Ich hatte am letzten Wochenende ein unglaubliches Aha-Erlebnis: ich konnte wirklich einfach nur auf dem Pferd sitzen...
OK, nach dieser Aussage muss ich ein bisschen ausholen. Seit Jahren hadere ich mit meinem Sitz und meinem Gereit, das ich höchstens noch als zielgerichtet fürs Fahren bezeichnen würde. Seit einiger Zeit kann ich nicht mal mehr aussitzen im Trab, weil die ganze Mittelpositur verkorkst ist. Für mich ein Wunder, dass das Pferd so geht wie es geht. Anscheinend gelingt es mir, an der DL und beim Fahren zu korrigieren was beim Reiten schief läuft. Soviel zum Thema Selbstzerfleischung bei Reitern. Mein Mann würde schon wieder die Augen rollen. Effektiv muss es sein, nicht schön. Nun ja...
Und dann war ich auf Lehrgang und Michael Rohrmann trat in mein Leben (
http://www.michaelrohrmann.de). Und nach 2 Reitstunden, die ich überwiegend auf dem Balimo und der Bodenmatte verbrachte saß ich Sonntagabend wie Gott persönlich auf dem Pferd. Locker, schwingend, durchfedernd, staunend. Das Pferd unter mir losgelassen in Takt und Anlehnung dahinlaufend, ohne dass ich irgendwas tat außer...sitzen.
Was für eine Erfahrung.
Jetzt lachen sich grad alle kaputt, die jeden Tag "einfach nur so" auf dem Pferd sitzen - aber ich habe das seit Jahren nicht mehr gefühlt und war wirklich völlig außer mir. Und habe mich gefragt - warum zum Teufel habe ich das nicht längst mal gemacht? Ich dachte, bei mir sei Hopfen und Malz verloren, aber es ging eben doch noch was.
Spannend finde ich das Thema Bewegungslehre schon lange, aber dass es so krass funktioniert. Puh, wer immer meint, er hätte die ein oder andere Baustelle: probiert es aus.
Und das ist kein Productplacement und ich bin keine BINGO-Ente!