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Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. März 2016, 01:41 
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Liebe Enten

Ich habe hier schon so viele wertvolle Tips bekommen, und auch heute hoffe ich auf die ein oder andere Meinung...

Leider wird das ein längerer Text, aber vielleicht kämpft sich ja jemand durch.

Ich habe mir 2013 ungeplant eine 3 jährige Stute gekauft, die grad ihre Stutenprüfung absolviert hatte.
Eine Halbblutstute mit ordentlich Temperament, Motivation und einem tollen Charakter. Ein bisschen klein geraten, aber das war mir egal. Ich habe sie dann erstmal wieder auf die Weide gestellt, bin in dem Sommer aber schwanger geworden mit dem 3. Kind.

Ich habe einfach auch nachmehreren Anläufen keinen Anfang mehr mit der Stute gefunden. Es war mir einfach nicht möglich sie konstant und regelmäßig zu arbeiten. Außerdem wollte ich nach starker Gewichtszunahme eh nicht auf das kleine Pferdchen.

Nach langem Hin- und Herüberlegt entschied ich mich, sie zur Verfügung zu stellen. Hatte selber schon Pferde zur Verfügung und finde das ist ein gutes Modell.

Nun, ein junges Pferd. Über ein Jahr nicht geritten. Klein und zierlich. Und ich hab so meine Vorstellungen. War nicht so leicht...super viele Anfragen, zu 95% nur unpassende Leute.

Dann meldete sich eine Mutter. Sie suche für ihre 14 Jahre alte Tochter ein Pferd zum Umstieg aufs Großpferd. Nee. Bitte nur Volljährige. An ein Kind gebe ich das Pferd nicht, die Verantwortung möchte ich nicht übernehmen.
Mama blieb hartnäckig. Erzählte vom eigenen Stall, vom Talent der Tochter, von ihrer früheren Arbeit als Bereiterin. Dass sie sich der Arbeit mit einem jungen, rohen Pferd bewusst seien und auch der Verantwortung, die sie für Pferd und auch Tochter übernehmen müsste.

Naja. Man kann sich ja mal kennenlernen. Mutter und Tochter kamen, und es passte. Tochter hat sich gleich in Stuti verliebt. Ging mit ihr spazieren, longiert sie, und merkte gleich, dass sie hinten links nicht ganz klar lief. Ach, war mir gar nicht aufgefallen.

Beide machten einen sehr kompetenten Eindruck, und wollten unbedingt mein Pferdchen zu sich holen.
Meine Voraussetzungen waren täglicher Weidegang das ganze Jahr, weil Stute sonst die Wände hochklettert. Wurde auch vertraglich festgehalten.
Reiten kein Muss, aber wenn mit Sinn und Verstand, Unterricht und vor allem dem jeweiligen Ausbildungsstand entsprechend.

Turnierteilnahmen ok, aber in Maßen und sollte nicht im Vordergrund stehen.

Soweit alles gut, man war sich einig der gleichen Ansicht zu sein.

Pferd wurde im August abgeholt, seither bekomme ich ständig Nachrichten, Bilder und updates. Kind hat natürlich ein smartphone und whatsapp ;-) habe mich immer sehr darüber gefreut!

Schnell ist sie drauf geklettert, es klappte von Anfang an super, als wäre sie grad vom Beritt gekommen. Kind happy. Mama happy. Ich erleichtert ohne Ende.

Es war wirklich, wie ich es mir gewünscht habe. Jemanden zu finden, der das Pferd ins Herz schließt, auch Tüddeln will und nicht nur reiten, und eine Verbindung zum Pferd hat.

Neben "ich liebe dieses Pferd" und "das beste Pferd im Stall" Nachrichten kam dann irgendwann der erste "Tiefpunkt". Pferd schlägt mit dem Kopf. Das war schon ein Drama. "Warum macht sie das? Warum ist sie so gegen mich?"
Ja. Keine Ahnung. Bin ja nicht da.
Dann war wieder alles gut. Pferd wieder das beste Goldstück. Ich bin dann kurz nach Weihnachten hin gefahren, und sie wollte mir auch vorreiten. Hätte sie nicht machen müssen, hat mich aber seht gefreut!

