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Das große Geschnatter geht weiter!
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 Betreff des Beitrags: Re: Treff für Offenstall-Besitzer
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Juli 2018, 12:16 
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Es läuft nie alles glatt, nichtmal wenn du dein eigener Herr bist. Wir haben msssig Land, sehr große, abwechslungsreiche Weiden mit Unterständen, Bäumen, Wasser, bunte Blumenwiese.
Alles toll, allerdings haben wir ein massives Jskobskreuzkraut, Herbstzeitlose und Zeckenproblem. Wir haben auch mal Sch** Heu und es besteht immer die Gefahr von giftpflsnzen, obwohl ich kontrolliere. Da aber sonst keiner kontrolliert und die Gefahr ernst nimmt, kriege ich das alleine natürlich nicht in den Griff.
Außerdem hatten wir im Laufe der Jahre auch immer mal massive Unruhen in der Herde, obwohl wirklich mehr als reichlich Platz ist. Ich musste Pferde raus nehmen, eigene Störenfriede auch verkaufen und einfach versuchen alles weiterhin zu optimieren.

Pferdehaltung läuft nie rund.


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 Betreff des Beitrags: Re: Treff für Offenstall-Besitzer
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Juli 2018, 12:17 
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dabadu hat geschrieben:
(zu wenig- sündhaft teure- Flächen für zu viele Pferde, ergo entweder teuer zukaufen oder weitere Wege zum Heulieferanten in Kauf nehmen),

Das ist doch kein Argument!
Es ist ja nicht so als wäre Hessen erst vor 5 Jahren bebaut worden und jetzt haben sich alle Gegebenheiten geändert. Jeder der Pferde hält weiß seit Jahren was Heu kostet. Mein Stallbesitzer ist immer völlig fassungslos dass woanders am Futter und Einstreu gespart wird. Das sind schließlich Kosten die er eingerechnet hat und die immer gleich sind. Schwierig sind so Dinge wie Beregnungsanlage kaputt, ungeplant 4.000 EUR Kosten, Computerausfall ungeplant 2.500 EUR Kosten... Aber wenn man seine Grundkosten nicht erwirtschaften kann, dann muss man das entweder als Hobby betreiben und ständig privates Geld reinbuttern oder man lässt es.
Ich nehme mal an, dass bei uns Heu auch teurer ist als anderswo schließlich sind diese Gebirgsböden karg und die Bewirtschaftung teuer. Durch das rauere Klima gibt es bei uns auch nur 2 Schnitte.


Zitat:
Was war es doch so schön, als man als Reitanfänger einfach noch Ahnungslos auf den SB vertrauen konnte, weil man selbst es nicht besser wusste [smilie=timidi1.gif]

Ich habe als Kind in ganz, ganz schlimmen Reitschulen die ersten Reitstunden gehabt und ich hatte schon damals den Verdacht, dass das so nicht richtig sein kann.


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 Betreff des Beitrags: Re: Treff für Offenstall-Besitzer
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Juli 2018, 12:30 
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Lexi hat geschrieben:
Pferdehaltung läuft nie rund.

Das ist jetzt aber auch sehr negativ...
Ich gehe doch davon aus, dass es im Normalfall rund läuft, aber halt gelegentlich mal was schief geht.

