Ententeich

Nicht mein Stall (da stehen nur meine Pferde), aber mein Ausreitgelände:

War gestern im Wald unterwegs, brav auf dem Reitweg. An einer Kreuzung kommt von rechts (kein Reitweg) ein braunes Pferd in merkwürdiger Körperhaltung in ca. 200m Entfernung auf mich zu getrippelt: Pseudotraver, verworfen im Genick, Schrab (also irgendwas zwischen Schritt und Trab). Reiterin ohne Helm drauf (auf Asphaltstraße) .
Ich ignorier das Ding und reite gerade aus weiter im Schritt, im Schlepptau eine "Probereiterin" auf meinem Vierjährigen, der zum Glück super brav ist. Nach etwa hundert Metern hört man das Tier hinter uns her trappeln. Da hat also jemand Gas gegeben. Ich drehe mich um, und stelle fest: "OMG! Das Pferd einer Ex-Reitschülerin (die nach ein paar Stunden nicht mehr kam, weil ich ihr Pferd zwar super reiten , sie aber nichts von dem, was ich ihr sagte, umsetzen konnte), spanischer Höngscht, der inzwischen im Pseudotraver trabt und relativ schnell näher kommt." Bange Frage: Kann das Mädel da drauf bremsen, oder lässt sie das Vieh auf den Vierjährigen auflaufen?
Zum Glück war es bis zur nächsten Weggabelung, wo ich nach Hause abbiegen muss, aber der Höngscht gerade aus nach Hause hat, nicht mehr weit. Wir kamen so gerade um die Ecke rum, als sie hinter unseren Pferdehintern vorbeidüste: Dressurkandare im Maul auf Anschlag. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Dame keine Bremse mehr hatte.

Warum ist so jemand alleine im Wald unterwegs? Und warum hat so jemand neKnarre in der Hand?

bzgl der Anfänger die sich 3 jährige pferde usw kaufen.
wie sieht es denn in der Realität aus. Sie reiten auf Schulpferden in Reitschulen und dort wird ihnen doch vorgegaukelt dass sie reiten können. wenn sie da dann 2 oder 3 jahre reiten und ihnen immer gesagt wird wie toll sie doch reiten kann man ihnen doch keinen vorwurf machen, dass sie sich maßlos überschätzen.

Weil mit der und dem Pferd keiner freiwillig zusammen ausreitet. Und die Kandare so gut beim Bremsen hilft. Außerdem reitet man doch spanisch auf Knarre, oder?

Einhändig auf blanker Kandare, wenn mans denn kann...
Vielleicht ist mein Spanier deshalb so langweilig, weil er nicht mit Knarre durchs Gelände geschleudert wird

Genau, und dann verkauft/vermittelt ihnen der RL noch einen jungen und bietet netterweise an ihn zu bereiten und auf trunieren vorzustellen....natürlich gegen eine nette Summe

Bekannten von mir ist genau das passiert, solvente erwachsene anfängerin...erst verkauft man ihr eine 4 jährige (für viel geld) und nimmt sie in Beritt, leider war nicht immer Zeit für das Pferd und leider hat man auch vergessen das der Besi zu sagen. Die hat dann einen richtig schweren Reitunfall, ihr wird aber geraten das tier zu behalten und erstmal nicht selbst zu reiten Als sie sich dann doch weigerte das Tier zu behalten hat man ihr ein neues besorgt, das war auch brav...solange sie tat was das pferd wollte
Mit dem ist sie dann zu uns gekommen, mittlerweile ist das tier auch verkauft und sie hat ne rb an einem braven lehrpferd

Und sowas passiert leider viel zu häufig und ein solches Verhalten finde ich kriminell!

Da hast du recht, was so einige RL ihrer Kundschaft vermitteln, ist eine Frechheit.

Ich erinnere mich da auch an einen Fall: junger Spanier (4 glaube ich), nicht gut geritten und dafür auch noch teuer und charakterlich schwierig bis fragwürdig. Vom RL vermittelt an eine eher unsichere Reiterin ... unter Unterstützung einer schwre interessierten Stallkollegin, die den gerne mitreiten wollte.

Fazit: das Tier war nicht nur total überteuert ... der hatte schon nahezu einen an der Klatsche, teil unberechenbar und auch bei guten Reitern teils spontan schwierig. Die Besitzerin hatte nicht nur keinen Spaß damit, sondern bald Angst sich draufzusetzen (z.B. plötzlicher Spurt durch die Halle aufs Hallentor zu ).

Mein persönliches Highlight war dann die fremdverfasste Annonce, mit der er inseriert wurde. Das war eben ein Spanier, Schimmel-Wallach und der lief eben wie es ein durchschnittlicher Spanier oft tut (man verzeihe mir das Vorurteil, aber wer so ein Pferd mit solchen Gängen sucht ist dann ja richtig und das ist nicht schlimm): mäßiger Schritt, viel Knieaktion im Trab und Galopp so das er effektiv "kaum vom Fleck" kam. Wäre der nett und artig gewesen, wäre das sicher ein gutes Freizeitpferd gewesen, keine Frage so man keine Turnierambitionen hat.