Ich war sowas von überrascht, wie toll dieses Pferd lief! Die kleine hat da einen ganz tollen Job gemacht mit meinem Pferd zusammen. Die paar Freudenbuckler saß sie lachend aus, ich war also mehr als glücklich und beruhigt. Und fasziniert von Mamas Unterricht. Also alles in allem ganz toll.

Zwischendurch bekam ich immer wieder Fotos, Videos und Liebesbriefe.
Klar. Ein paar Sachen fand ich überflüssig. Viel rumgeeier, Steigen an der Hand weil es ja so schön aussieht, Freispringen ohne Plan in der Minischeune....gut, ich war auch mal jung. Alles gut.

Das erste Turnier wurde genannt für Anfang März. E Dressur.
Wieder alle Happy. Dann kamen die ersten Heul-Audionachrichten. Veta spinnt. Die ist heute gestiegen. Die bringt mich um.....ich hab gar nichts gemacht. Ich glaube sie hasst mich.......

Ja. Ich habe das erste Mal ein ungutes Gefühl gehabt. Weil ich Angst habe, dass was passiert. Und weil ich dieses Gejammer nervig fand. Nicht, weil es ein Problem gab. Sondern weil dieses Mädel doch irgendwie so gar keine Ahnung zu haben schien, wie ein Pferd tickt.

Problem war am nächsten Tag vergessen, Pferd wieder das beste.

Kurz vorm Turnier verzweifelte Audios. Sie weiß nicht mehr weiter. Pferd ist wieder gestiegen. Und am nächsten Tag wieder, und das ziemlich hoch. Und ob die das früher schon gemacht hat und warum macht sie das? Und sie weiß nicht weiter. Ging 3 Tage das Drama. Hab schon Plaque bekommen, wenn das Handy Geräusche gemacht hat.

Ein Tag vorm Turnier dann Audios in Dauerschleife. Pferd geht momentan so geil. Steigt nicht mehr, ist total motiviert und überhaupt tut Pferd alles für sie.

Ja. Ich war gespannt, war ja auch Pferdchens erstes Turnier. Bin auch gerne die 2 Stunden hin gefahren. Zum Glück..........
Mutter und Kind waren mit 2 Pferden da. Kind hat noch ein Pony. Sie wollte beide in der gleichen Prüfung reiten. Ja. Sportlich. Also ging das ganze mit viel Stress los. Mein Pferd war das erste. Schon beim fertig machen beim Hängerparkplatz bin ich fast 10 mal in Ohnmacht gefallen, weil Kind so viel Fehlverhalten an den Tag gelegt hat. War total fahrig und am hetzen. Pferd wurde tierisch nervös. Kind wurde ruppig und ungeduldig, Mutter war nicht da.
Muss aber dazu sagen, dass Pferd die ganze Zeit absolut händelbar war. Sie war nervös, aber sanft. Kein Ziehen, Rempeln oder so.

Pferd spulte sich nur ganz schön auf. Eher gesagt, Kind spulte sie auf. Ab zum Abreiteplatz. Pferd ein bisschen nervös. Also Longe dran. Sie war nicht die einzige. Andere wollten auch ihre Pferde longieren, was nicht mehr möglich war, weil Kind Pferd wie ne wildgewordene über den ganzen Platz gescheucht hat. Longe ganz lässig mit pinzettengriff gehalten. Ich wieder Ohnmachtsanfälle. Nutzte (logischer Weise) nix, also rauf da. Pferd stand beim Gurten nicht still, Kind wurde aggro. Hab sie dann rauf geschmissen.
Und dann sind sie los. So schön, dass ich wirklich mächtig stolz auf die beiden war. Pferd war erst noch etwas fix unterwegs, aber alles kontrolliert und absolut toll!


Dann ging es zur Halle. Prüfung begann. Pferd stand ruhig an, ging gelassen in die Halle. Dann sollte das Paar anfangen, mein Pferd leider voran. Kurz vor Richtertisch war Ende. Pferd glotze, Kind buffte, Pferd stieg und wendete ab. Kind versuchte es noch 2 mal, Pferd stieg wieder und das letzte Mal auch recht hoch. Dann kam die Klingel. Schade, dachte ich. Aber gut, da müssen sie wohl noch üben.

