Hallo!
Wer soll den Düngen, jeder selbst oder macht das der Bauer/Landwirt?
Bei der Abgabe der Bodenprobe kann man die Art der Bewirtschaftung angeben und erhält dann eine Mengenangabe für jeden Stoff in kg pro Ha.
Damit geht man zum Landhandel und lässt sich aus verschiedenen Dünger etwas zusammenstellen. Oft braucht man aber 3 oder mehr Sorten um das Ziel zu erreichen, das macht in der Praxis keiner, weil man dann viel zu oft über die Weide fahren oder gehen muss oder vorher ordentlich mischen muss, was sehr aufwendig ist.
Da Kalkamonsalpeter nur an Leute mit Schien abgegeben wird;
https://www.topagrar.com/management-und ... 59583.html ;
fällt der normalste Dünger meist weg.
Wir nehmen für die kleinen Flächen, wo kein Mist gestreut werden kann, immer Volldünger. Klar hat man dann ein paar Mineralstoffe zuviel, aber den lose zu kaufen ist deutlich preiswerter als irgendwelche Sackware.
Bei den sogenannten Handtüchern sollte man die Fläche ggf. in 3 Stücke teilen. So hat jedes Stück Zeit sich zu erholen, macht aber nur sin, wenn am Ende nicht nur nackter Boden überbleibt.
Dann sollten das letzte Stück erst in beweidet werden, wenn das Gras ausgeblüht ist. Und dann jedes Jahr ein anders Stück wählen.
Da die Flächen aber meist zu klein sind, läuft es eh auf einen grünlichen Paddock raus, der vielleicht im Mai und Juni noch etwas fressbares und dann nur noch etwas zum Knabbern liefert.
Bei solchen Stücken kann man natürlich mit Nachsaat, düngen und viel Pflege etwas mehr rausholen, ist aber ein Kampf gegen Windmühlen.
Bei solch kleinen Flächen wirkt auch der oft genannte "Antiwurmeffekt" der Klakdünger ;
https://www.stroeh.de/shop/Stall-Weide/ ... gIBv_D_BwE nicht wirklich, weil die Kotdichte zu hoch ist.
Da hilft tägliches Absammeln besser.
Zwischen den Beweidungen sollten mindesten 6-8 Wochen liegen, nur ist dann das gerade beweidete Stück meist nur noch Erde.
Oder man hält es wie Jutta von Grone in ihrem Buch:
https://www.amazon.de/Die-Pferdeweide-J ... 3275006584Sie teilt sogar in 7 Stücke und lässt die Pferde jeweils nur 1 Woche dort grasen.
Eine guten Alternative ist auch ein Rollzaun, alle 2-3 Tage werden die beiden Zäune ein paar Meter weiter gerollt. Vorne bekommt dann die Fläche frühzeitig Ruhe und hinten kommt immer wieder frisches Futter/Gras dazu. Auch hier wieder das Problem, die Stücke sind meist alle, bevor vorne wieder genug nachgewachsen ist.
Weiterhin fängt das Weinmanagement für mich im Herbst an. Die Pferde müssen früh genug von der Weide geholt werden, damit das Gras noch etwas wachsen kann. So bleibt weniger PLatz für Unkraut und Moos. Auch hat es das Gras dann im Frühjahr leichter und es ist überhaupt erst genug Biomasse da, das Düngen Sinn macht. Wenn die Wurzel den Dünger nicht aufnehmen können, verseucht man nur das Wasser. Deswegen auch auf das Wetter achten. Etwas Regen nach dem Düngen ist gut, zuviel sehr schlecht.
Und nicht gleich am 1. Mai die Pferde raus stellen, ist bei uns hier immer noch das magische Datum. Nur sind dann die Flächen Mitte Juni leer.
Ich sage immer, das die Biomasse auf der Weide sich in einer Woche fast verdoppelt, also lieber mal 1 oder 2 Wochen warten und dafür dann den ganzen Sommer Gras haben.
Und man sollte die mechanische Bearbeitung nicht vernachlässigen, Abschleppen, Walzen, Mähen und Mulchen sind wichtige Punkte bei der Pflege.
Gerade im Mai mähen ich oft die Geilstellen, denn auf dem Paddock wird das Gras dann gerne gefressen. Soll kann man leicht die 2 Wochen Wartezeit überbrücken, hat keine Probleme mit dem Anweiden und das Mistsammlen fällt leichter, weil dort das Gras schön kurz ist. Ja, viel Arbeit, aber so kommen wir mit 2,2 ha auch für 6 Welsh-Cobs und 5 Welsh-A problemlos über das Jahr.
Zu Anfang stark belächelt, jetzt eher beneidet.
Gruß Torsten