Ententeich

Lass dir die Zeit, die du brauchst!
Ich habe die Sachen von meinem Pferd erst nach 4 Monaten aufräumen können....

Und geweint habe ich ewig. Immer wieder. Das dauert! Gerade, wenn man sie so plötzlich verliert (meiner hatte nachts einen Unfall).
Aber es ist ok, weil sie hatten einen bedeutenden Teil unseres Lebens eingenommen.

Es fühlt sich total richtig an. Die ersten Tage waren auch schlimm, aber sie gibt mir so unheimlich viel zurück, da kann ich einfach nicht drüberhinwegsehen.

Tränen kann ich auch heute noch verdrücken, habe ich keine Probleme mit. Meistens passiert das im Stall. Meine neue Stute steht ja neben Monjas Box. Dann dreh ich mich schnell um und kümmere ich intensiv um Cayenne. Ablenkung hilft mir immer und sie freut sich riesig.

Monjas Sachen liegen noch in ihrem Schrank, ich habe für Cayenne einen Anderen genommen. Versuche jetzt gerade herauszufinden, was ich für Cayenne an Sachen von Monja benutzen kann.
Ich habe mir lange Gedanken darüber gemacht, ob es für Monja in Ordnung wären, wenn ich ihre Sachen weiter benutze.
Ich gehe nun einfach davon aus, dass es in Ordnung ist. Monja kommt davon ja auch nicht wieder zu mir zurück und ich könnte es nicht ertragen die Sachen an einem anderen Pferd zu sehen.
Erstaunlicherweise passt das Pony Martingal an ein 1,75m Pferd

Mir hilft es unheimlich mich mit den Tatsachen direkt vor Ort auseinanderzusetzen. Vielleicht musst du dich einfach "zwingen" den Stall wieder in deinen Alltag zu integrieren?

Ich hatte hier schon geschrieben, wie es mit dem Verlust vom Pferd war. Vor 8 Monaten habe ich meine Hündin nach 11 1/2 Jahren gehen lassen müssen, plötzlich und die Welt brach zusammen. Mehr als beim Pferd. Wir waren 24 Stunden rund um die Uhr zusammen. Ich konnte nicht "dem Stall" oder "dem Gasssi-Gang" entfliehen. Die Erinnerungen waren überall.

Wenn jemand sagte, schaff Dir schnell einen Neuen an, hätte ich ihn/sie am liebsten auf den Mond gesendet. Seit 2 Wochen wissen wir, es gibt einen neuen Welpen. Aber nur mit Drängeln habe ich mir Züchter angeschaut.

Mitlerweile kann ich sagen, hätte ich es bloß früher getan. Gute 4 Monate kamen immer wieder Tränen, ob passend oder unpassend. Ich wurde die Traurigkeit einfach nicht los. Habe nur noch funktioniert bei der täglichen Arbeit. Nach 5 Monaten ging es bergauf und ich ging auch wieder vor die Tür zu Unternehmungen.

Trauer und Gefühle sind einfach individuell. Und ja ich trauere immer noch, aber nach der Zeit weiß ich auch, daß der Neue auch mein Herz erobern wird und für meine Hündin immer noch ein Platz im Herzen ist. Da wird keiner verdrängt. Der Schmerz um den Verlust...heilt irgendwie nur die Zeit.

Grundsätzlich glaube ich, dass wir alle - und alle Leute, die ein Pferd oder ein Hund oder ein anderes Tier haben - die Charaktereigenschaft "tierlieb" haben. Sonst würden wir das Ganze ja nicht machen. Wenn wir dann unser geliebtes Tier verlieren, ist das natürlich schmerzhaft, aber an unserer Grundeigenschaft, dass wir Tiere lieben, ändert sich ja deshalb nichts. Und wenn man Tiere liebt, tut es einem gut, sich mit ihnen zu beschäftigen. Natürlich vermisst man das eine Tier, das man verloren hat, mit dem man Jahre zusammengelebt und vieles gemeinsam erlebt hat. Das soll ja auch so ein, alles andere wäre mehr als komisch. Aber uns tierlieben Menschen geht es nun mal gut, wenn wir mit Tieren zusammen sind und auch meistens das gesamte Drumherum, mit gleichgesinnten Menschen.

