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 Betreff des Beitrags: Re: Warum reitet ihr Turniere?
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. August 2017, 10:15 
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Phillis hat geschrieben:
Ich hab Mannschaftsprüfungen gehasst :alol: Das ist frustrierend für alle wenn einer es nach unten reißt....


Das hatte ich zum Glück nur einmal. Da hatten wir eine Pfeife mit, die ernsthaft in der Dressur auf ihre Note verzichtet hat. Wie dumm kann man sein?? :wallbash:

Ansonsten waren es bei uns häufig die Geländereiter und da ich das eben nicht kann, war ich froh, dass sie es wenigstens versucht haben. Und dann ging es anderen Teams häufig auch so, dass die dort keinen Null durchhatten, und wir letztlich noch im Mittelfeld waren.


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 Betreff des Beitrags: Re: Warum reitet ihr Turniere?
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. August 2017, 10:29 
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Beiträge: 7508
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Mannschaftsprüfungen sind hier in der Regel sehr dünn besetzt und bei 3 oder 4 Mannschaften finde ich es jetzt ehrlich gesagt total unspannend zu reiten.

Letztes Jahr an der KM war es lustig, da waren es im Springen glaube ich 20 Mannschaften - das war spannend und hat Spass gemacht.

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Die lautesten Kühe geben die wenigste Milch


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 Betreff des Beitrags: Re: Warum reitet ihr Turniere?
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. August 2017, 11:17 
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Ich bin mit meiner alten Stute immer auf Turnier, teures Pferd war gekauft, dann musste man auch auf Turnier, war halt so. Die Stute ging dann in Rente, ich ritt einige Jahre keine Turniere mehr, irgendwie kam die Lust dann wieder. Nachwuchspferd gekauft, dann kam alles anders wie geplant, Pferd einfach unberechenbar, führte sich auf usw, es machte einfach keinen Spaß. Sie hatte dann einen Griffelbeinbruch vor der zweiten Turniersaison, aufgrund eines Fehlers in der Klinik fiel nach Verbandswechsel Haut, Fleisch usw bis auf den Knochen mit ab, das heilte ewig nicht zu und mehrere Tierärzte empfahlen, nicht auf Turnier zu gehen, weil bei so einer Verletzung/Narbe immer viele Fragen auftauchen. Das Ganze dann abgeschrieben und daheim für mich geritten, einfach mit dem Ziel, daheim harmonisch und entspannt mit der Zicke klarzukommen. Auch viel Unterricht genommen. Naja, nächster Tierarztfehler, Pferd ist jetzt wohl nur noch reines Freizeitpferd, Sprünge nie mehr möglich, wenn dann bissl locker just for Fun Dressur, wenn überhaupt. Sie wird jetzt eingefahren.

Fahrpferd für meine Mum gekauft, hauptsächlich soll er brav beim Fahren sein und auch nett zu reiten. Bestes Pferd überhaupt gefunden, eine Seele von Pferd, zwar etwas dumm im Umgang, aber beim Reiten einfach super, lernt schnell, ist (meistens) anständig. Erster Satz ausm Verein. "Jetzt kannst du ja endlich wieder auf Turnier." Nein, warum. Ich kaufe mir doch kein Pferd, um auf Turnier zu gehen. Ich brauche nur eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Ich bin aber kein "Prüfungsmensch" und ich bin Schönwetter-Reiter und ich will dann reiten, wenn ich Lust habe und nicht dann, wenn ich muss, weil ja Turnier anstehen und wir auf den Punkt fit sein müssen. Ich gehe allerdings gerne auf Turnier mit als TT und habe durch Meldestelle viel Kontakt mit Reitern und ich muss sagen, es wird immer schlimmer...

Die einzige Alternative wäre, doch noch das Fahrabzeichen zu machen und Fahrturnier, wenn mal der Aufwand nicht wäre, aber Fahrer sind einfach eine ganz andere Welt, viel weniger Neid, mehr Zusammengehörigkeitsgefühl und Anstand.