Die Bauern bei Euch nehmen JKK nicht ernst? Das ist doch auch hochgiftig für Rinder und gut sichtbar. Bei uns wird das zum Glück sehr ernst genommen. Es tauchten bisher auch nur ganz vereinzelt mal einzelne Pflanzen auf in der Nachbarschaft und die wurden sofort ausgestochen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Treff für Offenstall-Besitzer
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Juli 2018, 12:38 
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In den letzten 10-15 Jahren haben die meisten Betriebe ordentlich ausgebaut (in unserem Stall 1/4 mehr Boxen als vorher) und es kamen einige neue Anlagen dazu plus diverse Landwirte die von Milchwirtschaft auf Pferdehaltung umgestiegen sind. Gleichzeitig sind die Flächen dank Neubaugebieten, Biogasanlagen, Umgehungsstraßen etc immer weiter geschrumpft. Die noch vorhandenen Kuhbauern haben extrem expandiert. Es ist ein extremer Kampf der Landwirte um Flächen entstanden, was die Preise für Ackerland und auch Dauergrünland wohl extrem nach oben getrieben hat.
Die meisten neuen Anlagen sind übrigens Paddockboxen mit stundenweise Weide. Es gibt immer noch sehr wenige Aktiv- und LAG Ställe in fahrbarer Nähe (was im Rhein Main Gebiet bei 20 km Entfernung aber im Zweifel deutlich über 1h Fahrtzeit heißt, wenn man zu Hauptverkehrszeiten fahren muss), alle die ich kenne nicht wirklich optimal. Unser SB hat auch mal überlegt Gruppenhaltung anzubieten- Fazit: Die Nachfrage mit dem Konzept, was er angestrebt hat, ist nicht da und er hat keine Lust auf ständige Fluktuation und den Ärger mit den Einstellern die Extrawürste wollen.

In Summe kann man also sagen: Eigentlich ist Pferdehaltung hier halt einfach immer noch zu billig und das Angebot an nicht-optimalen Stellplätzen sehr groß. Deshalb fangen die an, sehr knapp zu kalkulieren, damit sie den Stall halbwegs voll bekommen :mrgreen:

Wenn hier einer mal eine wirklich gute Anlage mit Aktivstall und Top Service aufmacht, der hätte das Ding denke ich ruckzuck voll. Aber im Moment gucken die alle immer bei den andern, wo es eben nicht optimal ist und sagen dann: Die haben den Aktivstall ja auch nicht voll, warum soll ich investieren wenn die Nachfrage nicht da ist... Vermutlich Henne und Ei und so...


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 Betreff des Beitrags: Re: Treff für Offenstall-Besitzer
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Juli 2018, 12:47 
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Jeder weiß, dass Heu viel kostet. Wie viel genau, kann man aber nie mit kompletter Sicherheit sagen. Wer weiß denn schon wie der Sommer nächstes Jahr wird :keineahnung: !? Je nach Wetter hat man auch mit Schädlingen oder Beikräutern zu tun. Dann geht dem einen vielleicht mal sein Dreschwerk kaputt oder die Ballenpresse und das ganze wird teurer. Ein Bauer gibt ganz auf und schon braucht man einen neuen Lieferanten... Wer behauptet man kann die Heupreise sicher auf 10 Jahre oder mehr in die Zukunft optimal kalkulieren, der hat entweder eine Kristallkugel im Haus oder spinnt :keineahnung: .

Hier in SH stehen dieses Jahr zahlreiche Existenzen auf dem Spiel. Niemand hat mit so einem trockenen und heißen Jahr gerechnet. Ich glaube nicht, dass alle hier zu blöd waren vernünftig zu kalkulieren

Das es aber nie sinnvoll ist am Heu zu sparen, da geb ich recht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Treff für Offenstall-Besitzer
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Juli 2018, 12:55 
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JKK wächst hier in rauen Mengen überall und es interessiert keine Sau. Allerdings ist auch noch kein Tier explizite nachweislich daran eingegangen :keineahnung:


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 Betreff des Beitrags: Re: Treff für Offenstall-Besitzer
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Juli 2018, 12:55 
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dabadu hat geschrieben:
Unser SB hat auch mal überlegt Gruppenhaltung anzubieten- Fazit: Die Nachfrage mit dem Konzept, was er angestrebt hat, ist nicht da und er hat keine Lust auf ständige Fluktuation und den Ärger mit den Einstellern die Extrawürste wollen.

Mein Stallbesitzer meinte neulich, wenn er auf seine Einsteller hören würde, hätte er weder einen Aktivstall noch eine Reithalle. Wenn er überzeugt ist, dass es gut ist, dann macht er es und dann gibt es auch die Nachfrage.
Als er vor 15 Jahren von Boxenhaltung mit Gruppenauslauf auf Aktivstall umgestellt hat, gab es einen Aufstand im Stall. Er hat dann einen Ausflug nach Stuttgart für die Einsteller organisiert damit die sich anschauen können was er vor hat (da war der nächste Aktivstall damals, heute müsste er nicht mehr so weit fahren), ein Viertel der Einsteller hat den Stall trotzdem verlassen. Jede große bauliche Veränderung (und damit natürlich auch Preisanpassung) hat immer zu einer großen Fluktuation geführt, aber dann war auch schnell wieder Ruhe.
Bei uns gibt es absolut keine Extrawürste. Es geht nur darum dass es für die Gruppe passt, jeder der eine Extrawurst für sein Pferd will muss sich selbst darum kümmern.

