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 Betreff des Beitrags: Pferdemist in Biogasanlage
Ungelesener BeitragVerfasst: 2. Mai 2018, 09:03 
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Hat jemand Erfahrung oder Wissen zu Pferdemist in Biogasanlagen? Es geht um Mist pur, ohne jede Beimengung von Einstreu.


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 Betreff des Beitrags: Re: Pferdemist in Biogasanlage
Ungelesener BeitragVerfasst: 2. Mai 2018, 11:41 
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Wir haben eine solche Anlage im Nachbarort, die (Pferd-)Mist nimmt, weil sie so einen Zuschlag für Güllenutzung bekommt. Ich selber habe damit keine Erfahrung, weil ich meinen Mist selber verarbeite.

Was willst Du wissen?

GRuß


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 Betreff des Beitrags: Re: Pferdemist in Biogasanlage
Ungelesener BeitragVerfasst: 2. Mai 2018, 12:20 
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Registriert: 24. November 2007, 07:37
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Welches Bundesland seid Ihr, oder ist der Zuschlag bundesweit? Ansonsten gerne alles, was du dazu berichten kannst. Wie das dort gehandhabt wird: Anlieferung, Kohle? Ob es Erkenntnisse zur Verwertbarkeit im Hinblick auf reine Äpfel, Stroh- oder Spänebeimischung gibt?


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 Betreff des Beitrags: Re: Pferdemist in Biogasanlage
Ungelesener BeitragVerfasst: 2. Mai 2018, 13:12 
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Ich bin Hessen, aber die Bedingungen sind überall gleich.

Es gibt Biogasanlagen, besonders neuere udn kleinere, die einen Zuschlag dafür bekommen, einen Mindestanteil Mist oder Gülle zu benutzen statt Mais&Co. Bei denen ist Pferdemist, gleich in welcher Form erwünscht. Bei den anderen eher nicht so.

Die Kleinproduzenten kippen mit dem Autohänger bei dem auf die Platte und der schiebt es dann in die Anlage. Geld fließt keines, in keine Richtung. Die größeren Produzenten hohlen zum Ausgleich Gärsubstrat für den Acker. Mit einem Pferdebetrieb hat er eine Abmachung, da holt er den Mist, frag mich nicht nach Konditionen, vielleicht gleicht der Transport den Wert des Mistes aus. Späne sind unbeliebt, weil die nicht vergären aber dafür die Anlage zusetzen, genauso wie größere Mengen Sand.

Die BG- Anlagen, die mit Mais gefahren werden, wollen Kleinmengen Mist meist nicht...

Gruß,
Pegasus


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 Betreff des Beitrags: Re: Pferdemist in Biogasanlage
Ungelesener BeitragVerfasst: 2. Mai 2018, 15:43 
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Registriert: 24. November 2007, 07:37
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Danke dir! Kleiner Hänger und selber fahren wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Das hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Was sind das genau für Autohänger? So was? https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 2-276-3158 Mit Bordwanderhöhung?


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 Betreff des Beitrags: Re: Pferdemist in Biogasanlage
Ungelesener BeitragVerfasst: 2. Mai 2018, 17:14 
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Beiträge: 2341
Die Frage ist, ob sich das mit so einem kleinen Anhänger für dich lohnt.

Einer meiner Verflossenen betreut eine Biogasanlage. Der hat immer ungern Mist gefüttert, tendenziell hatten die im eigenen Betrieb auch absolut ausreichend und haben nur Gülle zugekauft. Und das auch nur, weil an Schweinegülle irgendwas besonders war. Vermutlich gab's da Zuschläge.


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 Betreff des Beitrags: Re: Pferdemist in Biogasanlage
Ungelesener BeitragVerfasst: 2. Mai 2018, 18:14 
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Autohänger zum Kippen ist natürlich schon die Luxus-Variante, die Hardcore-Halter schaufeln mit der Hand rauf und runter :-)

Aber klar, wenn du eh was anschaffen müßtest, dann natürlich zum kippen. Gibt es auch noch in größer(und teurer). Selber fahren statt abholen lassen erhöht die Bereitschaft Kleinmengen Mist anzunehmen sicherlich.

