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Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. März 2015, 12:19 
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Puh echt schwierig, generell habe ich immer gesagt, das Hobby reiten ist zu teuer und zu zeitintensiv, dass man ein Pferd
behält, dass einem keinen Spaß machen. Das sehe ich vom Prinzip auch immer noch so und wäre Rosi ein Pferd mit normaler
Gesundheit wäre dies wohl auch gar kein Thema. Auch denke ich verkaufen kann man alles für das man einen Käufer findet.
Ob man das mit seinem Gewissen vereinbaren kann, ist aber auch noch einmal eine andere Sache.
Blöd ist halt, dass auch die Klinik nicht wirklich sagen kann was der Auslöser, die Ursache für die Koliken war.
Mein Shetty hat mich z.B. auch ein kleines Vermögen gekostet, aber bei ihm konnte die Ursache gefunden und weitgehendst
abgestellt werden. Aber auch da war ich einmal so weit, dass ich zur Tierärztin gesagt habe dann schläfern sie ihn doch
bitte ein, ich kann so nicht weiter machen. Die Tierärztin hat aber zu recht gesagt, er hat zwar schmerzen sieht aber nicht
aus wie wenn er sterben wolle und so war es dann auch. Ich will damit nur sagen, dass ich es gut verstehen kann wenn man
einfach keinen Nerv mehr hat und auch nicht jeden Tag mit dem Gedanken leben kann und will was ist heute wieder bzw. geht
es wieder von vorne los.
So Sachen wie der Sattel passt ggf. nicht mehr und auch "normale" kleinere Erkrankungen hat man halt mal- da muss man meines
erachtens als Pferdebesitzer durch.
Für mich wäre halt auch die Frage was bekommt sie denn für Zusatzfutter- wenn doch gar nicht geklärt ist was Ursache der Kolik
war. Um ggf. über ein auf die Weide stellen noch einmal nachzudenken könnte man im Frühjahr mal anweiden um zu sehen hält sie das aus oder kommt dann gleich wieder was nach. Ist ggf. riskant, hätte aber auch den Vorteil für einen ev. Verkauf um definitv sagen zu können- Gras geht oder geht gar nicht.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. März 2015, 12:35 
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Nach allem, was ich jetzt von den anderen hier gelesen habe, würde ich wohl versuchen das Pferd zur Verfügung zu stellen mit der Option, daß derjenige es später ganz übernehmen kann. Dann hast Du erstmal noch die Kontrolle, kannst sehen, ob der neue "Besitzer" gut mit Rosie zurecht kommt und ob er eine Haltungsform findet, die ihr gerecht wird. Wenn alles gut klappt und Du Dich bei der ganzen Sache wohl fühlst, kann die Stute ganz offiziell übernommen werden.
Für den zukünftigen Pferdebesitzer ist ebenfalls das Risiko minimiert, derjenige kann erstmal sehen, wie gut es mit dem Pferd funktioniert und vor allem, wie sich ihre Gesundheit entwickelt.



Yvi, kann es sein, daß Du auch deshalb nicht mehr so viel Lust hast zu Reiten, weil sich Dein Leben insgesamt ändert, und nicht nur wegen der Krankheitsgeschichte Deiner Rosie? Ihr habt ein Haus, habt da sehr viel Arbeit mit Renovierungen und Umbaumaßnahmen, die Dir aber auch Spaß machen; Du bist beruflich in einer Situation, in der sich vieles ändert bzw. geändert hat und Du sehen mußt, wo die Reise hingeht; der Gedanke an Kinder rückt immer näher ... Hat Deine Unlust vielleicht auch damit zu tun, daß sich einfach Dein Leben ändert und Pferd allgemein nicht mehr so eine Rolle spielt?

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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. März 2015, 12:39 
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Zum Futter - ich habe auf getreidefrei umgestellt und das Gefühl, dass das was gebracht hat.
Zum Gras - ich denke sie gast von zu viel frischem Gras einfach auf. Mit Fressbremse oder stundenweise müsste es gehen. Sie ist ja zum Glück kein Pferd was wöchentlich kleine Koliken hat. Das gibt es ja auch, dass die ständig und dauernd damit zu tun haben. Im Grunde hatte sie max. 2 pro Jahr aber die dann recht heftig.
Zum Sattel - ist völlig normal, dass das mal nicht passt und eh ein leidiges Thema. War nur der Stein des Anstosses, dass ich mich gefragt habe ob ich jetzt letzte Reserven anbreche für einen neuen Sattel (der alte ist noch kein Jahr) um dann eh nicht zu reiten, weil ich nicht mag.