Zitat:
Wie viel genau, kann man aber nie mit kompletter Sicherheit sagen.

Eskadron, natürlich nicht. Aber es ist ja nicht so, dass in diesen Ställen in Jahren in denen es Gras ohne Ende gab, plötzlich viel zu viel oder auch nur ausreichend Heu gefüttert werden würde.


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 Betreff des Beitrags: Re: Treff für Offenstall-Besitzer
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Juli 2018, 13:06 
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Das hat aber weniger mit Kalkulation zu tun, als mit persönlicher Einstellung (und zum Teil leider fachlicher Bildung). Wenn genügend Gras da ist, dann sehen sie ja keine Bewandtnis mehr zu füttern. Sollen die doch Gras fressen, kostet den SB weniger und sorgt aus seiner Sicht evtl. dafür, dass mal mehr hängenbleibt. Die meisten haben ja auch ein Konzept und von dem weichen sie nicht ab. Da wird in schlechten Jahren die gleiche Menge gefüttert, wie in guten. Dafür ist es im Schnitt wenig, aber sich ständig den Gegebenheiten anpassen machen halt nur wenige.


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 Betreff des Beitrags: Re: Treff für Offenstall-Besitzer
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Juli 2018, 13:11 
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Diva hat geschrieben:
Lexi hat geschrieben:
Pferdehaltung läuft nie rund.

Das ist jetzt aber auch sehr negativ...
Ich gehe doch davon aus, dass es im Normalfall rund läuft, aber halt gelegentlich mal was schief.


Ok, das ist tatsächlich negativ ausgedrückt, aber mal ehrlich: man schlittert als Selbstversorger gefühlt von einer doofen Situation in die nächste.

Der letzte Winter war viel zu warm und nass, die Winterweide ewig nicht mit Heu anzufahren. Also müsste man umständlich kleine Bällen organisieren und mit Schubkarren 1km weit über total nasse, tiefe Feldwege zu den Pferden karren. Dann wurde es irgendwann doch kalt. Gleich mal -15 grad. Die Wasserstelle, die eigentlich immer Lösung, flutete die Weide und ist dann dick vereist. Also musste der Teil abgezäunt und Wasser mit Kanistern gefahren werden (3x täglich, weil man ja nix in der Kälte stehen lassen konnte). Die Weide war nach dem Winter ruiniert und musste komplett überholt werden. Als das Land endlich befahrbar war und bearbeitet werden konnte, kam genau in dem Moment, indem mehrere hundert Euro Samen ausgestreut wurden wochenlang kein Regen mehr. Die Vögel haben sich gefreut, die Weide muss nun nochmal gemacht werden, über den Sommer ist nur Mist bewachsen.

Mit dem Frühjahr kamen die zecken und das dieses Jahr in rauen Mengen - und nix hilft, außer absammeln (macht Spaß bei 30-40 Zeckrn pro Pferd und Tag).
Mit dem Sommer das Jakobskreuzkraut. Ich sammele Säckeweise den Mist ein. Nachbargrundstücke und Wegränder werden nicht gemäht. Von dort fliegt ddr Mist immer wieder schön zu mir rüber. Ich lssse also fremde Äcker auf meine Kosten mähen. Den alten Bsuern ist’s egal, die bewirtschaften nix mehr.

Dann entdecke ich schlieren auf dem Wasser. Wasserprobe unter aller Sau.

Im Moment ist mit Auwaldzecken Ruhe, die kommen aber im Herbst wieder mit den Herbstzeitlosen und dann lassen wir uns mal überraschen wie der nächste Winter wird....

