Ententeich

Hallo,

ein Profi hat mich gefragt, ob er bei mir seine Berittpferde einstellen kann. Ich stelle Box/Heu/Hafer, die Arbeit macht er selber.

Was ist denn ein übliches Verfahren, um mit der wechselnden Pferdeanzahl umzugehen? Ich habe keinen Bock, daß ständig nachzuhalten ob er gerade 3 oder 5 Pferde hat. Beim Pauschalpreis müssen beide Seiten natürlich genau gucken...

Gruß

Ich kenn das nur mit Festpreis für den Boxentrakt + Heu/Einstreu/ggf. Kraftfutter als Zukauf. Hatten es einmal mit Ankauf von kompletten Heu/Strohlieferungen (=zahlbar nach Gewicht, Teil der Scheune mitgepachtet) und einmal mit Kauf einzelner Heu-/Strohrundballen auf Rechnung, Abrechnung zum Monatsende. Kraftfutter gab es bei uns nicht, aber da funktioniert ja das gleiche Prinzip.

Kenne ich auch so. Er pachtet Zahl x an boxen an und zahlt dafür Summe y. Heu und Co kommt dann nach Verbrauch hinzu.

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Nicht ärgern! Nur wundern.....

So kenn ich das auch. Betrag x für den Stalltrakt und ggf. Koppeln etc. Dazu kommt Einstreu und Futter entweder nach Verbrauch oder es gibt ne Pauschale pro Pferd pro Monat dafür- so oder so wird es wohl keine einfache und für beide Seiten faire Lösung geben ohne nachzuhalten, was verbraucht wurde bzw. wie viele Gäule in welchem Monat da waren.

Am einfachsten isses vermutlich echt, wenn Du ihm Ballen Heu / Stroh nach Bedarf in seinen Stalltrakt fährst und dann ne Strichliste führst und einfach abhakst, wenn Du nen neuen gebracht hast.
Mim Hafer wird es etwas schwieriger, wenn ihr gequetscht füttert und es keine separate Quetsche gibt. Bei ungequetscht kann man relativ einfach eine Einheit, z.B. 1 Sack, eine Futterbox voll oder whatever nehmen und bei jedem neuen auffüllen abhaken. Wenn er gequetschten Hafer nach Bedarf aus Deinem Futterwagen nehmen will, würd ich dafür ggf. echt mit ner Pauschale rechnen und einfach stumpf davon ausgehen, dass alle Boxen belegt sind und jedes Pferd im Mittel 2 kg am Tag kriegt. Dann hat er ggf. mal weniger Pferde da, dafür wird's auch mal welche geben, die deutlich mehr als 2 kg bekommen... bzw. da wirst Du für Deine übrigen Boxen ja auch einen Richtwert pro Monat drin haben in der Kalkulation. Den würd ich dann halt einfach ansetzen und mit der Boxenanzahl malnehmen. Wenn er den Trakt nicht voll hat, isses dann halt sein Pech.

Der Trakt ist nicht abgeschlossen, sondern es ist eine Seite der Stallgasse. Klar kann ich da einen extra Heubund hinstellen, aber wenn er von dem anderen nimmt, würde ich es nicht merken. Hafer gibt es einen Wagen unter der Quetsche, der auch für andere Einsteller zur freien Verfügung ist.

Ich muß also was pro Pferd abrechnen...

ich würde dann so rechnen:
eine Box vermiete ich für 300.- incl. Futter, Einstreu und Misten. Wird die Box nicht von mir gemistet, kostet sie 250.-.
Stehen Boxen leer, so sollte das nicht dein Problem sein. Denn Du kannst die Box nicht anderweitig vermieten, also sollte der Pächter das Risiko tragen.

Kannst natürlich auch einen Tagesatz nehmen, wenn die Box nicht durchgehend pro Monat belegt ist. Z.B. 10.- oder 15.-, wenn man in dem Beispiel von eben bleibt.

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"Geh Deinen Weg und laß die Leute reden"

Dann würde ich eine Leerboxmiete festlegen die immer zu zahlen ist und zusätzlich eine Pauschale, die bei voller Box zu zahlen ist. Futtermenge ist dann wohl ne Mischkalkulation wie bei den eigenen Einstellern auch, die zahlen ja vermutlich auch nicht pro Heuhalm/Haferkorn sondern nen Festpreis. Bei unseren Rundballen wäre das z.B. ein Heuballen/Pferdebox/Monat, bei Einstreu hast du Erfahrungswerte wieviel da so pro Box/Monat gebraucht wird, dazu dann einen Preis für Wasser/Mistentsorgung/Verschleiß und Kraftfutter.
Zahlbar monatlich und im Voraus, wie bei normaler Stallmiete auch. Ggf. zum Monatsende nochmal eine Abrechnung falls im laufenden Monat aus einer Leerbox eine vermietete Box wird. Keine Rückzahlung wenn es umgekehrt ist, Berittpferde sind ja normal nicht nur drei Tage da und wenn ein Kunde seinen Zausel früher als vereinbart abholt kriegt er ja im Normalfall auch trotzdem sein Geld für den Monat nicht wieder.