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 Betreff des Beitrags: Re: Warum reitet ihr Turniere?
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. August 2017, 11:21 
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Das stimmt Fahrer sind eine ganz andere Truppe ähnlich wie Buschreiter - immer hilfsbereit und freundlich eine große Familie. Macht richtig Spaß, ich bin ja wenige Turniere mit unserem Melle gefahren!

Aber der ganze Aufwand bei einem Fahrturnier :keineahnung:

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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel.
Bertrand Arthur William Russel


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 Betreff des Beitrags: Re: Warum reitet ihr Turniere?
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. August 2017, 11:27 
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Registriert: 7. Mai 2015, 09:49
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feuerblitz hat geschrieben:
cartris hat geschrieben:
Ich fahre total gerne aufs Turnier.


Echt jetzt? Also ich finde dass die Leute immer bescheuerter werden und es die meisten tollen Paare auch immer nur eine begrenzte Zeit gibt.

Ich glaube ich werde alt.


Ach ja an bescheuerten Leuten mangelt es natürlich auch nicht, aber selbst das gehört irgendwie dazu. Aber mir ist das ehrlich so egal :keineahnung: Ich fahre auf das Turnier und habe Spass mit meinen Pferden und meinem Partner. Ich finde immer noch genug Leute mit denen ich mich sehr gerne austausche.

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All of my friends are either getting married or having babies and I'm over here like, "Look how pretty my horse is"!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Warum reitet ihr Turniere?
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. August 2017, 13:09 
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Blümchen1987 hat geschrieben:
Die einzige Alternative wäre, doch noch das Fahrabzeichen zu machen und Fahrturnier, wenn mal der Aufwand nicht wäre, aber Fahrer sind einfach eine ganz andere Welt, viel weniger Neid, mehr Zusammengehörigkeitsgefühl und Anstand.


Kann ich dir defintiv nur zu raten :wink:
Wenn man mich fragte, warum ich an Turnieren teilgenommen habe: wegen der Geselligkeit :drunk:
Hab ich aber hinterher erst realisiert :wink:

Nein, Spaß beiseite, natürlich war es auch ein durch Turniertermine ausgelöster "Druck" mein Pferd ordentlich zu arbeiten. Ich fall sonst ganz gerne in einen gewissen Schlendrian. Später kam dann noch dazu irgendwie rauszukitzeln, was noch so geht. Wenn du immer wieder einen draufsetzt fragst du dich automatisch irgendwann, wo eigentlich das Ende der Fahnenstange ist.

Der Teil mit der Geselligkeit fehlt mir schon ein bisschen. Natürlich bin ich nach wie vor viel mit den Fahrerkollegen im Austausch, aber dieses ungenierte Mitfeiern kommt natürlich nicht mehr in Frage, wenn man als Offizieller eingesetzt ist. Das trenne ich schon strikt. Jetzt ist mein Mann ja auch wieder aktiv, und letztens traf es sich, dass ich als PC im Einsatz war und er Teilnehmer. Natürlich schlafe ich dann auch bei uns auf dem LKW. Blöd war nur, dass alle, die die Nacht zum Tage machen wollten bis um 2 Uhr bei Bier und "dabi" bei uns saßen, und ich musste um 6 wieder antreten zum ersten Briefing. Kommt dann nicht so gut. Dafür habe ich ein anderes Turnier sehr genossen :sing: wo ich nur als TT und Geländebeifahrer an Bord war.

Ansonsten fehlt mir das selber starten im Moment gar nicht, ich habe so viel mit meiner Bauerei zu tun, dass ich schon echt froh bin, wenn nächstes Wochenende das letzte Turnier der Saison vorbei ist. Das ist doch alles recht aufwändig und Kräfte zehrend. Ich hatte nicht mal mehr Lust zur WM nach Minden zu fahren, und das sind von uns man grade 100km.
Übrigens habe ich auch jetzt erst realisiert, welchen Druck und Stress ich mir vor jedem Start unbewusst gemacht habe. Auch da wüsste ich nicht, ob ich das jemals wieder brauche.
Ist schon gut so wie es gerade ist.

