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Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2018, 14:41 
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Ich habe ja einen Oldie, der seit über 2 Jahren kein Heu mehr bekommt. Ich kann nur bestätigen: Es wird eigentlich viel zu wenig Raufutter durch Heucobs gefressen. Ich glaube, sie müsste eigentlich mindestens die 4 fache Menge bekommen, lässt sie aber stehen. Sie ist auch gut genährt und hat sonst keine Probleme, aber das Raufutter ist wie gesagt zu wenig. Wenn es nicht sein muss, würde ich das niemals als Heualternative sehen. [smilie=timidi1.gif]

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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2018, 14:47 
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Ich bin letztens durch den Ort gefahren, wo mein Pferd 4 Jahre stand. Da hatte ein Bauer ein Schild an der Straße "kleine HD-Ballen für 3€". Das ist ein ganz normaler Preis und es scheint also schon noch was zu geben :keineahnung: . Der ist sicher nicht der einzige...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2018, 15:02 
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Zitat:
Was genau ist Unsinn?
heu ad lib. Total unnötig.

Zitat:
Und zur Futtersituation in manchen Gegenden Deutschlands: ich habe es bis vor kurzem auch nicht glauben wollen, aber zur Zeit gibt es nichts. Vielleicht lässt sich das aus der Distanz nicht so richtig beurteilen, vorstellen kann man sich so etwas eh nicht. Hier sind Bäche trocken, die noch nie trocken waren. Es ist schon eine Art Ausnahmezustand
Ja in manchen Gegenden, Du sagst es selbst. Vielleicht mal überregional und länderübergreifend gucken und sich was liefern lassen.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2018, 15:14 
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Und da sind wir wieder bei der geldfrage... Ich hab ein Angebot über 130km entfernung für 16€pro ballen lieferkosten... Zum Glück kostet der ballen an sich nur 16€und keine 45€... [smilie=timidi1.gif]
Es ist nur ein 2.schnitt aber ich bin nicht mehr wählerisch...

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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2018, 15:15 
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Das Problem was bei vielen dazu kommt sind die Lagermöglichkeiten. Viele können nicht fürs ganze Jahr einlagern und daher auch nicht zuschlagen jetzt. Später kann es tatsächlich sein dass es nichts mehr gibt. Jeder der in Nord- und Mitteldeutschland auf dem Land wohnt konnte es mit eigenen Augen sehen. Es wächst nichts und was stand ist verbrannt. Nordhessen gleicht der Toskana und das seit Ende Juni. Auf den Feldwegen war viel weniger los, weil es eben nichts einzubringen gab.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2018, 15:30 
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Konnten die Bauern bei euch denn überall keinen guten 1. Schnitt machen oder haben sie einfach zu lang gewartet? War es bei euch noch zu feucht, zu kalt etc dass das Gras direkt von gewachsen direkt auf verdorrt übergeht? Oder naturschutzflächen, die erst spät gemäht werden dürften?

Der April und Mai waren in den meisten Gegenden ja schon sehr warm. Die Böden auch schon recht gut abgetrocknet. Durch ausreichend regen im frühjahr ist das Gras extrem früh hoch und dicht gestanden hier und unsere Landwirte meinten zwar alle: eigentlich ist es ja noch viel zu früh zum Heu machen aber es steht schon viel und hoch und fängt an zu blühen.. dann machen wir halt dieses Jahr schon Mitte Mai Heu. Und das war goldrichtig. Der Ertrag war mengenmäßig super, die Qualität dank Wärme und Trockenheit ebenfalls. Die einzigen die über den 1. schnitt gejammert haben waren die, die warum auch immer bis Ende Juni gewartet haben oder aufgrund Naturschutzauflagen warten mussten- da wars nämlich schon total umgeknickt und quasi Heu am Halm.

Für die Pferde war eh immer nur 1. schritt interessant und Max in optimalen Jahren mal ein 2. als heulage. An die Preise für 1. schnitt Heu sind die rinderbauern eh noch nie rangegangen. Die machen selbst und kaufen wenn nötig 2., 3. etc Schnitt zu. Von daher liegen die heupreise zwar was ich so mitbekomme auch höher als im VJ aber es gibt wenigstens Heu. Und man konkurriert eigentlich auch nicht mit den viehhaltern drum weils denen eh schon immer zu teuer war.

