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 Betreff des Beitrags: Können Pferde Verlust empfinden?
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Oktober 2012, 13:41 
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Registriert: 4. Mai 2007, 09:53
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Ich mag es gar nicht, wenn Tiere so vermenschlicht werden, aber nun frage ich mich doch, ob die ähnliches empfinden können. Schmerz, Angst usw. mal außenvor - das können sicher alle Tiere empfinden. Es geht um folgendes:
Der langjährige "Kumpel" und Weidepartner von meinem Wallach mußte letzten Freitag aufgrund einer schlimmen Phlegmone eingeschläfert werden. Nun haben die sich seit Jahren Stall und Weide geteilt - früher waren noch mehr dabei, aber in den letzten beiden Jahren nur diese beiden Wallache, die beide aufgrund von Beinproblemen nicht mehr in einer großen Herde toben sollten. Sie hatten aber auf der Nachbarkoppel auch immer noch Stuten zur Gesellschaft. Mein Wallach ist ziemlich dominant, aber er und sein Kumpel waren ein Herz und eine Seele, haben auch nachts in den Boxen, die oben offen sind, ständig rumgespielt und gehampelt und fanden sich gegenseitig ganz toll.
Nun ist mein Wallach ja allein bis auf seine beiden Stuten nebenan und bekommt Ende der Woche einen anderen Wallach zur Gesellschaft. Mir scheint er wirklich ein wenig traurig zu sein - er kommt schon klar allein da er ein sehr selbstbewußtes Pferd ist und kennt das auch von früher, da er lange Hengst war, aber ich mach mir doch ein bißchen Sorgen um ihn. Er frißt und ist auch beim Reiten normal - ansonsten wirkt er aber schon etwas ruhiger als sonst, wie depressiv - gibt es sowas bei Pferden überhaupt?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Oktober 2012, 14:49 
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Beiträge: 2993
Wohnort: tief im Westen
Hi,
da kenne ich mehrere Beispiele. Bei Deinem gehts ja noch. Ich denke, dass er sich nach 1-2 Monaten wieder völlig normal verhält. Kenne Pferde, die in der Zeit stark abgemagert sind und nur noch apathisch rumgestanden haben.
Grüsse

_________________
Flicka 29.05.83-04.11.08
Seht, so schwer ist die Liebe zu den Pferden; aber vielleicht hat ihnen Gott ein kürzeres Leben bedacht,
weil sie den Himmel eher verdienen als wir (Arthur Heinz Lehmann)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Oktober 2012, 15:24 
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Beiträge: 882
Wohnort: im Schwabenland
Ja, kenne ich auch.
Als unser alter Wallach abends zum Stall hinausgeführt wurde ( es war sein letzter Gang ) hat seine Freundin und Boxen - Nachbarin schon kläglich zu wiehern begonnen und war danach sehr in Trauer. :?
Ein neuer Wallach, der einpaar Wochen später einzog wurde komplett missachtet / zum Teil angegriffen...

_________________
Ich werde Dich nie vergessen, kleine Maus
** Reseda ** 1987 - 2008


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Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Oktober 2012, 16:04 
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Registriert: 2. Mai 2007, 14:42
Beiträge: 2638
Hm also ich kenne das auch. Als mein früheres RB Pferd mit nur 21 Jahren gestorben ist lag genau einen Monat später das andere Pferd der gleiche Besi (er war zwar schon 34 Jahre alt war aber noch recht fit) tot in seiner Box.
Die Beiden standen 21 Jahre zusammen auf der Wiese und nebeneinander in der Box....


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Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Oktober 2012, 18:00 
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Beiträge: 1618
Wohnort: Unterfranken
Ich denke schon ........ auf jeden Fall.

Bei Pferden habe ich es jetzt selber noch nicht erlebt (zum Glück), aber bei meinen Katzen.

Aber, ich denke, das liegt auch mit daran, dass wir unseren Pferden "verwehren", ihrem Instinkt entsprechend von ihren Kumpels Abschied zu nehmen.
Da gabs doch mal so eine Dokumentation über Cloud, den Mustang. Da hat man sehr schön gesehen, wie Pferde voneinander Abschied nehmen. Da wird Totenwache gehalten und erst wenn sich alle verabschieden konnten, ist die Herde weitergezogen.
Natürlich können wir hier ein eingeschläfertes Pferd nicht noch einen Tag und länger tot auf der Wiese liegen lassen, damit sich alle "verabschieden" können und dementsprechend suchen sich unsere zivilisierten Pferde eben andere Wege, ihren "Abschied" zu verarbeiten

_________________
Wenn zwei Menschen die gleiche Meinung haben, dann ist einer überflüssig


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2012, 06:15 
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Beiträge: 6130
Hey,

also ich persönlich habe das auch noch nie beim Pferd erlebt.
Aber ich kann mir das gut vorstellen.