_________________
Though nothing, will keep us together
We could steal time,
just for one day
We can be Heroes, for ever and ever.


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 Betreff des Beitrags: Re: Warum reitet ihr Turniere?
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. August 2017, 15:30 
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Ich war ja nie Wettkampf Typ. Da ich aber die Atmosphäre mag, war ich immer gerne TT. Heute schleife ich meinen Mann gerne mal zum zuschauen mit. Wir schauen gerne mal ein, zwei Springprüfungen an. Kürzlich waren wir zu ner kombinierten Gelände/Kegel Fahrprüfung, das war auch cool. Wir essen da nen Happen, schauen ein bissl zu und lassen das unter Wochenendausflug laufen.

Dafür, dass er mit Pferden/reiten vor mir überhaupt nix am Hut hatte, außer Angst vor ihnen, find ich das ziemlich cool. War auch schon ganz tapfer morgens mit mir nen St. Georg anschauen und ich darf viel erklären (was mir Spaß macht) und ich bin jedesmal überrascht wie gut Laien sehen, wenn da was nicht stimmt/funktioniert. Insbesondere Dinge wie Takt, Anlehnung, Losgelassenheit.

Macht mir immer wieder viel Freude!

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Heimat ist, wo ich sterben will...


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 Betreff des Beitrags: Re: Warum reitet ihr Turniere?
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. August 2017, 15:47 
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Was ich auch noch schön finde am Turnier reiten sind die gemeinsamen Erinnerungen die man da schafft.
Wenn ich irgendwas von meiner inzwischen verstorbenen Stute erzähle, dann sind das meistens irgendwelche Erlebnisse die wir auf Turnieren hatten.

Ich bin früher zwar wenige aber gerne Turniere geritten, jetzt wenn ich irgendwo zum Zuschauen hinfahre, denke ich immer nur "bin ich froh dass ich nicht reiten muss" :mrgreen:
Gerade bei den Buschprüfungen. Ich bin früher mal über Geländepferde L geritten. Das ist mir jetzt absolut nicht mehr vorstellbar - so gar nicht. Selbst bei einer E-Vielseitigkeit kommt es mir so vor als wäre das schwerer als alles was ich jemals geritten bin. Mein Reitlehrer (das ist immer noch der selbe wie damals) meint dass es nicht schwerer geworden wäre.

Also ich vermute, dass man schon besser und konsequenter reitet wenn man das am Wochenende dann auch herzeigen will. Aber dann erinnere ich mich wieder daran, dass 75% aller Pferde die regelmäßig verladen werden Magengeschwüre haben und beschließe dass mein Pferd lieber zu Hause bleibt und ich auch.


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 Betreff des Beitrags: Re: Warum reitet ihr Turniere?
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. August 2017, 19:33 
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Genau diese Frage habe meine Reiterfreunde und ich dieses Jahr auch immer wieder durchgekaut.

