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 Betreff des Beitrags: Sisyphos und Hamsterrad...
Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juni 2019, 13:39 
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Vorweg: Ich möchte damit nicht "das Pferd als Belastung" benennen, wie es in einem anderen Threadtitel der Fall ist.

Liebe Enten,

Ich habe hier schon lange nicht mehr geschrieben. Aber im Moment brauche ich mal Input von außen, um mir über ein paar Dinge klar zu werden. Vielleicht habt ihr den ein oder anderen guten Impuls für mich.

Kurz zu mir:
Ich werde in wenigen Wochen 31 Jahre alt, bin Vollzeit berufstätig und pendle dafür tgl. 55km pro Strecke zur Arbeit, weitere 7 km von der Wohnung zum Pensionsstall, in dem meine 7-jährige Stute nun steht.
Ich hatte mein Pferd bis vor 2,5 Jahren in Selbstversorgung und bin zum Verein zum Training gefahren, bis ich dann, um eine RB suchen und besser trainieren zu können, in den ersten Pensionsstall gewechselt bin. Maßgebliches Problem war die Hallenbelegung im Verein, insbesondere, da meine Stute zu der Zeit noch am Beginn ihrer Ausbildung stand. Im neuen Stall nun gab es eine Berg- und Talfahrt und nachdem meine Stute auch nach Monaten nicht wieder das ruhige, gelassene und coole Pferd war, das es zuvor gewesen ist, habe ich den Stall gewechselt. Nun aber inkl. einer RB und einer neuen, tollen Trainerin, mit der wir Fortschritte erzielt haben.
In diesem Stall bin ich nun seit über einem Jahr. Meine Stute hat sich gut entwickelt, meine RB fiel zwischenzeitlich für ein Dreivierteljahr aus und stieg dann wieder ein, ich war einigermaßen zufrieden, auch wenn der Service für den Preis nicht meinen Ansprüchen als SV, was Heufuttermenge, Werdegang, etc. anging.
Die Pferde sind nun in der Stutenherde nachts draußen, die Wiese ist dank nun 11 (!) im vergangenen Jahr waren es 6 Stuten, bereits fast kahl. Ein Weidewechsel ist nicht möglich. Weidedienste müssen selbst organisiert werden und Weidegeld kommt zur Pension hinzu.
Kurz: Ich bin nicht zufrieden, was Preis-Leistung angeht. Die Zeit, die ich für den Weidedienst und Zusatzfutter aufbringe, habe ich früher gebraucht, um 4 Boxen in SV zu misten und zu füttern!

Nun kam gestern wieder eine lange Sprachnachricht meiner RB, dass meine Stute gestern "exorbitant schlecht" gelaufen sei inkl. Taktfehler usw. Sie schlägt vor, nach einem Check mehr und "härter" zu arbeiten. Nun ist es nicht so, dass ich sie rumlatschen lassen, wenn ich reite und meine Stute auch nicht 4 Tage die Woche rumsteht. Im Gegenteil: In der Regel hat sie einen freien Tag, manchmal auch 6x pro Woche Reiten (Dressur, Springen, Rennbahn, Gelände) und einen Tag Longe. Mit Trainer klappt es natürlich besser, aber ich steige nie ab, bevor das Pferd locker ist.
Sisyphos lässt grüßen: Als Pferdemensch normal, aber auch frustrierend: immer wieder gibt es Rückschritte, die angegangen werden wollen. Das ist im Team manchmal einfacher und manchmal viel stressiger. Ich merke, dass mich inzwischen schon der Erhalt eines Reitberichts stresst, sogar unabhängig davon, ob er positiv oder negativ ausfällt.

Ich versuche mal zum Punkt zu kommen. [smilie=timidi1.gif]

Es stresst mich!
Und "Es" steht an dieser Stelle für den unheimlich energieaufwendigen Spagat zwischen sehr forderndem Beruf, Pendeln, Familie und Partnerschaft, Haushalt und Pferd. Also im Prinzip allem, was fast jeder Pferdebesitzer zu bewältigen hat.