Gott sei dank ist in der Herde Ruhe. Wenn ich da jetzt noch nen Querschläger drin hätte, würde ich am Rad drehen :alol:


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 Betreff des Beitrags: Re: Treff für Offenstall-Besitzer
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Juli 2018, 13:15 
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Zitat:
Unser SB hat auch mal überlegt Gruppenhaltung anzubieten- Fazit: Die Nachfrage mit dem Konzept, was er angestrebt hat, ist nicht da und er hat keine Lust auf ständige Fluktuation und den Ärger mit den Einstellern die Extrawürste wollen.
Ich sag's jetzt mal mit Steve Jobs: Der Kunde hat keine Ahnung, was er will. Zumindest nicht so konkret. Glaubst Du, Kunden wussten, dass sie ein Smartphone wollten und was weiß ich wieviel Kohle dafür bezahlen?
Es geht darum, dass man ein Problem für den Kunden löst, dessen er sich selbst gar nicht so bewusst ist. Das "Problem" des Einstellers ist in aller Regel artgerechte Pferdehaltung mit guten Trainingsmöglichkeiten und Reiterkomfort zu vereinen. Dazu seine Kunden zu befragen ist vermutlich das dümmste, was man machen kann. Diva's SB macht das offenbar instinktiv richtig, der Steve Jobs der Pferdehaltung :mrgreen: . Soweit ich das richtig sehe, hat er aufgrund Supply und Demand erheblich die Preise erhöht und trotzdem ist sein Stall nicht leer. Warum? Weil er seinen Kunden Wert bietet, auch wenn er ganz bestimmt nicht jeden Wunsch erfüllt.

_________________
... die jeden Tag ihr Gemüse isst.


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 Betreff des Beitrags: Re: Treff für Offenstall-Besitzer
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Juli 2018, 13:29 
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Beiträge: 4010
Ich unterschreibe bei Diva und Fabelhaft.
Der Steve Jobs Spruch ist wirklich gut.
Und ich glaube jeder kennt das aus eigener Erfahrung.

Ich finde übrigens noch einen Punkt interessant.
Wir haben wirklich viele im Stall die Ü30km Anfahrt haben. Einfach weil die Anlage wirklich überdurchschnittlich gut ist.
Wenns um artgerechte Haltung geht will aber keiner so weit fahren. Versteh ich nicht :keineahnung:
Ich hab echt einige gute Reitanlagen im Umkreis von 5-10 km (wohne im Raum München)
Trotzdem fahre ich Ü20 km zum Pferd einfach. 40 von der Arbeit aus...und ja, das dauert locker über ne Stunde mit Stau bzw Feierabendverkehr. Aber da passt halt das Gesamtpaket.
Man findet sowas mittlerweile FAST überall..aber evtl halt ausserhalb der persönlichen Komfortzone.
Ich kann das verstehen..aber ein Argument ist das nicht :keineahnung:


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 Betreff des Beitrags: Re: Treff für Offenstall-Besitzer
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Juli 2018, 13:36 
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Wohnort: Bad Homburg
Ich bin ja nun auch nicht der Meinung, dass man als SB jeden Kundenwunsch erfüllen muss, sonst kommt ja nicht mehr zum schlafen. Aber ich gebe nun mal mein Pferd in die verantwortungsvollen Hände eines SB und ganz ehrlich: ein Gaul der deckt und die anderen Gäule zusammen kloppt hat in meinen Augen nichts in so einer gemischten Herde zu suchen und ich würde mich auch ärgern, wenn der SB das ignorieren würde. Abgesehen davon, dass der ja auch nur mal an eine zickige Stute kommen muss, die im falschen (oder richtigen) Moment ausschlägt und dem Knaben sehr unschöne Verletzungen zufügen kann. Für den deckenden Wallach ist das auch durchaus körperlich recht anstrengend, als Besitzer würde ich das nicht wollen. Und ist der Ruf von einem Aktivstall mal versaut, weil ein Pfed darin ums Leben gekommen ist, dann dauert das Jahre, bis das "vergessen" ist. Dann ist das Geschrei groß. Das hat ein Aktivstall in der Nähe am Anfang leidvoll erfahren müssen und als Konsequenz daraus inzwischen auch nur noch getrennte Herden nach Stuten und Wallachen.