Ich erinnere mich, dass ich mit 10 Jahren in den ersten richtigen Reitstall mit regelmäßigem Unterricht gekommen bin. Vorher bin ich mal hier und mal da geritten, aber das war mehr draufsitzen, putzen und so was. Ich wollte aber immer mehr, weil ich schon immer sehr ehrgeizig im allen war. Ich verschlang alles über Pferde und war besessen, seid ich denken kann.
Im Reitverein durften alle Kinder die gut waren und/oder eigene Pferde hatten springen und Turnier reiten. Die Springstunden am Freitag Abend waren immer ein Highlight und ich hab die älteren immer bewundert.
Das Ziel für alle Reitschulkinder war immer die Springstunde. Für mich stand daher immer fest, dass ich unbedingt ein Springpferd wollte. Mit einigen Freundinnen war ich als TT mit und war immer völlig begeistert und eifersüchtig zugleich. Ich wollte das alles auch. Bis ich 15 war hatte ich zwar eine RB mit der ich mal zwei E-Springen reiten durfte (der hatte dann aber Herzprobleme und durfte nicht mehr springen) und ein international erfolgreiches Springpferd (der hatte vor meinem ersten Start eine Kolik und ist leider in der Klinik eingeschläfert worden :cry: ) zur Verfügung, aber so richtig regelmäßig trainieren konnte ich aufgrund vieler Dinge nicht. Meine Eltern haben mich zwar finanziell unterstützt aber im "Vorankommen" nicht so wirklich.
Als es meinen Eltern dann reichte mit der ständigen Heulerei, weil die RB-Pferde immer verkauft wurden, gestorben sind oder sonst was war, bekam ich mit 16 meinen. Für mich war sofort klar, dass ich Turniere reiten möchte. All die Jahre zuvor konnte ich es aus verschiedenen Gründen nicht, also war ich sehr heiß darauf. Eine sehr gute Stallfreundin mit der ich das ganze Jahr zuvor als TT mitgefahren war, hat mich immer mitgenommen. Das war super! Zum einen hatte ich jemanden, der erfahren war und mir viel gezeigt hat, zum anderen ist ihre Schwester auch geritten und wir hatten immer viel Spaß zusammen. Waren eine richtig eingeschworene Clique. Ich glaube der Wunsch war hat auch immer dazu zu gehören. Erst wenn man gemeinsame Erlebnisse wie Turniere zusammen gemeistert hatte, gehörte man richtig dazu :keineahnung: .
Bei meinen Eltern entflammte mit der Zeit auch immer mehr Interesse. Ich hab durch die Reiterei immer ein sehr gutes und enges Verhältnis zu meinen Eltern gehabt und es war schön, dass sie mich so unterstützt haben und es noch tun.

Seid ich studiere merke ich immer mehr, wie sich die Prioritäten verschieben. Ich reite kaum noch Turniere, weil ich entweder ein krankes Pferd habe/hatte oder es zeitlich einfach nicht geschafft habe. Neben der Uni und den lernintensiven Prüfungsvorbereitungen hatte ich immer wenig Zeit. In den Ferien kamen noch Praktika, Nachhilfe etc. hinzu. Es gibt viele die nebenbei Turniere reiten, aber dafür bin ich nicht der Typ. Wenn mein Studium darunter gelitten hätte, dann hätte ich mir immer Vorwürfe gemacht, weil meine Eltern einfach so viel für mich tun und ich finde, dass es das mindeste ist, dass ich mein Studium zügig abschließe. Meinem Pferd gegenüber hätte ich ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn ich es halbherzig geritten hätte und wenn es schlecht gewesen wäre, dann hätte ich mich geärgert nicht lieber ausgeschlafen oder gelernt zu haben :keineahnung: . So braucht man halt nicht los. Dennoch empfinde ich es als sehr schade, dass ich quasi die besten Jahre weggeworfen habe. Erst in den letzten 3-4 Jahren bin ich meinem Pferd reiterlich wirklich gewachsen. Es ist alles viel harmonischer und besser geworden und ich hätte die Zeit gerne mit ein paar mehr Turnieren verbracht, aber es gibt halt wichtigeres im Leben. Schließlich soll das Studium unser beider Leben finanzieren :wink: . Das frühe Aufstehen vermisse ich allerdings nicht!

