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 Betreff des Beitrags: Re: Luzerne
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Dezember 2019, 12:53 
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Ich schrieb explizit Luzernehäcksel! Die Luzerne in den Pellets ist entweder gemahlen oder wesentlich kürzer gehäckselt. Ich kenne nicht jede Studie, aber ich weiß aus sicherer Quelle, dass es dazu viele Studien gibt und die Ergebnisse sind eindeutig :keineahnung: . Wer es nicht glauben will, soll halt machen. Ich füttere mir so was nicht ran, zumal es halt auch anders geht.
Ich bin auch der Meinung, dass man das ganze nicht auf "Steppentier" schieben kann. In der Steppe pflücken sich die Pferde das Futter selbst ab und kauen es. Da haben sie aber auch durchgängig die Möglichkeit zu fressen. Unsere Haltung und dementsprechende Fütterung sieht eine gezielte und rationierte Fütterung zu festen Zeiten vor. Dabei werden die Pferde aus verschiedensten Gründen (Ästhetik im Sinne von Sportlichkeit, Rehegefahr, also gesundheitlichen Faktoren etc.) meist limitiert. Dementsprechend hektisch und schnell fressen viele Pferde. Wären die Luzernehäcksel lange Stängel, müssten sie besser kauen oder sie müssen halt so kurz sein (Luzernecobs), dass sie auch beim Schlingen problemlos durchrutschen. Die gängige Häcksellänge der Luzerne ist aber ein Problem in Kombination mit dem schlechten/ unzureichendem Kauen.

Eine bessere, wenn auch teurere Alternative ist Timotheegras, da wesentlich weicher.

Und Soja wird gerne als Mastfutter verwendet, aber es kommt wie immer auf die Menge an. Nur Fett bringt auch nichts. Soja liefert auch in der Fleischproduktion die nötigen Aminosäuren für den Muskelaufbau, denn gewünscht ist ja Fleisch, das Geld bringt. Und keiner will, dass seine Tiere nur salzig sind.
Mit 100-200 g Soja mästet man sein Pferd nicht, aber man liefert gute bzw. gut verwertbare Aminosäure zum Masseaufbau. Und es steht nirgends in Stein gemeißelt, dass es dauerhaft gefüttert werden muss. Bei sehr dünnen Pferden kann man aber durchaus länger damit arbeiten.

Und wie gesagt, wäre Bierhefe auch eine Alternative. Sie ist ein Nährstoffkatalysator und mittlerweile gibt es diverse Produkte, welche direkt mit Rübenschnitzeln oder ähnlichem kombiniert sind. Ein Vertreter von Leiber war gerade letzte Woche bei mir und hat mir einen neuen Katalog gebracht. Ich war sehr überrascht wie viel mehr die mittlerweile im Angebot haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Luzerne
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Dezember 2019, 14:41 
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feuerblitz hat geschrieben:
Pegasus hat geschrieben:
Luzerne-Grassilage


Aber nicht als alleiniges Rauhfutter oder????



Nein, als ergänzende Delikatesse.

Mal wieder ein Wort zur Fütterung von Eiweiß. Die Idee, ein mageres Pferd mit einem Eiweißträger wie Soja o.ä. zu füttern damit es zunimmt, ist absurd. Mit ein bißchen Pech ist die Energiebilanz der Eiweißverdauung negativ, h. das Pferd nimmt ab. Auch zum Muskelaufbau extra Eiweiß zu füttern ist nicht hilfreich. Ein Pferd braucht 5 bis 7 g Eiweiß pro MJ Energie, maximal möglich sind 10. Schon mit normalen Heu nach der Blüte erreiche ich das locker. Eiweiß darüber hinaus belastet die Nieren und sonst nix.

Wenn man mal im Humanbereich schaut, die Bodybuilder nehmen oft zusätzliche Eiweißnahrung zu sich. Schon da ist es ziemlich umstritten aber die trainieren wenigstens intensiv dazu. Einfach nur Eiweiß zu essen/füttern bringt 0,0 Muskelaufbau. Training (und Gene) ist das Zauberwort.

Gruß,
Pegasus


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 Betreff des Beitrags: Re: Luzerne
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Dezember 2019, 14:50 
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Singvogel hat geschrieben:
Pegasus hat geschrieben:
Das das Steppentier Pferd von harten Bestandteilen allerdings irgendwelche Probleme bekommt oder gar Magengeschwüre, davon glaube ich kein Wort.