Vermutlich ist Verkauf / zur Verfügung stellen wirklich der einzige Weg. Sie ist ja erst 7 und momentan absolut voll reitbar. Da ist wegstellen ja auch eigentlich Verschwendung.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. März 2015, 12:42 
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Zitat:
Yvi, kann es sein, daß Du auch deshalb nicht mehr so viel Lust hast zu Reiten, weil sich Dein Leben insgesamt ändert, und nicht nur wegen der Krankheitsgeschichte Deiner Rosie? Ihr habt ein Haus, habt da sehr viel Arbeit mit Renovierungen und Umbaumaßnahmen, die Dir aber auch Spaß machen; Du bist beruflich in einer Situation, in der sich vieles ändert bzw. geändert hat und Du sehen mußt, wo die Reise hingeht; der Gedanke an Kinder rückt immer näher ... Hat Deine Unlust vielleicht auch damit zu tun, daß sich einfach Dein Leben ändert und Pferd allgemein nicht mehr so eine Rolle spielt?


Ago, ich denke dass da einiges zusammen kommt. Dadurch, dass Rosie so viel krank war und ich so lange nicht reiten konnte richtet man sich im Leben ja auch anders ein. Früher waren zwei Stunden am Tag klar fürs Pferd reserviert. Da hätte der Mann halt Pech gehabt. Dadurch, dass ich aber so oft eh nicht reiten konnte, haben halt andere Dinge den Platz eingenommen.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. März 2015, 12:48 
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Es ist schwierig was zu raten. Ich finde es sehr wichtig, dass Du ehrlich zu Dir selbst bist. Was ich aber rauslese, eigentlich magst Du sie nicht wirklich ganz abgegeben.
Ich hatte mit meinem ne ähnliche Situation grad, er ist völlig fit, aber, wir haben nach einmal in den Dreck setzen letztes Jahr, ein Problem miteinander gehabt. Ich hab kein Vertrauen mehr, hatte aber gemerkt, dass alles an mir liegt und unfair dem Pferd gegenüber ist. Bin mit Magenschmerzen in den Stall gefahren weil ich wußte ich muss reiten... Schlaflose Nächte... Wollte auch Pferd verkaufen, aber eigentlich mag ich ihn doch. Dieser innere Zwiespalt... Ich habe für mich entschieden, dass ich Abstand vom Pferd brauche und hab ihn im Februar in Vollberitt gegeben. So lange, bis ich sehe, ob mein Wunsch wieder zu reiten, wieder kommt. Und siehe da, nach zwei Wochen wollte ich schon wieder.

Langer Rede kurzer Sinn, ich glaub ich würde schauen, ob die RB sie für eine unbestimmte Zeit komplett machen kann und schauen, ob vielleicht doch die Lust wieder kommt. Wenn nicht, dann kannst Du immer noch schauen, was Du weiter machst.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. März 2015, 13:06 
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Mal eine andere Frage, ganz unabhängig von den gesundheitlichen Problemen: Wieso muss man denn unbedingt reiten? Es sagt einem doch niemand, dass man sein Reitpferd zwingend reiten muss. Es gibt noch so viele andere Wege um mit dem Pferd zu arbeiten. Vielleicht braucht es auch "einfach nur" etwas Neues, woran Pferd und Besitzer beide Spaß haben, gemeinsam Neues zu entdecken kann ja auch sehr viel ausmachen?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. März 2015, 13:20 
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Beiträge: 2450
Scatty hat geschrieben:
Mal eine andere Frage, ganz unabhängig von den gesundheitlichen Problemen: Wieso muss man denn unbedingt reiten? Es sagt einem doch niemand, dass man sein Reitpferd zwingend reiten muss. Es gibt noch so viele andere Wege um mit dem Pferd zu arbeiten. Vielleicht braucht es auch "einfach nur" etwas Neues, woran Pferd und Besitzer beide Spaß haben, gemeinsam Neues zu entdecken kann ja auch sehr viel ausmachen?


Den Gedanken hatte ich auch schon, hab ihn aber nicht niedergeschrieben. Denn irgendwie greift da für mich Yvis Gedanke
Zitat:
Fast mein gesamtes Gehalt geht in das Pferd. Meine Freizeit verbringe ich beim Pferd. Und das alles ohne Freude.