Ich rede nun wirklich nicht davon, dass ein Pferd aus der Herde muss, weil es mal die Ohren anlegt. Eine Integration braucht nun mal Zeit, das ist bei den Pferden nicht anders als bei den Leuten. Aber einen der die anderen in die Ecke stellt und draufhält und dann noch deckt was das Zeug hält fände ich als Besitzer eines Pferdes in der Herde wenig lustig. Wir haben auch immer wieder mal so einen Fall und ich bin froh, dass meine Stute recht geübt darin ist, sich unsichtbar zu machen.

Nur weil ich mein Pferd in eine Herde stelle heisst das nicht, dass ich alles ohne Sinn und Verstand gut finden und akzeptieren muss. Und falls jemand auf die Idee kommt: Ja, mein Pferd steht seit 12 Jahren in einer gemischten Herde im Aktivstall.

_________________
Vergiss nie den Zauber der Träume, der dich vorwärts trägt
Vergiss nie die Kraft der Erinnerung, die die Wahrheit verrät

Kein Berg zu hoch, kein Meer zu tief, kein Weg zu weit um ihn gemeinsam zu gehen
Kein Ziel zu fern, kein Weg betrübt, kein Herz zu schwach um zueinander zu stehen


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 Betreff des Beitrags: Re: Treff für Offenstall-Besitzer
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Juli 2018, 14:41 
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Roxyline hat geschrieben:
Und falls jemand auf die Idee kommt: Ja, mein Pferd steht seit 12 Jahren in einer gemischten Herde im Aktivstall.

Und bei Euch deckt niemals ein Wallach? Bei uns ist das jetzt auch nicht die Regel, aber es kommt schon vor.


Fabelhaft hat geschrieben:
Diva's SB macht das offenbar instinktiv richtig, der Steve Jobs der Pferdehaltung :mrgreen:

:alol:
Das ist nett.
Bevor hier ein falscher Eindruck entsteht: Bei uns läuft auch nicht alles rund und wir regen uns auch oft genug über den Stallbesitzer auf. Er ist Meister darin Sachen halbfertig zu lassen (Er kehrt den ganzen Hof und lässt dann die Haufen so lange liegen bis der Wind wieder alles verteilt hat, er fährt mit einem Bagger auf eine Wiese um Steine einzusammeln und wenn fast alle Steine weg sind bleibt der Bagger stehen und die letzte Fuhre Steine liegen...), aber er macht einfach sehr vieles richtig. Das geht beim Umgang mit den Pferden los - wenn es im Frühjahr das erste mal auf die Koppel geht und er nach einer Stunde ruft, dann kommen die, weil der Chef gerufen hat, das geht damit weiter dass er den Job gelernt hat und regelmäßig verschiedene Weiterbildungen besucht und endet damit dass er die richtige Mentalität hat einerseits auf das Pferde- und Besitzerwohl zu achten andererseits stoffelig genug zu sein, dass vieles an ihm abprallt. Er ist jung, als er beschlossen hat auf Aktivstallhaltung umzustellen war er noch nicht mal 18 und der Beschluss kam auch nicht aus Tierwohlgründen sondern weil er nicht mehr misten wollte und er ist mutig und investiert wenn er daran glaubt. Er hat da in den letzten 15 Jahren wirklich einen Stall geschaffen, der sehr nah an meinem Ideal ist: Ein sehr durchdachter Offenstall mit einem tollen Konzept für die verschiedensten Pferde mit tollen Reitmöglichkeiten.

Wir hatten gestern Flohmarkt am Stall und da gab es als Programmpunkte 2 Stallführungen. Weil mich interessiert hat, was er da erzählt, bin ich bei einer mitgelaufen. Da hat er unter anderem erzählt, dass es viel Weidegang gibt und der Stall deshalb für Pferde die nicht viel aufs Gras sollen, nicht der richtige ist. Daraufhin meinte eine Besucherin, dass man doch bei nachts Weidegang, das Pferd auch einfach nachts in die Box stellen kann. Die Antwort darauf: "Nein"
Es gibt keine Individuallösungen und das wird auch vorher nicht behauptet.


