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Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 30. August 2016, 08:09 
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Eigentlich ein Grund zum freuen- in unserem Stall haben sich alle Einstaller zusammengetan und der SB gemeinsam den dringenden Wunsch nach einem (teil-)befestigten Gruppenwinterauslauf kundgetan und hart argumentiert. Da wir wenig Fläche haben war sie der Sache bisher stets abgeneigt, diesmal scheint sie sich aber nicht gegen ALLE stellen zu wollen.
Nun war die Bedingung dass wir Einstaller alle Infos zusammentragen (natürlich wäre es für sie, die ihre Anlage erst vor 4 Jahren gebaut hat evtl leichter gewesen, aber gut, sie will damit keine zusätzliche Arbeit).
Zunächst sind wir recht naiv vorgegangen, haben uns abgesprochen was eine Lösung wäre die alle wollen und mittragen (also wo, wie groß etc), haben Infos besorgt wieviel Kubikmeter Material wir brauchen, wieviel Tonnen das sind, was das kostet....

Der Aktionismus bei der SB die Sache durchzubringen hatte leider zunächst den Gedanken an die Ämter vergessen lassen. Fiel mir dann aber ein Glück doch ein. Ich schrieb an das Bauamt der Gemeinde- Bauamt schrieb zurück dass laut der hessischen Bauordnung Reit- und Bewegungsplätze im Außenbereich genehmigungsfrei seien, man nur eine Anzeigepflicht bei der Gemeinde habe, man sähe da aber keine großen Probleme- große Freude. Wo doch alle sagten Bauamt am schwersten. Kurz drauf kam dann noch ne Mail: Man habe nochmal mit dem Kreisbauamt telefoniert- die wollen eine naturschutzrechtliche Genehmigung. Ok. Ich hatte mich schon dezent gewundert, kenne ich doch die ganzen Ausgleichsmaßnahmen in verschiedenen Ställen.

Der Fachdienst für Naturschutz tat ungefähr so als habe ich vor ne Atombombe auf unsere Gemeinde zu schmeißen.... bis ich erwähnte dass es sich einen sog. "priviligierten" Bauherrn handeln würde. Ok, Ökopunkte erklärt, sie müssten vorbei kommen und egal wie ich suche- es gibt wohl keine Lücke die uns ermöglichen würde irgendwas, auch nur die kleinste kleinigkeit zu tun um unsere Pferde bis zur Erteilung einer Genehmigung (was ja vermutlich diesen Winter nicht mehr geschehen wird...?) nicht völlig im Matsch stehen zu lassen...

Jetzt kam der nächste Burner: Meine SB teilte uns mit das könne alles nicht sein, wir bräuchten unbedingt eine Baugenehmigung. Das wüsste sie. Jetzt erreiche ich den Typen nicht beim Kreisbaumt der ihr wohl diese Info gab.... Ich werde hier gerade irre. Das kann doch eigentlich nicht sein oder? Wenn im Baugesetz steht "genehmigungsfrei" dann dürfen die doch auch keine Baugenehmigung verlangen...oder?!


Zuletzt geändert von Phillis am 30. August 2016, 10:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 30. August 2016, 08:47 
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Zitat:
Der Fachdienst für Naturschutz tat ungefähr so als habe ich vor ne Atombombe auf unsere Gemeinde zu schmeißen....

herrlich :muahaha:

sorry, kann gar nichts konstruktives dazu beitragen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 1. September 2016, 10:16 
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Also ich hatte recht- das Kreisbauamt hat mir der Sache nichts zu tun. Nun kommt die Einstallerversammlung mit der SB. Hoffe wir können sie endgültig überzeugen :? Denn soweit ist alles geklärt was wir Einstaller vorbereitend klären konnten. Der Anzeigepflicht bei der Gemeinde sowie der weiteren Kommunikation mit dem Fachdienst für Naturschutz können wir ja nun nicht nachkommen....


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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. September 2016, 15:21 
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Hallo!

Leider sind die Vorschriften je nach Bundesland, ja sogar im Kreis bzw. der Gemeinde unterschiedlich.

Ich habe zweimal Kontakt mit der Stadt aufgenommen und dabei recht nette Gespräche gehabt.

Bei ersten Mal ging es um den Reitplatzumbau, eigentlich nur Sand weg, neue Drainagegräben ziehen und wieder neuen Sand drauf.

Hier wurde nur nachgefragt, ob der Platz größer werden soll, das wäre nicht gegangen. Ansonsten war der Platz schon bei der Stadt gemeldet und eingetragen.
In dem Gespräch habe ich dann noch mal wegen der Aushebungen von mehr als 30 cm Tiefe bezüglich der Zaunpfähle gefragt. Da war erst mal :auweh: und :keineahnung: angesagt, aber die Vorschrift gab es zu dem Zeitpunkt in NRW. Nach Einzug von Erkundigungen gab es mit einem freundlichen Lächeln dann die Antwort, dass das nur für größerer Aushubarbeiten gültig sei.

Im zweiten Gespräch ging es um die Bodenbefestigung. Da wir nur Platten direkt auf der Erde verlegen wollten, war auch hier nichts weiter notwendig. Erst wenn tiefer als 30 cm ausgehoben wird und dann noch eine gewisse Qubikmeterzahl überschritten wird, ist dann bei uns eine Meldung bzw. bei größeren Arbeiten auch eine Genehmigung notwendig.


