Ich muss noch mal zu dem Wegschauen-Thema zurückkommen. Ich kann das ja auch nicht - Wegschaue, wenn ein Tier mies behandelt wird. Aber ich musste auch lernen, dass ich nicht die Welt retten kann. Trotzdem schaue ich nicht weg. Und trotzdem würde ich nie den Weg von Lulu wählen, nämlich wild drauflos zu kreischen oder die Leute sogar körperlich anzugehen. Das geht so schnell nach hinten los und vor allem - ES HILFT 0,0.
Was habe ich erreicht, wenn die Leute aus dem Stall fliegen? Nichts! Denn sie werden im nächsten Stall nicht besser mit ihrem Tier umgehen. Vielleicht machen sie es dann nicht mehr, wenn andere Leute mit dabei sind, aber das Pferd werden sie nicht besser behandeln.
Das einzige was wirklich helfen kann ist in meinen Augen ein ruhiges Gespräch. Die Leute dazu zu bringe, ihre Handlung selbst zu überdenken und zu reflektieren. Zu fragen: Warum machst Du das jetzt so? Schau doch mal - Dein Pferd ist schon völlig am Nerv, so erreichst Du gar nichts. Probier es doch mal so oder so....
Natürlich geht das nicht in der akuten Situation, wenn z. B. das Pferd gerade malträtiert wird. Da würde ich vielleicht auch energisch sagen: Schluss damit jetzt - Sofort! Aber dann muss man noch einmal darüber sprechen und versuchen, den Reiter nicht wie ein Idiot aussehen zu lassen.
Diese Art der Konfliktbewältigung ist mühselig, zeitaufwendig und kostet eine Menge Nerven. Und hilft auch nur bei wenigen. Und ich muss gestehen - auch ich habe dazu nicht immer Lust. Und man muss einfach auch akzeptieren, dass es Menschen gibt, die andere Maßstäbe ansetzen, was Tierquälerei ist und was eben nicht. Sich da auf Gesetze oder Regeln berufen zu wollen oder sogar eine Anzeige bei der Polizei auf diese wackelige Rechtslage begründen zu wollen, ist absolut verlorene Liebensmüh - wenn es sich nicht um einen solch eindeutigen Fall wie der von Christine els handelt - und selbst die ist ja dann doch wieder mit Pferden umgegangen etc. Ich kann mich nur zum 1000 mal wiederholen: So lange ein Reiter wie Mclin Ward wieder in Aachen reiten darf - können wir uns auf die Hilfe von Regeln und Gesetze in solchen Fällen nicht verlassen.
Deshalb - das Gespräch suchen und so versuchen, die Situation für das Tier dauerhaft zu verbessern. Rauschmiss und Ärger machen - führt doch meistens nur zum Gegenteil, nämlich dass der Frust jetzt noch mehr am Tier ausgelassen wird.
Lulu hat geschrieben:
Ich bin impulsiv, kann die Leute nicht ausreden lassen und klugscheisse gerne. Dafür kann ich ne Menge einstecken, kann über mich lachen und bin selten eingeschnappt . Disktutiere sehr gerne , vor allem wenn ich Leute dabei habe , die wissen wovon sie reden. Vor allem bin ich eines nicht wie manche Enten hier : nachtragend und muss mich auch nicht daran aufgeilen wenn auf eine Ente los gegangen wird.
Und wir alle warten auf den Tag, an dem Du aus dieser Einsicht auch mal etwas lernst.
Snoeffi