Ob ein Pferd das jetzt als Verlust empfindet weiß ich nicht,
aber auf jeden Fall vermissen viele ihre "Freunde", wenn die irgendwann gehen müssen.

Wir haben das auf andere Weise schon mit einem Shetty gehabt.
Der war halt jahrelang bei uns in der Offenstallherde.
Dann suchte Ingrid damals halt ein etwas größeres Shetty für Greta u. da Montag (so hieß das Pony)
für seine Besitzerin eh zu klein war, ist der dann zu I. gegangen.

Das Pony war bei uns das absolute Schaf.
Dazu wirklich gut geritten- man hätte mit dem jederzeit eine A reiten können.
Aber nach einer Woche rief I. dann an, dass das mit dem gar nicht mehr ginge, der hat nicht gefressen u. wurde schon richtig bösartig.
Kaum war er dann wieder zuhause, war er das liebste Pony von Welt.

Ansonsten hab ich das damals auch bei meinem Rauhhaardackel erlebt.
Der Airedale, der vor ihr schon da war, starb u. der Dackel hat 3 Monate lang keinen anderen Hund mit dem Mors angeschaut.
Unsere Cita, die als Welpe kam, hatte da echt nen schweren Stand.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2012, 08:08 
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Beiträge: 2071
Hmmm, dann habe ich das wohl falsch gemacht, daß ich meinen vor dem Einschläfern seines Kumpels auf die Koppel gebracht habe, da ich nicht wollte, daß er das mit ansieht. Da hätte ich wohl hinterher nochmal mit ihm hingehen und in Abschied nehmen lassen sollen...Na hoffentlich greift er seinen neuen Kumpel den er übermorgen bekommt nicht an, sondern akzeptiert und mag ihn - eigentlich ist er umgänglich und er kann ja nun ncht alleine bleiben :asad: .


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2012, 08:31 
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Beiträge: 1397
Grandessa hat geschrieben:
Hmmm, dann habe ich das wohl falsch gemacht, daß ich meinen vor dem Einschläfern seines Kumpels auf die Koppel gebracht habe, da ich nicht wollte, daß er das mit ansieht. Da hätte ich wohl hinterher nochmal mit ihm hingehen und in Abschied nehmen lassen sollen...

Hätte ich auch so gemacht. Damit die anderen Pferde sehen, was los ist.

Meine Stute ist auf der Weide gestorben. Als sie sich niederlegte, liefen die anderen Stuten aus dem Stall herbei, die junge Freundin von meiner Stute kam auf ca. 3 Meter nah und hat sich das angeschaut. Die SBs meinten, dass die Mädels die Stelle, an der meine alte Maus gestorben ist, noch einige Wochen gemieden hätten (obwohl das Gras dort hoch stand und die Weiber alles niedergrasen).



Viel Erfolg bei der Eingliederung des neuen Wallachs! :wink:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2012, 08:39 
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Ja, Rocket hatte seit ich ihn habe mit meinem Rentner Box mit Wiese geteilt (eine Art Offenstall).
Mein Rentner war sein Ruhepol, sein Halt und die große Liebe :mrgreen:
Als ich ihn dann vor 3 Jahren einschläfern mußte hat Rocket wochenlang auf Pipo´s Lieblingsplatz gestanden und gewartet.
Jedesmal wenn wir nach dem Reiten zur Box gingen hat er gewiehert und dann kam diese totale Enttäuschung, dass Pipo nicht mehr da war :cry:
Es hat sehr sehr lange gedauert und ist er mit einem Umzug in den Offenstall besser geworden.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2012, 09:02 
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Beiträge: 1397
Rocket-star hat geschrieben:
Ja, Rocket hatte seit ich ihn habe mit meinem Rentner Box mit Wiese geteilt (eine Art Offenstall).
Mein Rentner war sein Ruhepol, sein Halt und die große Liebe :mrgreen:
Als ich ihn dann vor 3 Jahren einschläfern mußte hat Rocket wochenlang auf Pipo´s Lieblingsplatz gestanden und gewartet.
Jedesmal wenn wir nach dem Reiten zur Box gingen hat er gewiehert und dann kam diese totale Enttäuschung, dass Pipo nicht mehr da war :cry:
Es hat sehr sehr lange gedauert und ist er mit einem Umzug in den Offenstall besser geworden.