Ich finde man kann es teilweise auch nicht erklären. Einerseits steckt da die Logik hinter, dass ich es gut finde mal von fremden Trainern/ Richtern bewertet zu werden und mal ein Feedback zu bekommen, ob es wirklich so gut läuft wie ich denke, andererseits ist es auch oft stressig und ich frage mich warum ich das alles mache :keineahnung: . Oft stehe ich mir mit meinem hohen Ansprüchen an meine Reiterei selbst im Weg oder lass mich durch extrem aufgeregte Mitreiter anstecken, so dass ich mich frage, warum ich so meine Freizeit verbringe, aber dann freu ich mich auch wieder, wenn unsere Leistung mit einer guten Note belohnt wird. Irgendwie kann man so auch was vorzeigen. Zu hause erzählen die Leute ja immer viel, was sie können, aber wenn man es wirklich unter Beweis gestellt hat, das man dieses oder jenes Niveau hat, dann ist man schon stolz (unabhängig davon, ob das Richterurteil nun wirklich gerechtfertigt war :alol: ).
Ich glaube ich setze mich dem Druck aber insgesamt aus ähnlichen Gründen wie Bajana aus. Nur so ziellos vor mich hin zureiten ist nicht mein Art. Mein Ehrgeiz verlangt, dass ich mich steigere aber die Steigerung sieht man halt auf dem Turnier am deutlichsten und auch die Konstanz der Leistung ist dabei für mich wichtig. Andere "Ziele" wie mal ein Ritt nach Neuwerk oder Gelände- Dressur- und Springlehrgänge sind aber genauso spannend und erstrebenswert.


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 Betreff des Beitrags: Re: Warum reitet ihr Turniere?
Ungelesener BeitragVerfasst: 29. August 2017, 06:31 
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Danke für eure Beiträge :thxs: . Ich finde das sehr interessant, weil es ja sehr unterschiedlich ist.

Ich habe z.B. das mit der "Rückmeldung" nie so empfunden. Aber das war vielleicht ein "Ponyding", es gab halt immer Richter bei denen ich (ebenso wie andere erwachsene Ponyreiter) nie mehr als 5,0 bekam, egal ob es berechtigt war oder nicht.
Wenn ich so zurückdenke habe ich eigentlich erst nach Abschluss der Turnier"Karriere" :alol: angefangen nach ernsthaften Rückmeldungen zu suchen über Lehrgänge und verschiedene Reitlehrer.

Ich hatte über die Jahre immer wieder das Glück, richtig gute Pferde "untern Hintern geschoben" zu bekommen. Erst hatte ich eine Schulfreundin die von ihren Eltern jedes Jahr ein neues Turnierpferd gekauft bekam ohne dass die "alten" verkauft wurden. Alle mindestens M-fertig und toll zu reiten. Die "alten" wurden teilweise behalten. Erst habe ich nach ihrem Umstieg auf Großpferde ihre Kaderponys geritten, später dann auch zwei von den großen. Das war eine ganz tolle Zeit, aber kein Werbung fürs Turnierreiten, meine Freundin wurde von ihrer Mutter immer sehr unter Druck gesetzt. Ich war auf allen Turnieren dabei, "durfte" aber nicht reiten, weil meine Eltern weder Kohle für ein "standesgemäßes Outfit" (= Gummireitstiefel unerwünscht) noch für Vereinsmitgliedschaft oder den Abzeichenkurs hatten. Aufgehört habe ich da, als Ausreiten von Freundins Mama komplett verboten wurde, weil das aus ihrer Sicht ja keinen Sinn machte.
Aber auch danach war ich immer wieder der Magnet für super Pferde, die grad irgendwie übrig waren, oft sogar mit den guten Reitlehrern dazu aber ohne die Option damit Turniere zu reiten. War schon toll und ich habe sehr, sehr viel gelernt und ich glaube, auch meine eigenen Ponys haben davon profitiert. Mein erster, der die meiste Zeit meiner Turnierreiterei "abgekriegt" hat hatte objektiv betrachtet schon enge Grenzen und ich konnte mich anderweitig "austoben". Durch mein Pony lag mein "Ehrgeiz" glaube ich nur darin, zu beweisen (auch jenseits des Turnierplatzes), was er wirklich kann, weil ich da immer mal dumme Sprüche zu hören bekam ("billiger Gaul", "fürs Geradeausreiten reicht so einer ja" etc.), das ist mir gelungen :-D .

