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Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. August 2018, 09:21 
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@Kirschpralinchen: Vorweg: Keiner hat hier gesagt, dass wir es toll finden, wenn die Steuerzahler einspringen müssen! Aber grundsätzlich ist es in unserem Staatssystem nun mal so, dass man in Krisen hilft :keineahnung: . Als es in Deutschland massive Überschwemmungen von ganzen Städten gar, wurden den Menschen auch geholfen. Da könnte man auch ketzerisch sagen: 2Was ziehen die da hin? Wissen doch, dass das passieren könnte." So ist es aber nun mal. Es ist ja auch Jahrzehnte nichts passiert und Menschen lernen halt aus guten wie aus schlechten Erfahrungen. Passiert nie was, ändern sie auch nichts, nach dem Prinzip "Never change a running system" :keineahnung: , aber wenn es richtig dicke kommt, dann verändern sie ihr Handeln. Das wird die nächsten Jahre sicher auch in der Landwirtschaft kommen.

Und zu Punkt 1. ... Hören ist nicht gleich wissen! Hast du einen direkten Einblick in die Bücher gehabt!? Nein, dann ist es vermuten und nicht wissen und das ist Halbwissen! Es kann durchaus wirtschaftliche Gründe haben warum die jedes Jahr neue Autos fahren. Und reinen Biogasanlagen geht es nicht so schlecht und wird es auch jetzt nicht. Klar bringt der Mais billig mehr Leistung, aber die können auch mit Mist/ Gülle und vielem mehr komplementieren. Und zur Not Mais von weiter weg kaufen. Wie gesagt, finanziell sind die meist nicht so schlecht aufgestellt.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. August 2018, 09:23 
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Danke Beccy!
Ich muss die ganze Zeit an 1986 und die Katastrophe in Tschernobyl denken. Als alle sich fragten, wann die Wolke da sei. Jetzt ist er also angekommen, der Klimawandel, bleibt und geht nicht mehr weg? Und was,wenn nächstws Jahr ein stinknormaler Sommer ist? Letztes Jahr wars im Norden extrem nass,war das also kein Klimawandel? Das Argument ist doch echt völliger Blödfug.

Ansonsten halte ich es für ziemlich kurzfristig gedacht, jetzt medienwirksam zu knatschen und nach Subventionen zu jammern, aber tieferliegende Probleme im System außer Acht zu lassen. Aber jammern ist ja auch einfacher als machen.

Eskadron: ist das so, dass man bei Krisen hilft? Hm. Dann frage ich mich, warum diejenigen,deren Autos während des G20 Gipfels abbrannten noch keinen cent gesehen haben (und wohl nie sehen werden). Aber gut, war ja lokal begrenzt und keine Krise.


Die Obstbauern freuen sich übrigens nen Keks an die Backe. Deren Erträge werden überdurchschnittlich.

Biosgasanlagen sind doch sowieso pure Augenwischerei. Der Anteil Mist da drin ist sehr gering, und dass die Dinger ab einer gewissen Größe nicht als Störfallanlage gelten (immerhin oft genug mitten in Dörfern!) ist sowieso ein Witz.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. August 2018, 09:32 
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Randale und Sachbeschädigung mit Umweltkatastrophen zu vergleichen, muss einem auch erstmal einfallen. Im übrigen gibt es ein allgemeines öffentliches Interesse daran, dass in Deutschland Landwirtschaft betrieben wird. Das sollte man, bei aller Polemik, mal nicht vergessen.

Und nur weil nach etwas krakeelt wird, bekommt man das noch lange nicht.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. August 2018, 09:34 
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Lila hat geschrieben:
La Traviata hat geschrieben:
Daran ist überhaupt nichts Verarsche. Er hats vorgerechnet. Das Futter zukaufen zu müssen kommt ihn zu teuer. Der ist ja nicht Tierhalter aus Leidenschaft, sondern ein Wirtschaftsbetrieb. Und so fürchterlich unglücklich sahen seine Kühe auf der Weide nicht aus. Obwohl da nix aber auch gar nichts mehr stand.


Das Problem ist leider das die meisten Landwirte nicht genug Rücklagen bilden. Das ist das Dilemma.