Möglicherweise macht es Spaß, den Druck "in den Sattel zu müssen" raus zu nehmen und etwas anderes zu probieren- sowohl der Zeit- als auch der Geldfaktor bleiben jedoch.
Möglichkeiten gäbe es viele, da stimme ich dir zu ... Fahren vom Boden, einfahren lassen, Doppellongenarbeit, Agility, …

Ich schließe mich den Empfehlungen der anderen an: Anbieten zur Verfügung, ausprobieren lassen und schon vor den Proberitten die Geschichte veröffentlichen (dann hat sich so manches Rumgereite vermutlich schon erledigt). Ich drücke euch die Daumen !!

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Betrachte das Reiten als eine Wissenschaft, aber liebe es wie eine Kunst.
|unbekannt|


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. März 2015, 13:54 
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Puh...
Rein vom Bauchgefühl würde ich für mich ganz klar sagen: Verfügung evtl., Verkauf nein.
Und zwar einfach aus dem Grund, dass ich für mich an Deiner Stelle in Rosis Fall nochmal eine ganz besondere Verantwortung sehen würde, denn letztlich bist Du ja der Grund, weswegen sie überhaupt auf der Welt ist. Du hast sie für Dich und Deine Pläne "produzieren lassen" und dabei ja letztlich auch gewisse Risiken in Kauf genommen, die nun eben leider eingetreten sind. Insofern könnte ich ihr Schicksal nicht einfach irgendjemandem überlassen.
Zumal ich mich fragen würde, wie die Perspektive beim neuen Besitzer wohl wäre. Mal ehrlich, ein Pferd mit der Vorgeschichte wird ja für entsprechend "kleines Geld" verkauft werden müssen und ich halte es nicht für besonders realistisch zu erwarten, dass da dann jemand, der sich für so ein Pferd interessiert, im leider ja gar nicht so unrealistischen Fall einer Kolik die Kosten für eine OP o.ä. investieren wollen/können wird.
Insofern kannst Du sie auch gleich auf die Weide stellen - das läuft möglicherweise am Ende auf das Gleiche hinaus, aber dann hast Du wenigstens die Entscheidungsvollmacht...

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Das F ist dem Ph sein Tod!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. März 2015, 14:09 
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Schlawiner hat geschrieben:
Was ich aber rauslese, eigentlich magst Du sie nicht wirklich ganz abgegeben.

Schlawiner, damit hast Du Recht. Aber die Frage ist doch, ob Yvi sich mit dem Abgeben schwer tut, weil sie doch noch an dem Pferd hängt (Dann könnte sich vielleicht auch irgendwann wieder Lust auf das Pferd einstellen.) oder ob es nur ein schlechtes Gewissen ist, für das es meiner Meinung nach keinen Grund gibt.



Aella hat geschrieben:
Und zwar einfach aus dem Grund, dass ich für mich an Deiner Stelle in Rosis Fall nochmal eine ganz besondere Verantwortung sehen würde, denn letztlich bist Du ja der Grund, weswegen sie überhaupt auf der Welt ist. Du hast sie für Dich und Deine Pläne "produzieren lassen". Insofern könnte ich ihr Schicksal nicht einfach irgendjemandem überlassen.

Das sehe ich aber ganz anders. Das würde ja im Umkehrfall bedeuten, wenn ich ein Pferd kaufe, dann habe ich weniger Verantwortung dafür?!
Es ist doch egal, wie und warum man an das Tier gekommen ist. Wer sich ein Tier anschafft, auf welche Art auch immer, trägt die Verantwortung dafür. Verantwortung kann man aber auch wieder abgeben. Und Verantwortung bedeutet auch, daß man ehrlich ist, wenn man dem Tier nicht mehr gerecht werden kann und dann - auch dem Tier zuliebe - lieber eine andere Lösung findet. Wenn man im Falle eines Verkaufs oder einer Überlassung soweit möglich einen neuen "Besitzer" sucht, der liebevoll und vernünftig sowie mit dem nötigen Sachverstand mit dem Tier umgeht und in der Lage ist, das Tier ordentlich zu halten, dann ist gerade das ein verantwortunsvoller Schritt!