Ich bin keine Turnierreiterin und habe daher zwar den Ehrgeiz, ein lockeres Pferd in allen drei Disziplinen zu reiten, aber es steht im Prinzip nur "selbstgemachter Druck" dahinter. Ich finde das Team aus Trainer, RB und mir super, wir ergänzen uns gut und stehen regelm. in Kontakt.
ABER. Ich möchte auf Dauer eigentlich meine Stute wieder bei meinen Eltern stehen haben (ca. 50% weniger Kosten, mehr Eigenverantwortung, dafür aber mit dem Anhänger zum Verein fahren müssen und kaum eine Chance auf eine RB mit Zugfahrzeug und Anhängerschein..), unter anderem, weil diese auf meinem Arbeitsweg liegen und das auch den Kontakt zu meiner Nichte, vertiefen würde.

Zudem kommen Gedanken zum Familienwunsch auf und langfristig wird es sich für mich nicht lohnen, 450€ für eine Unterbringung in einem Stall zu bezahlen, den ich dann ggf. als Schwangere/Mutter gar nicht so nutzen kann. Andererseits verlöre ich durch den Wechsel eine wirklich gut reitende (und dafür nicht zahlende) RB, die in meinen Stressphasen, in denen ich 15h außer Haus bin, immer einspringt und sich gut kümmert und reitet!

Ich bin hin- und hergerissen, welche die richtige Entscheidung ist. Ich weiß inzwischen, dass meine Stute nicht das Pferd ist, das man 2x wöchentlich reiten und Spaß haben kann, weil sie dann einfach nicht locker ist. Und ich weiß, dass ich mit der Entscheidung, wieder SV zu werden, auch die Logistik komplizieren werde und meine Stute statt jetzt 6-7x nur vielleicht 5x richtig was tun wird.. Aber ist das so schlimm? Ich kann mit ihr ausreiten fahren, alleine zu Lehrgängen, sie ist ein dem Menschen zugewandtes Tier, das mir eigentlich so viel Freude bereitet. Aber ich merke das manchmal gar nicht mehr?! Weil immer die Frage im Raum steht, wie sie dressurmäßig war..

Ich habe auch überlegt, ob zwischenzeitlich mal Pausen sinnvoll wären... aber wann? Jetzt im Sommer hab ich natürlich Lust, mich ewig draußen aufzuhalten.. Im Winter? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht, ein paar Wochen mal runterzufahren und nur Stallarbeit zu verrichten?


Einzig klar ist mir, dass mich der Zustand der letzten zwei Jahre zwar etwas vorangebracht hat, aber das Pensum für mich gerade zu hoch ist und es in Zukunft so nicht weiter gehen kann.

Was ich von euch erhoffe, weiß ich gar nicht. Aber es tat gut, das einfach mal zu notieren.



LG
Tropi

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 Betreff des Beitrags: Re: Sisyphos und Hamsterrad...
Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juni 2019, 14:03 
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Also ich würde das auch mal mit einer Pause für dich probieren.

Den Pferden macht das m.E wenig aus, so lange sie versorgt sind und sie steht ja draussen.

Da musst du sich erst mal sortieren würde ich sagen. Das das Streß ist, kann ich schon verstehen, vor allem wenn der Frust dazu kommt.

Es stellt sich aber schon auch die Frage: woher kommen denn diese ganz schlechten Tage bei Pferd? Taktfehler haben ja schon einen Grund.

Weil nur mal so am Rande ... nachdem jetzt Zahn 2 raus ist und das verkapselte Hämatom, will ich gar nicht genau nachdenken, wie lange das wahrscheinlich schon ein Problem war fürs Pferd. Nicht massiv und offensichtlich allerdings ... weil so, wie sie jetzt gerade von Laune, Allgemeinzustand, Arbeitseifer und Losgelassenheit läuft ... wenn ich da jetzt so darüber nachdenke, habe ich den Verdacht: das schwärte schon länger so vor sich hin. *seufz* Gerade ist der Unterschied aber unfasslich.

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Ich bin in einem Alter, da darf ich Menschen auch von Anfang an einfach doof finden - ich hab ja nicht mehr ewig Zeit.