Man soll sich nicht unter Druck setzen, aber nach meiner Erfahrung - auch mit dem Verlust meiner eigenen Pferde bisher - geht es mir einfach besser, wenn ich mich mit einem anderen Pferd beschäftige. Nur weil "mein" Pferd gestorben ist, mag ich Tiere ja trotzdem und möchte mit ihnen zusammen sein.

Ich kenne wirklich nur ganz wenige Menschen, die ihr Leben ohne Pferd jetzt mehr genießen als vorher. Das sind aber auch alles Menschen, die das Tier am Schluss mehr als Pflicht und Last empfunden haben und nicht aus wirklicher Freude in den Stall gefahren sind.

Für mich war immer klar, dass ich nach dem Tod meines Pferdes ein neues Pferd kaufen werde und das hab ich ja auch in beiden Fällen getan. Ein schlechtes Gewissen dem verstorbenen Pferd gegenüber hatte ich nie, auch nicht, wenn ich Ausrüstungsgegenstände weiterverwendet habe. Meine Aufgabe ist und war es, für ein möglichst schönes Leben und für einen möglichst würdevollen Tod des mir anvertrauten Tieres zu sorgen. Wenn ich das einigermaßen hinbekommen habe, spricht für mich nichts dagegen, dass man sich dann wieder einem neuen Tier zuwendet. Im Gegenteil - ich finde das völlig normal, wenn man Tiere liebt. Nach meiner Erfahrung tröstet ein neues Tier, auch wenn es das verstorbene nicht ersetzt.

Snoeffi

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"Willkommen im Leben"

Snoeffi, das hast Du schön gesagt. Danke!

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Das Leben ist ein Ponyhof.

Sehr treffend, Snoeffi!

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In den Sattel gehören nur zwei Emotionen:
Humor und Geduld.

Genau auf den Punkt gebracht - Danke Snoeffi

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Schönen Tag noch - Ilka
Dressur: die Kunst des Pferdes vorauszuahnen, was der Reiter von ihm will!

Toll geschrieben Snoeffi, genauso ist es!
Deswegen hat man den verstorbenen Freund ja nicht weniger lieb! Aber der Seele tun Streicheleinheiten eines anderen Tieres gut! Ich war sehr froh, dass Rocket und Runaway da waren, als Opi starb. So weh es auch tat, seine Sachen zu sehen und zu benutzen! Auch heute nach so vielen Jahren noch! Aber manchmal, wenn Runaway richtig gut drauf ist, ich Opi´s Sattel draufhabe und die Augen zumache beim Reiten, dann hab ich das Gefühl ich säße auf ihm und das ist soooo schööööön! (auch wenn es sich doof anhört )

Snöffi ... Danke!!

Ich möchte nur noch hinzufügen, nachdem ich auch einige Tiere verloren habe- ich gehe nun anders damit um...ich WEIß, dass ihre Zeit begrenzter ist als meine, dass sie vor mir sterben werden. Ich genieße die Zeit die ich mit ihnen habe und freu mich, dass sich mich begleiten in meinem Leben- schon jetzt zu Lebzeiten. Das läßt mich über einige Dinge hinwegsehen, über die ich mich früher geärgert habe...

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Der Weg ist das Ziel!!

Ja, ich stimme euch zu. Inzwischen glaube ich zu wissen, dass es nicht ohne geht. Im Gespräch mit einer Freundin fand ich den Vergleich ganz nett, dass das so ein bisschen ist wie bei einem Kapitän. Der freut sich auch, wenn er bei schönem Wetter auf dem Dorfteich Tretboot fahren kann. Aber er wird dabei wahrscheinlich nie so glücklich sein wie auf seinem Kutter auf dem Meer.
Nun steht bei mir/uns inzwischen nicht die Frage OB, sondern eher WANN im Raume. Das ist unserer anstehenden Hochzeit mit gleichzeitig einhergehenden Familienplänen geschuldet und steht halt auf einem anderen Blatt.
Ich werde nun vorläufig mit geliehenen Tretbooten umherschippern und mit Sicherheit weiterhin meinen alten Dampfer im Herzen tragen. Und hin und wieder einfach mal nach einem Sportboot Ausschau halten . Die Zeit wird's wohl zeigen.