Das Problem haben in unserer Region also ganz klar die kuhbauern aber eher nicht die Pferdeställe... und klar, die die abhängig vom Zukauf sind müssen tiefer in die Tasche greifen und einige Lieferanten hörten das Zeug in der Scheune weil sie im Herbst auf höhere Preise hoffen :twisted:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2018, 15:32 
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Ihr macht mich ganz wuschig.

Zitat:
Das Problem was bei vielen dazu kommt sind die Lagermöglichkeiten. Viele können nicht fürs ganze Jahr einlagern und daher auch nicht zuschlagen jetzt.
Aber sicher können sie das. Dann lässt man es eben einlagern und alle paar Wochen anliefern. Ja, das kostet extra und ich würde als SB den Einstellern sagen, dass sie eine Surcharge X zu zahlen haben, weil das im Sinne der Pferde ist, es eine vertragliche Zusicherung gibt, dass der Aufschlag wieder verschwindet sobald sich die Preise normalisieren. Ich würde da auch niemanden vor die Wahl stellen, weil das eine Entscheidung im Sinne der Pferde ist. Friss oder stirb.

Aber was ich als SB täte, wäre auf der Stelle losziehen und zusehen, dass ich meinen Bedarf gesichert bekomme. Preise steigen vermutlich kontinuierlich.

Alle haben mit dem gleichen Problem zu kämpfen und wer als Pferdebesitzer bis drei zählen kann, weiß auch, dass ein Betrag X extra für Heu günstiger ist als alle anderen Alternativen. Aus meiner Sicht ist das ein No Brainer.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2018, 15:44 
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Zitat:
Konnten die Bauern bei euch denn überall keinen guten 1. Schnitt machen oder haben sie einfach zu lang gewartet? War es bei euch noch zu feucht, zu kalt etc dass das Gras direkt von gewachsen direkt auf verdorrt übergeht? 

Tja, bei uns würde ein guter erster Schnitt rein gefahren, auf unseren Wiesen am 7. Juni, dann gedüngt und aufs nächste Gras gewartet.
Es kam aber nichts. Es ist kein Zentimeter seitdem gewachsen, man sieht noch die Feststoffe des Gärrestes auf dem Boden liegen, als wäre er gestern und nicht vor zwei Monaten ausgebracht worden. Und so ist es hier am Niederrhein überall.
Gestern Morgen hat es 5mm geregnet, heute Vormittag nochmal das Gleiche.
Das ist der erste Regen seit der Heuernte.
Und davor hatte es auch schon eine Weile quasi nicht geregnet.
Die Wiesen, die nicht geheut wurden, sind abgefressen und kahl.
Es ist hier einfach seit Anfang Juni nichts mehr gewachsen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2018, 16:16 
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Sebjes, bei uns auch nicht, alles dörr und kahl. ABER: Bei uns ist es eigentlich Normalzustand, dass man keinen vernünftigen 2. Schnitt für Pferde hinbekommt wettertechnisch. :keineahnung:
Könnt ihr denn in den meisten Jahren wirklich nochmal einen guten 2. Schnitt machen, der als Pferdeheu taugt?

Ich kann mich in über 15 Jahren Pferdehaltung gerade mal an 2 Jahre erinnern, in denen wir im September nochmal einen guten 2. Schnitt Heu machen konnten. Sonst gibt's da maximal noch ein wenig Silage bzw. Heulage. Der erste Schnitt wird meist frühstens Mitte Juni gemacht. Manchmal auch erst Ende Juni oder Anfang Juli wenn vorher kein geeignetes Wetterfenster war oder das Frühjahr sehr feucht. Dann ist es meist entweder zu warm / trocken oder zu kühl im Juli und August, sprich das Gras wächst nicht genug bis September. Da stehen dann oft nur etwa 20-30 cm. Davon lohnt es nicht wirklich Heu zu machen, das ist eh nur kurzes Fusselzeug. Oder Alternativ: Es wächst zwar gut, aber im September gibt's kein Wetterfenster mehr für Heu. Oft Regnet es da entweder alle 2 Tage oder es ist zwar trocken, hat aber tagsüber max. 20 grad und oft bewölkt und nachts nur noch um die 10 Grad und morgens Nebel- da wird nix mehr trocken für Heu. Somit war im September wenn der erste Schnitt früh gemacht wurde meist maximal noch Heulage oder Silage möglich. Ergo: Der Bedarf für die Gäule wird zu min. 80% über den ersten Schnitt gedeckt.