Und schon wieder ein Klischee :roll: ! Sorry, aber diese Sachen sind längst überholt! Klar gibt es schwarze Schafe, aber es gibt nicht nur dumme Menschen. Das ist als wenn ich sagen würde: "Alle Versicherungsmenschen sind Betrüger." :keineahnung: . Die wissen schon wie man Rücklagen bildet, aber wovon!?. Gerade die vielen keinen Bauen, die hier immer aufgeführt werden, haben das Geld einfach nicht. Das hier ist eine Übersicht über die durchschnittlichen Einkommen https://www.gehaltsvergleich.com/news/g ... wirtschaft . Das Geld muss zum Ernähren einer 4-köpfigen Familie reichen (nimmt man es so an wie es auch in den meisten anderen Fällen wäre). Bei knapp 3000 € ist der Rahmen relativ eng und viel Betriebsvermögen ist meist auch nicht, weil der Übergang fließend ist und das meiste Geld im Fuhrpark steckt oder im Anlagevermögen. Also wovon sollen die denn groß Rücklagen bilden?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. August 2018, 09:35 
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La Traviata hat geschrieben:
Randale und Sachbeschädigung mit Umweltkatastrophen zu vergleichen, muss einem auch erstmal einfallen. Im übrigen gibt es ein allgemeines öffentliches Interesse daran, dass in Deutschland Landwirtschaft betrieben wird. Das sollte man, bei aller Polemik, mal nicht vergessen.

Und nur weil nach etwas krakeelt wird, bekommt man das noch lange nicht.


:thxs:

EDIT: Das mit den Biogasanlagen ist ein völlig anderes Thema! Dass die, nicht wie ursprünglich angemacht, das Mistproblem lösen, ist ein 100%iges Kommitmentproblem der Regierung und das ist hausgemacht! Aber das hat wenig mit dem aktuellen Gejammert zu tun. Klar profitieren die von einem guten Jahr, aber die kommen auch so klar. Ein Landwirt ohne Erzeugnis nicht :keineahnung: .


Zuletzt geändert von Eskadron am 6. August 2018, 09:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. August 2018, 09:39 
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Stimmt schon. Zeigt aber, dass es eben nicht selbstverständlich ist, dass einem bei einer Krise (welcher Art auch immer) geholfen wird.
Mich nervt das Gejammere auf allen Ebenen. Ich sehe im Dorf, wie kleinere Landwirte kämpfen und machen, aber komischerweise krakeelen die nicht. Die, die es tun sind bedeutend größer.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. August 2018, 09:47 
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Zeig mir mal ein Einzelunternehmen, das Einbußen von um die 30% mal eben so geschmeidig wegsteckt. Das funktioniert auch in anderen Branchen nicht mal eben so. Nur erstrecken sich solche Probleme idR nicht gleich auf alle Unternehmen einer Branche. Das sind dann Einzelschicksale. Und so ist das eben auch mit brennenden Autos. Der Verlust eines Autos mag für den einzelnen ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden sein und somit auch mittelbar existenzgefährdend. Bei einer Hochwasserkatastrophe gilt die Bedrohung unmittelbar. Das ist etwas völlig anderes.
Und gleiches gilt auch, wenn eine solche Wetterlage einen erheblichen Teil einer Branche bedroht, deren Produktivität im öffentlichen Interesse liegt.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. August 2018, 09:51 
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Was davon Klimawandel ist und was ein statistischer Ausreißer ist schwer zu sagen, denn außer, daß es wärmer wird, sind alle anderen Folgen ziemlich unklar. Wo es nun mehr und wo weniger regnet wird sich dann zeigen. Letztes Jahr konnte man vor lauter Regen im Sommer kaum Dreschen, diesen Sommer trocken --> im Mittel paßt es.

Die Temperatur selbst ist für die Landwirte ja kein Problem, auch wenn es in einigen Berichten heißt, die LW würden unter der Hitzewelle leiden.

Habe gestern Abend mit einem Bauern aus dem NAchbarort gesprochen. 350 Milchkühe plus Nachzucht, wird von 4 Brüdern betrieben (plus Nachzucht :-)). Die haben ca 50 Prozent vom Winterfutter bislang ernten können und müssen seit 2 Wochen auch voll füttern. Die übliche Reaktion wäre noch Ackergras o.ä. anzubauen. Nur bei den trockenen Böden ist das wenig aussichstreich...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. August 2018, 09:52 
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Man darf auch nicht vergessen, was alles an der Landwirtschaft hängt! Das sind ja nur Erzeuger, aber es folgt ja noch massig nachgelagerte Produktion, die mitbetroffen ist. Man denke z.B. mal an Bäcker. Das ist ja nur ein kleines Segment, aber die Lebensmittelindustrie ist riesig und die brauchen ja ihre Rohstoffe.

