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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. November 2018, 11:25 
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Ich hatte gestern ein interessantes Erlebnis.
Ich hatte gestern einen Termin mit einem Tierarzt vereinbart. Er sollte sich mein Pferd anschauen, welches ich gerne einschläfern lassen möchte.

Er ist 22 Jahre alt, hat einen Hufrollenbefund. Er ist seit seinem 15 Lebensjahr in Rente und hat beim Laufen schmerzen und im Rücken auch. Ich kann mit ihm nicht einmal spazieren gehen. Er steht in Offenstallhaltung und kämpft sich durchs Leben.
Ich wollte ihm den Winter ersparen, wenn der Boden recht auffriert und ihm jeder Schritt noch mehr weh tut.

Der Stallbesitzer kam um die Ecke, stellte sich demonstrativ daneben und sagte, dass Pferd wird nicht auf seinem Hof eingeschläfert und er kommt nicht für die Entsorgung auf und kümmert sich um nichts. Er sehe nicht die Notwendigkeit das Pferd ein zu schläfern und es gehe mir nur um das Finanzielle. Ich solle mein Pferd nehmen und gehen. Ich sagte nur, dass ich mein Pferd nirgendwo mehr hinbringen. Und es den Hof nur noch Tod verlassen wird.

Ich stand vor dem Tierarzt da wie der letzte Vollidiot. Tierarzt hätte mein Pferd eingeschläfert. Mein Pferd ist seit 17 Jahren in meinem Besitz. Davon hatte ich ihn 11 Jahre in Eigenregie am Haus stehen und hatte selber Einsteller. Mir wäre nicht im Traum eingefallen, so mit meinen Einstellern zu sprechen oder zu beeinflussen.

Natürlich frisst er gut und ist noch lebensfroh. Kann sich hinlegen und wieder ohne Probleme aufstehen. Das stelle ich nicht in Frage. Aber Fakt ist auch, dass es dem Pferd schon mal besserging und der Winter nicht leicht für ihn wird.

ABER hat der Stallbesitzer ein Recht so massiv auf den Pferdebesitzer einzuwirken und sich einzumischen Muss ich darauf warten, bis das Pferd wirklich nicht mehr kann und blöd ausrutscht oder stürzt?

Ich bin noch etwas schockiert von dem gestrigen Ereignis.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. November 2018, 11:40 
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Sachen packen und gehen.
Das Pferd würde ich evtl. in die Klinik fahren und dort einschläfern lassen und dann nie wieder einen Fuß auf den Hof setzen.
Da hat sich ein SB einfach nicht einzumischen, Punkt Ende aus.

Tut mir leid für dich, so eine Situation ist auch ohne solche Deppen schlimm genug. :knuddel:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. November 2018, 11:59 
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Was sagt denn der Tierarzt?

Ich bin mir tatsächlich nicht sicher ob der Stallbetreiber dazu nichts zu sagen hat. Es ist sein Stall, er hat eine Verantwortung gegenüber den ihm anvertrauten Pferden und ohne es zu wissen, könnte ich mir vorstellen, dass man ihn mit zur Rechenschaft ziehen kann, wenn bei ihm ein Wirbeltier ohne Grund eingeschläfert wird.
Ich will damit nicht behaupten, dass Du unrecht hast oder das ohne Grund geschieht, aber wenn er es so empfindet, könnte es sein, dass er tatsächlich dazu verpflichtet ist da einzuschreiten.

Wir hatten vor einigen Jahren den gegenteiligen Fall. Da wollte der Stallbesitzer dass ein Pferd eingeschläfert wird, die Besitzer wollten das nicht und er hat darauf bestanden, dass das Pferd dann von seinem Hof geht, da er diese Verantwortung nicht bereit ist zu tragen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. November 2018, 12:06 
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Zitat:
Der Stallbesitzer kam um die Ecke, stellte sich demonstrativ daneben und sagte, dass Pferd wird nicht auf seinem Hof eingeschläfert und er kommt nicht für die Entsorgung auf und kümmert sich um nichts. Er sehe nicht die Notwendigkeit das Pferd ein zu schläfern und es gehe mir nur um das Finanzielle.