Echten Ehrgeiz habe ich nur gehabt als es wirklich um was ging, nämlich um die Trainerausbildung. Die haben ja jeweils meine Arbeitgeber bezahlt (+ "großes Reitabzeichen" vor dem ersten Schein) ich wollte also unbedingt alles bestehen, was für jemanden mit null Springbegabung und zu der Zeit auch schon viel Schiss davor nicht selbstverständlich war. Da war der Druck sehr hilfreich, sonst wäre das nie was geworden :alol:


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 Betreff des Beitrags: Re: Warum reitet ihr Turniere?
Ungelesener BeitragVerfasst: 29. August 2017, 06:51 
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Mir hat die Turnierreiterei und -fahrerei sehr viel Spaß gemacht. Aber sie stand nie im Vordergrund. Wohl auch, weil ich erst sehr spät die Möglichkeit erst hatte. (Ü30)

Mit meinem Fuchs war das noch eine große Herausforderung, er war nicht einfach im Händling und auch nicht so rittig. Aber ich habe durch ihn und meine RL, die mich sehr unterstützt hat, sehr viel gelernt.
Die Zeit mit Krümel war einfach toll, es war wunderschön diesen Hengst reiten zu dürfen. Er hatte alles für mich gegeben udn wir waren auch auf einem guten Weg.
Monti, mein Fahrpferdchen, war genau so. Ich erinnere mich noch an viele schöne Turniere, die wir zusammen hatten.

Der Erfolg stand nicht an erster Stelle, aber es war natürlich schön, wenn man eine Schleife abbekommen hatte. Gerade im Fahren habe mich mir alles selber erarbeitet, incl. Einfahren der Stute. Sie war ja eigentlich als Reitpferd gedacht und da eher als Springpferd bzw. auch Buschpferd. Daß sie sich so toll im Fahrsport machte, hätte ich nie gedacht.
Ich bin immer gerne auf Turniere gefahren um zu sehen, wie wir so stehen. Im Training ging vieles immer sehr viel besser. Die Ausnahme war Monti, die brauchte nur Zöpfe und Musik und war an. Dieses Pferd hatte einfach Spaß am Turnier.

Mit dem Tod der beiden Pferde ist die Luft raus!
Der Braune ist nicht einfach, auch wenn es viel besser geworden ist. Ich reite ihn gerne, auch auf einem Turnier, aber ein Kämpfer ist er nicht.

Mein Ziel ist es jetzt mit dem kleinen Braunen den Sprung zum Fahrpferd zu schaffen. Die Ansätze sind gut, aber es ist noch ein weiter Weg. Ob er ein Turnierpferd wird, wird sich zeigen. Sicherlich wird er mal eine A- Dr. gehen, aber ich würde, wenn, eher Fahrturniere mit ihm besuchen. Doch das wird noch ein sehr weiter Weg, weil er sehr ängstlich ist.

Daher sind für mich die Turnierstarts keine Herausforderung mehr, sondern die Ausbildung zu einem verläßlichen Pferd.

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 Betreff des Beitrags: Re: Warum reitet ihr Turniere?
Ungelesener BeitragVerfasst: 29. August 2017, 08:02 
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maharani hat geschrieben:
Daher sind für mich die Turnierstarts keine Herausforderung mehr, sondern die Ausbildung zu einem verläßlichen Pferd.

Das finde ich ein ganz wichtiges Argument.
Ich selbst reite mein Pferd keine Turniere, schicke aber den manchmal Bereiter los. Oft werde ich gefragt, warum ich so viel Geld in Beritt und Unterricht investiere (Betrag übersteigt die Boxenmiete), obwohl ich selbst nur Freizeit reite, im Gelände rumzuckel und das Pferd nicht verkaufen möchte. Meine Argumente: Ich bin Freizeitreiter, ich reite in meiner Freizeit und es ist ein Hobby. Hobbies müssen Spaß machen. Ein ausgebildetes, gutgerittenes Pferd macht nun mal mehr Spaß als ein steifer Bock. Außerdem finde ich ein korrekt bemuskeltes Pferd viel schöner zum Anschauen, als diese Pferde mit riesigen Weidebäuchen, Senkrücken und im Verhältnis zum Bauch viel zu kleinen Köpfen die sonst so bei uns im Stall stehen. Von Schreck- und Verladetraining, Gesunderhaltung,... mag ich gar nicht anfangen. Dazu kommt, dass die Turnierpferde bei uns vom Bereiter ein kleines bisschen bevorzugt behandelt werden [smilie=timidi1.gif]


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 Betreff des Beitrags: Re: Warum reitet ihr Turniere?
Ungelesener BeitragVerfasst: 29. August 2017, 12:56 
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interessante Beiträge.