Ich kenne das auch nur so: Stalltrakt/best. Anzahl von Boxen fixer, monatlicher Betrag. Egal ob momentan 1 oder 10 Pferde dort stehen. Futter wird nach Verbrauch, pro Ballen, Sack, Eimer,.... berechnet oder muss sogar selber organisiert werden. Dazu würde ich dir eigentlich auch raten. Mistet und füttert der Typ selbst hast du es überhaupt nicht in der Hand wie viel Mist er produziert, einstreut und füttert. Ich mein, muss man kein Stroh bezahlen bzw. eine fixe Pauschale, dann neigt man eher mal dazu mehr wegzuschmeißen als nötig und zu gut einzustreuen. Des Weiteren bekommen Turnierpferde beim Profi tendenziell mehr Hafer als das dicke Freizeitpony welches nur Sonntags 30 min ausreitet geht...
Wenn es wirklich unmöglich ist Futter etc. separat zur Verfügung zu stellen würde ich tatsächlich jede Box pro Tag abrechnen. Du kannst dir ja überlegen was du pro Box inkl. Verpflegung, Wasser, Mistentsorgung, Reitplatznutzung, Koppel,, etc. ohne Misten im Monat haben möchtest und diesen Betrag dann durch 30 teilen und zu deinen Gunsten aufrunden
Ich denke mit irgendeinem Pauschalbetrag fühlt sich immer jemand benachteiligt. Wegen dem Geld sind schon beste Freundschaften oder sogar Familien zerbrochen.

300 EUR boxenmiete abzüglich 50 Euro für das selber misten, abzüglich pauschale raus/rein, abzüglich Whatsapp ever.

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Ganz ohne gegenseitiges Vertrauen wird es bei diesen Voraussetzungen nicht gehen - dennoch könnte ein extra Futterwagen und extra platziertes Heu/Stroh ein Weg sein, um bedarfsgerecht abzurechnen.
Was mir noch durch den Kopf geht. Pachtet er nur den Stalltrakt oder dazu auch Koppeln, Reitplatz/Halle, FüMa, Nutzung von Arbeitsmaterial (Hindernisse, Cavaletti,...), ...?
Vermutlich sinnvoll, das im Voraus zu klären, wie die gemeinsame Nutzung dieser Anlagenteile mit deinen vorhandenen Einstellern abgestimmt wird. Sonst ist an der Stelle Ärger vor programmiert.
Kennst Du den Profi persönlich/schon länger? Sonst, kann es sicher nicht schaden, sich ein wenig zu erkundigen, wen man sich da in den Stall holt und weshalb eine neue Bleibe gesucht wird.

Noch zur Preisfindung, so kalkuliert die bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
https://www.stmelf.bayern.de/idb/penspferd.html
Quelle: https://www.pferd-aktuell.de/vorreiter/ ... rdehaltung

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Humor und Geduld, sind zwei Kamele mit denen Du durch jede Wüste kommst :- )

Ich werde mich nächste Woche mit ihm über Details unterhalten. Da er bislang seine Pferde in einer eher hochpreisigen Gegend stehen hat, gibt es glaube ich Raum zum Verhandeln.

Ich kenne ihn nur indirekt. Sein Plan, morgens bei mir seine Pferde zu machen und dann am nachmittag auswärts zu unterrichten, paßt mir eigentlich ganz gut (Wie der finanziell über die Runden kommt, ist mir zwar ein Rätsel, aber ja nicht mein Problem.) Was genau er eigentlich selber macht, und was ich (z.B. Pferde abends füttern...), muß sich noch herausstellen.

Futtermittelverbrauch tut mir nicht weh, die habe ich selber, aber ich will eine realistische Lösung.

Nunja, wenn er nicht zahlen kann, dann wird das schon dein Problem...

Und ich würde die Haftung klären...

Da die Berittpferde ja meist noch einen Eigentümer haben, ist der Zahlungsausfall eines Profis einfacher zu händeln als von einem Privateinsteller.

Ich habe z.B. zwei Ponys hier rumstehen. Letzte Sichtung der Besitzerin: Februar. letzer Zahlungseingang: Februar. Seit dem warme Worte. Den Sommer über warte ich es ab, aber den die Furys loszuwerden ist schon ein Akt. Vom Eintreiben der Boxenmiete gar nicht zu reden.

@Kirschpralinchen Die Haftung ist gegenüber einem Profi nicht anders. Im Gegenteil, der kann im Zweifel nicht "aber ich wußte nicht..." sagen.

Gruß