richtung dieser tendiert.

Und nochmal, meiner Meinung nach hat reiten sehr sehr viel mit Disziplin zu tun. Selbstdisziplin.
Ich bin bestimmt niemand der sagt, man muss jeden Tag mind. 1 Std lang im Viereck arbeiten.
Das Erste, was ich damals als Teenie gelernt habe, war - wenn du nicht gut drauf bist, bleib unten.


Jo, oder lernen das Emotionen nix auf dem Pferd verloren haben. Außer Positive Lobanfälle. Das geht :mrgreen:

Autor:  Lila [ 29. November 2017, 14:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Stuttgart German Masters 2017

baura hat geschrieben:
selbstdisziplin ist für mich nicht blood-sweat-tears.
sorry, ich stoße mich, im Zusammenhang mit Pferd, wirklich an diesem Begriff


Das liegt aber daran das du das absichtlich negativ besetzt :alol: Keiner sprach von Pferde Blut und so. Ich bin durch und durch Reiter. Nicht Spaziergänger oder Bodenarbeiter. Reiter. Wir meinen aber beide das gleich aus unterschiedlicher Perspektive. Weniger negative Erfahrungen fürs Pferd. Dein Weg geht über Bodenarbeit und meiner eben über BEIM REITER Arschbacken zusammen kneifen und lernen. :knuddel:

Autor:  Diva [ 29. November 2017, 15:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Stuttgart German Masters 2017

Ich störe mich auch an dem Begriff und ich bin FN-Reiter durch und durch.

Von wem stammt das Zitat "auf ein Pferd gehören genau 2 Emotionen: Geduld und Humor" ? Das trifft es ganz gut.

Ich strenge mich beim Reiten an und mein Pferd strengt sich auch an. Wir schwitzen beide, aber ich achte sehr darauf, dass wir beide nicht weinen und nicht - auch im übertragenen Sinne - bluten.

Autor:  Adrenalin [ 29. November 2017, 16:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Stuttgart German Masters 2017

Diva hat geschrieben:

Von wem stammt das Zitat "auf ein Pferd gehören genau 2 Emotionen: Geduld und Humor" ? Das trifft es ganz gut.



Ja, hin und wieder Lachen, oder wenigstens Lächeln, das kann einen auf dem Weg zur Harmonie gleich wieder ein Stück weiterbringen, weil man einfach mal wieder kurz entkrampft, oder freundlich gesagt entspannt und locker schwingt, wo man sich gerade noch festzubeißen drohte. Ich empfehle hin und wieder einen Blick in den Spiegel, und sich an dem Bild erfreuen, das man sieht. Oder einen RL wie meinen, der ab und zu daran erinnert: Lächeln, Reiten macht Spaß. Das sich anschließende kurze Zucken des Zwerchfells schadet weder Mensch noch Tier :alol:

Natürlich konzentriert man sich wie Hölle, und vergisst darüber oft, sich an den kleinen (oder manchmal auch großen) Dingen zu freuen, die plötzlich oder standardmäßig klappen. Aber man ist ja auch nie zufrieden :?

Und jetzt überlegen wir mal, wann wir zuletzt jemanden auf einem Abreiteplatz haben Lächeln sehen [smilie=timidi1.gif]
Außer wenn er auf sein Handy guckt :klappe:

Autor:  Fabelhaft [ 29. November 2017, 16:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Stuttgart German Masters 2017

Die Gurkenteetrinker wieder :mrgreen: :mrgreen: . Also ich hab schon geblutet, geheult und geschwitzt, es gab sicherlich einige Pferde, die unter meiner Ungeduld zu leiden hatten. Pech.
Was ich aber meinte, war auf den Menschen bezogen. Ich bin wahrscheinlich einfach zu untalentiert, aber ich habe sowohl mental als auch körperlich gekämpft, um weiterzukommen, bin böse runtergefallen und sofern nicht wild Blut spritzte oder offensichtlich Knochen gebrochen waren, bin ich da wieder drauf.
Als ich mit meinem Pferd Wechsel gelernt habe, war das wirklich kein Vergnügen und natürlich musste ich mich da durchbeißen. Ein hysterisches 650kg Pferd mit großer Galoppade und Beinsalat kann ziemlich stark werden.

P.S.: ich gucke beim reiten ziemlich böse, es sei denn, es war gerade was richtig gut und ich lobe. Aber mein Konzentrationsgesicht ist nicht freundlich :mrgreen: .

Autor:  Lila [ 29. November 2017, 16:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Stuttgart German Masters 2017

[

Und jetzt überlegen wir mal, wann wir zuletzt jemanden auf einem Abreiteplatz haben Lächeln sehen [smilie=timidi1.gif]
Außer wenn er auf sein Handy guckt :klappe:[/quote]

Aufm Heckenfest oder beim großen Sport?