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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. März 2015, 14:24 
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Ich habe jetzt nur den Eingangspost gelesen

Zitat:
Warum also nun der lange Text? Ich wollte es mir gerne von der Seele schreiben. Mir eingestehen, dass ich nicht gerade jetzt keine Lust hab weil das Wetter schlecht ist / das Pferd nicht gut läuft / ich so wenig Zeit habe, sondern dass es ein grundsätzliches Problem ist.
Außerdem wollte ich hören, ob das jemand von euch kennt? Ging es euch auch schonmal so? k (Chronisch) kranke Pferde gibt es hier ja genug. Habt ihr für euch eine Lösung gefunden?
Hattet ihr auch längere Phasen, in denen ihr kein Spaß dran hattet? Habt ihr den Spaß wieder gefunden? Wie?


Ich habe auch ein chronisch krankes Pferd, allerdings ist er symptomfrei und voll belastbar (Knorpelschaden), bei mir hat dsa mit der optimierten Haltung zum Glück geklappt.

Als 2010 die Diagnose kam, war ich natürlich ziemlich am Boden, da die Prognose 50% auf Sporttauglichkeit war. Das ist nicht viel. Allerdings war ich damals auch wie Du finanziell an der Schmerzgrenze. Mein Pferd hat damals im Monat etwa 1000€ gekostet, ohne Tierarzt und ohen Zusatzfutter und sonstiges. TA-Kosten waren da echt happig, inkl. MRT und den ganzen Spässen. Brauch ich ja hier keinem erzählen. Mein Pferd war damals 8jährig.
Ich habe mein Pferd dann 1 Jahr auf die Wiese gestellt, das ist der Vorteil bei orthopädischen Geschichten ggü inneren. Für mich war das unfassbar befreiend. Ich bin zweimal die Woche zum Pferd gefahren und das war's. Ich habe es keinen Tag vermisst.
Nach dem Jahr habe ich wieder angefangen mit reiten, aber ich habe nicht mehr die gleiche Leidenschaft wie ich sie früher habe. Allerdings ist mein Pferd auch gesund und kostet vergleichsweise wenig, ich fahre 4 oder 5 mal die Woche hin und reite und das war es dann auch. Er ist inzwischen 13.

Das hilft Dir jetzt sicher nicht so richtig, aber ich verstehe Dich wirklich voll und ganz. Ich habe mir auch geschworen, wenn mein Pferd nochmal was an dem kaputten Gelenk bekommt, geht er auf die Wiese und zwar ohne Diskussion. Ich werde mir danach auch kein Pferd mehr kaufen, weil ich einfach keine Lust mehr habe, so viel Zeit, Geld und Nerven in die Reiterei zu stecken.
Das Problem bei Dir ist ja leider die Kolikgefahr. :?