Gruß


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 Betreff des Beitrags: Re: Pferdemist in Biogasanlage
Ungelesener BeitragVerfasst: 2. Mai 2018, 21:36 
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Registriert: 3. März 2016, 10:02
Beiträge: 1299
Du musst höllisch auf Fremdkörper achten und Sand geht auch gar nicht.

Spähne werden hier auch ungern genommen, kleine Mengen ja Größe nein.

Am liebsten auch richtiger Mist viel Stroh eher ungern. Geld keines selber bringen ist von Vorteil.


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 Betreff des Beitrags: Re: Pferdemist in Biogasanlage
Ungelesener BeitragVerfasst: 2. Mai 2018, 22:03 
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Pferdemist aus dem Otto normal stall ist in der Regel eher schwierig in biogasanlagen. Grade bei viel schlecht fermentierbarer Masse wie Stroh oder gar spänebeimengung - das mögen die Bakterien nicht so gern. Reine Äppel schon eher, aber auch da: aus großen rindermastbetrieben krieg ich recht gleich bleibende Qualität an Gülle - denn die Fütterung ist streng kontrolliert und gleichbleibend. Lediglich der Einsatz von Antibiotika etc ist hier ein Problem. Das sieht bei Pferden etwas anders aus. Zudem ist die Zusammensetzung von Pferdekacke ungünstiger als Kuh oder Schwein. Pferd enthält einfach mehr cellulose - und damit quasi tote Masse die keinen Effekt bei der gasausbeute bringt. Faserige Substrate mit längeren Halmen können zudem Probleme mit der Technik machen weil sich was im rühret verklemmt. Ergo: feuchter kuhschiss vermengt mit grüner Biomasse, am besten noch stark Zucker oder stärkehaltig wie Maissilage... da lacht das Herz der Mikroorganismen. Bei trockenem pferdeappel- im schlimmsten Fall noch mit Späne -also kaum nutzbarer lignocellulose- hingegen eher weniger :mrgreen: und insgesamt sind exkremente jedweder Art von der Ausbeute und prozessteuerung deutlich schwieriger als pflanzliche Biomasse aus Mais, Getreide, silage etc. Gülle ist eher interessant als cosubstrat in kleinerer Beimengung. In größeren Mengen machen das die meisten wirklich nur wegen der Zulagen :alol:

Wenn man ne gut eingestellte, eher größere Anlage und einen sonst guten Biomasse mix hat, kann man auch mal kleinmengen pferdemist oder ähnliches beimengen. In großen Mengen wird da aber keiner wirklich Freude dran haben, solange er auch andere Biomasse bekommen kann. Und grade bei kleineren Anlagen die nicht sicher laufen, sprich deren bakterienstamm empfindlich auf Veränderungen in der futterzusammensetzung reagiert, überlegt man doppelt was man riskiert.


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 Betreff des Beitrags: Re: Pferdemist in Biogasanlage
Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Mai 2018, 07:55 
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Beiträge: 524
Strohreichen Mist kann man - je nach Bundesland- zur Champignonzucht nutzen und abholen lassen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Pferdemist in Biogasanlage
Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Mai 2018, 08:57 
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Ich war gerade letzte Woche auf einem Kuhbetrieb mit eigener Biogasanlage. Der Bauer benutzt (wie so einige) den Pferdemist als Einstreu für die Liegeboxen seiner Kühe. Das Stroh ist für die quasi neu, weil wir viel zu pingelig misten :angellie: . Etwas Kalk drüber und gut. So wandert ja immer wieder was mit in die Gülle, die dann in die Biogasanlage kommt. Im Gegenzug bekommt der Stallbetreiber Gärreste für seine Felder/ Koppeln.


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 Betreff des Beitrags: Re: Pferdemist in Biogasanlage
Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Mai 2018, 09:12 
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Wohnort: Hessen
Unser Mist geht dies Jahr auch erstmals in die Biogasanlage.
Mein Nachbar (Schweinebauer) lässt seit letztem Herbst seinen Mist abholen und in eine Biogasanlage bringen.
Wir laden unseren Mist nun in Zukunft gleich bei ihm auf dem Misthaufen ab und dann geht der gemeinsam mit dem Schweinemist weg. War überhaupt kein Problem.
Zwecks der Einstreu gab's eben nur die Bedingung, dass es Stroh sein muss.
Da wir Strohpellets benutzen, ist das ok.
Ansonsten haben wir nur Sorge zu tragen, dass keine groben Sachen wie z.B. Steine, Zweige, Holzstückchen o.ä. mit auf dem Misthaufen landen.

