Ententeich

In der Halle stelle ich es mir aufwändiger vor als draußen, wobei ich da auch zufriedene Nutzer kenne (aber ich kenne nur 3 Leute, die das in der Halle haben).

Eskadron, was Du beschreibst spricht allerdings eher für einen falschen Aufbau als für schlechten Boden . Keiner von den diversen Herstellern empfohlene Unterbau ist in der Lage durch die Schnipsel (oder überhaupt) zu stauben. Und matschig werden kann da auch nichts, wenn eben der Unterbau ordentlich ist, die Beregnung gleichmäßig funktioniert (also weder Rasensprenger noch "Gülle"fass zum Wässern genutzt wird) und auch keiner vergisst, das Wasser wieder abzustellen .
Bei uns war auch nach 100l/qm in 24 Stunden bei Dauerstarkregen nicht das kleinste Eckchen des Reitplatzes matschig .
Ich kann halt nur für einen normalen Schulbetrieb sprechen, keine Ahnung wie Sportpferde den Boden finden. Fand es nur faszinierend, wie unser Opi (damals 27) als er das erste mal auf dem Boden lief nach drei Runden ein anderes Pony wurde - kein gebundenes Daherschleichen sondern schwungvoller Trab, dann angaloppieren ohne Gerteneinsatz und dann zum ersten Mal seit Jahren freiwillige 3 Runden Galopp (nach denen er durchpariert wurde, er hätte weitergemacht) mit glücklichem Kind und quasi grinsendem Pony

Na dann bin ich ja mal gespannt wie der bei uns in der Halle sein wird der Boden.

Jeder Hallenboden ist ein Kompromiss.
Wirklich jeder.

Auch ist jeder Hallenboden "Verschleißmaterial".
Der Boden altert durch den Beritt.
Das gilt für jeden Boden.

Es ist davon auszugehen, daß auch die Textilfasern durch den Beritt zermahlen werden.
Durch die Reibung gegeneinander.
Und durch die Einwirkung von "Zuschlagstoffen", wzB. Sand.
Das lässt sich garnicht vermeiden.

Also muß man langfristig damit rechnen, daß auch Kunststoff- Stäube an die Umgebungsluft abgegeben werden.
Durch fachgerechte Pflege und durch eine entsprechende Bewässerung wird man das Problem einigermaßen in den Griff bekommen können.
Aber, irgendwann ist halt auch der beste Boden einfach mal "auf".

Spätestens dann ist ein Austausch unumgänglich.
Wenn bereits Fasern an die Umgebung abgegeben werden, dürfte es für eine bloße Auffrischung zu spät sein.
Dann hilft wohl nur noch ein Komplett- Austausch.

Solange der Boden in Ordnung ist, lässt sich der sehr komfortabel bereiten.
Teilweise ist es erstaunlich, zu welchen Bewegungen sich die Pferde dann trauen.
Kommt man dann auf einen reinen Sandboden, ist das, als würde plötzlich die Handbremse angezogen.

Wichtig bei der Anschaffung ist es auch, die Gesamtkosten im Auge zu behalten.
Der Textil- Boden muß da nicht automatisch die teuerste Variante darstellen.
Trotz vergleichbar hoher Anschaffungs- und Entsorgungskosten.

Was nämlich gerne vergessen wird, ist die Pflege.
Das konnte man z.B. bei uns im Verein sehen, als das Dressurviereck von Sand auf Textil umgestellt wurde:
Der Sandboden musste täglich, teils mehrfach aufgearbeitet werden.
Der Textilboden dagegen vielleicht 1- mal in der Woche.
Auch auf eine Bewässerung konnte weitgehenst verzichtet werden.
Ganz im Gegenteil zum reinen Sandboden.