Inseriert wurde der dann als hochverlanagtes Dressurpferd mit überdurchschnittlichen GGA, ich meine da Stand auch was von Ausnahmepferd

Und ich hatt emich vor der Lektüre der Annonce schon gewundert, warum da X Interessenten kamen, aber schon beim Vorreiten bevor sie slebst drauf sassen, fluchtartig den Stall verliessen

Fazit: lange inseriert und ging dann fün Appel und nen Ei an den Rl zurück ... der das m.E vorher hat wissen müssen das dieses Tier für diese Reiterin ein paar Nummern zu groß ist.

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Ich bin in einem Alter, da darf ich Menschen auch von Anfang an einfach doof finden - ich hab ja nicht mehr ewig Zeit.

Mal abgesehen davon, dass die Storys witzig sind und dass sich viele da echt komplett lächerlich machen, finde ich es tatsächlich unheimlich schwierig sich selbst realistisch einzuschätzen.
Es gibt doch genauso viele Reiter die sich nichts zu trauen und ständig Angst haben, was kaputt zu machen obwohl sie eigentlich nicht so schlecht reiten würden, wenn sie sich mal trauen würden. Und dann gibt es die, die denken sie hätten das Reiten erfunden und glauben alles zu können.

Mein ehemaliger Reitlehrer hatte es perfekt drauf seine solventen Schüler völlig von sich abhängig zu machen. Die haben ihm jahrelang geglaubt, dass sie ohne ihn aufgeschmissen wären obwohl sie eigentlich besser reiten konnten als so mancher selbst ernannte Bereiter.

Jetzt ist aber mal genug auf die Spanier geschimpft hier

Du Lexi, das braune Ding hätte ein echt nettes Pferd werden können, wenn er nur mal eine leidlich anständige Ausbildung genossen hätte. Der war drei- und vierjährig total lieb, unerschrocken und beflissen, es dem Reiter recht zu machen. Wenn man aber immer mit der inneren Klaue dran hängt und nicht still sitzen kann, weiß so ein Junger ja auch irgendwann nicht mehr, was er machen soll. Bei mir sollte er locker v/a ans Gebiss ran. Dabei hat er schön den Buckel aufgemacht und schön gemetert. Dabei kam halt Schwung in den Rücken. Der war ja dann für die Besitzerin blöd zu sitzen. Sie fand die Tippelschritte toll. Und Schritt reiten konnte sie halt auch nicht. Leider war es effektiver, gegen eine Wand zu reden, als der Dame Reitunterricht zu geben. Sie hat einfach NIE gemacht, was ich ihr gesagt habe. "Innere Hand vor," wurde mit noch mehr Gezerre quitiert (nur so als Beispiel).

Das Schicksal teilen leider sehr viele Spanier :-(

Gehört das hier rein? Das ist nicht mein Stall, sondern ein Privatstall, an dem wir täglich vorbei kommen.

Bislang wohnten da nur die "Rasenmäher- Hafis" eines alten Mannes. Das war eher unspektakulär.

Nun sind aber noch ein Tinker und zwei Shettys eingezogen- Seitdem bekommt man etwas geboten...

Das geht schon los, wenn der Anhang dieser Tiere sie, oder einen der Hafis reinholen will. Zum Weglaufen sind die alle viel zu träge. Zum Bewegen aber auch... Die stehen da manchmal minutenlang und versuchen, die Pferd zu überreden (Ja, mit Worten... ) mitzukommen... Diese fressen aber lieber weiter.

Damit man das Problem in den Griff bekommt, macht man aber natürlich kräftig Bodenarbeit. Dafür wurde eigens ein (eckiger, viel zu kleiner) Longierzirkel eingerichtet, auf dem man die Viecher im Schlapptrab im Kreis scheuchen kann- wenn sie denn laufen und nicht stehen bleiben...

Man versucht es auch mit Dualaktivierung (auf der Weide, nicht im Longierzirkel). Sehr geil fand ich neulich das Shetty, dass um gelbe und blaue Hütchen laufen sollte, getrieben von einer gelben Flatterpeitsche.
Das Shetty zeigte sich völlig unbeeindruckt und parkte einfach. Nur meine Kleine (auf der ich daran vorbei ritt) schenkte der Dame Aufmerksamkeit... Sie fand das wohl genauso seltsam wie ich.

Diese Leute machen einen auf "Wir haben voll die Ahnung und räumen diesen Stall mal richtig auf."...
Ich habe das Gefühl, dass sie mich sehr neidisch ansehen, wenn ich mit meinen - artigen, fleißigen - Pferde vorbeikomme.
(Hhm, Bodenarbeit habe ich in meinem Leben noch nie gemacht... )

So ich bin zurück von der 2. Reitstunde mit der netten Frau es war aber auch ihre letzte

Mein RL hat am Anfang direkt tacheles geredet, als sie wieder anfing von Lektionen usw zu faseln.
Daraufhin hat sie ihm vorgeworfen, er hätte ihr Potential nicht erkannt. Sein Kommentar "Sie haben negativ Potential, also weniger als wenig(....)" Ich bin derweil fast vor unterdrücktem Lachen vom Pferd gefallen.
Leider hat sie daraufhin die Reitstunde beendet und entrüstet gemeint, sie suche sich jetzt einen Stall, wo ihr Können mehr geschätzt wird

Oh neeein,... sie kann doch net den Stall wechseln!!!

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Every step I take, every move I make - I'll be missing you! (Rhapsody 1990 - 2007)