Hat Rocket denn gesehen, dass sein Freund eingeschläfert wurde?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2012, 09:16 
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Beiträge: 2071
@colicab: Danke!
Ja, das habe ich wohl verbaselt mit dem Abschiednehmen :? - er hat auch nicht viel rumgewiehert, da er eigentlich auch kein Kleber ist aber morgens starrt er immer in die leere Box gegenüber als würder er denken, sein Kumpel könne ja nun mal aufstehen :cry: echt traurig ist das.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2012, 09:38 
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Ich denke Pferde können Verlust empfinden. Nicht so vollumfänglich wie der Mensch, weil sie das drumrum nicht verstehen.

Aber ich glaube die kriegen schon mit dass der Kumpel tot ist wenn er tot auf der Weide liegt und trauern dem dann schon auch eine Zeit nach.

Genauso bei Stallwechseln von guten Kumpeln (und genau so isses ja für die auch, wenn sie das einschläfern eines Kumpels nicht mitbekommen) warten sie oft wochenlang, dass der andere wiedrkommt oder gucken wo er ist.
Besonders extrem ist das natürlich bei kleinen sehr konstanten Gruppen mit wenig Fluktuation.

Ich glaube aber, dass das Erinnerungsvermögen von Pferden nicht ganz so hoch ist wie unseres was solche Dinge angeht. Das sind gewohnheitstiere. Sprich sie "trauern" weil sie es gewohnt waren dass der andere da ist. Nach ein paar Wochen wird es zur Realität, dass der andere nicht mehr da ist und in der Regel ist dann auch wieder gut und sie denken nicht mehr dran.

Die Erinnerung wird nicht ganz weg sein, weil die sich ja teils nach Jahren noch wiedererkennen, aber ich glaube die denken dann einfach nimmer drüber nach, dass der mal nebenan stand :angellie:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2012, 10:34 
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Beiträge: 2071
Ja das hoffe ich auch und daß er durch den Neuen dann Abwechslung hat - hoffentlich massakriert er den vor Aufregung nciht gleich so, daß der nichts mehr mit ihm zu tun haben will, denn meiner ist trotz seiner fast 15 Jahre noch so ein Spielkalb und findet neue Pferde immer ganz furchtbar aufregen und will die überall beriechen und zwicken und muß vor Aufregung dann immer erstmal 5 x steigen und das finden die Betroffenen manchmal erst gar nicht so witzig...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2012, 15:49 
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Ich denke auch, dass sie das können oder zumindest irgendwas in die Richtung merken.

Meine Stute und unser Pony standen damals bevor wir den Stall nach Hause verlegt hatten in einer kleinen Herde mit drei weiteren Stuten und zwei Ponys.
Eine Stute davon war das Pferd meiner ehemals besten Freundin. Meine Stute und ihre Stute waren ein Herz und eine Seele. Mit den anderen Pferden konnten beide nicht viel anfangen. Man hat sich akzeptiert, mal kurz gekrabbelt, mehr aber auch nicht.
Als wir unsere Pferde dann weggeholt hatten, rief mich nichtmal eine halbe Stunde später meine Freundin an, ihre Stute sei gerade über den Zaun gegangen, sie könne sie nicht mehr einfangen, das Pferd sei total außer sich.
Die Stute war damals etwas über 20, eher der gemütliche Typ, kaputt auf allen Beinen, für kurze langsame Ausritte zusammen hats aber immer noch gereicht. Für meine damals 3-jährige war die Omi Gold wert.
So wie den besagten Tag hab ich die Omi noch nie erlebt. Und das Theater ging die nächsten Tage noch weiter.
Mein Stütchen war die ersten Tage auch "aufgewühlter" als sonst. Das würde ich aber eher auf die neue Umgebung beziehen. Einen festen Bezugspartner, das Pony, hatte sie ja noch.

Aber nach dem Erlebnis denke ich schon, dass Pferde so etwas wie "Verlustschmerz" empfinden können.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2012, 21:20 
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Colicab leider nein :? Ich hab erst im Nachhinein erfahren, dass das besser gewesen wäre.
Aber ich gestehe, dass ich an dem Tag nicht denken konnte... :asad:


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