Ich bin echt dankbar drum. Die Mistabnehmer werden stetig weniger, weil unsere Kleinbauern langsam wegsterben oder aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Bis vor wenigen Jahren ist der Mist noch mit Kusshand genommen worden. Die letzten 2-3 Jahre wurde es da langsam schon kritisch.


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 Betreff des Beitrags: Re: Pferdemist in Biogasanlage
Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Mai 2018, 12:25 
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Registriert: 23. Januar 2008, 18:12
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Wohnort: Deutschland
Stella hat geschrieben:
Die Mistabnehmer werden stetig weniger, weil unsere Kleinbauern langsam wegsterben oder aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Bis vor wenigen Jahren ist der Mist noch mit Kusshand genommen worden. Die letzten 2-3 Jahre wurde es da langsam schon kritisch.



Einer der Gründe, warum das Aufnehmen von Mist schwieriger wird, ist die Gesetzeslage. Ich nehme auch Mist von diversen Privatleuten. Theoretisch müßte ich deswegen eine Nährstoffbilanz für meinen Betrieb machen und schriftlich die Aufnahme dokumentieren...Zum Glück haben wir hier eine geringe Vieh-Dichte, so daß da noch keiner nachsieht, aber ich hörte, da´es schon Landkreise gibt, in denen von Pferdehaltern ein Entsorgungsnachweis für den Mist gefordert wird und nachfolgend der aufnehmende Betrieb kontrolliert wird.

Wenn sowas hier aufkommt ist Schluß mit "ach, kipp es halt dazu...".

Gruß


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 Betreff des Beitrags: Re: Pferdemist in Biogasanlage
Ungelesener BeitragVerfasst: 8. Mai 2018, 12:25 
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Registriert: 2. Mai 2007, 10:19
Beiträge: 1245
Singvogel hat geschrieben:
Welches Bundesland seid Ihr, oder ist der Zuschlag bundesweit? Ansonsten gerne alles, was du dazu berichten kannst. Wie das dort gehandhabt wird: Anlieferung, Kohle? Ob es Erkenntnisse zur Verwertbarkeit im Hinblick auf reine Äpfel, Stroh- oder Spänebeimischung gibt?


Wir betreiben eine Biogasanalage in Bayern.

Ein Mädel aus dem Nachbarort kommt alle 2 Tage mit ihrem Hänger und kippt es auf die Platte.
Sie muss nix bezahlen, bekommt aber auch nix dafür.

Späne und zuviel Stroh sieht mein Mann nicht gerne. Im schlimmsten Fall verstopft es die Schneckenpumpe und viel Ertrag hat man davon auch nicht.
Mist pur fände er sicher besser, aber weder würde er dafür bezahlen, noch würde er es holen. Liegt aber daran, dass wir eine Arbeitskraft zu wenig sind. Ansonsten würde er es wahrscheinlich gegen Entgelt holen.

_________________
Es kommt ein Zeitpunkt in Deinem Leben, an dem du realisierst, wer Dir wichtig ist, wer es nie war, und wer es immer sein wird.
So mach dir keine Gedanken über die Menschen aus deiner Vergangenheit, denn es gibt einen Grund weshalb sie es nicht in deine Zukunft geschafft haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Pferdemist in Biogasanlage
Ungelesener BeitragVerfasst: 8. Mai 2018, 12:45 
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Registriert: 24. November 2007, 07:37
Beiträge: 6810
Ich danke euch allen für die Infos!

Beierni: Womit befüllt Ihr normalerweise oder überwiegend? Und noch eine Frage zu Sand oder Steinen. Wie seht ihr das? Ich weiß, dass viele Biogasanlagen bei uns werden mit Grasmahd bestückt werden. Da sind sicher auch Erde und Steine bei.


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