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... die jeden Tag ihr Gemüse isst.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. März 2015, 14:33 
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Registriert: 24. November 2013, 21:06
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Ich kann es auch sehr gut verstehen, das man in so einer Situation irgendwann nicht mehr kann und keine reiterliche Perspektive mehr sieht. Ich hatte relativ lange drei nicht oder nur eingeschränkt reitbare Pferde, die zum Teil sehr pflegeintensiv waren. Das war nur mit zwei Jobs finanzierbar, und die Erkrankung meines ersten, liebsten und besten eigenen Pferdes hat mir finanziell fast das Genick gebrochen. Als ich dieses Pferd wieder etwas reiten konnte, und wegen der Erkrankung auch musste, hat es mir auch sehr oft keinen Spaß gemacht, weil es eben nicht so schön und leicht war wie früher, und klar war, so wie es mal war geht es nicht mehr. Trotzdem habe ich das gemacht, jeden Tag, bei jedem Wetter, egal wie spät es geworden war. Wenn ich mal einen Tag etwas weniger gemacht habe, hatte ich direkt Angst das es sich negativ auswirken könnte. Trotzdem gab es so viele schöne Momente, und mir war immer klar, das dieses Pferd trotz allem das schönste, liebste und beste ist. Seit er tot ist vermisse ich ihn jeden Tag, und bin trotz der vielen Arbeit die weg fällt und der eingesparten Kosten kein bißchen erleichtert.
Das Nachwuchspferd hatte einen Weideunfall, musste ein Jahr stehen, dann antrainieren, und dann war endgültig beschlossen das es nicht belastbar wird. Also gehe ich mit diesem Pferd spazieren, putze und tüddel. Ich mag das Pferd, und behalte es, eben weil ich es mag.
Dann habe ich noch den Rentner, jetzt ca 37, der auch Arbeit und Kosten verursacht. Trotzdem bleibt er, obwohl er nicht mein altes Pferd ist, ich habe ihn übernommen als er 21jährig "weg" musste.
Ich denke man sollte sich ganz klar darüber werden, was genau man nicht mehr mag, und was eben doch Spaß macht. Wenn alles doof wäre, wäre das Pferd weg, oder? Wenn es nur die Verpflichtung ist, das Pferd zu reiten, gibt es dafür Lösungen, es gibt ja Leute die haben Zeit und reiten gut, haben aber kein Pferd. Man muss ein Pferd nicht reiten, ich gehe mit meinem ja auch spazieren (spazieren reiten dürfte ich laut TA, das macht mir aber keinen Spaß ein Pferd auf der Vorhand durchs Gelände latschen zu lassen und dabei draufzuhocken) Seit wir spazieren und joggen hat sich unsere Beziehung eher verbessert. Meine Pferde behalte ich, weil ich sie als Persönlichkeiten mag.
Zum Thema verkaufen sage ich zwar auch immer wieder bei schwierigen Fällen, das man solche komplizierten Fälle nicht aus der Hand geben kann, andererseits staune ich immer wieder was sich Leute für Pferde anschaffen, und sie dann aufopferungsvoll pflegen. Ich war sicher es kauft niemand eine mittelgroße, schmale Traberstute unbekannten Alters, ohne Galopp, ohne sonstige Ausbildung, mit chronischen Augenproblemen und Futterunverträglichkeiten. Das Pferd ist Gesellschaftspferd und Ausreitepferd (natürlich mit relativ teurem Spezialbeschlag) und lebt sehr glücklich bei seinen neuen Besitzern.
Oder ein Polopony das nach einem Unfall nur noch ein Auge hatte, oder ein kleiner älterer Ponywallach, der obwohl er "nur" Gesellschafter ist, alle zwei Tage bespaßt wird, Dopppellonge, Bodenarbeit, Freispringen, Spaziergänge...
Wenn man will wird man alles los, auch in gute Hände, warum soll jemand anders das Pferd nicht auch lieb haben können? Alle drei von mir genannten Pferde haben sich durch den Verkauf/die Abgabe deutlich verbessert.
Weil ich immer sehr sehr vorsichtig bin, würde ich eine Rückkaufoption vereinbaren. Damit lässt sich verhindern, das es dem Pferd irgendwann doch schlecht geht.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. März 2015, 14:48 
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Es ist ja nicht nur die Reiterei denke ich, es ist auch die ständige Sorge die einen anfrisst. Dazu noch der finanzielle Faktor. Zwei Jobs könnte ich garnicht leisten. Und es wäre mir, bei aller Liebe zum Tier auch nicht so wichtig, dass ich selber dabei vor die Hunde gehe. Und das Leben ändert sich ja auch, Schwerpunkte verschieben sich. Zwanzig Jahre stand das Pferd bei mir vorne. Heute ist es mein Mann, unser demnächst Kind und die Sicherung unserer Zukunft. Und warum sollen andere ein gehandicaptes Pferd nicht lieben und pflegen. Nur weil sie das Pferd gezogen hat, muss sie ihm nicht ihr Leben unterordnen. Finde ich.

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Schnuppe


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. März 2015, 15:39 
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Ago hat geschrieben:


Aella hat geschrieben:
Und zwar einfach aus dem Grund, dass ich für mich an Deiner Stelle in Rosis Fall nochmal eine ganz besondere Verantwortung sehen würde, denn letztlich bist Du ja der Grund, weswegen sie überhaupt auf der Welt ist. Du hast sie für Dich und Deine Pläne "produzieren lassen". Insofern könnte ich ihr Schicksal nicht einfach irgendjemandem überlassen.

Das sehe ich aber ganz anders. Das würde ja im Umkehrfall bedeuten, wenn ich ein Pferd kaufe, dann habe ich weniger Verantwortung dafür?!
Es ist doch egal, wie und warum man an das Tier gekommen ist. Wer sich ein Tier anschafft, auf welche Art auch immer, trägt die Verantwortung dafür. Verantwortung kann man aber auch wieder abgeben. Und Verantwortung bedeutet auch, daß man ehrlich ist, wenn man dem Tier nicht mehr gerecht werden kann und dann - auch dem Tier zuliebe - lieber eine andere Lösung findet. Wenn man im Falle eines Verkaufs oder einer Überlassung soweit möglich einen neuen "Besitzer" sucht, der liebevoll und vernünftig sowie mit dem nötigen Sachverstand mit dem Tier umgeht und in der Lage ist, das Tier ordentlich zu halten, dann ist gerade das ein verantwortunsvoller Schritt!


