Als überwiegend stille Mitleserin will jetzt auch mal schreiben.
Ich bin Jahrgang 1959, also von denen, die sich hier geoutet haben, die älteste. Ich kann mir eine Leben ohne Pferd nicht vorstellen.
Vor 12 Jahren hatte ich einen schweren Reitunfall, als Ergebnis ist eine Gehbehinderung geblieben, ich kann fast keinen Schritt ohne Schmerzen geben, habe mich damit aber arrangiert. Reiten geht besser als laufen, danach tut der Fuß aber mehr weh, braucht dann eben Pause. In der Woche ist das kein Problem, da ich immer abends spät reite, das Wochenende und überhaupt alle Aktivitäten werden so geplant, dass nach jeder Belastung wieder eine Ruhephase kommt. Nach dem Unfall habe ich mit Turnierreiten aufgehört, früher dachte ich immer, wenn du kein Turnier (habe Dressur bis M, Springen und Vielseitigkeit bis L geritten) mehr reitest, bist du alt. Heute genieße ich das Reiten ohne jeden Druck (den ich mir selbst gemacht habe).
Seit einigen Jahren kommt dazu noch eine Autoimmunkrankheit bei mir, die mich immer wieder, mal für Tage, mal für Wochen, körperlich schwächt. Dann hadere ich schon manchmal mit meinem Schicksal, dass ich nicht mehr so reiten kann wie früher. Ich reite heute so, wie es meine Tagesform zulässt. Ich arbeite in einer Führungsposition, das ist zusätzlich auch manchmal recht stressig.
Meine Stute ist 17, ein hoch im Blut stehendes Pferd, sie ist seit über dreizehn Jahren bei mir und wir vertrauen uns einfach.
Nach diesem Pferd wird es nach heutigem Stand ganz sicher ein neues geben. Auf dem Pferd komme ich in der Natur an Orte, die ich zu Fuß nie erreichen könnte. Ich hatte schon zwei Pferde lange Zeit (15 bzw. 18,5 Jahre). Beide Male hatte ich schon ca. 5 Jahre ein jüngeres Pferd, während das andere Rentner war. Ich hoffe, dass ich das diese Mal auch so hinbekomme.
Manchmal nach der Arbeit bin ich schon kaputt und es ist ein Aufraffen, aber wenn ich erst beim Pferd bin, ist alles gut!
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