Aufm Heckenfest ziemlich häufig. Anscheinend lebe ich in einer Parallelwelt. Ich war sogar schon auf Turnieren wo man sich untereinander Glück wünscht :keineahnung:
Uta Gräf und Doro Schneider sind ab und bei uns zu Gast. Beide können beim abreiten lächeln, sind freundlich und ausgeprochen höflich ( und reiten können die auch :rosawolke: )

Autor:  Tinkerbell [ 29. November 2017, 18:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Stuttgart German Masters 2017

Lila hat geschrieben:
[

Uta Gräf und Doro Schneider sind ab und bei uns zu Gast. Beide können beim abreiten lächeln, sind freundlich und ausgeprochen höflich ( und reiten können die auch :rosawolke: )



Also ich weiß nicht, was du da siehst, aber Doro Schneider ist jetzt auch niemand, den ich mir gerne angucke, wenn ich gutes und angenehmes Reiten sehen will.... (Ich kann hier nur TV-Bilder beurteilen)

Autor:  Lila [ 30. November 2017, 08:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Stuttgart German Masters 2017

Ich kenne tatsächlich in der Hauptsache Live Bilder. In der Prüfung hoch konzentriert auf den Punkt. Da sehe ich auch nicht mehr freundlich aus. :-|
Beim abreiten entspannt und freundlich- dem Pferd gegenüber und auch den Mitreitern gegenüber. Und als einer der wenigen tatsächlich in der Lage mit Pferd übern Hof zu reiten- vorbei an LKW´s, hundert anderen Pferden und Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Das sehe ich bei so elektrischen Dressursportlern eher nicht so häufig. :alol:

Autor:  gigoline [ 30. November 2017, 09:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Stuttgart German Masters 2017

da ich doro persönlich kenne kann ich das nicht nachvollziehen - die ist immer gut drauf und freundlich - konzentriert ist was anderes - ich gucke eh nie freundlich (taktik :mrgreen: ) von daher fällts n icht auf wenn ich aufm Pferd nicht anders gucke :angellie:

Autor:  Lila [ 30. November 2017, 09:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Stuttgart German Masters 2017

gigoline hat geschrieben:
da ich doro persönlich kenne kann ich das nicht nachvollziehen - die ist immer gut drauf und freundlich - konzentriert ist was anderes - ich gucke eh nie freundlich (taktik :mrgreen: ) von daher fällts n icht auf wenn ich aufm Pferd nicht anders gucke :angellie:


Haha Taktik :mrgreen:

ich finde schon das Sie in der Prüfung konzentriert ist. Aber ich sehe Sie nur- du kennst Sie ja. Das ist schon was anderes.

Autor:  Luna~Beccy [ 30. November 2017, 14:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Stuttgart German Masters 2017

Ich habe heute nochmal (als ich beim Pferd war) länger über dieses Thema nachgedacht.
Ich denke, man muss grundsätzlich zwischen uns Freizeitreitern und Sportreitern unterscheiden. Zum Einen ist klar, dass im Leistungssport ganz andere Leistungen erbracht werden müssen als im Freizeitbereich und dass das (aufgrund des Leistungsdrucks) nicht immer nur mit sanften Mitteln zu erreichen ist, ist auch klar. Trotzdem hat diese reiterliche Elite eine Vorbildfunktion, sie vertritt unseren Sport in aller Öffentlichkeit. Wenn wir von Polizisten und Feuerwehrmänner sowohl beruflich als auch privat eine Vorbildfunktion und ein dementsprechendes Verhalten fordern, dann sollten wir das auch von den Reitern im großen SPort (oder allgemein von Leistungssportlern).
Auf der anderen Seite stehen wir Freizeitreiter und einige Aussage stoßen mir auch etwas auf. Ja, ich denke, wer ordentlich reiten will, muss dafür auch etwas leisten. Ich schwitze beim Reiten, mein Pferd schwitzt beim reiten. Ich bin auch sehr konzentriert dabei, aber nicht verkrampft (meistens :wink: ). Aber ich betreibe Reitsport nicht alleine, weil ich immer mehr und bessere Lektionen erlernen will. Ich habe viel Spaß daran, mir mit dem Tier gemeinsam etwas zu erarbeiten. Für mich persönlich sind die Pferde, die am vielfältigstens genutzt werden, am interessantesten. Ich gehe gerne in die Halle und übe weiter, aber ich gehe auch gerne ins Gelände, ich springe ganz gerne mal (sowohl Stangen- als auch feste Hindernisse), ich mag es verschiedene Übungen vom Boden aus zu trainieren. Der Reitsport ist unheimlich facettenreich und ich sehe keinerlei Gründen, warum man sich als Freizeitreiter auf einen Bereich alleine festlegen sollte.
Früher habe ich die Stöckchen-Schwinger auch gerne belächelt. Heute sehe ich es als eine weitere Möglichkeit mich mit meinem Pferd als Partner zu beschäftigen. Und ich verstehe nicht, warum man immer darüber urteilen muss, was andere mit ihrem Pferd machen. Ich sehe keinen Sinn darin, dreimal die Woche Unterricht zu nehmen - ist mir zu langweilig und zu teuer. Alle 14 Tage reicht auch, dann kann ich wenigstens zwischendurch mal alleine üben.
Richtig ist: Wer erfolgreich Turniere in den höheren Klassen gehen will oder hohe Dressurlektionen erlernen möchte, der wird das nur können, wenn er mehr daran arbeitet. Aber das bedeutet nicht, dass das der einzige Weg ist mit seinem Pferd als Partner zusammen zu arbeiten.

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