Und selbst wenn das so sein sollte (was ich absolut nachvollziehen kann!), dann hat er sich da nicht einzumischen.
Für die Entsorgung muss er auch nicht aufkommen, warum auch?
Kann es sein, dass er nicht bei der Tierseuchenkasse gemeldet ist und Schwierigkeiten bekommt, wenn ein totes Tier am Hof abgeholt wird?

Warum bist du eingeknickt, obwohl der Tierarzt eingeschläfert hätte?
Hast du da noch mehr Pferde stehen?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. November 2018, 12:18 
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Das kommt auf das Bundesland an, z.B. in Hessen muss der SB eine entsprechende Mitgliedschaft bei der Tierseuchenkasse für die bei ihm eingestellten Pferde haben. In Rheinlandpfalz muss der Pferdebesitzer die Mitgliedschaft haben.

_________________
Ich habe keine Macken, das sind Spezialeffekte.
Ich sehe nur so brav aus, damit die Überraschung größer ist.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. November 2018, 12:44 
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Ich hatte in diesem Stall noch ein Pferd stehen. Welches ich auch mehr oder weniger überstürzt verkaufen musste, weil die Stallbetreiber nicht bereit waren ein Pferd mit Sehnenschaden, wie vom Tierarzt angeordnet entsprechend zu separieren. Konnte wählen, alleine im Stall und der Rest auf der Wiese....da hätte er hohl gedreht.

Im Moment steht nur noch mein altes Pferd dort.

Leider ist es in der Region sehr schwierig einen Offenstall zu finden, geschweige denn einen vernünftigen Stall mit ebenen Auslauf, wo ich nicht Minimum 45 Minuten hinfahren muss.

Also, als ich meinen Hof hatte, waren die Anzahl der Tiere bei der Tierseuchenkasse gemeldet. Wurde eines eingeschläfert muss ich mich als Stallbetreiber um die "Entsorgung" kümmern. Das war kein Akt. Dort anrufen, Betriebsnummer nennen und das Tier wurde abgeholt.

Und gestern wäre nicht der Termin zum einschläfern gewesen, sondern ein Gespräch mit dem Tierarzt, der sich das dürre Tier nochmal angeschaut hätte und sich selbst ein Urteil drüber hätte bilden sollen.

Selbstverständlich hätte ich, wenn ich einen Termin gehabt hätte Rücksprache mit dem Stallbetreiber gehalten bzg. Entsorgung, Kündigung, etc.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. November 2018, 14:11 
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Wenn der TA sagt, dass es gerechtfertigt ist das Tier einzuschläfern, dann sehe ich keinerlei Veranlassung dafür, dass der SB sich einzumischen hat. Würdest du nun einen TA nach dem anderen einbestellen, um irgendwen zu finden, der das Tier einschläfert, dann würde ich es sicherlich anders sehen, aber so :keineahnung: !?
Und ich würde es wirklich schade finden, wenn du ihn zum Einschläfern in die Klinik fahren müsstest. Da ist Stress, den man dem Tier ersparen könnte und in seiner gewohnten Umgebung wäre es sicherlich schöner für ihn.
Im Zweifelsfall würde ich einmal beim VetAmt anrufen, vielleicht können die dir Auskunft darüber geben wie das mit dem Abdecker geregelt ist und du kannst es im Zweifelsfall selbst organisieren.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. November 2018, 05:26 
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Wie hat denn der TA reagiert? In meiner Gegend kenne ich keinen TA der sich von einem Stall-Besi auf den Pott setzen lassen würde.
Geht es dem Pferd wirklich so schlecht, dann einpacken und in einer Klinik einschläfern lassen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. November 2018, 07:48 
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Es war nicht der Termin zum Einschläfern gewesen, sondern ein Gespräch mit dem Tierarzt, der sich das Tier nochmal angeschaut hätte und sich selbst ein Urteil drüber hätte bilden sollen.

Sie meinte dann zwar gleich, wo wir das machen wollen und ob jetzt. Sie hat sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Aber nachdem der Stallbesitzer gleich sagte, so nicht und nicht bei mir.... was soll ich da machen. Schade ist nur, dass ich nicht einmal in Ruhe mit der TÄ sprechen konnte, ohne, dass er seinen Senf dazu abgegeben hat.

Eines weiß ich jedoch für die Zukunft. Ich werde mir nie wieder ein Pferd zu legen, wenn ich es nicht in Eigenregie halten kann.