Dass wir uns mal einig sind! :alol: :daumen:



es fühlte sich in dem anderen Thread schon komisch an ;-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Luzerne
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Dezember 2019, 19:23 
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Pegasus hat geschrieben:
feuerblitz hat geschrieben:
Pegasus hat geschrieben:
Luzerne-Grassilage


Aber nicht als alleiniges Rauhfutter oder????



Nein, als ergänzende Delikatesse.

Mal wieder ein Wort zur Fütterung von Eiweiß. Die Idee, ein mageres Pferd mit einem Eiweißträger wie Soja o.ä. zu füttern damit es zunimmt, ist absurd. Mit ein bißchen Pech ist die Energiebilanz der Eiweißverdauung negativ, h. das Pferd nimmt ab. Auch zum Muskelaufbau extra Eiweiß zu füttern ist nicht hilfreich. Ein Pferd braucht 5 bis 7 g Eiweiß pro MJ Energie, maximal möglich sind 10. Schon mit normalen Heu nach der Blüte erreiche ich das locker. Eiweiß darüber hinaus belastet die Nieren und sonst nix.

Wenn man mal im Humanbereich schaut, die Bodybuilder nehmen oft zusätzliche Eiweißnahrung zu sich. Schon da ist es ziemlich umstritten aber die trainieren wenigstens intensiv dazu. Einfach nur Eiweiß zu essen/füttern bringt 0,0 Muskelaufbau. Training (und Gene) ist das Zauberwort.

Gruß,
Pegasus


Natürlich bringt Eiweiß alleine nichts, aber mittlerweile haben viele Pferdebesitzer Angst vor dem "bösen Eiweiß". Aber Muskeln wollen alle haben. was viel dabei vergessen ist, dass es erstmal was gegen muss aus dem sich Muskeln bilden können. Zu eiweißarme Ernährung ist mittlerweile nicht mehr so selten ein Problem.

Grundsätzlich bin ich bei Soja bzw. dem Abbauproblem deiner Meinung. Zu viel Eiweiß ist schlecht und der Abbau kann die Leber etc. belasten. Zudem kann der vermehrte Abbau mehr Energie kosten, als es dem individuellen Tier nützt. Für Hobbyfütterer, die keinerlei Ahnung/ Überblick über ihren Bedarf haben ist es sicherlich nichts, aber wer sich etwas auskennt und es nicht übertreibt, sowie rationsgerecht einsetzt, für den kann es ein echter Zugewinn sein.
Wir werden von einem externen Experten in Sachen Rationsgestaltung unterstützt und auch die empfehlen regelmäßig den Einsatz von Bierhefe oder Soja. Außerdem haben wir auch sehr gute Erfahrungen mit dem Auffüttern unter diesen Gaben erzielt und ich denke schon, dass die Zahlen repräsentativ sind. Immerhin haben wir einen vierstelligen Tierbestand.


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 Betreff des Beitrags: Re: Luzerne
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Dezember 2019, 20:23 
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Wieviel Bierhefe oder Soja gibt man denn?

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 Betreff des Beitrags: Re: Luzerne
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Dezember 2019, 20:27 
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Ich füttere diese Luzerne zum Heu dazu. Es ist ganze Luzerne und nicht gehäckselt. Auch auf Turnier gut mitzunehmen und zu füttern. Die Pferde lieben es!

https://www.louven-shop.de/product_info ... ferde.html

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 Betreff des Beitrags: Re: Luzerne
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Dezember 2019, 20:33 
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Schlaflos82 hat geschrieben:
Wieviel Bierhefe oder Soja gibt man denn?


Das hängt natürlich von der Leistung, dem Alter und der körperlichen Konstitution ab. Mehr als 100g Soja (in Extremfällen 200g) lass ich nicht füttern.
Bei Bierhefe empfiehlt Leiber bspw. 250 g für ein Pferd von 600 kg. Was ich allerdings nicht wusste... Im Katalog stand, dass man bei Mengen > 300 g aufpassen muss wegen Doping.


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 Betreff des Beitrags: Re: Luzerne
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Dezember 2019, 20:37 
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Eskadron hat geschrieben:
Schlaflos82 hat geschrieben:
Wieviel Bierhefe oder Soja gibt man denn?


Das hängt natürlich von der Leistung, dem Alter und der körperlichen Konstitution ab. Mehr als 100g Soja (in Extremfällen 200g) lass ich nicht füttern.
Bei Bierhefe empfiehlt Leiber bspw. 250 g für ein Pferd von 600 kg. Was ich allerdings nicht wusste... Im Katalog stand, dass man bei Mengen > 300 g aufpassen muss wegen Doping.