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 Betreff des Beitrags: Re: Sisyphos und Hamsterrad...
Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juni 2019, 14:17 
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Naja, du machst dir druck und Stress.
Ich war auch so.
Aber ich hab es probiert, weniger zu machen, die Pferde in der Herde zu haben und jetzt wieder Freude am reiten. Auch nicht optimal da kein guter Platz vorhanden ist, und auch nur im Sommer.. Aber ich habe meine Ansprüche bzg Pferdeleistung und eigenem Stress zurück geschraubt.
Auch mache ich jetzt eine Winterpause- von Dezember bis Februar reite ich sporadisch, kleine Runden wie es passt. Die Pferde vergessen nichts und sind im Frühjahr motiviert. Klar wirft das zurück in der Ausbildung, aber so what, wir wollen schön und leicht um der Freude wegen reiten... da ist es mir ehrlich gesagt egal, wann wir fliegende Wechsel reiten...
Man kann alles passend machen... und ehrlich- ich bin der Meinung, Pferde werden auch ohne reiten glücklich, sofern sie gute Lebensbedingungen haben!
Aber das ist meine persönliche Meinung, kein Dogma!
Mein Pferd freut sich, mich jeden Tag zu sehen- aber es reicht ihm auch, wenn wir mit Kind und hund eine Runde spazieren gehen..

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 Betreff des Beitrags: Re: Sisyphos und Hamsterrad...
Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juni 2019, 14:27 
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Fienchen hat geschrieben:
Es stellt sich aber schon auch die Frage: woher kommen denn diese ganz schlechten Tage bei Pferd? Taktfehler haben ja schon einen Grund.

Hab das jetzt oben nicht genau dargestellt. Die Taktfehler erwähnte sie gestern zum ersten Mal, das ist eigentlich noch nie ein Problem gewesen! Ich werde mir das natürlich heut genau anschauen. Vor einigen Wochen hatte meine Stute Probleme im Kreuz-Darmbein, da wurde sie behandelt und lief danach wieder super. Das Seltsame ist, dass es bei der RB und mir auch nicht immer gleich zu sein scheint. Ich bin Samstag geritten und habe Sonntag longiert- sie war nicht von vornherein super locker, aber ich konnte jedes Mal zufrieden kauend und schnaubend aufhören. Gestern dann wohl Katastrophe!? :? Möglicherweise liegt das auch an gesundheitlichen Einschränkungen meiner RB (Tennisarm, gerade wieder in Behandlung)..
Dass ich mein Pferd abchecke, ist klar. Zähne (inkl. Zweitmeinung) wurden vor 2 Monaten gemacht. Sattler ist dran.

Mir geht´s jetzt aber eher um die Einstellungs- und Haltungsgeschichte...

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 Betreff des Beitrags: Re: Sisyphos und Hamsterrad...
Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juni 2019, 18:18 
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Ich muss gestehen, dass ich es mir schwierig vorstellen kann, mit deinem Arbeitspensum in die Selbstversorgung zu wechseln.
Ich persönlich würde es mit einer normalen 40 Stunden Woche nicht schaffen. Und ich muss keine 50 km pendeln, mir reichen da schon die 13 km Stadtverkehr.
Dann ist natürlich die Frage, warum dein Pferd nicht so locker ist...
Wenn ich mich mit innerlichen Stress auf mein Sensibelchen setze, brauche ich garnicht anfangen zu arbeiten, da er nicht zur Losgelassenheit kommt.

Ich hatte auch schon solch eine Phase, habe dann für mich das Pensum runter geschraubt und geguckt, dass es mir damit gut geht. Wie wäre es mit Urlaub vom Pferd und ganz bewusst das Handy nur für Notfälle einschalten?


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 Betreff des Beitrags: Re: Sisyphos und Hamsterrad...
Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juni 2019, 19:12 
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Ich verstehe deine Probleme nur gut, hatte jahrelang eine ganz ähnliche Lebenssituation: Arbeit mit 75 km Pendeln, Vollzeit, Pferd im Vollpensionsstall mit viel Eigenarbeit (Koppel abmisten, rein-rausbringen am Wochenende -was haben mich allein die WhatsAppChats gestresst... ) und trotzdem vielen Abstrichen (wenig Gras, in Summe wenig raus) aber: Reitmöglichkeiten. Trotzdem kam ich abends nach dem Stall oft frustriert nach Hause, auch weil das Pferd nicht lief oder mich die volle Halle gestresst hat oder oder oder...