Wir haben für den ersten Abschnitt die Platten von http://www.land-grid.com/paddockplatten.html genommen, wobei vor 10 oder 11 Jahren noch die Aussage gemacht wurde, die kann man direkt auf dem Boden verlegen. Kann man, hat aber nur zwei Jahre gut gehalten, danach sind etliche Platten im Schlamm versunken. Also alles wieder ausgebuddelt und dann mit ca. 20 cm Schotter als Unterbau neu verlegt, seitdem ist Ruhe.

Für die zweite Ausbaustufe sind haben wir die Platten von http://www.paddockplatten.org/ gekauft. Auch wenn die mehr als doppelt so teuer sind inkl. Transport, hat es sich gelohnt. Die Verlegung geht wirklich direkt auf dem Boden, selbst bei größeren tiefen Matschlöchern und sogar an Steigungen. Wenn ich den Aufwand für Schotter und Verlegen sehe sind die Kosten am Ende fast gleich, nur der Faktor Zeit und ein ggf. möglicher Rückbau und die weitere Nutzung sprechen eindeutig für die teuren Platten.
Die würde ich ggf. auch ohne Rücksprache verlegen und dann mal schauen was passiert. Dann ggf. wieder aufnehmen, wobei bei unseren jetzt im Sommer sogar das Gras gut 40 cm hoch durchgewachsen ist und das Ganze besser aussieht als vorher mit fast nacktem Boden trotz nachsäen.

Gruß Torsten


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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. September 2016, 17:14 
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Registriert: 2. Mai 2007, 09:01
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Ganz vielen Dank für die ausführlichen Infos Torsten! Besonders das hier find ich super interessant- hört sich sehr gut an:

marvin88288 hat geschrieben:

Für die zweite Ausbaustufe sind haben wir die Platten von http://www.paddockplatten.org/ gekauft. Auch wenn die mehr als doppelt so teuer sind inkl. Transport, hat es sich gelohnt. Die Verlegung geht wirklich direkt auf dem Boden, selbst bei größeren tiefen Matschlöchern und sogar an Steigungen. Wenn ich den Aufwand für Schotter und Verlegen sehe sind die Kosten am Ende fast gleich, nur der Faktor Zeit und ein ggf. möglicher Rückbau und die weitere Nutzung sprechen eindeutig für die teuren Platten.
Die würde ich ggf. auch ohne Rücksprache verlegen und dann mal schauen was passiert. Dann ggf. wieder aufnehmen, wobei bei unseren jetzt im Sommer sogar das Gras gut 40 cm hoch durchgewachsen ist und das Ganze besser aussieht als vorher mit fast nacktem Boden trotz nachsäen.

Gruß Torsten


Ansonsten sieht es so aus dass bei uns die Paddockplatten wohl genau so vom Naturschutz genehmigungspflichtig sind wie andere Verdichtungen (Schotter, Sand) selbst ohne Unterbau. Privat würde ich das wohl riskieren aber da wir ein relativ neuer Stall sind und sicher noch öfter die Behörden dahaben (außerdem durch angeshclossene Reitschule viel Personenverkehr haben) und die SB (verständlicher Weise) auf Nummer sicher gehen will.... Aktuell warten wir auf den Termin mit dem Mann vom Naturschutz. Die Stadt/Gemeinde (Bauamt) zeigt sich sehr offen für alles, will aber eben die naturschutzrechtliche Genehmigung sehen. Wäre unser Stall kein priveligierter Betrieb hätten wir nicht die geringste Chance auf irgendeine Genehmigung gehabt seitens des Naturschutz (von daher find ich den Tipp mit den Platten ne Info die sicher nochmal wertvoll ist, für mich oder jmd anderen)

Immerhin scheint unsere SB inzwischen wirklich mitzuziehen und das ganze auch wirklich zu wollen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 10. September 2016, 08:12 
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Hallo!

Also offen gesagt verstehe ich das Problem nicht! Aber scheinbar sitzen da mal wieder Leute die keine Ahnung haben, aber davon ganz viel.

Die frei verlegten Paddockmatten verhindern eine Bodenverdichtung, weil sie den Druck großflächig verteilen. Durch die Löcher haben wir z.B. sogar Maulwurfshügel.
Außerdem wir Matsch verhindert und damit auch das oberflächliche Ablaufen von Regen, der dann kommt. Weiterhin wird eine Durchmischung von Pferdeäppel und Boden verhindert, wenn regel, regelmäßig abgesammelt wird. Auch für die Pferdebeine ist das deutlich besser, weil die trocken stehen und nicht bis über die Fesselköpfe im Schlamm/Scheiße-Gemisch rum laufen.

Bekannten von uns im der gleichen Gemeinde haben ein Stück Hang geebnet, also etliche Qubikmeter Erde bewegt, die hatten aber direkt bei der Anfrage die Pflanzung eine Vogelschutzhecke, auch als Sicht und Windschutz mit angegeben und damit war das Amt dann zufrieden. Aber die haben sogar kontrolliert ob auch genug Pflanzen gesetzt wurden.

Und ja, ich kenne die Experten von Naturschutz und mein Spruch dazu ist und bleibt: "Und wer schützt die Natur vor den Naturschützern".

Bisher hatten wir mit den Pferden 4 Fälle, wo man nur den Kopf schütteln kann.

Gruß Torsten


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