Die Variante "den Bereiter zum Turnier reiten schicken" ist die für mich am wenigsten nachvollziehbare. Das ist ja dann nicht die eigene Leistung, ich könnte mich daher nicht daran erfreuen.


Bin erst mit Anfang 20 zum reiten gekommen, mit 25 das erste Pferd, und dann relativ schnell Turnier im Islandpferdesport geritten - Freizeitklasse halt. Ich fand das toll, und war auch sehr ehrgeizig. Isländerturnier gab und gibt es nicht so viele, mehr als 3 im Jahr waren das nie und für 2 davon musste man bis zu 300 km fahren. Dann mit Zelt für die Menschen und Paddock für die Pferde. Ich würde sagen, ähnlich wie im Fahrsport.
Hinzu kamen dann noch ein paar Starts im E-Springen und E-Dressur, wo man Ende der 90er/Anfang 2000er, schon mit einem Hafi auffiel, und mit einem Isländer der totale Exot war. Da war ich zugegebener Maßen so ein bisschen auf den Trip "Isländer sind auch Pferde, die man ganz normal reiten kann", mit dem entsprechenden Sendungsbewusstsein... grins...


Ich stimme den anderen zu, das schönste sind die Erinnerungen an die gemeinsam verbrachten Stunden auf den Turnieren, lustige Erlebnisse, lange Nächte, weniger die Schleifen, oder gar die Niederlagen.


Mein aktuelles Pferd hatte ich mir dann gekauft, um im "großen" Isi-Sport mitzureiten, leider hat mir das Pferd einen Strich durch die Rechnung gemacht, da es ja nicht "funktionierte". So kam ich schließlich in eine völlig andere Richtung und während ich früher auch als Zuschauer auf allen möglichen Turnierplätzen unterwegs war, kann ich da heute im Prinzip nicht mehr hingehen, ohne mich aufzuregen.

Ziele setze ich mir über Reitkurse, da gibt es Hausaufgaben, die sind abzuarbeiten. Bewertungen von Richtern, die ein System unterstützen, wie es sowohl in der FN- wie auch in der Isi-Szene üblich ist, brauch ich nicht (mehr).
Ohnehin birgt das Training aufs Turnier hin die Gefahr, die Grundlagen zu vrschlampern und an den Lektionen/Linien rumzupfuschen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Warum reitet ihr Turniere?
Ungelesener BeitragVerfasst: 29. August 2017, 13:01 
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Wohnort: Waldenbuch
baura hat geschrieben:
Die Variante "den Bereiter zum Turnier reiten schicken" ist die für mich am wenigsten nachvollziehbare. Das ist ja dann nicht die eigene Leistung, ich könnte mich daher nicht daran erfreuen.

Naja, was macht man mit Vollzeitjob, Familie/Freunde, ggf. andere Interessen und nur mäßigem Talent?! Klar, könnte ich mich nach einem 12 h Tag nochmal auf's Pferd schwingen oder Freitagabend anstatt Kino Lektionen auf dem Reitplatz schrubben. Das ist es mir einfach nicht wert.


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 Betreff des Beitrags: Re: Warum reitet ihr Turniere?
Ungelesener BeitragVerfasst: 29. August 2017, 13:13 
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Registriert: 9. Mai 2007, 16:41
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Wohnort: GAP
baura hat geschrieben:
und dann relativ schnell Turnier im Islandpferdesport geritten

Das ist ein neues Hobby von mir! :-D
Ich war dieses Jahr schon als Zuschauer auf den deutschen und den bayerischen Meisterschaften und nächstes Jahr wollen wir zur WM nach Berlin. Faszinierend dieser Isländersport.


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