Ich sehe auch nicht so den Unterschied. Dann wären ja alle Züchter verantwortungslos.
Aber ich gebe Aella Recht, ich habe eine Verantwortung und sehe die Chance als nicht besonders groß, sie in Hände zu geben, die sie genauso gut versorgen.
Einerseits ist sie in der Nutzbarkeit ja überhaupt nicht eingeschränkt. Im Gegensatz zu einem Pferd mit kaputten Beinen, muss man reiterlich auch keinerlei Rücksicht nehmen. Aber die Haltung ist halt schwieriger. Alleine der freie Zugang zu Heu ist schon in den meisten Ställen nicht machbar.

Ich habe momentan ja mit RB, Beritt und Offenstall eine ganz gute Kombination. Aber ich merke, dass es für Rosie nicht optimal ist und die gerne eine festere Bezugsperson hätte. Ich habe ständig ein schlechtes Gewissen und wenn ich überlege dass mich das die nächsten 15 Jahre über 100.000 Euro kostet...

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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. März 2015, 16:14 
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Meine Pferde (Stallbau mit eingerechnet) haben und kosten mich auch viel Geld, aber ich habe das ehrlich gesagt nie ausgerechnet
und möchte das auch nicht. Liegt aber wohl daran, dass es mir bis auf einige Außnahmen wirklich Spaß macht mit den Pferden und
auch ein echter Ausgleich für mich ist. Auch wenn ich die Verpflichtung die man mit Tieren eingeht zeitweise auch als Belastung ansehe- aber das gehört wohl dazu.
Aber wenn du schon so aufrechnest- was zwar dein gutes Recht ist- zeigt das doch deutlich, dass es hier um mehr geht und dich wirklich über das normale Maß hin belastet. Allem gerecht werden, also dir selbst und Rosi auch wirst du wohl nicht können. Das du eine besondere Verpflichtung hast, weil du die Züchterin von Rosi bist sehe ich nun auch nicht so. Eher denke ich genau dadurch, dass du eben Rosi von Geburt an begleitet hast fällt dir die Entscheidung- zu der gesundheitlichen Einschränkung- noch schwerer.
Daher finde ich auch die Vorschläge die gemacht worden sind mit Pferd zur Verfügung- mit Kaufoption- wohl einen Versuch wert. Ob sich da wer kompettenter meldet oder nicht sei mal dahin gestellt, aber ein Versuch ist es Wert.
Alternativ würde ich aber auch schauen, dass Rosi im Gelände gefestigt wird, sprich auch da unkomplizierter zum reiten ist. Ich glaube nämlich nicht, dass du jemand findest der Rosi als Turnierpferd möchte, allerdings kenne ich genügend Leute die ein gehobenes Freizeitpferd- auch mit einer Einschränkung- kaufen würden wenn das Tier geländegängig und dazu noch eine gewisse Rittigkeit hat.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. März 2015, 17:55 
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Registriert: 17. Mai 2007, 14:05
Beiträge: 2993
Wohnort: tief im Westen
Oh man, es tut mir sehr leid für Dich und für Rosie. Ihr habt Euch beide diese Situation nicht ausgesucht. Auch wenn seit einem Jahr die Lage etwas entspannter ist: Die Angst bleibt, ist unterschwellig vorhanden und so langsam wird es Frühling und dann Sommer. Das zerreißt die Nerven, wie soll da Freude aufkommen? Wenn Du Rosie abgibst, bist Du wenigstens die finanzielle Belastung los, aber die emotionale eigentlich nie. Vielleicht geht ja auch Alles gut, Rosie bleibt gesund und es findet sich jemand, der sie übernehmen will. Ich drücke Dir und Rosie auf jeden Fall die Daumen.

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Flicka 29.05.83-04.11.08
Seht, so schwer ist die Liebe zu den Pferden; aber vielleicht hat ihnen Gott ein kürzeres Leben bedacht,
weil sie den Himmel eher verdienen als wir (Arthur Heinz Lehmann)


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