Nach dem ersten Kind blieb das Pferd noch ein halbes Jahr in dem Stall, auch weil ich mich davor scheute, diesen festen Bestandteil meines Lebens nun nach der Arbeit auch noch aufzugeben. Ich kam dann aber zu dem Schluss, dass ich mein tägliches Leben mit Kind nicht um die Erfordernisse des Stalls herum aufbauen will. Und die Pflicht jeden Tag hinzugehen hatte ich in dem Stall.

Mittlerweile steht mein Reitpferd (inzwischen 14 jährig) auf einem sehr rustikalen Bauernhof. Auch hier gibt es einiges, was mich stört. Aber ich weiß, die Grundbedürfnisse des Tiers sind (meistens) erfüllt. Sie hat ihre Herde und kommt raus. Wenn ich mal einen Tag nicht hin will, muss ich das nicht und kann auf eine super Stallgemeinschaft bauen.

UND: (das hätte ich nie gedacht) das Tier ist in der Form seines Lebens. Ich fahre einmal die Woche zur Springstunde und einmal zur Dressurstunde (wenn nicht die Kinder krank sind oder ähnliches...) Dabei macht die soviel Spaß wie nie. Ich habe keinen Beritt mehr, sondern ein zwölfjähriges Mädel reitet sie auf unserem Miniplatz mit Dreickszügeln oder geht mit ihr ins Gelände. Das Pferd hat weiterhin seine Baustellen, aber sie ist zufrieden und sie läuft. Und die war immer ein Steifftier, genauso, wie du deine beschreibst. Mehr "Arbeit" macht solche Pferde vielleicht körperlich nochmal beweglicher, aber die Motivation, die meine jetzt mitbringt, macht mir das Leben soviel leichter, dass das Endergebnis ein deutlich besser laufendes Pferd ist.

Wenn deine Eltern einen schönen Selbstversorgerstall haben, wäre die Entscheidung für mich klar: Umstellen. Nichts frustriert einen mehr als ein Pensionsstall, in dem für viel Geld nur die Hälfte die Dinge zu deiner Zufriedenheit erfüllt werden.

Am Ende reitest du weniger, hast aber auch weniger Stress.

Und wenn dich da andere Dinge stören, kannst du zumindest davon ausgehen, dass es dem Pferd gut geht. Das hat mir schon den größten Druck genommen.

Absolute Zufriedenheit erreicht man mit unserem Hobby vermutlich eh nie.

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Humor und Geduld.


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 Betreff des Beitrags: Re: Sisyphos und Hamsterrad...
Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juni 2019, 22:49 
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Beiträge: 11258
Ich bin seit 1.4. In SV.
Meine Stute wird 4 bis 5 mal die Woche geritten, davon max 4 mal wirklich gearbeitet. Sie ist aktuell L platziert und ich ärgere mich nicht mehr über zu wenig Heu.
Die RB habe ich, kann ich aber auch drauf verzichten. Ich habe wieder meinen Frieden gefunden und meine Ruhe.
Ich arbeite ca. 20 Std., 2 Kinder, Haus, Hund, Hühner und 3 Pferde zu versorgen. Ist stressig, aber machbar und schön. Pensionsstall wäre nichts mehr für mich.

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Nicht ärgern! Nur wundern.....


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 Betreff des Beitrags: Re: Sisyphos und Hamsterrad...
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juni 2019, 06:18 
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Cora- herzlich willkommen im Club!! :bussi:

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 Betreff des Beitrags: Re: Sisyphos und Hamsterrad...
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juni 2019, 06:22 
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Wohnort: Hedwig Holzbein
Ich habe zwar keine Kinder und meine Pferde stehen alle am Haus. Aber ich war auch genervter, als der ein oder andere im Reitstall stand. Ich "mußte" immer hin, ich "mußte" mein Pferd bewegen (Weidemöglichkeit war dort nicht möglich), etc.