Was ich aber dann erlebt habe, war echt der Graus. Kind schrie, heulte, hasste, haute. Pferd wieder von der Rolle, ging vorne leicht hoch, Kind wurde hysterisch und haute Pferd auf den Kopf. Ritt aber bis zum Hänger. Stieg ab. Heulte, schrie, hasste. Wie kann die mich so hängen lassen??? Warum macht sie das??? Die ist lebensgefährlich! !!! Rums. Sattel runtergerissen. Rums, decke draufgeknallt. Pferd zog schon den Arsch ein und ich hatte gut zu tun, sie am Stehen zu halten. Klatsch, Transportgemaschen hinten rangeschmissen. Zack, Pferdekuss. Kind schrie und heulte noch mehr. Ist aber nix passiert. Pferd wurde auf den Hänger geschoben. Dann musste sie (zum Glück!!!!) mit dem Pony los. Ich bin bei meinem Pferd geblieben und hab sie ein bissl getröstet.

Ich bin dann mit einem ganz schlechten Gefühl nach Hause gefahren. Hätte das Pferd am liebsten am Auto festgebunden.

Hab das dann erstmal sacken lassen. Kind schrieb mich dann zwei Tage später wieder an. Schrieb, wie schlecht das Turnier war und das sie nicht versteht, warum Pferd gestiegen ist. Aber dass sie nicht aufgeben wird und ihr Ehrgeiz jetzt erst recht geweckt sei (oh mein Gott)

Ich habe ihr dann vorsichtig den Tip gegeben, dass sie ruhig bleiben muss und dass Pferd das braucht, und dass wenn Pferd dicht macht, sie verloren hat.

"Wenn du neinst............" war die Antwort. Boah. Da kann ich ja drauf.
Habe ihr dann nett erklärt, wie ich den Tag erlebt habe. Darauf in wieder nur Heulaudios.
Ich also wieder ein bisschen Gutschigu gemacht und ihr gesagt, dass ich ansonsten ja total zufrieden sei. Was auch stimmt.

Es war dann wieder alles gut, sie wird Pferd nicht aufgeben und nicht mehr hergeben (achja??) Und wird alles dafür tun, weit mit ihr zu kommen.

2 Tage dann überglücklich Nachrichten und Springfotos. Pferd ist das allerbeste (ich weiß)....

Gestern dann: " Sarah??? Pferd ist heute wieder gestiegen und voll mit dem Hals gegen meine Zähne *heul* ich hab voll die Kopfschmerzen. Warum tut sie das nur???????"

Oh Mann. Was weiß ich. Ich habe ihr in der Vergangenheit, wenn ein "Problem" auftrat, immer gesagt dass sie bescheid sagen soll, wenn sie nicht weiter kommt. Ich wäre jederzeit bereit eine zeitlang Profiberitt, Lehrgänge oder so zu zahlen. Will sie nicht. Sie schafft das alleine. Tut sie nicht, sonst würde sie mir nicht ständig Fragen stellen, die ich ihr am wenigsten beantworten kann.......

Jetzt will die Mutter Osteo, Zahnarzt und eine Tierkommunikationstante (????) Kommen lassen um heraus zu finden, warum Veta steigt.

Ganz ehrlich? Ich weiß nicht, ob ich das ganze nicht einfach beenden soll. Aber es täte mir so leid fürs Mädel. Ich bin mir aber sicher, dass dieses Mädel das Pferd einfach mit der ganzen Spielerei und dem ganzen Übertüddeln und Ehrgeiz verrückt macht.
Sie liebt das Pferd ja so. Spielt immer Fangen auf dem Paddock mit ihr. Kurz vor Weihnachten dann die Beschwerde, das Pferd würde sie hassen, sei mit angelegten Ohren auf sie zu gerannt....ja. MEIN allerliebste Kuschelpferd????

Dazu kommt, dass sie im November ihren Stall aufgegeben haben und Stuti jetzt in einem Stall steht ohne Weidegang. Nur kleines Paddock. Stuti ist aber die, die morgens erstmal richtig abspackt und ihre Runden rennt und bockt, bevor sie die Nase ins Gras steckt...
Gefällt mir also gar nicht. Ich weiß nicht was ich machen soll. Hab Angst ums Kind und auch um den tollen Charakter meines Pferdes.