Ich habe jetzt grademal gegoogelt, die Industrie scheint selbst verwirrt:

https://www.louven-shop.de/product_info ... flora.html

https://www.louven-shop.de/product_info ... gJKAvD_BwE

der eine empfiehlt 50, der andere 200 g am Tag.

... und ist der Preisunterschied für euch irgendwie erklärbar?

:-?

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 Betreff des Beitrags: Re: Luzerne
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Dezember 2019, 20:47 
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 Betreff des Beitrags: Re: Luzerne
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Dezember 2019, 07:21 
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Pegasus hat geschrieben:
es fühlte sich in dem anderen Thread schon komisch an ;-)

Stimmt! Das hatte ich schon wieder verdrängt. :alol:


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 Betreff des Beitrags: Re: Luzerne
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Dezember 2019, 12:25 
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Ich glaube reine Bierhefe und Treber sind nicht ganz das gleiche bzg Fütterungsmenge? Bin mir aber ehrlich nicht sicher... :aoops:

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 Betreff des Beitrags: Re: Luzerne
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Dezember 2019, 12:33 
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Es gibt reine Bierhefe und BT Bierhefe. Die reine ist ein eher staubiges, feines Pulver, was recht bitter schmeckt und daher häufig schlechter gefressen wird. BT Bierhefe ist i.d.R. 40 % Bierhefe mit 60 % Treber. Das schmeckt besser, da der Trägerstoff Treber süßer ist als reine Bierhefe. Allerdings sind die Aminosäuren dementsprechend natürlich in geringeren Konzentrationen enthalten.


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 Betreff des Beitrags: Re: Luzerne
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Dezember 2019, 20:42 
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Eskadron hat geschrieben:
. Zu eiweißarme Ernährung ist mittlerweile nicht mehr so selten ein Problem.

[...]
aber wer sich etwas auskennt und es nicht übertreibt, sowie rationsgerecht einsetzt, für den kann es ein echter Zugewinn sein.
Wir werden von einem externen Experten in Sachen Rationsgestaltung unterstützt und auch die empfehlen regelmäßig den Einsatz von Bierhefe oder Soja.



Tut mir leid, aber ich halte das für Humbug.

a) Könntest Du bitte mal eine Ration vorstellen, die "eiweißfürchtende Pferdehalter" füttern, die zu eiweißarm wäre?

b) Warum konkret empfiehlt der Experte Soja oder Bierhefe, wie sieht die Ration dort aus und welche Aminosäure soll dort im Mangel sein? Warum fütter er nicht einfach mehr Hafer?

Vielleicht mal ein Blick auf die Schweinefütterung, in der Soja ansonsten eingesetzt wird, und die Unterschiede zum Pferd.

1.) Mastschweine sind heranwachsende Schweine, nicht ausgewachsen, deshalb ist dort der Bedarf höher
2.) Schweine im Gegensatz zum Pferd sind auf maximale Tageszunahme gezüchtet und das in Muskelmasse, nicht in Fett
3.) Um diese maximale Tageszunahme auszufüttern (Leistungsfütterung), muß das Aminosäureangebot exakt dem Bedarf entsprechen, wenn eine im Mangel ist, wird das Wachstum begrenzt, ist eine im Überschuß, wird die Niere belastet die wegen der maximalen Fütterung eh am Anschlag arbeitet.
4.) Schweine als Omnivoren sind auf die Verdauung konzentrierter Futtermittel ausgelegt, während das Pferd auf viel Futter mit geringer Nährstoffkonzentration gebaut ist.

Nun entspricht 100 g Sojaextraktionsschrot dem Eiweiß von 0,5 kg Hafer, daher könnte man auch mit den Achseln zucken, aber den Tendenz, allen möglichen Wundermittel ins Pferd zu schütten, möchte ich prinzipiell entgegentreten, Soja erst recht.

Gruß,
Pegasus


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 Betreff des Beitrags: Re: Luzerne
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Dezember 2019, 20:49 
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Wohnort: Takatukaland
Eine unabhängige Futterberaterin Prof. Dr. einer renomierten Uni empfiehlt aber auch Soja zum Auffüttern.
Da würde ich jetzt ehrlich gesagt auch dem Experten trauen.

_________________
Die lautesten Kühe geben die wenigste Milch


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 Betreff des Beitrags: Re: Luzerne
Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Dezember 2019, 11:52 
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feuerblitz hat geschrieben:
Eine unabhängige Futterberaterin Prof. Dr. einer renomierten Uni empfiehlt aber auch Soja zum Auffüttern.
Da würde ich jetzt ehrlich gesagt auch dem Experten trauen.

Die empfiehlt aber auch Luzerne. :mrgreen:


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