An ihren Sachen war ich immer noch nicht. Das schieb ich schön vor mir her. Ist mir auch egal, bleibt der Keller halt zu. Nur das mit dem Hänger muss ich angehen. Irgendwann.... Der soll weg. Das ist ihrer und wenn irgendwann ein neues Pferd kommen sollte, dann gibt es eben auch einen neuen Hänger. Soweit der Plan.

Wann kann man beim Pferdekauf nie sagen! Irgendwann läuft einem das richtige Pferd vor die Nase und es funkt! Das kann morgen sein, aber auch erst in 3 Jahren! Halt einfach die Augen auf und lass das Herz sprechen!

Da bin ich wieder. Immer noch Pferdelos. Ich reite ein paar Mal die Woche hier und da welche mit. Das ist nett...aber mehr halt auch nicht. Mir fehlt da gänzlich die Motivation mich für das ganze zu begeistern. Manchmal frage ich mich, wie ich so 'dumm' sein konnte, mich den größten Teil meines Lebens der Pferde wegen so zu stressen. Ich genieße die Flexibilität, zeitlich, finanziell. Ein halbes Jahr ist sie nun nicht mehr da. Ich kann einfach nicht anders, als jedes Pferd mit ihr zu vergleichen. Nicht mal im kleinsten Ansatz hatte ich seitdem auch nur für einen kurzen Moment das Gefühl im Sattel, wie ich es bei ihr hatte. Wahrscheinlich kommt das auch nie wieder, dafür waren wir eben wie ein altes Ehepaar. Mir fehlt das sehr und ich weine nach jedem Ritt, Tag für Tag. Mal mehr mal weniger.

Heute sage ich ganz klar: die nächsten Jahre will ich das alles nicht mehr.

Mal gucken was morgen ist

Also ich kann nur sagen, ich habe unsere neue Stute zu früh gekauft. Und dann kam die Familienplanung und nun hat das Pferd eigentlich zeitlich "keinen Platz mehr in meinem Leben". Gott sei Dank habe ich eine total nette RB, die sie nun komplett reitet und ich bin sehr froh darum.

Irgendwie hat sich mein Leben - nach 25 Jahren mit eigenen Pferden - doch in eine andere Richtung entwickelt. Somit kann ich sagen, diese Stute ist definitiv mein letztes Pferd.

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Schnuppe

Ich habe mein Pferd ja vor gut einem Jahr verloren und hatte, genau wie du, rosaente, bei keinem auch nur das Gefühl ansatzweise, das könnte jemals wieder so sein, wie es bei meinem eigenen war. Nach endlos scheinender Suche habe ich jetzt die Reitbeteiligung gefunden. Bei ihm und der Besitzerin bin ich angekommen und mir wächst das Pferd jedes Mal mehr ans Herz. Einfach auch weil ich merke, wie das Vertrauen wächst und ich einfach besser mit ihm klarkomme. Dass ich ihn gefunden habe, war ein Glücksgriff. Ich weiß derzeit ganz sicher, dass, solange ich ihn reite, kein eigenes einziehen wird. Ich bin auch zeitlich nicht mehr so gebunden, finanziell auch, klar. Allerdings fehlt mir manchmal doch das Gefühl "meiner". Aber die Besitzerin ist super, sie lässt mir freie Hand und gibt mir das Gefühl, dass sie mir vertraut.
Fazit: derzeit kein eigenes. Aber ganz weg ist der Gedanke noch nicht.

Lass den Dingen ihren Lauf, man kann nichts erzwingen.
Ich denke, wenn meiner mal gegangen ist, wird es mir auch so gehen