Die Kuhbauern kommen wohl auf durchschnittlich 3-4 Schnitte. Die fahren das aber eben auch einfach nur ins große Silo ein, da ist es egal ob es bissl mehr oder weniger Restfeuchte hat und egal ob es lang oder was kürzer und feiner ist. Denen reichts quasi wenn es anwelkt, sprich sie finden im September eher nochmal ein Fenster zum mähen. :wink:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2018, 16:38 
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Hier kommen mehrere Gerüchte auf, die ich gerne korrigieren möchte.

1.) Heuersatz.

Heu ist ein ideales Grundfuttermittel, weil es mehrere Eigenschaften verbindet: Rohfasergehalt, Energiegehalt, gutes Verhältnis Verhältnis Eiweiß/Energie, gutes Verhältnis K/P. Wenn ich auf Heu verzichten muß, muß ich alle diese Dinge anderweitig erfüllen. ALs Rohfaserlieferant bietet sich Stroh an, dieses Jahr wurde überall ideales STroh geerntet. Ideal heißt Pilzfrei, denn dieses Jahr hatten Pilze keine Chance (im Gegensatz zu letztem Jahr). Das STroh außer Rohfaser wenig Nährstoffe enthält, ist immer so, spielt aber keine Rolle, weil ich Energie und Eiweiß dann nicht über Raufutter, sondern dann über Kraftfutter zuführe. Natürlich muß ich da dann sehen, daß ich keinen Eiweißüberschuß habe, was mit reiner Getreidefütterung dann schnell passiert.

2.) zweiter und weitere Schnitte

Früher lautete die Fütterungsempfehlung 0,5 kg Heu/100 LG. Mit diesen geringen Mengen war es praktisch nur mit erstem Schnitt möglich, genügend Rohfaser ins Pferd zu bekommen. Da sich die Empfehlung und damit die gute Praxis fast verdreifacht hat, ist Rohfasermangel kein Thema mehr und es ist bequem möglich, zweiten oder dritten Schnitt zu füttern. Die Empfehlung Pferde erster Schnitt ist veraltet, hält sich aber hartnäckig.
Ich selber füttere immer Heulage 2.Schnitt, vom Luzernegras auch 3. und 4. Schnitt

Gruß,
Pegasus


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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2018, 17:12 
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Hier tummelt sich ja doch so einiges an Halbwissen, da muss ich auch nochmal meinen Senf dazu geben.