Interessant, dass hier doch einige schreiben die Pferde liefen auf dem doch weichen Boden besser. Mein erstes Pferd hat nämlich genau auf diesem Teppichschnitzelboden immer die Handbremse angezogen der fand das mal voll schrecklich, liebte aber auch harte Böden warum auch immer, er lief nämlich barhuf

Ich finde die neuen Böden mit Sand und Vlies sind schon am genialsten zum reiten, allerdings halt wie oben schon geschrieben, auch sehr pflegeaufwändig. Einmal in der Woche fahre ich zum Dressurunterricht in eine Halle mit noch so richtig altem Hallenboden, also Sand/Holzhäckselgemisch- sofern man das überhaupt noch sagen kann. Auch wenn sich die Hallenbesitzter wirklich redlich Mühe geben, den Boden für die Stunde gut herzurichten, sind es doch Welten zwischen den neuen Böden und den alten.

Für tägliches reiten kann ich persönlich dem reinen Teppichboden zum Reiten nichts abgewinnen. Vielleicht auch durch die Erfahrungen mit meinem ersten Pferd. Mit meinen jetztigen Pferden habe ich bisher keine Möglichkeit mehr gehabt so einen Boden zu testen.

Die hatten öfters welche da, aber keiner hat das in den Griff bekommen. Woran es nun genau lag, weiß ich nicht, hat mich Abe rauch nicht weiter interessiert . Mittlerweile haben die aber einen traumhaften Boden da liegen .Den alten würden sie wohl auch verkaufen ...

Nicht weich, sondern elastisch federnd.
Mit dem althergebrachten Sand- Hackschnitzel- Boden sind ähnliche Resultate zu erzielen.
Aber nur dann, wenn dieser
a.) top- gepflegt wird
und
b.) regelmäßig Späne nachgefahren und auch eingearbeitet werden.

Ich kenne ja nun die unterschiedlichsten Böden:
Sand,
Sand- Holzspäne,
Sand- Textilfasern
Sand- Recycling- Gummi
Kabelreste (eigentlich die Isolierung)
Vom Reitgefühl her war der beste Boden ..... Ledermehl.
Allerdings aufgrund der Chrombelastung völlig aus der Mode gekommen.

Aber der war griffig und trotzdem elastisch federnd.
Auch beim Springen war der Boden nahezu ideal.
Dazu noch ausgesprochen pflegeleicht.
Nur gelegentlich glatt ziehen.
Der Boden sollte sich sogar verdichten.
Dann wurde noch nicht einmal ein Hufschlag ausgetreten.

Aber wehe, das Ledermehl wurde zu feucht gehalten .....
Das hat dann gestunken, wie die Pest.
.... und, wie schon gesagt, die Schwermetall- Belastung!

Wir haben ein Roundpen (15 m Durchmesser) mit Swingground im "Rentnerstall". Mein Arthrose-Friese kann darauf traben und sogar mal angaloppieren und ein paar Sprünge halten. Für den ist das super. Wir nutzen ihn allerdings nur so 2 mal im Monat, im Winter 1 mal die Woche.

Vorteil: Elastisch, staubt nicht, braucht wenig Pflege
Nachteil: wird heiß im Sommer und läd sich elektrisch auf! Man muss nicht wegen dem Staub wässern, aber wenn man seinem Pferd nicht aus Versehen eine wischen will...mein Frieslein mit seinem Elefantengedächnis ist da leider sehr nachtragend

In der Halle fände ich den Boden glaube ich jetzt auch nicht so allererste Wahl, wenn dann als Außenplatz. Und da dann nicht unbedingt zum springen.

Mir sind die liebsten Böden Sand/Fleecegemisch (also diese weißen Schnipsel). Vorausgesetzt sie werden gut gepflegt, daran scheitert es ja meistens .

Ich glaube ja nicht wirklich, dass den Threadersteller Eure Meinungen tatsächlich interessieren...

_________________
Das F ist dem Ph sein Tod!

Das macht doch nichts.
Wir haben auch so unseren Spaß ....

Das dachte ich auch direkt als ich den ersten Beitrag las. Aber die Diskussion und die Berichte fand ich trotzdem sehr interessant.