Hallo,
da ich mich momentan gedanklich im Kreis drehe und einfach auf keinen grünen Zweig omme, würde ich mich über ein paar andere Ansichten freuen.
Meine Stute habe ich gekauft, da war sie 8 - jetzt ist sie 14, also 6 Jahre bei mir. Es hat mich wirklich viel Überwindung gekostet, mir das einzugehen, aber so richtig "mein" Pferd war sie irgendwie nie. Sie ist im Umgang schonmal etwas speziell (nie bösartig) und war für mich ein Lehrmeister in Sachen Geduld, was die Arbeit bzw. dem Umgang vom Boden aus betrifft. Eigentlich sollte man ja meinen, sowas verbindet und es ist ja auch nicht so, dass ich gar keine Beziehung zu ihr habe, aber sie ist eben kein once in a lifetime Pferd für mich.
Nun ist es so, dass sie bereits seit gut 3 Jahren aufgrund eines Befundes an der Hufrolle nicht mehr geritten werden kann, seitdem steht sie quasi in Rente, allerdings ist der Stall etwas weiter weg, so dass ich nicht täglich dort bin. Der Stall an sich ist toll und es wird sich gut um die Pferde gekümmert, jedoch wäre es mir mittlerweile lieber, sie stünde in Offenstallhaltung, zum einen aufgrund des HR-Befundes, zum anderen, da sie vor einigen Jahren schonmal ziemliche Probleme mit der Lunge hatte. Waren damals auch mehrfach mit ihr in der Klinik, wo COB diagnostiziert wurde. Seitdem ist sie beschwerdefrei, obwohl sie nur tagsüber draußen ist, normales Heu bekommt und nachts in der Box steht. Optimal wäre es natürlich, wenn sie 24/7h frische Luft und Bewegung hätte.
Ich würde sie gerne wieder näher zu mir holen, da es hier im 25-km-Umkreis einige Offenställe gibt, die ich mir haltungstechnisch für sie vorstellen könnte. Da ich in den letzten Jahren, was das Reiten angeht, ziemlich zurückgesteckt habe, überlege ich schon seit einigen Monaten, mir ein junges Nachwuchspferd zu kaufen, habe aber Gewissensbisse, dass sich meine andere Stute dadurch "abgeschoben" fühlen könnte. Einerseits denk ich mir zwar: Blödsinn, solange sie gut versorgt ist, brauchst Du dir überhaupt gar keine Vorwürfe zu machen, aber ich weiß nicht, wäre sie gesund, würde ich wohl darüber nachdenken, einen guten neuen Platz für sie zu suchen, aber nachdem ich die Verantwortung damals beim Kauf übernommen habe, werde ich sie auch weiterhin tragen, das ist für mich selbstverständlich.
Jedenfalls schwanke ich nun zwischen:
- sie in einen tollen Offenstall hier in der "Nähe" zu stellen, mir ein zweites Pferd kaufen und sie 1x die Woche im Offenstall zu besuchen
und
- sie in einen tollen Offenstall hier in der "Nähe" zu stellen, mir kein zweites Pferd kaufen und sie öfter als 1x die Woche zu besuchen. Wobei das aufgrund der Entfernung wohl höchstens 3-4x werden würde.
Ganz ehrlich, glücklich wäre ich mit der 2. Option wohl nicht, vielleicht oder eher wahrscheinlich mache ich mir auch einfach viel zu viele Gedanken, ich höre immer nur "mach was Du für richtig hältst.", das hilft mir aber irgendwie nicht so recht weiter, es fühlt sich fast so an, als würde ich sozusagen nach der "Erlaubnis" (mit der ich es dann vor meinem Gewissen rechtfertigen kann) für ein zweites Pferd suchen.
Dass ich auch immer alles so verkomplizieren muss.
Liebe Grüße