Zu hause reite ich meine Pferde auch nicht täglich. Und ich kann nur bestätigen, meine sind auch viel leistungsbereiter und freudiger bei der Arbeit, als wenn ich sie jedem Tag arbeiten müßte.

Und ich bin auch zeitlich nicht abhängig. Ich kann mal früher füttern, wenn wir weg wollen, auch mal später, wenn es länger gedauert hatte. Die Pferde sind komplett entspannt.
Reiten genau so. Wenn ich Lust habe reite ich jetzt noch spät abends und habe keine Stallzeiten, die ich einhalten muß.

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"Geh Deinen Weg und laß die Leute reden"


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 Betreff des Beitrags: Re: Sisyphos und Hamsterrad...
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juni 2019, 06:56 
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maharani hat geschrieben:
Ich habe zwar keine Kinder und meine Pferde stehen alle am Haus. Aber ich war auch genervter, als der ein oder andere im Reitstall stand. Ich "mußte" immer hin, ich "mußte" mein Pferd bewegen (Weidemöglichkeit war dort nicht möglich), etc.

Zu hause reite ich meine Pferde auch nicht täglich. Und ich kann nur bestätigen, meine sind auch viel leistungsbereiter und freudiger bei der Arbeit, als wenn ich sie jedem Tag arbeiten müßte.

Und ich bin auch zeitlich nicht abhängig. Ich kann mal früher füttern, wenn wir weg wollen, auch mal später, wenn es länger gedauert hatte. Die Pferde sind komplett entspannt.
Reiten genau so. Wenn ich Lust habe reite ich jetzt noch spät abends und habe keine Stallzeiten, die ich einhalten muß.


Unterschreibe ich. Wir sind seir 20 Jahren und mehr im SV.

Was ich überlege, du schriebst, deine Stute wurde mit umstelleb schlechter und ist seitdemnicht mehr locker, daher wird sie 6x gearbeitet. Vielleicht löst sich das Problem auch, wenn sie wjeder zufriedener mit besserem Futter im SV steht. Weißt du, ich denke, das ist unser Hobby, das sollte uns Spaß machen. Wenn wir von 6x reiten 5 mal doof absteigen, dann stimmt da was nicht :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Sisyphos und Hamsterrad...
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juni 2019, 09:19 
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Beiträge: 2087
Wohnort: Odenwald
Ich kann nur von mir berichten, ich hatte auch eine RB wegen Schwangerschaft und Komplikationen für meine beiden (Shetty und Reitpferd).

Letztenendes hat mich meine RB mehr gestresst als das Pferd/die Pferde. Grade mit "wir müssen härter Arbeiten" bla bla bla.... mit welchem "Recht fordert" sie das? Bei uns war der Running Gag: Der Sattel passt nicht mehr! und Wir brauchen eine Osteo der ist ganz verspannt! - alle 2 Monate im Schnitt.

Unsere Wege haben sich vor über einem Jahr getrennt, Pferd krank und Aussicht auf 100% Genesung bestenfalls ungewiss. Pferd war launig, dürr und gestresst.

Nach etwa einem weiteren halben Jahr (Box / halbtags Koppel - ich im Schnitt 4-5x die Woche da) habe ich ihn im gleichen Stall in den Offenstall gestellt (friss oder geh ganz vor die Hunde, war die einzige Möglichkeit und das im Oktober) und es tat ihm so gut.

Ich bin im Moment sehr selten dort, vielleicht 4-6 mal im Monat (Hausbau, Arbeit etc.). Aber ich habe ein total tiefenentspanntes Pferd (im Vergleich und seinem Rahmen der Möglichkeit), der will was tun (kann/darf aber noch nicht) und ich bin dann auch tiefenentspannt. Wir haben einfach keinen Stress mehr und das hat uns sehr geholfen.

Ich bin mittlerweile für mich übereins gekommen: keine RB mehr, wenn er halt 7 Tage die Woche Gammelware auf der Koppel macht. dann ist das so.

Wenn du deine Stute zu deinen Eltern stellen kannst, kannst du dort ausreiten? Wenn ja im Gelände kann man auch super trainieren, jegliche Seitengänge etc. wenn man ein Pferd mit den Nerven dazu hat macht das richtig gute Laune. Und die Fahrerei auf die Anlage entfällt.