Ich kann sie auch verstehen, dass sie das mit dem Steigen schlimm findet. Und in der Prüfung war das auch mal gut hoch. Und das Pferd war nachher nervös, aber immer kontrolliert. Nie kopflos.Wenn man sie geführt hat, war alles gut. Ich hatte sie ja die ganze zeit an der Hand. Also für meine Begriffe alles ganz normal. Und ein guter Reiter hätte sie sicherlich auch zum Richtertisch schicken können. Sie aber halt nicht. Und das ist auch nicht schlimm. Aber wenn sie derart Beratungsresistent ist, wie soll das jemals was werden?? Ich habe gestern nochmal Profiberitt vorgeschlagen. Aber Kind meint ein Profi bekommt das auch nicht hin. Ja. Schon klar....
Ich weiß auch nicht, ob ich die ohne Ahnung bin. Ich fand das alles (bis auf das Verhalten vom Kind) nicht dramatisch. Steigen ist kacke. Keine Frage. Und es ist gefährlich. Aber sie steigt meiner Meinung nach, weil sie überspult wird, und weiß dass sie so dem ganzen ein Ende setzt. Ich kann euch auch gerne ein Video schicken. Ich glaube weder an Zähne, noch an Rücken, noch an frühkindliches Trauma. (Hihi)
Im Beritt und dann Stutenprüfung war man schwer begeistert von Stuti. Man hat uns ans Herz gelegt, dass dieses Pferd unbedingt in die Vielseitigkeit muss. "Die gehört in den Busch. Die hat Herz!"
Und das Pferd ist echt gut. Und das Mädel eigentlich auch.
Aber ich weiß auch nicht...........
Es ist auch nicht so, dass ich von "Problemen" nichts wissen will. Überhaupt nicht. Mich regt es nur auf, wenn ich merke, was für ein Quatsch da reininterpretiert wird. Und somit auch keine Lösung gefunden wird. Und wenn ich dann mal was sage, dann bekomme ich Nachrichten wie " ich bin grad voll am heulen. Warum verstehst du mich nicht?" " Das mit dem Tritt hätte sie sich sparen können. Das hat sie noch nie gemacht" öh. Nee? Deshalb mache ich mir ja Sorgen.
Sie weiß, dass sie mir das Pferd jederzeit bringen kann. Das habe ich auch aktuell gesagt. Sie braucht kein schlechtes Gewissen haben. Sie ist ja mein Pferd und letztendlich ist dann auch das für mich vollkommen ok. "Nein. Ich gebe sie nicht auf. Ich gebe sie nicht wieder her" irgendwie finde ich das beängstigend und verrückt.

Was denkt ihr, wenn ihr das lest? Bin ich zimperlich? Bin ich zu anspruchsvoll? Bin ich zu locker?
Vielleicht mag sich jemand die Videos ansehen? Sieht nach "ich geh da jetzt nicht hin" aus. Und nicht nach "Au, meine Zähne"
Ich habe einfach keine Lust, dass da jetzt rum experimentiert wird. Der Osteo findet immer was. Und Tierkommunikationstante sicher auch.
Ich glaube, dass wird total überdramatisiert und ist in Wirklichkeit einfach eine Grenze der Kompetenz. Was vollkommen okay ist.

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Liebe Grüße, Inga


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. März 2016, 06:39 
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Hol das Pferd da weg.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. März 2016, 06:41 
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Also, Punkt A - Mädels in dem Alter neigen dazu von einem Extrem ins Andere zu fallen.
ABER Punkt B: du hast selbst miterlebt, wie sie mit dem Pferd umgeht, nämlich unfair. Und genau das ist das Thema was einfach gar nicht geht.