Und sorry, aber Vandalismus an 100 PKWs ist keine Krise! Und auch nicht so wichtig für die gesamte Gesellschaft wie potenzielle Lebensmittelknappheit oder ähnliches.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. August 2018, 09:55 
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Travi, ich bin doch gar nicht dagegen, dass Hilfe geleistet wird. Aber das kann doch nicht das Allheilmittel sein? Das System krankt, und das darf man meiner Meinung nach nicht außer Acht lassen. Sonst brauchts halt immer wieder Milliardensubventionen, denn in den letzten Jahren war doch immer irgendwas - zu nass, zu trocken, zu warm, zu kalt, zu spät/früh zu warm/kalt oder überhaupt doof.


Zuletzt geändert von Chrisy am 6. August 2018, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. August 2018, 09:56 
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Ich muss mal meinen Vater fragen, wie es bei ihm aussieht. Der hat eine eigene, sehr kleine Bäckerei.
Hier im Südwesten sieht es ja aber noch verhältnismäßig gut aus.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. August 2018, 10:03 
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Chrisy hat geschrieben:
Travi, ich bin doch gar nicht dagegen, dass Hilfe geleistet wird. Aber das kann doch nicht das Allheilmittel sein? Das System krankt, und das darf man meiner Meinung nach nicht außer Acht lassen. Sonst brauchts halt immer wieder Milliardensubventionen, denn in den letzten Jahren war doch immer irgendwas - zu nass, zu trocken, zu warm, zu kalt, zu spät/früh zu warm/kalt oder überhaupt doof.



Um in D Landwirtschaft flächendeckend zu betreiben, braucht es Milliardensubventionen.

Entweder als direkte Zahlung an LW oder über höhere Preise (Im den achziger Jahren gab der durchschnittliche Haushalt 25% für Nahrungsmittel aus. Jetzt sind es noch 10%). Wenn man die Lw rein nach wirtschaftlichen Aspekten betreibt, dann wird es in den noch einige Großbetriebe in den günstigen Lagen geben plus ein paar Spinner wie mich und ansonsten werden Lebensmittel importiert. Kann man so machen, mir würden aber auch ein, zwei Argumente gegen solch ein Konzept einfallen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. August 2018, 10:05 
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Chrisy hat geschrieben:
Travi, ich bin doch gar nicht dagegen, dass Hilfe geleistet wird. Aber das kann doch nicht das Allheilmittel sein? Das System krankt, und das darf man meiner Meinung nach nicht außer Acht lassen. Sonst brauchts halt immer wieder Milliardensubventionen, denn in den letzten Jahren war doch immer irgendwas - zu nass, zu trocken, zu warm, zu kalt, zu spät/früh zu warm/kalt oder überhaupt doof.



Letztes Jahr war definitiv zu nass, aber ich kann mich an kein Gejammert in den Medien erinneren, auch nicht daran, dass irgendwer deshalb nach Unterstützung vom Staat gerufen hätte :keineahnung: .

Wie sähe deiner Meinung nach denn eine angemessene Veränderung im System aus? Wie sollte man so was entgegenwirken?


Zuletzt geändert von Eskadron am 6. August 2018, 14:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. August 2018, 10:35 
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Letztes Jahr hat es vor allem die Obstbauern getroffen. Wir kaufen hier unten direkt ab Hof und haben schlagartig für 3 Liter Apfelsaft 7 Euro bezahlen "dürfen". Rechne dir das mal um auf andere Lebensmittel und frag dich, wer bereit ist, solche Preise zu bezahlen. Regional, saisonal und billig ist, was die Leute gerne hätten. Und manche nicht mal das, da reicht billig.

Wie sowas funktionieren soll, kann von denen dann aber keiner erklären.

Und diesen Fred hier gibt es doch nicht umsonst. Wenn sich hier ein paar private Pferdehalter schon solche Gedanken machen müssen, wie sie ihr vierbeiniges Spaßmobil preisakzeptabel satt bekommen, wie soll es dann für gewerbliche Landwirtschaft besser aussehen. Ich empfinde es nicht als Gejammer. Sondern als ein akutes und erhebliches Problem, das jeden einzelnen betrifft - ob er will, oder nicht.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. August 2018, 10:49 
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Außerdem sollten wir nochmal unterscheiden zwischen Hitze und Trockenheit.
Was für die Landwirte das eigentliche Problem darstellt sind nämlich nicht die aktuell heißen Temperaturen, sondern ein zu trockenes Frühjahr und ein noch trockenerer Sommer.

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Childhood is not from birth to a certain age and at certain age
The child is grown, and puts away childish things.
Childhood is the kingdom where nobody dies.

- Edna St. Vincent Millay -


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