Sich zu stressen um das Pferd zu bewegen, damit es morgen auch wieder locker ist. Ich glaube für mich persönlich, dass das nicht funktioniert. Dann lieber weniger oft reiten und dafür mit viel Spaß und stressfrei, du hast doch keinen Zeitdruck im Sinne von deine Stute muss bis XY auf den Punkt sein.

Ich betreibe in meinem kompletten Leben gerade: Tut mir das gut / Brauch ich das oder kann das weg? Fängt gerade an richtig Spaß zu machen :-|

Grüße babs

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 Betreff des Beitrags: Re: Sisyphos und Hamsterrad...
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juni 2019, 09:52 
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Ja, sehr schön geschrieben!! So ist es bei mir auch!!

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 Betreff des Beitrags: Re: Sisyphos und Hamsterrad...
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juni 2019, 11:37 
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Danke, ich lese eure Nachrichten und Gedanken aufmerksam und sie helfen mir definitiv weiter!

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 Betreff des Beitrags: Re: Sisyphos und Hamsterrad...
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juni 2019, 15:20 
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Wir haben ein gehobenes, sehr nerviges Freizeit Pferd, was noch nie so entspannt war. Die ist 17 und selbst gezogen. Und gezogen. Die andere Sport Pferd L/M Niveau. Beide sind einfach Top drauf!

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 Betreff des Beitrags: Re: Sisyphos und Hamsterrad...
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juni 2019, 17:37 
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Beiträge: 6055
Wohnort: Where the light is
Zitat:
Die Zeit, die ich für den Weidedienst und Zusatzfutter aufbringe, habe ich früher gebraucht, um 4 Boxen in SV zu misten und zu füttern!
Wie darf ich mir das vorstellen? Was fütterst Du denn da :-? ?

Zitat:
Es stresst mich!
Und "Es" steht an dieser Stelle für den unheimlich energieaufwendigen Spagat zwischen sehr forderndem Beruf, Pendeln, Familie und Partnerschaft, Haushalt und Pferd. Also im Prinzip allem, was fast jeder Pferdebesitzer zu bewältigen hat.
Es ist eine Frage der Priorität, Du wirst nicht alles haben können. Am einfachsten ist es immer, die Reiterei runterzuschrauben oder den Partner in den Wind zu schiessen :mrgreen: , den Job braucht man in der Regel, um die Rechnungen zu bezahlen.

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Und ich weiß, dass ich mit der Entscheidung, wieder SV zu werden, auch die Logistik komplizieren werde und meine Stute statt jetzt 6-7x nur vielleicht 5x richtig was tun wird.. Aber ist das so schlimm? Ich kann mit ihr ausreiten fahren, alleine zu Lehrgängen, sie ist ein dem Menschen zugewandtes Tier, das mir eigentlich so viel Freude bereitet. Aber ich merke das manchmal gar nicht mehr?! Weil immer die Frage im Raum steht, wie sie dressurmäßig war..
Liegt das nicht irgendwie auf der Strecke?
Ich persönlich würde eher mein Pferd verkaufen, bevor ich SV werden würde. Das ist ja voll der Klotz am Bein und außerdem hasse ich Stallarbeit wie die Pest am Hals. Würden denn Deine Eltern etwas übernehmen von der Arbeit? Ansonsten finde ich sowas immer kritisch. Was machst Du, wenn Du verreist? Was machst Du, wenn Du mehr arbeiten musst? Willst Du wirklich jeden Tag zum Pferd gehen und die Mistgabel schwingen bei Wind und Wetter.
Weniger reiten ist bei genug Auslauf völlig unproblematisch. Ja, ggf werden die Pferde schlechter bzw. verlieren Kraft und sind weniger geschmeidig, bei meinem merke ich das auch, dass er etwas weniger tut als früher. Aber wen interessiert das? Bei mir sind die Zeiten vorbei, in denen ich mir den Kopf darüber zerbrochen habe, warum das Pferd heute zäh wie Juchte war. Solange das im normalen Schlecht-Rahmen ist, ist es mir herzlich egal, ich will nicht Olympia reiten.

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... die jeden Tag ihr Gemüse isst.


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