Mit der Tochter würde ich gar nicht als Erste darüber reden, sondern mit der Mutter. Ihr erklären, dass es so nicht geht. Hol dein Pferd ab und stell sie lieber nochmal auf die Wiese, bis du wieder reiten kannst oder willst. Sie ist doch noch jung.
Ja natürlich, sie haben auch viele Dinge gut gemacht. Fakt ist aber, dass bald der Tag kommen wird an dem du ein komplett versautes Pferd vor die Nase gestellt bekommen wirst.
Nach dem Motto: "so hier hast du deinen Verbrecher"

Meiner Meinung nach verzeihen Stuten auf Dauer so ein Benehmen gar nicht. Deshalb würde ich jetzt und hier das Alles sofort beenden.

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Die lautesten Kühe geben die wenigste Milch


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. März 2016, 06:42 
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ganz ehrlich? hol das Pferd ab, dem Pferd zu liebe

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Manchmal ist der größte Liebesbeweis das Loslassen.

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Für immer im Herzen.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. März 2016, 06:57 
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ich schließe mich an: hol sie schnell nach hause, lieber gestern wie heute!!!

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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. März 2016, 07:00 
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Vorweg: das Geschwätz des mädels ist ein Stück weit normales Getue und Reaktion eines Teenagers bzw Kindes. Verlangen dass sie selbst da einsichtig ist, kannst Du vermutlich nicht wirklich, denn die komplexen Zusammenhänge sieht sie ggf. Noch nicht.

Was mir an deiner Stelle gehörig auf den Zeiger gehen würde: wo ist bei den ganzen Dramen die Mutter?!? Denn grade wenn sie viel pferdeerfahrung hat, wäre es deren Job das mädel unter den Arm zu klemmen, zu sagen so geht's nicht und Hilfestellung anzubieten.

Bei dem Turnier hätte ich ganz sicher die Reißleine gezogen, dem mädel ein paar Takte gesagt, dass ich nicht möchte dass mein Pferd in Hektik hochgespult wird und dass ausrasten und mangelnde Fairness grade auf einem Jungfern komplett fehl am Platz ist. Und dann hätte ich vor allem Mutti gekrallt. Weil wo war die denn als Kind fertig gemacht und abmontiert hat? Der Deal war ja wohl nicht, dass das Kind alles mit dem Pferd allein machen muss sondern dass Müttern das eng begleitet.

Insgesamt glaube ich, dass du zum einen früher das Gespräch suchen hättest sollen- mit der Mutter, nicht mit der Tochter über whatsapp. Zum anderen höre ich raus, dass dein Vertrauen weg ist. Von daher würde ich an deiner Stelle dazu tendieren die Stute abzuholen. Die veränderten, suboptimalen haltungsbedingungen wären da ja eine gute Begründung.
Alternativ nochmal ein ernsthaftes Gespräch mit der Mutter suchen. Ihr sagen, du möchtest, dass das Pferd wie ein Pferd und nicht wie ein Püppchen in der wendywelt. Du möchtest dass den auftretenden Problemen mit Ruhe und Besonnenheit begegnet wird, was ihre Tochter so vermutlich einfach noch nicht leisten kann. Du findest es super, wie toll das Pferd geritten ist und du siehst, dass sie da nen guten Job gemacht haben. Aber dir rutscht jedes Mal das Herz in die Hose wenn die kleine dir wieder schreibt und du hast das Gefühl sie ist mit der alleinigen Verantwortung für das Pferd überfordert. Sprich, entweder begleitet Mutti das enger, es kommt ein bereiter dazu oder du holst das Tier ab. Aber so wie es grad läuft hast du Angst, dass dem Kind irgendwann was passiert und das Pferd richtig gefährlich wird.

Wie gesagt: ich würde aber auf einpacken und direkt abholen plädieren...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. März 2016, 07:08 
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Hole sie weg da....

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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. März 2016, 07:09 
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Ich danke Euch! Dann bin ich ja doch nicht ganz falsch gewickelt...

Ich habe heute Abend mit der Mutter ein Telefonat deswegen.
Es ist schade, denn bis jetzt lief alles so toll. Und ich war so begeistert. Auch von dem Mädchen. Nur ist jetzt, warum auch immer, der Schuss nach hinten los gegangen.

Ich glaube ja auch nicht, dass meine Stute es dort generell schlecht hat. Aber es ist genau das, was Feuerblitz sagt. Irgendwann geht gar nichts mehr mit den beiden. Und dann muss ich meinen Verbrecher abholen und womöglich noch Entschädigung zahlen oder so. Wie schnell sich die Fahne dreht, weiß ich ja jetzt.