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 Betreff des Beitrags: Re: Treff für Offenstall-Besitzer
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Juli 2018, 15:10 
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Diva, da habt ihr dann aber auch wirklich ein seltenes Exemplar.

Der Mut fehlt hier tatsächlich den meisten. Da wird wenn dann nur mal Testballon-Weise eine Gruppe mit max 10 Pferden aufgemacht. Dafür lohnt dann aber in der Regel noch keine umfangreiche Investition in Technik etc und dann wird es mit individueller Fütterung usw einfach schwierig. Wenn das dann nicht angenommen wird heißt es, ist ja eh kein Bedarf da. Das Steve Jobs Beispiel beschreibt das Problem in der Tat ganz gut... einer müsste den Anfang machen und die komplette Anlage so richtig umkrempeln. Das scheitert allerdings inzwischen oft schon an den baulichen Gegebenheiten und Genehmigungen. Einen Stalltrakt plus Teilfläche umbauen für bis zu 10 Pferde geht halt eher als alle Gebäude abreißen und umbauen. Und so dass man einfach mal ne riesen Liegehalle und befestigte Auslauffläche mit direktem Zugang zur Koppel schaffen könnte, sind die meisten alten Boxenställe in der Regel nicht angelegt. Bei uns würde es schon mal nicht wirklich gehen einen Aktivstall für 30-40 Pferde statt der entsprechenden Zahl an Boxen zu machen. Die vorhandenen, bebauten bzw. bebaubaren Flächen sind wie ein Flickenteppich. Da müsste man dann am Ende mim Hänger immer durch den Auslauf fahren um zum Hängerstellplatz zu kommen, der SB müsste auf dem Laufhof rangieren um die Heu- und Strohballen in die Scheune zu setzen, der Weg für den Spänelieferanten würde ebenfalls quer durch den Laufbereich führen und das Klo wäre mitten im Auslauf :alol:

Und ich kann die mangelnde Risikobereitschaft aus genau den von Lexi genannten Gründen schon verstehen. Es ist ein harter Job, man ist Witterung und Einflüssen von außen unterworfen. Und nicht jeder ist bereit sich für seinen Job so krumm zu machen und sich den Stress zu geben, den sich Lexi für ihre eigenen Pferde macht um es möglichst optimal zu gestalten.

Zum Thema Anfahrt: Wenn denn der Stall jeglichen Firlefanz anbieten würde (z.B. Decken wechseln, Verbandswechsel, Wundversorgung, Medikamenten und Zusatzfuttergabe, Vorstellung beim TA und Schmied etc.) und das auch wirklich zuverlässig läuft (das das kostet ist klar) wäre eine längere Anfahrt für mich ok. Die würde aber halt bedeuten, dass ich eben nicht mehr jeden Tag vorbei fahren kann, weil ich das zeitlich bei 2h Wegzeit pro Tag never ever schaffen würde. Die Realität ist dann aber eben leider oft, dass solche Dinge erst mal zugesagt werden und wenn der Fall dann tatsächlich häufiger eintritt ist es auf einmal doch zu viel und man darf am Ende z.B. um Augentropfen zu verabreichen selber 2-3 mal am Tag hin. Das hab ich im Bekanntenkreis leider häufiger erlebt und geht bei 1h Anfahrt einfach nicht mehr. Manchmal hat man Glück und es gibt ne gute Stallgemeinschaft, die aushilft, aber auf so was kann man eben auch nicht schon im Vorfeld bauen. :keineahnung:


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 Betreff des Beitrags: Re: Treff für Offenstall-Besitzer
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Juli 2018, 15:56 
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Bei uns gibt es keinen Firlefanz Dabadu...da muss man solche Dinge selbst organisieren.
Ich steh da bereits seit 20 Jahren (mit dem mittlerweile 2ten Pferd)...es gab in all den Jahren noch nie eine Konstellation Stallgemeinschaft, bei der es nicht funktioniert hätte, das zu managen.
Der eine wohnt zb direkt ums Eck und fährt morgens hin, der andere kommt gern in der Mittagspause usw...
Insgesamt ist es immer ein sehr gutes miteinander und eine Hand wäscht die andere.


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