Pferdeheu und Grundfutter in Form von Grassilage für Kühe sind absolut unterschiedliche Futter.
Heu wird in der Milchkuhfütterung (bzw. allgemein in der Rinderhaltung) nur noch reduziert eingesetzt. Es ist deutlich leichter eine hochwertige Grassilage zu ernten und diese mit gutem Stroh zu strecken anstatt klassisch Heu zu füttern. Das heißt, dass normalerweise ein Großteil des in D produzierten Heus in die Pferdefütterung geht, zumindest prozentual, da in der Pferdfütterung der Rohfasergehalt zu nahezu 100% über Heu oder Heulage gedeckt wird, in der Rinderhaltung nicht.
Da Gras, das zu Heu werden soll, erst zu Blüte (je nach gewünschter Energiedichte gegen Anfang oder Ende der Blüte) geschnitten wird, bleibt es deutlich länger stehen. Soll Grassilage (für Kühe) daraus werden, wird zum Beginn des Ähren-/Rispenschiebens gemäht. Zu diesem Zeitpunkt ist der Rohfasergehalt geringer und damit auch der Grad der Lignifizierung. Zudem sind Zucker- und Eiweißgehalt höher als zur Blüte. Durch diese Faktoren erhalte ich bei der Silierung eine ideale Fermentierung und dementsprechend Futter bester Qualität und Inhaltsstoffe. Die Anforderungen an (Pferde)Heu sind gänzlich anders. Hier steht eine geringe Energiedichte und ein hoher Rohfasergehalt im Vordergrund.
Durch die unterschiedlichen Schnittzeitpunkte habe ich die Möglichkeit mehrfach im Jahr (je nach Region zwei bis fünf Schnitte) Gras für Silage zu mähen. Bei Heu dagegen (in guten Jahren bzw. in Abhängigkeit von Region) nur zwei.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ja, es herrscht wird uns ein massiver Futtermangel in der Landwirtschaft im kommenden Jahr erwarten. Aber durch die vielerorts gute Heuernte im Mai liegt der Mangel derzeit nur auf den Weiden vor, auf denen jetzt vermehrt zugefüttert werden muss. Noch kann das alles mit Heulage und Silage aus dem letzten Jahr ausgeglichen werden.
Richtige Probleme werden die Rinderhalter im Winter erwarten. Die Maisernte verspricht eine absolute Katastrophe zu werden und das heißt, wenn im Frühjahr die Maissilage ausgeht, wird mit mehr Grassilage substituiert. Wenn die knapp wird (was zu erwarten ist, da man bei der Grassilage mit mehr Schnitten rechnet als bei Heu, die es aber voraussichtlich nicht mehr geben wird), wird Heu eingesetzt.
Noch herrscht kein Futtermangel, vor allem nicht bei Heu. Was den Preis nach oben treibt, ist das Hamstern und Panik mache wie hier im Forum. Für die Pferdehalter bedeutet das kommende Jahr ggf. etwas tiefer in die Tasche zu greifen, aber Heu für Pferde lässt sich eigentlich immer beschaffen. Ganz einfach deshalb, weil die Pferdebesitzer bereit sind zu zahlen. Die Stallbetreiber können den Aufpreis ggf. eins zu eins auf die Boxenmiete umlegen, das ist natürlich für den Pferdebesitzer eine extrem bittere Pille.
Bei den Landwirten sieht es ganz anders aus. Nicht jetzt und nicht nächsten Monat. Die "Notschlachtungen", von denen man derzeit in den Nachrichten hört, sind unsinnige Panikmache. Aber ich werde euch gerne im Spätwinter/Frühjahr diesen Thread aus der Versenkung holen und dann mal zeigen, wie es derzeit auf den Betrieben aussieht. Wenn der Mais ausgeht und der Mangel an Grundfutter nicht über Grassilage oder Heu ausgeglichen werden kann, werden einige Bauern massive Probleme bekommen. Und der Bauer kann seine Mehrkosten umlegen, der Preis für die Milch wird von der Molkerei bzw. der Fleischpreis von den Schlachthöfen bestimmt.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2018, 17:21 
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dabadu hat geschrieben:

Die Kuhbauern kommen wohl auf durchschnittlich 3-4 Schnitte. Die fahren das aber eben auch einfach nur ins große Silo ein, da ist es egal ob es bissl mehr oder weniger Restfeuchte hat und egal ob es lang oder was kürzer und feiner ist. Denen reichts quasi wenn es anwelkt, sprich sie finden im September eher nochmal ein Fenster zum mähen. :wink:


Noch mal kurz: Für den idealen Silierungsprozess ist es absolut nicht egal, wie viel Restfeuchte das Gras enthält oder wie lang es ist. Je niedriger der Trockenmassegehalt des Erntegut, umso höher ist die Gefahr von Fehlgärungen, vor allem die Schwankungen beim Zuckergehalt und/oder der Pufferkapazität dazu kommen. Besonders problematisch ist dabei die Entstehungen von Buttersäure, die das Futter absolut ungenießbar macht. Langes Erntegut hingegen, insbesondere mit hohen Trockenmassegehalten, ist schwierig zu Verdichten. Kurze Häcksellänge sind ideal zum Verdichtung und bieten den Milchsäurebakterien viel "Angriffsfläche" um den Zucker umzusetzen, allerdings steigt beim kurzen Häckseln der Energieinput.
Gute Silage zu produzieren ist alles andere als einfach, im Gegensatz zu Heu. Da muss man nur auf das richtige Wetter hoffen und warten :mrgreen:

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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2018, 18:41 
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Ok, sorry... ich wollte hier jetzt keinem Landwirt absprechen, dass Silage machen komplex ist. :mrgreen: Wenn ich es nochmal lese hast Du recht, ich hab es blöd ausgedrückt. Mir ging es in erster Linie dadrum, dass man für Kuhsilo nicht zwingend das heiße, trockene Wetter und eine gewisse Wuchshöhe braucht, was man für Heu benötigt. Dass die Restfeuchte für Kuhsilage immer deutlich höher sein muss als für Heu und das Gras eine andere Struktur haben sollte, habe ich als gegeben vorausgesetzt- ich hätte allerdings gedacht, dass die Länge keine Rolle spielt, da es eh gehäckselt wird vorm reinfahren. :angellie: Der Prozess des Silierens an sich ist sicher deutlich komplizierter als einfach nur Ballen einwickeln und in die Scheune packen.

Im Endeffekt versuchen die Kuhbauern nach dem was ich mitbekomme, Hochleistungsgräser möglichst jung im Aufwuchs zu mähen- ergo auch mehr Schnitte im Jahr. Das Gras ist in der Regel kürzer und meist auch "weicher" als das Gras für Heu. Und das ist genau das Problem mit dem zweiten Schnitt Heu: Dafür passt das Wetter bei uns in 90% der Fälle nicht mehr. Und die Bauern kriegen ihr Silo dieses Jahr nicht voll, weil die schon seit min 6 Wochen nix mehr zum mähen haben.

Du hast besser hinbekommen zu sagen, was ich ausdrücken wollte: Das was die Kühe kriegen ist was anderes als das was man für Pferde nimmt, also keine Konkurrenz. Wobei die Bauern die ich kenne zum Teil ein bisschen 2. Schnitt Heu oder Silage in Rundballen für die Kühe, die grad trocken stehen nehmen. Die "aktiven Milchkühe" kriegen nur Silo oder frisch gemähtes als Grundfutter.

Pegasus, kriegst Du denn bei zweitem Schnitt genug Masse von der Wiese? Bei uns war die Ausbeute da meist mickrig und es ist als Heu nix als weiches, kurzes Fuselzeug, dass die Pferde nicht fressen wollen und wovon viele auch gern mal Durchfall bekommen. Als Heulage hingegen kamen die meisten damit klar. :mrgreen:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2018, 18:47 
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Alles gut, Dabadu, ich weiß schon, dass du das weißt, wollte es nur noch mal deutlicher ausdrücken :wink:

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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. August 2018, 19:19 
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dabadu hat geschrieben:
Pegasus, kriegst Du denn bei zweitem Schnitt genug Masse von der Wiese? Bei uns war die Ausbeute da meist mickrig und es ist als Heu nix als weiches, kurzes Fuselzeug, dass die Pferde nicht fressen wollen und wovon viele auch gern mal Durchfall bekommen. Als Heulage hingegen kamen die meisten damit klar. :mrgreen:


Ich mache kein Heu mehr als zweiten Schnitt. Zum einen weil es öfter Probleme gibt, den zweiten Schnitt wirklich trocken zu bekommen, zum anderen weil ich eh Heulage haben will.

Ich lege meine Planung auf zwei Schnitte an, den ersten mache ich Anfang Juni, wenn es das Wetter zuläßt, den zweiten Ende August/Anfang September. In normalen Jahren gibt der zweite Schnitt so knapp die Hälfte vom ersten.

Meine Fütterungserfahrung damit ist sehr gut, ich füttere diese Silage ab November, als direkt wenn die Pferde von der Wiese kommen. Das ist dann so zusagen das gleiche Gras, was sie zuletzt gefressen haben, nur als Konserve. Hatte noch keinen, der das nicht vertragen hätte. ALs Silage stören die Fusel auch nicht so...


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