Mag sein, dass mädels so sein können. Ich selber hätte mich das nie getraut....

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Liebe Grüße, Inga


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. März 2016, 07:17 
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dabadu hat geschrieben:
Vorweg: das Geschwätz des mädels ist ein Stück weit normales Getue und Reaktion eines Teenagers bzw Kindes. Verlangen dass sie selbst da einsichtig ist, kannst Du vermutlich nicht wirklich, denn die komplexen Zusammenhänge sieht sie ggf. Noch nicht.

Was mir an deiner Stelle gehörig auf den Zeiger gehen würde: wo ist bei den ganzen Dramen die Mutter?!? Denn grade wenn sie viel pferdeerfahrung hat, wäre es deren Job das mädel unter den Arm zu klemmen, zu sagen so geht's nicht und Hilfestellung anzubieten.

Bei dem Turnier hätte ich ganz sicher die Reißleine gezogen, dem mädel ein paar Takte gesagt, dass ich nicht möchte dass mein Pferd in Hektik hochgespult wird und dass ausrasten und mangelnde Fairness grade auf einem Jungfern komplett fehl am Platz ist. Und dann hätte ich vor allem Mutti gekrallt. Weil wo war die denn als Kind fertig gemacht und abmontiert hat? Der Deal war ja wohl nicht, dass das Kind alles mit dem Pferd allein machen muss sondern dass Müttern das eng begleitet.

Insgesamt glaube ich, dass du zum einen früher das Gespräch suchen hättest sollen- mit der Mutter, nicht mit der Tochter über whatsapp. Zum anderen höre ich raus, dass dein Vertrauen weg ist. Von daher würde ich an deiner Stelle dazu tendieren die Stute abzuholen. Die veränderten, suboptimalen haltungsbedingungen wären da ja eine gute Begründung.
Alternativ nochmal ein ernsthaftes Gespräch mit der Mutter suchen. Ihr sagen, du möchtest, dass das Pferd wie ein Pferd und nicht wie ein Püppchen in der wendywelt. Du möchtest dass den auftretenden Problemen mit Ruhe und Besonnenheit begegnet wird, was ihre Tochter so vermutlich einfach noch nicht leisten kann. Du findest es super, wie toll das Pferd geritten ist und du siehst, dass sie da nen guten Job gemacht haben. Aber dir rutscht jedes Mal das Herz in die Hose wenn die kleine dir wieder schreibt und du hast das Gefühl sie ist mit der alleinigen Verantwortung für das Pferd überfordert. Sprich, entweder begleitet Mutti das enger, es kommt ein bereiter dazu oder du holst das Tier ab. Aber so wie es grad läuft hast du Angst, dass dem Kind irgendwann was passiert und das Pferd richtig gefährlich wird.

Wie gesagt: ich würde aber auf einpacken und direkt abholen plädieren...


Du sprichst mir mit jedem Wort aus der Seele. Die Kurzfassung meiner Geschichte...
Die Mutter war derzeit mit einer Reitschülerin beschäftigt, da grad in die Prüfung musste. Da fing das Drama ja an:" Toll ey! Wo ist Mama jetzt? Andere Kinder sind ihr immer wichtiger!"
Sie kam dann zum Abreiteplatz, und hat noch ein bissl was gesagt. Aber da lief es ja auch am Schnürchen.

Als sie nachher so abdrehte, ist Mutti ganz cool geblieben und redete auf ihr Töchterchen ein. Verdrehte immer die Augen. Sie scheint das zu kennen.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. März 2016, 07:31 
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Klaro wird sie das kennen, pubertierende Mädels sind halt nicht von dieser Welt.

Fakt ist aber, dass du irgendwann ja auch dein Pferd wieder selbst reiten möchtest. Nur mit dem Hintergrund von 3 Kindern hätte ich persönlich mal so gar keinen Bock mir von einem Teenie mein Pferd zu einem steigenden Nervenbündel machen zu lassen.
Und mal ganz ehrlich, ok ein Turnier und noch dazu das Erste ist eine Ausnahmesituation. ABER wenn die Leute wussten, dass du kommst, dann hätte ich schon mal erwartet, dass Muttern nicht bei einer anderen Reitschülerin rumturnt und aber auch von dem Mädchen erwartet, dass sie sich in so einer Situation zusammenreisst.