Und nein, dem Pferd geht es nicht soooo schlecht. Er frisst und hat ein waches Auge und ist stark. Jedoch, hat er auch Schmerzen und nimmt nicht mehr zu.

Ich lasse ihn jetzt einfach dort. NEIN, ich werde ihn in keinen Anhänger packen und in keine Klinik fahren. Ich möchte, dass er in seinem "zu Hause" ohne Stress gehen kann. Er hasst Anhänger fahren....


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. November 2018, 08:00 
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Hm. Du möchtest ihn einschläfern lassen, weil du sein Leben für unzumutbar hältst, was ich der Beschreibung nach auch nachvollziehen kann.
Und nur weil der SB jetzt einmal dazwischengegrätscht ist soll das Pferd dieses Leben nun weiterführen? Was kann denn das Pferd dafür?
Wenn die TÄ bereit gewesen wäre sofort zu euthanasieren kann es dem Pferd soooo gut ja nicht gehen, wacher Blick hin oder her.
Klar ist Transport Stress uns sowas wünscht man keinem Pferd zum Ende hin. Aber das wäre eine Stunde Leid, nicht weiteres Leid auf unbestimmte Zeit.
Mein erster Weg wäre jetzt allerdings in Absprache mit der TÄ zum VetAmt um zu klären wie sie in so einem Fall die „Entscheidungshoheit“ des SB einschätzen und welche Möglichkeiten es gibt.

Ich wünsche dir und deinem Pferd sehr, dass ihr eine gute Lösung findet


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. November 2018, 09:06 
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Ali hat geschrieben:
Jedoch, hat er auch Schmerzen und nimmt nicht mehr zu.

Ich lasse ihn jetzt einfach dort. NEIN, ich werde ihn in keinen Anhänger packen und in keine Klinik fahren. Ich möchte, dass er in seinem "zu Hause" ohne Stress gehen kann. Er hasst Anhänger fahren....

Was sind 30 min Anhängerfahrt im Vergleich zu Monate oder Jahre ein Leben mit Schmerzen? Frag mal einen Schmerzpatienten....
Geh nochmal in dich, komm zur Ruhe und alles Gute für dich und dein Pferd :knuddel:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. November 2018, 09:38 
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Ich wäre sicherlich auch sehr überfahren von der Reaktion des SBs, aber ich würde mein Pferd nicht gegen meine Überzeugung am Leben lassen, weil ein anderer Mensch meint es besser zu wissen . Ich kann mich nur wiederholen... Ich würde mit dem VetAmt Rücksprache halten.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. November 2018, 16:58 
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Beiträge: 453
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Hast Du vorher mal mit dem SB darüber gesprochen? Ich weiß ja nicht, wie Euer Verhältnis ist, aber vielleicht (hoffentlich) fühlt er sich dem Pferd verbunden und war überrascht?

_________________
"Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd." (Buffalo Bill)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 23. November 2018, 08:51 
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Beiträge: 418
Wohnort: herzogtum co
Ich würde als erstes nochmal mit dem SB reden, ernsthaft und in Ruhe, ggf. in Anwesenheit einer Person, der ihr beide vertraut im Sinne einer Mediation. Im Falle des Misserfolges würde den Stallplatz fristgerecht künidgen und entsprechend auch zahlen - Termin vereinbaren, Einladen und ab in die Klinik oder: umstellen, also auf jeden Fall weg! Das Pferd muss da dann leider durch, das würde ich im gespräch auch klarstellen.

Der SB masst sich den Sachverstand eines "Ober-Tierarztes" an, das ginge für mich gar nicht!

_________________
Oh Herr, wirf Hirn oder Steine - was, ist egal, Hauptsache Du triffst!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 26. November 2018, 12:13 
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Registriert: 13. Mai 2008, 09:20
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Alia hat geschrieben:
Das kommt auf das Bundesland an, z.B. in Hessen muss der SB eine entsprechende Mitgliedschaft bei der Tierseuchenkasse für die bei ihm eingestellten Pferde haben. In Rheinlandpfalz muss der Pferdebesitzer die Mitgliedschaft haben.


ÄH sicher??? Ich lebe in RLP mittlerweile und das wußte ich zB nicht und hat mir nie jemand gesagt?!?!


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