Gute Frage. Glaube das eben lange Zeit gar keine Nachfrage danach da war. In den letzten Jahren hat sich einiges getan, ist aber halt zu wenig für die stark angewachsene Nachfrage aus allen Sparten- vor 10 Jahren noch interessierten sich quasi fast nur freizeitreiter mit kleinen zauselpferdchen für offenställe, heute eben auch Turnierreiter, Fahrer, etc.
Ein generelles Problem hier im Umkreis ist die heuqualität. Die schwankt in fast allen Ställen von Jahr zu Jahr stark, viele können nicht drinnen lagern sondern nur unter Plane. Was da mitunter gefüttert wird... Mir stehen die Haare zu Berge. Aber was ist? Die einsteller merken es gar nicht bzw finden es nicht so schlimm.
Dann sind hier eben die Flächen das Problem. Da wo es flach ist und sandige Böden sind, werden Spargel und Erdbeeren gemacht. Dort wo lehmhaltige Böden sind, wird Ackerbau betrieben. Es ist quasi unmöglich mehr Land dazu zu pachten oder gar zu kaufen. Die ganzen Bauern lecken sich die Finger nach jedem Acker der frei wird.
Gleichzeitig sind die Baugenehmigungen nicht so einfach. Mal irgendwo einen Unterstand hinstellen oder den Untergrund befestigen- vergiss es. Sprich, es gibt quasi kaum neuen Flächen, wo ein offen- oder aktivstall auf der grünen Wiese entstehen kann. Sondern man muss immer irgendwie mit den vorhandenen Gegebenheiten arbeiten. Dementsprechend sind die Ställe die es gibt oft für die Zahl der Pferde relativ klein, verwinkelt, nicht ausreichend befestigt etc.
Und Richtung Odenwald hat man dann zwar mehr Grasland, aber eben oft auch extreme Hanglage. Mit Flächen befestigen oder größere Gebäudeteile bauen, wirds da schwer bzw teuer
Und bei vielen Ställen ist es baulich schlicht nicht möglich einen größeren offen oder gar aktivstall anzubauen. Da gibt's meist einzelne stalltrakte, die aber alle keinen direkten Zugang zu Wiese bzw Auslauf haben sondern da ist dann noch die Zufahrt, der reitplatz, Halle, ein Wohnhaus, etc dazwischen. So dass man eben nicht sagen kann, man nimmt die Trennwände raus, hat ne große Liegehalle und baut nen großen paddock dran.
Viele Ställe haben außerdem nur einen kleinen Streifen eigenes Land Wo die Gebäude drauf sind und koppeln, paddocks etc liegen auf pachtland- meistens ackerland. (Unser SB musste jüngst wieder einen Teil unserer koppeln umbrechen, damit sie nicht dank EG recht nach 5 Jahren zu dauergrünland umgewidmet werden- er hat nämlich Ackerland gepachtet...) man findet auch wenig Ställe mit befestigten paddocks- genau aus dem Grund, dass die meist auf Ackerpachtland liegen und nicht auf eigenen Flächen.