Schau zu, dass du noch die nächsten Tage einen Platz für dein Pferd findest und hol sie da ab. Lass dich auch auf keine Diskussion ein. Da werden Argumente kommen "sonst ist das nicht so" "es tut uns leid". Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, dann hast du das Problem, sonst niemand.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. März 2016, 07:37 
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Sehe das wie Feuerblitz... Am besten schnell weg da sonst wird ein Verbrecher draus- leider :knuddel:

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grundsätzlich gilt: "Jeder blamiert sich selbst, so gut er kann"!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. März 2016, 07:45 
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Ich schließe mich den anderen an. Hol Dein Pferd da weg. Ich kann die Reaktionen des Kindes verstehen - verstehen heißt aber nicht gutheißen. Da hätte die Mutter des Kindes viel mehr präsent sein müssen und auch schon beim Fertigmachen auf dem Turnier eingreifen müssen. Sei froh, dass Deine Stute das alles relativ cool weggesteckt hat. Das hätte auch ganz anders ausgehen können. Ich habe ja jetzt auch zum ersten Mal im Leben eine Stute und weiß daher, dass die nichts so leicht vergessen und sehr nachtragend sein können.

Hol Deine Stute da weg, gerade auch weil die Haltung (Wiese) sich jetzt zum Negativen verändert hat. Und wenn Du selbst noch nicht wieder reiten willst, suche Dir lieber jemanden in Deiner Nähe, der die Stute ab und zu mal unter Deiner Aufsicht reitet. Oder gönne ihr einen Sommer auf der Weide und fange dann selbst zum Herbst hin wieder an, wenn Du die Zeit dafür hast. Wenn Du das in absehbarer Zeit nicht hinbekommst, würde ich die Stute eher verkaufen als dieses "zur Verfügung stellen".

Snoeffi

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"Willkommen im Leben"


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. März 2016, 08:03 
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Ich hab nur etwa bis etwa zur Hälfte gelesen, aber tu dem Pferd einen Gefallen und hol die da weg.

Und noch soviel: Wer dem Pferd das Steigen an der Hand beibringt muss sich nicht wundern, wenn das Pferd das dann auch unter dem Sattel macht, wenn man es gegen sich aufbringt.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. März 2016, 08:05 
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Ich würde sie auch zurückholen...

Eine junge, hoch im Blut stehende Stute ist vermutlich der Typ Pferd der eine solche Behandlung am wenigsten verkraftet, das Mädel meint es sicher nicht böse und möchte dem Pferd auch mit Sicherheit nicht schaden, aber sie muss lernen dass pubertäre Gefühlsausbrüche bei einem Pferd nichts zu suchen haben.
Ich vermute mal dass die Mutter zwar sehr wohl Ahnung hat, diese aber dem Kind momentan nicht so wirklich vermitteln kann. In dem Alter ist das ja meist die Kommunikation im normalen Alltag schon schwierig, wenn dann noch ein gewisser Ehrgeiz seitens des Kindes dazukommt wird es vermutlich noch schwieriger.

Ich denke du solltest da wirklich auf dein Bauchgefühl hören, es wäre schade um dein freundliches und kooperatives Pferd wenn es durch solche "Blödheiten" zum überdrehten Steiger gemacht wird.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. März 2016, 10:55 
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Ich schließe mich den anderen an.
Du hast kein Vertrauen zu der Betreuung mehr und das Pferd hat mindestens Vertrauenskonflikte mit der Reiterin.
Nach dem Turnier und allem, was du dir da angesehen hast, wäre für mich die Sache klar gewesen.

Ich vermute, das wird eher keine leichte Trennung/Vetragsauflösung werden, ich drücke dir aber trotzdem die Daumen, dass es gut über die Bühne geht… :?

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Betrachte das Reiten als eine Wissenschaft, aber liebe es wie eine Kunst.
|unbekannt|


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